Eskalation in Nahost – Ist ein israelischer Gegenschlag alternativlos?
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Der Iran hat seine langjährige Drohung wahr gemacht und erstmals in seiner Geschichte seinen erklärten Erzfeind Israel direkt angegriffen. Mehr als 300 Raketen, Marschflugkörper und Drohnen sollen in der Nacht von Samstag auf Sonntag in Richtung Israel abgefeuert worden sein. Ein Angriff, der mit Unterstützung der USA, Großbritanniens und Jordaniens erfolgreich abgewehrt werden konnte.
Die Sorge vor einem Flächenbrand im Nahen Osten ist dennoch groß. UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte den Beschuss und warnte vor einer weiteren Eskalation, etwa durch Vergeltungsmaßnahmen Israels: „Der Nahe Osten steht am Abgrund“, sagt Guterres bei der Sitzung des UNO-Sicherheitsrates am Sonntag.
Noch hat das israelische Kriegskabinett nicht über eine angemessene Reaktion entschieden. „Es ist an der Zeit, dass die Welt diesem Reich des Bösen in Teheran die Stirn bietet”, betont Israels Staatspräsident Jizchak Herzog zum US-Sender Sky News. Einen Krieg mit dem Iran wolle man aber nicht.
Welche Konsequenzen kann ein weiterer Gegenschlag Israels auf die Situation im Nahen Osten haben? War die internationale Politik gegenüber dem Mullah-Regime bisher zu nachsichtig? Und was bedeutet diese Situation für die Lage in Gaza? Diese und andere Fragen diskutieren bei Thomas Mohr im „Pro und Contra“-Studio Ariel Muzicant, Martha Bißmann, Heinz Gärtner und Martin Engelberg.
Gäste:
Martin Engelberg, Nationalratsabgeordneter, ÖVP
Ariel Muzicant, Präsident Europäischer Jüdischer Kongress, Vizepräsident Jüdischer Weltkongress sowie früherer Präsident Israelitische Kultusgemeinde Wien
Martha Bißmann, Demokratieaktivistin, Projektleiterin Internationale Zusammenarbeit, frühere Nationalratsabgeordnete
Heinz Gärtner, Universitätsprofessor Politikwissenschaft, Universität Wien sowie Leiter des Beratungsgremiums des International Institutes for Peace (IIP)
Moderation: Thomas Mohr