Der Podcast „Meine Lieblingsszene“ hat einen neuen Gast: Mit DoP Katharina Dießner sprechen wir erstmals über einen deutschen Film! Die Bildgestalterin stellt uns die Schlussszene in „Solo Sunny“ von 1980 vor.

Der DEFA-Klassiker von Konrad Wolf und DoP Eberhard Geick ist ungewöhnlich zeitlos. DoP Katharina Dießner widmet sich gemeinsam mit Gastgeber Timo Landsiedel der Sequenz, die am Ende dieses Klassikers in sehr einfacher Auflösung ihre Hauptfigur charakterisiert.

Katharina Dießner besucht nach einem Ethnologiestudium die Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin und schließt 2015 mit dem Kameradiplom ab. Zu dem Zeitpunkt ist sie schon ein paar Jahre als Camera Operator, 2nd Unit DoP und DoP tätig. In ihrer Vita findet sich eine Mischung aus Dokumentarfilmen, wie "Arlette. Mut ist ein Muskel" (2016) und szenischen Projekten, wie den aktuellen "Im Nachtlicht" von Misha Kreutz, der am 7. April 2022 im Kino anläuft. Für "Arlette" erhielt den sie den Preis der Bildgestalterinnen auf dem IFFF Köln-Dortmund.

„Solo Sunny“ erzählt die Geschichte von Ingrid Sommer, auf der Bühne nur „Sunny“ genannt. Die Schlagersängerin tingelt mit einer Varietéshow und ihrer Band durch die Gasthäuser der DDR. Eigentlich ist sie glücklich, wenn sie singt, doch etwas fehlt ihr, beruflich und auch privat. Das Werk ist zurecht als Klassiker der DEFA-Produktionen in der DDR angesehen. Der Film kritisiert subtil Gesellschaft und DDR-System, tut das aber so klug, dass er in diesem System Preise gewinnen konnte und dennoch auch ind er Wlt außerhalb der DDR als das wahrgenommen wurde, als was er immer noch gilt, ein Meisterwerk. Seine Themen und deren Behandlung sind zeitlos. Das kreative Team bestand aus DEFA-Regielegende Konrad Wolf, Co-Regisseur und Co-Autor war Wolfgang Kohlhaase. Wolf verstarb nur zwei Jahre nach der Veröffentlichung von „Solo Sunny“ an Krebs. Er wurde 56 Jahre alt. „Solo Sunny“ war sein letzter Kinofilm. Kohlhaase doziert bis heute an deutschen Filmhochschulen und schrieb in den 2000ern mehrere Drehbücher für Andreas Dresen und war bis 2017 noch aktiv als Drehbuchautor unterwegs.

Katharina Dießner im Netz:
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