Der normale Weg einer Indieband in den 1980er war: mutig anfangen – und dann – oft von der Plattenfirma getrieben – immer
kommerzieller werden. Talk Talk ist unter der Leitung ihres Masterminds Mark Hollies den umgekehrten Weg gegangen: Sie begannen als erfolgreicher Klon von
Duran Duran im angesagten Synthiepop der frühen 80er Jahre, um sich dann künstlerisch zu emanzipieren – unter dem Applaus der Kritik, aber zum Missfallen ihres Labels. Am Ende verklagte EMI die Band auf „zu wenig Kommerzialität“. Mark Hollies suchte sich ein anderes Major-Label und legte ein noch
unkommerzielleres, experimentelleres Album vor. Dafür wird er in der Szene als einsame Ausnahme geliebt und verehrt. Nebenbei hat er auch noch den Postrock miterfunden. Dazu gibt’s passend zu der oft brodelnd langsamen Musik ein schön lang gekochtes Hirsch-Ragout.

 Soundtrack:

Talk Talk: Life’s What You Make It, The Colour Of Spring, 1986

Talk Talk: Talk Talk, The Party’s Over, 1982

Duran Duran: Girls On Film, Single, 1981

Frankie Goes To Hollywood: Relax, Single, 1983

Tears For Fears: Shout, Single, 1985

Talk Talk: Another World, Single, 1983

Talk Talk: It’s My Life + Such A Shame, It’s My Life, 1984

Talk Talk: Happiness Is Easy +I Don’t Believe In You + Life Is What You Make It, The Colour Of Spring, 1986

Talk Talk: The Rainbow + Eden + Desire, Spirit Of Eden, 1988

Talk Talk: Myrrhman + Ascension Day + After The Flood, Laughing Stock, 1991

Slint: Breadcrumb Trail, Spiderland, 1991

Mark Hollies: The Colour Of Spring, Mark Hollies, 1998

Talk Talk: Talk Talk (Remix), Remixed, 2001

https://www.youtube.com/watch?v=lLdvpFIPReA&list=RDEMwVN7wZq4v9GY1XpRbsRHnQ&start_radio=1&rv=cFH5JgyZK1I

www.thomasvierich.net