“KZ-Gedenkstätten sind keine moralischen Ertüchtigungsanstalten”
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Rechtsextreme Übergriffe auf KZ-Gedenkstätten in Deutschland nehmen zu. Vor allem in Ostdeutschland. In der Oberpfalz aber gebe es kaum solche Vorfälle mit rechtsextremen Äußerungen oder Provokationen von Besuchergruppen, sagt Jörg Skriebeleit, Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg. Vereinzelte Vorfälle seien durch offenen Dialog und Kommunikation mit den Beteiligten geklärt worden, ohne die Jugendlichen zu kriminalisieren. KZ-Gedenkstätten an sich seien keine “moralischen Ertüchtigungsanstalten”, sagt Skriebeleit. Vielmehr zeigen sie, “was passieren kann, wenn wir uns nicht respektieren”.
Flossenbürg war ein Konzentrationslager der sogenannten zweiten Generation, gegründet 1938 von der SS. Die ersten Häftlinge dort waren sogenannte “Arbeitsscheue”, vermeintlich “Asoziale” und angebliche “Berufsverbrecher”. Später wurden dort auch Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle und Oppositionelle eingesperrt. Menschen, die dem NS-Regime nicht passten. Nachweislich für mindestens 30 000 Menschen war Flossenbürg ein Todesurteil. Flossenbürg wurde zu einem Lager, in dem die SS die “Vernichtung durch Arbeit” erprobte – und praktizierte. Bis zur Befreiung durch US-Soldaten Ende April 1945 waren dort und in Außenlagern mehr als 100 000 Menschen aus mehr als 30 Ländern eingepfercht.
Zum Weiterlesen und -hören:
Den Bericht über die Zunahme der Übergriffe in KZ-Gedenkstätten lesen Sie hier.
Moderation, Redaktion: Lars Langenau
Redaktion: Ann-Marlen Hoolt, Johannes Korsche
Produktion: Jakob Arnu
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