DiscoverFearless Culture Podcast#fcp 109 Fearless Revolution — Interview mit Lisa Jaspers – Folkdays über das Gründen, Leadership, Freundschaft …
#fcp 109 Fearless Revolution —  Interview mit Lisa Jaspers – Folkdays über das Gründen, Leadership, Freundschaft …

#fcp 109 Fearless Revolution — Interview mit Lisa Jaspers – Folkdays über das Gründen, Leadership, Freundschaft …

Update: 2021-11-09
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… Distanz, Sinnhaftigkeit, Verletzlichkeit, Wertschätzung und Liebe

Jeder kennt es wahrscheinlich: Du nimmst Dir vor, etwas anders zu machen. Und während Du es tust und reflektierst, merkst Du, dass Du genau denselben Stiefel durchziehst. Das geht jungen Eltern, Führungskräften und Gründer:innen so. Lisa Jasper, Gründerin von Folkdays und mit Naomi Ryland Co-Autorin des Buches ‚Starting a Revolution’, ist es auch so gegangen. Doch sie wollte sich ihrem Schicksal nicht ergeben. Darum hat sie nachgefragt und nach guten Beispielen für das Anders-Machen gesucht, für ihr Unternehmen Folkdays, aber ebenso für das gemeinsam mit ihrer Co-Autorin geschriebene Buch. Im Podcast erfahrt Ihr, wie sie es anders macht und wie andere es anders machen. Wie es funktioniert, nicht in diese Welt zu passen, um eine neue, bessere Welt zu kreieren.


Was für eine Art von Chefin will ich sein?


Es ist gar nicht so einfach, Dinge anders zu machen, wenn es keine Rolemodels gibt. Denn in den meisten Fällen sind die eigenen Muster so prägend, dass wir – auch ohne es zu wollen – immer wieder ins Gleis zurückspringen.


„Ich habe zwar eigentlich die Vision gehabt, ganz anders zu arbeiten und eine ganz andere Art von Arbeitsplatz zu schaffen, aber habe gemerkt, dass mir damals einfach ein bisschen die Fantasie gefehlt hat. Am Ende bin ich sehr stark in gelernte Muster verfallen, das heißt: In das, was ich selbst als Mitarbeiterin von meinen Chefinnen und Chefs gesehen hatte“, erinnert sich Lisa.


„Am Anfang würde ich sagen, habe ich mich zwar bemüht, Sachen anders zu machen. Beispielsweise bei Arbeitszeiten, da waren wir von Beginn an alle sehr flexibel. Auch von wo wir arbeiten konnten, war egal. Früh war schon eine meiner Mitarbeiterinnen für drei, vier Monate in Kalifornien und hat von da aus gearbeitet. Das waren alles so Dinge, die mir total egal waren und das habe ich auch sehr fluide und flexibel von Anfang gehandhabt.
Aber im Bezug darauf, wie meine eigene Rolle im Unternehmen war und auch die Unternehmenskultur, da muss ich sagen, habe ich halt einfach nicht viel neu geschaffen. Auch weil ich einfach nicht so wirklich wusste, wie ich das machen soll.“


„Irgendwie hatte ich immer das Gefühl: Okay, wenn ich Sachen jetzt ganz anders mache als alle anderen, ist das bestimmt schlecht, oder das wird bestimmt in die Hose gehen. Durch viele Gespräche mit Naomi ist mir – oder ist uns beiden – deutlich geworden, dass wir beide diese Gefühle hatten und beide eigentlich nicht so happy mit dem waren, was wir in unserem eigenen Unternehmen geschaffen hatten“, merkt sie kritisch an und ergänzt: „Genau das war einer der Gründe, warum wir dann irgendwann entschieden haben, uns einfach mal Tipps von anderen Menschen zu suchen, die ihre Sachen einfach ganz anders machen.“


„Ich glaube, so ein gängiges Thema für uns beide war immer: Was für eine Art von Chefin will ich sein. Eigentlich will ich natürlich eine super wertschätzende Chefin sein, die keinen Druck ausübt und die irgendwie die ganze Zeit super entspannt ist und die alle mögen. Aber ich habe gemerkt, dass ich im Alltag immer wieder daran gezweifelt hatte, ob das überhaupt geht. Kann man ohne Druck führen? Wie kann man, oder kann man überhaupt wirklich funktionierende Beziehung zu den eigenen Mitarbeiter:innen aufbauen, die auf etwas anderem fundieren, als einfach nur auf der Transaktion von Arbeit und Geld? Das waren so Themen, wo ich schon immer das Gefühl hatte, etwas anders machen zu wollen, aber ich gleichzeitig den Zweifel in mir hatte, ob das überhaupt geht. Darf man das überhaupt? Kann das überhaupt gut gehen? Und mir hat einfach auch so ein bisschen genau die Vorstellung davon gefehlt, wie das wirklich konsequent anders aussehen könnte. Das ist ja eine Frage, die sich ganz viele Führungskräfte stellen.“


„Die Frage ist halt: Braucht man professionelle Distanz zu den eigenen Mitarbeitenden? Und ich würde sagen: Nein, brauchen wir nicht. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass das sehr schädlich sein kann. Denn es bedeutet, dass man im Alltag eigentlich nie wirklich komplett man selbst sein kann, weil wir alle ja mit den Menschen, mit denen wir tagtäglich interagieren, Beziehungen aufbauen.“


Menschen, die superoffen über ihre eigenen Schwächen reden können, empfindet man als am stärksten


Ist Verletzlichkeit eine Stärke? Vielleicht die ultimative Stärke? Doch selbst wenn, bedeutet es einen Paradigmenwechsel, den auch Mitarbeitende nachvollziehen müssen.


„Super interessant! Wenn man sich mal wirklich fragt, welche Menschen man als am stärksten empfindet, sind das ganz oft Leute, die superoffen über ihre eigenen Schwächen reden können“, erklärt die Gründerin von Folkdays und Co-Autorin von Starting a Revolution. „Ich glaube, man muss sich immer wieder vor Augen führen, dass die Leute, die man extrem inspirierend findet, immer die Menschen sind, die sich selbst sehr gut kennen, sehr offen darüber sprechen können, wenn sie Ängste haben und die sich auch Hilfe holen. Ich glaube, das ist eigentlich das, was wir wirklich als stark empfinden. Das ist ganz anders als das, was wir jetzt vielleicht total automatisch im Kopf als eine typisch starke Person hätten.“


Trotzdem bedarf es hier einer Reflexion und eines Umdenkens auf vielen Ebenen und des Bewusstseins unserer Bedürfnisse ebenso wie unserer Muster. „Ich glaube, wenn ich sage, dass ich einen Fehler gemacht habe, keine Lösung weiß oder um Rat frage, denken doch alle so: ‚Geil, sie steht dazu, dass sie einen Fehler gemacht hat. Hammer, dann kann ich das ja auch.‘ Oder ‚Cool, dass Lisa manchmal auch nicht weiß, wie sie Sachen macht und uns dann fragt. Dann mache ich das vielleicht auch, wenn ich mir mal unsicher bin.‘


Ich verstehe schon, dass es vielleicht Leute gibt, bei denen es eine kurze Verunsicherung hervorrufen würde, weil man das Gefühl hat, dass jemand nicht dem klassischen Bild entspricht, das man von einer Person in der Rolle hätte“, sagt Lisa und ergänzt: „Ich glaube aber, es fühlt sich intuitiv so gut an, in so einem Kontext zu arbeiten, dass man sehr schnell Willens ist, dieses alte Bild über Bord zu werfen.“


– Links –


** Lisa Jaspers **


Die Website von Folkdays, die Geschichte hinter Folkdays mehr über die Gründerin Lisa und hier findest du Infos zu einem Praktikum bei Folkdays


Der Instagram Account von Folkdays


Der Instagram Account von Lisa


Die Website zum Buch Starting a Revolution


Lisa bei LinkedIn


Zum besprochen Interviews in Episode


#100 Fearless Wild mit Anna Yona von Wildling Co-Founderin von Wildling Shoes bei Apple Podcasts, Google Podcast oder bei Spotify


#089 Fearless Talent Acquisition mit Kerstin Wagner, Head of Talent Acquisition und Co-Lead Future Lab "Jobs of the Future" bei der Deutschen Bahn, bei Apple Podcasts, Google Podcast oder bei
Spotify


#072 Fearless Regionalbahn mit Interview Christoph Kraller, Geschäftsführer der DB Regio Netz ist auch systemischer Businesscoach, bei Apple Podcasts, Google Podcast oder bei
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#067 Fearless Hierarchiefrei mit Cornelius Fischer, Lead Link Think Tank Digitalisierung & Technik (TA), bei Apple Podcasts, Google Podcast oder natürlich auch bei Spotify hören.


Die Episode #071 Fearless Weiberwirtschaft mit Katja von der Bey von der Berliner Weiberwirtschaft, bei Apple Podcasts, [Google Podcast](Google http://bit.ly/fcp_katja_71g) oder bei oder bei
[Spotify](Spotify http://bit.ly/fcp_katja_71s)


– Medien –


Starting a Revolution – Was wir von Unternehmerinnen über die Zukunft der Arbeitswelt lernen können von Lisa Jaspers und Naomi Ryland. Das Buch über Geniallokal.de


Der Female Leadership Podcast von Vera Strauch


Zum Podcast und der Website von Prentis Hemphill


Alles über Liebe – Neue Sichtweisen von Bell Hooks. Das Buch über Geniallokal.de die englische Originalfassung All about Love – New Visions über Geniallokal.de


Adas Raum von Sharon Dodua Otoo. Das Buch über Geniallokal.de


Drei Kameradinnen von Shida Bazyar. Das Buch über Geniallokal.de

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Jan Schleifer