Die Woche #193 – Der Pfefferminzia-Podcast für Versicherungshelden
Description
Moin aus Hamburg und herzlich Willkommen zu Folge 193 unseres Podcasts. Heute ist Freitag, der 06. September 2024.
Und diese Themen haben wir heute für Sie:
• Im Schmolltalk widmen wir uns dem Streit der Verbände, nämlich Versichererverband GDV auf der einen und Fondsverband BVI auf der anderen Seite. Thema: Fondsrente.
• Mit Vorstandsmitglied Celine Carstensen-Opitz vom Volkswohl Bund sprechen wir über die neue Abteilung für betriebliche Altersversorgung.
• Und in den News der Woche wollen 72 Prozent der Bürger die PKV abschaffen. Nicht allzu viele Menschen legen Geld an. 30 Prozent der Menschen, die Online-Geldanlagen genutzt haben, verloren schon mal Geld. Und kriminelle Mitarbeiter richten teurere Schäden an als externe Gangster.
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Aus der Redaktion (#Schmolltalk)
In der vergangenen Woche hat der Fondsverband BVI einen Bericht zur privaten Altersvorsorge vorgelegt. Das Fazit lautete: Eine sogenannte Fondsrente reiche in fast allen Fällen bis zum Lebensende. Der Versicherer-Verband GDV hat sich den Bericht angeschaut – und lässt kaum ein gutes Haar daran.
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Im Gespräch
Mit Celine Carstensen-Opitz, Volkswohl Bund
Seit über einem Jahr hat die Volkswohl Bund Lebensversicherung eine neue Hauptabteilung für betriebliche Altersversorgung. Chefin ist Vorstandsmitglied Celine Carstensen-Opitz. Warum das Ganze? Warum ausgerechnet betriebliche Altersversorgung und nicht … sagen wir … KFZ? Wie läuft das Geschäft? Und welche Produkte kommen auf uns zu? Darüber rede ich jetzt mit eben jener Celine Carstensen-Opitz.
Die News der Woche
Viele Menschen in Deutschland finden das Nebeneinander von privater und gesetzlicher Krankenversicherung hierzulande ungerecht. 82 Prozent sind es bei den gesetzlich Versicherten, 57 Prozent bei den privaten. Das zeigt eine Umfrage unter mehr als 19.000 Menschen aus Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Bremen des NDR.
Die Folge: 84 Prozent der Befragten mit gesetzlicher Krankenversicherung würden das aktuelle System zugunsten einer Bürgerversicherung abschaffen. Hier gehen nicht ganz so viele Privatversicherte mit, nur 48 Prozent fordern das auch.
Befragt nach den Vorteilen der privaten Krankenversicherung geben die Menschen folgende Punkte an:
• schnellere Terminvergabe (72 Prozent),
• größere Auswahl an Ärzten und damit verbunden eine leichtere Neuaufnahme in Praxen (53 Prozent)
• geringere Wartezeit in Praxen (37 Prozent),
• umfangreichere Leistungen (36 Prozent) und
• eine höhere Behandlungsqualität (26 Prozent).
Beispiel Wartezeit bei Haus- oder Facharztterminen: 40 Prozent der GKV-Versicherten mussten schon mal vier Wochen oder länger auf einen Termin warten. Bei den Privatversicherten gaben das nur 12 Prozent an.
Die geringere Wartezeit in den Praxen von Privatversicherten ist allerdings ein Mythos. Die meisten Befragten müssen um die 30 Minuten warten, bis sie dran sind. Und das betrifft sowohl Menschen in der gesetzlichen (44 Prozent) als auch in der privaten Krankenversicherung (35 Prozent).
Jingle
Knapp jeder zweite Sparer legt sein Geld unabhängig von der Höhe der Zinsen oder gar nicht an. Zu diesem Ergebnis gelangt eine repräsentative Online-Umfrage von Yougov im Auftrag der Postbank mit 2.140 Befragten über 18 Jahren.
Vor allem einkommensschwache Sparer verzichten demnach darauf, Erträge mit ihren Rücklagen zu erzielen: 43 Prozent der Befragten mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von unter 2.500 Euro parken den größten Teil ihrer Ersparnisse auf dem Girokonto oder verwahren es in Form von Bargeld. Auf Sparer mit höherem Einkommen trifft das hingegen nur in knapp 22 Prozent der Fälle zu. Der Durchschnitt der Befragten liegt bei 30 Prozent.
Jingle
Trotz aller Angebote von Banken, Neobrokern und Finfluencern im Internet findet eine große Mehrheit der Bürger, dass bei der Geldanlage eine persönliche Beratung wichtig ist. Gut 76 Prozent geben das an und rund die Hälfte davon sieht das zumindest bei anspruchsvollen und langfristigen Anlagen so. Das geht aus einer Umfrage des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung (Diva) unter rund 2.000 Bürgerinnen und Bürgern hervor.
Bei Alternativen zur persönlichen Beratung sind gerade die Jüngeren offener für eigenständige Recherchen im Internet. Fast 70 Prozent der 18- bis 29-Jährigen kennen Internetangebote, die darin unterstützen sollen, die persönlichen Finanzen zu organisieren und zu verwalten. Bei den 50- bis 64-Jährigen sind es nur knapp 43 Prozent.
Aber: Nur rund ein Drittel derjenigen, die solche Angebote kennen, nutzen diese auch tatsächlich für konkrete Geldentscheidungen. Das Alter ist dabei egal. Mehr als 36 Prozent haben nämlich Bedenken hinsichtlich der Sachkenntnis solcher Informationsquellen, und ein Drittel glaubt nicht, dass Ratschläge im Internet wirklich objektiv sind.
Die Mehrheit aber geht recht unbedarft an die Sache heran. Angesichts dessen fordert Norman Wirth, geschäftsführender Vorstand des AfW Bundesverband Finanzdienstleistung, durchgehend hohe Standards und gleiche Bedingungen für alle Finanzdienstleister. „Die Umfrage des Diva zeigt, dass die Mehrheit gegenüber den vermeintlich guten Tipps im Internet nicht das erforderliche Misstrauen aufbringt. Das ist sehr bedenklich“, sagt Wirth.
Und schiebt die Begründung gleich hinterher: „Denn im Internet macht jeder, was er will. Es wimmelt von Ratgebern, die gelinde gesagt oberflächlich und einseitig informieren und nur auf den schnellen Abschluss aus sind. Viele können weder ausreichende Qualifikationen noch eine Zulassung vorweisen.“
Und das kann sich böse auswirken, zeigt ein weiteres Ergebnis der Umfrage: Denn gut 30 Prozent der 18- bis 29-Jährigen, die mit Geldgeschäften im Internet unterwegs sind, haben aufgrund von Tipps im Internet schon Geld verloren, sagen sie.
Jingle
Und jetzt wird es richtig dubios. Für jeden zweiten Fall von Betrug und Veruntreuung in deutschen Unternehmen sorgen kriminelle Mitarbeiter. Das geht aus Zahlen des Branchenverbands GDV hervor. Der hat rund 4.400 Schadensfälle aus der Vertrauensschadenversicherung ausgewertet. Insgesamt geht es damit um knapp 450 Millionen Euro.
Kriminelle Angestellte richten sogar höhere Schäden an als Täter von außen. Im Schnitt bringen sie ihre Arbeitgeber um rund 125.000 Euro, bevor sie auffliegen. Externe Kriminelle kommen auf … nur … 80.000 Euro. „Die eigenen Mitarbeiter genießen einen Vertrauensvorschuss und kennen die Sicherheitslücken im Unternehmen genau. Deswegen bleiben sie in der Regel länger unentdeckt und können höhere Summen erbeuten“, sagt die stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach.
Bei der anderen Hälfte der Schadensfälle werden Unternehmen Opfer externer Täter. Und diese gehen immer raffinierter vor. Laut GDV nutzen sie sehr geschickt künstliche Intelligenz, um falsche Identitäten vorzutäuschen. Bei der sogenannten „Fake-President-Masche“ geben sie sich als Führungskräfte von Unternehmen aus. Sie nutzen dafür zunehmend gefälschte Ton- und sogar Videoaufnahmen. Immer wieder kommt es wohl vor, dass Beschäftigte den Betrug nicht erkennen und auf Weisung der angeblichen Führungskraft hohe Summen auf fremde Konten überweisen.
Und was kann man tun? Nach den Erfahrungen der Versicherer verringern gutes Betriebsklima und offene und transparente Kommunikation im Unternehmen das Risiko, dass kriminelle Mitarbeiter Schäden anrichten. Parallel dazu gehören effektive und wirksame Kontrollsysteme, zum Beispiel:
• Wenn Geld zu zahlen ist, striktes Vier-Augen-Prinzip
• verbindlicher Verhaltenskodex
• Mitarbeiter regelmäßig schulen,
• Hinweisgeber-System aufbauen
• Compliance-Beauftragten benennen
Musikalischer Übergangsjingle
Und das war es mit dieser Podcast-Folge. Abonnieren Sie „Die Woche“ doch gleich auf einer der gängigen Plattformen. Und hinterlassen Sie dort gerne eine Bewertung.
Dann hören wir uns auch garantiert am kommenden Freitag wieder! Bis dahin gilt wie immer: Bleiben Sie optimistisch, genießen Sie das Wochenende und kommen Sie gut in die neue Woche.