DiscoverVorarlberg – VOL.ATSpitalsreform soll bis zu 11 Millionen Euro sparen
Spitalsreform soll bis zu 11 Millionen Euro sparen

Spitalsreform soll bis zu 11 Millionen Euro sparen

Update: 2025-12-09
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Die geplante Spitalsreform in Vorarlberg soll die medizinische Versorgung langfristig sichern. Im Zentrum der Debatte steht das Einsparungspotenzial – und wie realistisch die Zahlen tatsächlich sind.









Die Landesregierung rechnet mit jährlichen Einsparungen von bis zu 10,9 Millionen Euro. In den offiziellen Berechnungen wird allerdings vorsichtshalber nur die Hälfte angesetzt. Das geht aus der Beantwortung einer Landtagsanfrage der Neos durch Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher hervor.





Die Neos hatten im Zuge ihrer Anfrage Transparenz über die finanziellen Annahmen hinter der Spitalsreform gefordert. Politische Reformprojekte seien nur dann glaubwürdig, wenn auch die Zahlen dahinter nachvollziehbar seien, argumentieren sie. Für die Partei ist die Halbierung des Einsparungspotenzials ein Indiz für eine unsichere Kalkulationsbasis.





Synergien durch Standortbündelungen





Laut Landesregierung könnten durch die Bündelung von Abteilungen an den Standorten Bregenz, Dornbirn und Feldkirch Einsparungen in verschiedenen Bereichen erzielt werden – etwa bei Investitionen und im Personalbereich. Doppelstrukturen in medizinischen und administrativen Bereichen sollen wegfallen und Synergien entstehen.





Die Landesregierung betont, dass die reduzierten Einsparungsannahmen einer Vorsichtsmaßnahme entsprechen. Zudem würden sich die Effekte nicht sofort, sondern schrittweise bemerkbar machen.









Investitionen sollen sich nach fünf Jahren rechnen





Die Reform umfasst 17 medizinische Fachbereiche. Besonders prominent ist die geplante Verlagerung der Gynäkologie, Geburtshilfe und Pädiatrie nach Bregenz sowie der Orthopädie und Traumatologie nach Dornbirn. Der Umbau sei mit Investitionen verbunden, diese würden sich jedoch innerhalb von 3,5 bis fünf Jahren amortisieren.





Martina Rüscher verweist in ihrer Anfragebeantwortung auf die Möglichkeit, bestehende Räumlichkeiten in Bregenz effizient zu nutzen. In Dornbirn könnten die bisherigen Kreißsäle künftig als Eingriffs- und Operationsräume dienen – mit nur geringem Umbauaufwand.





Entscheidung basiert auf Analysen – 200.000 Euro für Beratung





Der Reformentscheidung gingen laut Land umfassende Analysen voraus – etwa zur Auslastung, zum Personalbedarf und zu OP-Zeiten. Für Beratungsleistungen zum geplanten Spitalscampus wurden bisher rund 200.000 Euro ausgegeben.





Auf Nachfrage des ORF Vorarlberg, ob eine alternative Variante – mit Verlagerung der Kinder- und Frauenabteilungen von Bregenz nach Dornbirn – kostspieliger gewesen wäre, machte das Land keine genaue Angabe. Laut Martina Rüscher sei die gewählte Variante aber organisatorisch und finanziell einfacher umsetzbar. Die angegebenen Umbaukosten seien Schätzwerte mit einer Schwankungsbreite von rund 30 Prozent .









Kein zentrales Großspital für Vorarlberg





Ein zentrales Krankenhaus für ganz Vorarlberg wurde laut Landesregierung ebenfalls geprüft, jedoch aus mehreren Gründen verworfen. Die Erreichbarkeit wäre eingeschränkt, nur 76 Prozent der Bevölkerung könnten den Standort innerhalb von 30 Minuten erreichen. Der österreichische Strukturplan Gesundheit gibt hier jedoch höhere Standards vor. Zudem würden die Kosten für ein zentrales Großspital auf bis zu 2,25 Milliarden Euro geschätzt.





Szenario-Vergleich führte zur jetzigen Lösung





Mehrere Szenarien wurden untersucht. In einem davon wären Gynäkologie, Geburtshilfe und Pädiatrie in Dornbirn angesiedelt worden, Orthopädie und Traumatologie in Bregenz. Dieses Szenario hätte laut Rüscher allerdings zu höheren Investitionen in Dornbirn geführt.





Letztlich habe man sich für die heute vorgestellte Lösung entschieden, weil unter anderem die Fallzahlen in Dornbirn bei der Orthopädie bereits um 50 Prozent höher seien als in Bregenz. Die Zeit bis zur Amortisation – rund fünf Jahre – sei in beiden Szenarien gleich.





Reform soll Versorgungsqualität sichern





Die Zusammenlegung einzelner Abteilungen ermögliche eine effizientere Nutzung von Personalressourcen, so Rüscher. In Zeiten europaweiter Personalknappheit sei das ein wesentlicher Vorteil. Größere Teams sollen flexiblere Arbeitszeiten, bessere Dienstplanung und mehr Attraktivität für Fachkräfte ermöglichen. Zusätzliche Dienste oder Rufbereitschaften seien nicht nötig.





Ziel sei es, so das Land, die Versorgung innerhalb der beiden Regionen – Ober- und Unterland – zu bündeln und zugleich hochspezialisierte Leistungen landesweit zu konzentrieren. Für das Oberland werde derzeit ein Masterplan für den Standort Feldkirch erarbeitet. Konkrete Kostenschätzungen dafür liegen noch nicht vor.





(VOL.AT)

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