KZ Buchenwald: Hans Eiden war ein Trierer Widerstandskämpfer
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Im Konzentrationslager Buchenwald in Thüringen, nahe der Stadt Weimar, waren zur Zeit der NS-Diktatur Juden, politische Gegner, Sinti und Roma und sowjetische Kriegsgefangene inhaftiert. Mehr als 50.000 Menschen starben in diesem KZ. Einer der Überlebenden war ein Trierer Kommunist: Hans Eiden. Über ihn, sein Leben und sein Überleben berichtet uns Christoph Herrig, Gästebegleiter und Mitarbeiter der Arbeitsgemeinschaft Frieden in Trier.
Über Hans Eiden
Der Trierer Widerstandskämpfer Hans Eiden wurde 1901 geboren. Er trat 1929 der Kommunistischen Partei Deutschlands bei (KPD), die mit Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft in die Illegalität gedrängt wurde. Auch Eiden, parteipolitisch aktiv, wurde festgenommen und zu Zuchthaus verurteilt. 1939 wurde er ins KZ Buchenwald deportiert. Hier fungierte er als Lagerältester. Als die US-Amerikaner Thüringen erreichten, übernahmen die Häftlinge unter Eidens Leitung die Führung des Konzentrationslagers. Er kehrte nach Trier zurück, wurde 1947 in den ersten Landtag von Rheinland-Pfalz gewählt. 1950 starb Eiden.
Das KZ Buchenwalds
Vor 75 Jahren, am 11. April 1945, übernahmen die Häftlinge das Kommando im KZ Buchenwald. Dabei spielte der Trierer Hans Eiden als Lagerältester eine bedeutende Rolle. Mehr dazu könnt ihr in diesem Beitrag unserer Redaktion lesen (LINK).
Die Rettung tausender jüdischer KZ-Häftlinge
Hans Eiden ist von der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem im Jahre 2014 als "Gerechter unter den Völkern" geehrt worden. Kurz vor der Befreiung waren tausende jüdische KZ-Häftlinge nach Buchenwald verlegt worden, die SS begann mit der Planung der Evakuierung des Lagers. Laut den Angaben Yad Vashems befahl der Lagerkommandant Eiden, die 6.000 Juden im sogenannten großen Lager aus den Baracken zu holen, um sie auf einen Todesmarsch vorzubereiten. Eiden und seine Mitstreiter im Untergrund kamen zusammen und beschlossen, sich diesem Befehl nicht zu fügen. Stattdessen verfolgte Eiden eine Politik des Hinhaltens. Zugleich veranlasste er, dass die Juden die auf ihre Kleidung aufgenähten Sterne abnahmen und sich unter die nichtjüdischen Häftlinge mischten. "Am nächsten Tag verkündeten die Barackenältesten auf Anweisung von Eiden, dass sie die jüdischen Häftlinge nicht identifizieren könnten." So konnten etliche Juden der erneuten Deportation entgehen und die Befreigung des KZ erleben.
Rundgang und Denkmal für Hans Eiden
Am Samstag, 6. Dezember 2025, lädt der Arbeitskreis „Trier im Nationalsozialismus“ der AG Frieden anlässlich des 75. Todestages Eidens zu einem Rundgang auf den Spuren von Hans Eiden ein. Treffpunkt ist um 11 Uhr an der Stele für Eiden in der Engelstraße 20, 54292 Trier. Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Spende ist erwünscht. Am Sonntag, dem 7. Dezember 2025, wird um 11 Uhr auf dem Trierer Hauptfriedhof ein Denkmal der Öffentlichkeit übergeben, das an den Trierer Kommunisten erinnert.
Über unseren Podcast "Porta"
"Porta - Das Tor zur Geschichte" erscheint regelmäßig auf volksfreund.de sowie allen gängigen Streamingportalen. Unser Podcast geht historischen Ereignissen und Persönlichkeiten aus unserer Region nach und wird von den Volksfreund-Redakteuren Miguel Castro und Alexander Wittlings moderiert. Noch mehr Episoden und Infos findet ihr auf https://www.volksfreund.de/porta. Ihr habt Fragen, Anregungen oder Kritik? Schreibt uns an podcast@volksfreund.de
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