Film-Tipp 1 heißt "May December". Natalie Portman spielt eine Schauspielerin, die in einem Film die Frau verkörpern soll, die vor über 20 Jahren als Lehrerin mit einer Affäre mit einem 13-Jährigen für Schlagzeilen gesorgt hat. Nach einem Gefängnisaufenthalt ist die von Julianna Moore gespielte Frau mit dem Mann verheiratet. Und der hat Bedenken.

"May December" ist ein Psycho-Drama, in dem Portman auf brillante Weise Gestik, Mimik und den Klang der Stimme von Moore übernimmt und dabei selbst manipulativ wird. Meine Wertung: 7 von 10 Hälmchen.

Film-Tipp 2 heißt "Golda - Israels eiserne Lady". Erzählt werden die Ereignisse rund um den Jom-Kippur-Krieg 1973, bei dem die israelische Ministerpräsidentin Golda Meir in einer äußerst dramatischen Situation Entscheidungen treffen muss und sich dabei auch mit US-Außenminister Henry Kissinger anlegt. 

Helen Mirren liefert fast unerkannt unter der Maske nach ihrer oscar-gekrönten Darstellung als Queen erneut eine Glanz-Vorstellung als Golda Meir. Was den Film, der ohne Kriegsbilder auskommt, sondern viel mit Mitschnitten des damaligen Funkverkehrs arbeitet, so traurig und erschreckend macht: dass sich in den 50 Jahren zwischen Jom Kippur-Krieg und dem 7. Oktober letztes Jahr fast nichts verändert hat. Die eine Seite will Israel auslöschen, die andere Seite macht fatale Geheimdienstfehler und reagiert mit grimmigster Entschlossenheit. Das Ergebnis: unendliches Leid auf beiden Seiten. Meine Wertung für "Golda": 7 von 10 Hälmchen.

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