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Sechs Tote bei russischem Angriff auf Kiew

Sechs Tote bei russischem Angriff auf Kiew

Update: 2025-11-14
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Bei russischen Angriffen auf Kiew sind nach ukrainischen Angaben mindestens sechs Menschen getötet und 35 verletzt worden. Die russische Armee habe mit etwa 430 Drohnen und 18 Raketen angegriffen, erklärte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Freitag in Sozialen Medien. Es habe sich um eine gezielte Attacke gehandelt, “die dazu diente, den Menschen und der zivilen Infrastruktur maximalen Schaden zuzufügen”.





Mindestens 35 Verletzte



Mindestens 35 Menschen wurden nach Angaben des Militärverwalters Tymur Tkatschenko bei den Angriffen am Freitagmorgen verletzt, darunter auch eine Schwangere und ein Zehnjähriger. 30 Wohngebäude in neun Stadtteilen seien beschädigt worden. Die Rettungskräfte retteten mehr als 40 Menschen aus brennenden und beschädigten Gebäuden.



Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko bezeichnete den Angriff auf die Hauptstadt als “massiv”. Auf Telegram schrieb er: “Die Luftabwehrkräfte sind in Kiew im Einsatz. Ein massiver Angriff des Feindes auf die Hauptstadt.” Teile des Heizungsnetzes wurden Klitschko zufolge beschädigt. In einigen Gebäuden funktioniere die Heizung nicht. Auch bei der Strom- und Wasserversorgung könne es Probleme geben. Der Stadtverwaltung zufolge kam es zu Verspätungen und Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr.



Nach Angaben der örtlichen Militärverwaltung zielten Raketen und Drohnen auf wichtige Infrastruktureinrichtungen in Kiew. “Die Russen greifen Wohngebäude an”, erklärte Tkaschenko in Onlinenetzwerken. Fast jeder Bezirk sei von den Angriffen betroffen. Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten von Explosionen in der Stadt.



Auch Botschaft Aserbaidschans getroffen



In der Hauptstadt wurde auch die Botschaft Aserbaidschans von Trümmern einer Rakete getroffen. Das Außenministerium in Baku reagierte verärgert und bestellte nach eigenen Angaben den russischen Botschafter ein. Infolge der Explosion wurde demnach ein Teil einer Wand der Botschaft vollständig zerstört. Außerdem gebe es unter anderem Schäden an Fahrzeugen und dem Verwaltungsgebäude. Es sei auch an vorherige Vorfälle erinnert worden und daran, dass Baku Moskau die Koordinaten seiner Botschaft in Kiew zuvor habe zukommen lassen. All das werfe Fragen über einen absichtlichen Charakter der Angriffe auf, hieß es in der Mitteilung.



Kiew war Selenskyj zufolge das Hauptziel der Attacke, aber auch die Region um die Hauptstadt und die Gebiete Charkiw wurden getroffen. In der Region Sumy sei nach vorläufigen Angaben eine Hyperschall-Rakete vom Typ Zirkon zum Einsatz gekommen.



Selenskyj forderte einmal mehr weitere Sanktionen gegen Russland. Die Ukraine brauche außerdem eine Verstärkung der Flugabwehr mit zusätzlichen Systemen und Abfangraketen, forderte er erneut. Zugleich teilte er mit, dass die Ukraine bei Gegenschlägen mit ihren weitreichenden Neptun-Marschflugkörpern Ziele im russischen Hinterland getroffen habe. Die Schläge würden immer zielgenauer und erfolgreicher. “Und das ist unsere völlig gerechte Antwort auf Russlands andauernden Terror”, sagte er.



In der südlichen Region Odessa wurden unterdessen nach Angaben von Gouverneur Oleh Kiper zwei Menschen getötet und sieben weitere verletzt. Russland habe einen Markt in der Stadt Tschornomorsk angegriffen, so Kiper auf Telegram. 



Russland, das im Februar 2022 den Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hatte, hat in den vergangenen Monaten die Luftangriffe verstärkt. Moskau nimmt dabei insbesondere ukrainische Energieanlagen und das Eisenbahnnetz ins Visier, aber auch Wohngebiete.



216 ukrainische Drohnen über Russland



Indes wehrte die Armee in Russland nach Angaben des Verteidigungsministeriums in der Nacht zum Freitag 216 ukrainische Drohnen ab. Allein 66 Drohnen seien über der Schwarzmeerregion Krasnodar niedergegangen, 45 über der etwas weiter nördlich gelegenen Region Saratow, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Freitag im Onlinedienst Telegram.



Das russische Verteidigungsministerium teilte zudem mit, in der südlichen Region Kursk würden Minenräumer aus Nordkorea eingesetzt. Nachdem Spezialeinheiten aus Nordkorea zuvor “einen wichtigen Beitrag zur Niederlage des Feindes” geleistet hätten, seien nun Minenräumer in der Region an der Grenze zur Ukraine im Einsatz, hieß es am Freitag in der offiziellen Zeitung des russischen Verteidigungsministeriums, “Krasnaja Swesda” (Roter Stern). Demnach wurden die nordkoreanischen Minenräumer in Russland ausgebildet. Nach der Vertreibung der ukrainischen Truppen aus Kursk befänden sich in der Region weiterhin “hunderte” Minen.



Russland hatte im Juni angekündigt, der Verbündete Nordkorea werde mehrere tausend Minenräumer und Arbeiter der nordkoreanischen Armee zum Wiederaufbau nach Kursk schicken. Seit September wurden nach Angaben des südkoreanischen Geheimdienstes rund 5000 nordkoreanische Soldaten entsandt. Die ukrainische Armee hatte einen kleinen Teil der Region Kursk monatelang besetzt gehalten.



(APA/dpa/AFP)

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