Wenn das Leben dir ein Bein stellt – und du trotzdem weitergehst
Description
Hinweis / Triggerwarnung: In dieser Folge geht es um einen schweren medizinischen Notfall, Amputation, Intensivstation, Sterbewunsch und Sterbehilfe.
In dieser Folge von GESPRÄCHSFUNKEN – Facetten vieler Leben erzählt Martina Felsch aus Saalfelden, 44, Sportlerin, Tänzerin und Mama von zwei Söhnen, von einem Jahr, das ihr ganzes Leben verändert hat.
Nach einem scheinbar banalen grippalen Infekt greifen plötzlich aggressive Keime ihren Körper an. Ein Keim „frisst“ sie von innen auf. Martina landet im Tiefschlaf auf der Intensivstation, wird mehrfach operiert – und überlebt nur, weil ihr rechtes Bein amputiert wird. Acht Monate Krankenhaus, Hauttransplantationen, Dialyse, Dracheostoma, völlige Bewegungslosigkeit: Sie kann nur noch mit den Augen blinzeln.
Martina nimmt uns mit in ihre Wahrnehmung im Tiefschlaf – zwischen Meeresrauschen, „Qualle-Sein“ und mittelalterlichen Bildern – und in die radikale Realität des Aufwachens: ein fehlendes Bein, kein Wort auf den Lippen, der Wunsch zu sterben und konkrete Pläne für Sterbehilfe.
Wir sprechen darüber,
– wie es ist, wenn man nur noch über Blinzeln kommunizieren kann,
– wie knapp sie sich tatsächlich für das Leben entscheidet,
– wie sehr ihre Kinder, ihre Schwester und einzelne Sätze von Ärzt*innen ihr Halt geben,
– wie sie lernt, wieder zu sprechen, zu sitzen, zu essen, vom Rollstuhl auf die Yogamatte zu kommen,
– und wie mitten in all dem auch ihre Ehe zerbricht.
Martina erzählt, wie sie heute – mit einem Bein, eingeschränktem Sehen und viel weniger „äußerer Perfektion“ – das Leben vielleicht intensiver spürt als je zuvor: den ersten Waldspaziergang, die erste Dusche nach neun Monaten, den Blick aus dem Fenster, die Zeit mit ihren Kindern.
Ein Gespräch über einen „Riesenscheißhaufen“ an Schicksal – und darüber, wie viel Lebenskraft, Humor und Dankbarkeit trotzdem möglich sind.























