DiscoverVisionäre der GesundheitJan Zeggel über die Zukunft der Telemedizin – und warum digitale Versorgung mehr als Technik ist
Jan Zeggel über die Zukunft der Telemedizin – und warum digitale Versorgung mehr als Technik ist

Jan Zeggel über die Zukunft der Telemedizin – und warum digitale Versorgung mehr als Technik ist

Update: 2025-10-02
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Jan Zeggel ist Geschäftsführer von arztkonsultation.de, einer etablierten deutschen Plattform für Videosprechstunden und telemedizinische Lösungen. Gleichzeitig ist er Host des Podcasts „All About Telemedizin“, in dem er regelmäßig über digitale Gesundheitslösungen, regulatorische Entwicklungen und Anwendungsbeispiele spricht. Als Unternehmer mit gesundheitsökonomischem Hintergrund versteht Jan Zeggel es, technische Innovationen mit den Bedürfnissen des Gesundheitswesens zu verbinden. In dieser Folge von Visionäre der Gesundheit spricht er mit Inga Bergen über den Reifegrad der Telemedizin in Deutschland, über pragmatische Versorgungslösungen – und warum Telemedizin mehr ist als ein digitaler Ersatz für den Arztbesuch.





Von der Vision zur Umsetzung – wie Telemedizin konkret funktioniert





Gleich zu Beginn betont Jan Zeggel, dass Telemedizin keine abstrakte Zukunftstechnologie mehr ist, sondern längst in der Versorgung angekommen ist – zumindest dort, wo die Rahmenbedingungen stimmen. Er beschreibt, wie arztkonsultation.de heute als White-Label-Anbieter für zahlreiche Kliniken, MVZs und öffentliche Institutionen arbeitet und dabei die gesamte technische Infrastruktur für digitale Konsultationen bereitstellt. Dabei sei es entscheidend, dass die Lösung einfach funktioniert – für Ärzt:innen, Patient:innen und Institutionen. Seine Maxime: Technik muss sich an den Alltag der Nutzenden anpassen, nicht umgekehrt.





Telemedizin in der Fläche – Erfolgsbeispiele aus der Praxis





Im Gespräch mit Inga Bergen nennt Jan Zeggel mehrere konkrete Beispiele, wie Telemedizin Versorgungslücken schließen kann – etwa in ländlichen Regionen, wo Fachärzt:innen nicht verfügbar sind, oder bei der Nachsorge chronischer Erkrankungen. Besonders spannend sind Pilotprojekte, in denen Pflegekräfte vor Ort mit digitalen Konsultationen kombiniert werden, etwa in Pflegeheimen oder in strukturschwachen Gegenden. Auch in der betriebsmedizinischen Versorgung sieht er großes Potenzial für digitale Ansätze. Entscheidend sei, dass die Strukturen entlastet und nicht verdoppelt werden – Telemedizin als sinnvolle Ergänzung, nicht als zusätzliche Belastung.





Datenschutz und Regulatorik – nicht nur Hürde, sondern auch Qualitätssicherung





Ein zentrales Thema ist die Regulierung: Jan Zeggel erklärt, warum Datenschutz in der Telemedizin nicht nur ein Hemmnis ist, sondern auch ein Wettbewerbsvorteil für Anbieter wie arztkonsultation.de, die höchsten Sicherheitsstandards genügen. Gleichzeitig kritisiert er, dass manche regulatorischen Vorgaben Innovation erschweren – etwa durch starre Rahmenverträge oder lange Zertifizierungsprozesse. Dennoch sieht er Bewegung: Die gematik, neue DIGA-Regelungen und der Dialog mit Kassen und Ministerien machen Hoffnung auf mehr Tempo in der digitalen Transformation.





Vom Startup zum Systempartner – warum Telemedizin strategische Relevanz gewinnt





Im weiteren Verlauf des Gesprächs wird deutlich, dass Jan Zeggel Telemedizin nicht als kurzfristigen Hype versteht, sondern als langfristigen Strukturwandel. Er plädiert dafür, Telemedizin nicht nur als „Tool“ zu sehen, sondern als Teil eines neuen, patientenzentrierten Versorgungssystems. Besonders wichtig sei die Einbindung in bestehende Prozesse: Statt Insellösungen brauche es skalierbare, interoperable Plattformen – mit Schnittstellen zu Praxissystemen, ePA und Krankenhaus-IT. Nur dann könne Telemedizin nachhaltig wirken.





Neue Rollenbilder – was Telemedizin für Ärzt:innen bedeutet





Ein besonders spannender Teil der Folge dreht sich um das Rollenverständnis im digitalen Arzt-Patienten-Kontakt. Jan Zeggel berichtet von der anfangs teils kritischen Haltung einiger Mediziner:innen gegenüber der Videosprechstunde – und wie sich diese mit positiven Erfahrungen wandelt. Er ist überzeugt, dass Telemedizin sogar dazu beitragen kann, die ärztliche Tätigkeit wieder attraktiver zu machen – etwa durch flexible Arbeitszeiten, bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder den Einsatz im Homeoffice. Entscheidend sei, dass Ärzt:innen frühzeitig eingebunden und geschult werden.





Jan Zeggel über Vertrauen, Pragmatismus und die Zukunft der Versorgung





Zum Schluss der Folge spricht Jan Zeggel über Vertrauen – in Technologie, in Prozesse und in die Bereitschaft zur Veränderung. Er beschreibt, wie wichtig es sei, pragmatische Lösungen zu entwickeln, die wirklich im Alltag funktionieren. Für ihn ist klar: Die Zukunft der Versorgung ist hybrid. Telemedizin sei weder Ersatz noch Wundermittel, sondern ein Baustein, um Menschen besser, schneller und effizienter zu versorgen. Mit dem richtigen Mindset und passenden Rahmenbedingungen könne Deutschland hier deutlich mutiger agieren.





Diese Folge mit Jan Zeggel ist ein inspirierender Blick hinter die Kulissen eines Unternehmens, das die Telemedizin in Deutschland seit Jahren mitgestaltet. Wer wissen möchte, wie aus digitalem Potenzial konkrete Versorgungslösungen werden, welche Rolle Datenschutz wirklich spielt und was es braucht, damit digitale Gesundheit in der Breite ankommt – sollte sich diese Folge unbedingt bis zum Ende anhören.






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