Perspektiven: Jane Goodall – Die Mutter der Schimpansen
Description
Jane Goodall – ein Leben für den Schutz unserer nächsten Verwandten. Von Gerlinde Petric-Wallner.
Es gibt Interviews, die sich als Journalistin ins Gedächtnis prägen. So ein Interview war auch jenes mit Jane Goodall.
85 Jahre alt war die Britin damals. Es ist das Jahr 2019, Jane Goodall sitzt in der Suite eines Grand Hotels unweit des Wiener Stephansdoms. Gepolsterte Sessel, weiche Teppiche, schwere Vorhänge, ein Luster hängt tief über den Tisch. „Wenn ich wählen könnte“, sagt Jane Goodall damals am Ende unseres Interviews, „wäre ich jetzt lieber in der Natur“.
In der Natur hat Jane Goodall einen großen Teil ihres Lebens verbracht, hat im Gombe Nationalpark in Tansania das Leben unserer nächsten Verwandten, wilder Schimpansen, erforscht. Und mit ihren Beobachtungen das alte naturwissenschaftliche Weltbild gestürzt:Denn damals, in den 60er Jahren, glaubten Naturwissenschaftler der Mensch ist der einzige Werkzeugmacher der Welt. Und Primaten haben keinen Verstand. Jane Goodall hat das Gegenteil bewiesen. Sie hat erstmals gesehen, wie ein Schimpanse einen Grashalm abbricht, zurechtstutzt, in einen Termitenhügel steckt – und damit Termiten rausfischt.
Am Mittwoch, 1. Oktober 2025, ist Jane Goodall im Alter von 91 Jahren verstorben.
Eine Würdigung für eine unermüdliche Frau, die sich einer besseren Welt verschrieben hat.
Gestaltung: Gerlinde Petric-Wallner.