Unsere Podcastreihe „Meine Lieblingsszene“ geht in ihre letzte Runde für 2021. Aus Anlass des 70. Heftjubiläums spricht Podcast-Gastgeber Timo Landsiedel diesmal mit dem deutsch-schweizerischen DoP Matthias Bolliger. Dieser hat sich die Spiegelszene aus „La Haine“ von Mathieu Kassovitz ausgesucht.

Der Schwarz-Weiß-Film aus dem Jahr 1995 hat bis heute nichts von seiner Eindringlichkeit verloren. Hauptfigur Vinz steht in dieser gerade mal 30 Sekunden dauernden Szene vor dem Spiegel und posiert, die Kamera fährt auf ihn von hinten zu. Die Immersion dieses Shots fasziniert Bolliger, da sie den Zuschauer in die Figur mit nimmt und gleichzeitig von der Lust am visuellen Erzählen zeuge.

Der gebürtige Luzerner Matthias Bolliger wuchs in der Schweiz auf und studierte Film in Zürich, Berlin und Hamburg. Hier traf Bolliger auf Regisseur Özgür Yildirim. Mit diesem verbindet ihn seither eine enge, künstlerische Bande und vor allem fruchtbare Zusammenarbeit. Sei es der 2007er "Chiko" oder die jüngste Kollaboration "Para – Wir sind King", oft widmet sich das Regie-Kamera-Duo abseitigen Milieus, die auch visuell stark gestaltet werden müssen.

"La Haine"/"Hass" war der zweite Film des Schauspielers Mathieu Kassovitz ("Die wunderbare Welt der Amelie"). Das Werk begleitet einen Tag lang die drei Freunde Said, Vinz und Hubert aus einem der Banlieues von Paris. In der Nacht zuvor ist bei Unruhen ein Junge aus ihrer Nachbarschaft lebensgefährtlich verletzt worden und liegt im Koma. Vinz findet zudem eine Waffe, die ein Polizist verloren hat. Die aufgeheizte Stimmung spitzt sich auch zwischen den drei Freunden zu.

Matthias Bolliger im Netz:
https://www.matthias-bolliger.de/
https://de.wikipedia.org/wiki/Matthias_Bolliger

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