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Ästhetischer Genuss – Kunst von Joël Andrianomearisoa im Ludwig Museum Koblenz

Ästhetischer Genuss – Kunst von Joël Andrianomearisoa im Ludwig Museum Koblenz

Update: 2025-12-01
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Arbeiten mit Metall, Wolle, Spiegelglas oder Plastik


Joël Andrianomearisoa ist studierter Architekt. In seiner Kunst geht es immer darum, Emotionen und Wünschen eine Gestalt zu geben. Dabei arbeitet er mit einfachen Materialien wie Metall, Wolle, Spiegelglas oder Plastik.
Große Mengen schwarze dicke Wollfäden hängen wie zufällig drapiert über einer schlichten, ebenfalls schwarzen Metallkonstruktion, die an einen eleganten Handtuchständer erinnert. „Archive of sentimental territority“ nennt der Künstler Joël Andrianomearisoa seine Arbeit von 2024, die den Besucher in der Ausstellung empfängt.
„Tools of Emotions and Desires” ist der Titel der Werkschau, die auf zwei Etagen einen umfassenden Einblick in das Universum des Künstlers gibt.

Dialog von Architektur, Design und Kunst


Joël Andrianomearisoa studierte Architektur, Design und Kunst. Für ihn stehen alle drei Disziplinen immer im Dialog und sind Elemente auf Augenhöhe.
In der Architektur finde man alles wieder, so Joël Andrianomearisoa: Plätze, Räume, Gesellschaft und Geschichte, Personen … Dem Künstler „gefällt die Beziehung zwischen Architektur und allem sehr gut.“

Die Architektur ist für mich die Basis des Lebens. Weil ohne Architektur gibt es nichts, das existiert.

Quelle: Joël Andrianomearisoa



Die Räume im Ludwig Museum bespielt der Künstler mit großformatigen Installationen und kleineren skulpturalen Bildwerken. Eine tiefschwarze, mehrere Meter lange Wandinstallation aus aufeinanderfolgenden Rechtecken füllt eine ganze Wand.

Emotionen eine Form geben


Die Arbeit steht für Passion, für Leidenschaft, sagt Joël Andrianomearisoa, die wenn einmal entbrannt, nie aufhört: „Man entdeckt in meiner Kunst sehr einfaches, ursprüngliches Material. Es gibt Wolle, Metall, Spiegelglas, Stoff, Holz oder Papier. Und Emotionen sind dazu da, um zu existieren.Das Material ist dazu da, den Emotionen eine Form zu geben.“
Aus schwarzen kleinen Partikeln setzen sich kleine und größere Flächen zusammen. Die Partikel bewegen sich, wenn man daran vorbeigeht, rascheln etwas. Der Gang durch die Ausstellung ist ein sinnliches Erlebnis.

Raffia – Palmenfasern aus Madagaskar


Nicht alle Arbeiten sind schwarz. Für die Emotionen, die Wünsche darstellen sollen, verwendet Joël Andrianomearisoa ein ursprüngliches Material, das aus seinem Heimatland Madagaskar stammt. Es heißt Raffia und dessen helle Fasern werden aus einer Palmenart gewonnen.
Jeder kennt Raffia von Blumenübertöpfen. Raffia hat einen ganz natürlichen Duft, der an Heu erinnert. Der Künstler arbeitet gerne mit Handwerkern zusammen, die ihm aus Raffia nach seinen Vorgaben Teppiche knüpfen oder faszinierende Blumen gestalten, die dreidimensional aus den Bildflächen heraustreten. 
Die Ausstellung im Ludwig Museum in Koblenz zeigt, wie Emotionen und Wünsche Gestalt annehmen können. Joel Andrianomearisoas Kunst zu sehen, ist ein sinnlich raffinierter und ästhetischer Genuss.
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