OrgAvantgarde: Folge 6 Was ist ein Beratungsdesign und welche Auswirkungen hat dies auf den Prozess des Organisierens?
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Was ist ein Beratungsdesign und welche Auswirkungen hat dies auf den Prozess des Organisierens?
Wir wollen an unseren letzten Podcast anknüpfen und heute über ein Beratungsdesign zur Umsetzung einer Richtungsentscheidung reden. Das dies in der Regel mit Veränderung zu tun hat; muss nicht nochmal ausführlich betont werden. Wir reden von einem Beratungsdesign und meinen damit eine Vorgehensweise zur Umsetzung einer Entscheidung. Ein Design ist nicht zu verwechseln mit dem klassischen Plan, der von der Festlegung von gezielten Aktionen lebt. Meisten sind Pläne auf Businessthemen beschränkt, die im Rahmen von Meilensteinen abgearbeitet werden.
Für unser Ansinnen der Synchronisierung von Businesssystem und sozialem System Organisation ist dies natürlich zu wenig. Denn alle unsere in den vorherigen Podcasts vorgestellten Themen wie Dysfunktionsforschung, Sichtbarmachung von Abwehrroutinen der lokalen Rationalitäten, agonales oder orthogonales Vorgehen und schließlich die zentrale Unterscheidung von Heuristik und Hermeneutik haben in den klassischen Projektplanungen keinen Platz.
Das heißt jetzt was?
Ein Beratungsdesign ist ein kontextueller Rahmen für eine Richtungsentscheidung, der keine oder nur wenige Handlungsvorgaben macht. Ein Plan ist das Instrument der klassischen bürokratischen Organisation aus der Zeit der Nachfragemärkte als der Absatz der tayloristisch gefertigten Produkte relativ sicher war. Ein Design dient der Umsetzung von Entscheidungen in Angebotsmärkten und in moralischen von ökologischen und sozialen Aspekten geprägten Märkten. Und nicht zu vergessen: Dies Märkte fordern ein völlig neues Verständnis vom Prozess des Organisierens und von Kooperation und Serviceleistungen. Ein Design dient der Absicherung der Bewegungsfreiheit im Prozess des Organisieren in zwei Richtungen: Auf der Businessebene sind die inhaltlichen Themen zu erarbeiten und auf der Ebenen des sozialen Systems ist die Form der Arbeit ständig festzulegen und zu verbessern. Das sind Organisationen nach wie vor in der Regel nicht gewohnt.
These 1: Das Design der Selbstberatung im Prozess des Organisierens sichert die Gleichzeitigkeit und damit die Synchronisierung von Businesssystem und sozialem System. Die Arbeitsweise hat Werkstatt- und Reflexionscharakter. Die Ausprägungen des jeweiligen Schwerpunktes kann in der Designgestaltung variieren. Es spricht einiges dafür, den Reflexionscharakter sorgfältig zu dosieren.
These 2: Das Design zur Selbstberatung eröffnet eine gewollte Veränderungsdynamik, die über das klassische Abarbeiten von Inhaltsthemen weit hinausgeht.
These 3: Das Veränderungsdesign zur Selbstberatung schafft einen sicheren Rahmen zur Bearbeitung der Kontingenz im Prozess des Organisierens. Es ist ein Konzept zur Etablierung einer Gesamtsteuerung in der Gleichzeitigkeit von top-down und bottom-up.