DiscoverWELTWEIT
WELTWEIT
Claim Ownership

WELTWEIT

Author: Katrin und Mareike reden mit Gästen rund um den Globus

Subscribed: 10Played: 84
Share

Description

Wir sind Katrin und Mareike und sprechen mit Kolleg*innen und anderen Deutschen, die im Ausland leben, arbeiten und, wie in unserem Fall, weltweit Deutsch unterrichten. In unseren Gesprächen tauchen wir ein in die Kultur der Länder, in denen unsere Gäste leben. Wir gewinnen Einblicke in andere Arbeitsstrukturen, andere soziale Normen und Lebensweisen. Wie ist der Alltag? Was geschieht aktuell und bewegt die Menschen? WELTWEIT ist eine Plattform für Erfahrungsaustausch und Vernetzung, für Blicke hinter die Kulissen und das Überprüfen von Klischees. Wir wollen Dialoge anstoßen und dazu inspirieren, Perspektiven zu wechseln.Zusätzliche Infos zu WELTWEIT und Fotos zu den Episoden findet ihr auch auf unserer Website https://weltweitpodcast.wordpress.com und auf Instagram www.instagram.com/weltweit_podcast
23 Episodes
Reverse
Manche Lehrkräfte binden ihre Lernenden in Rollenspiele ein. Andere, wie Claudia und Christina, drehen mit ihnen Serien. Keine laienhaft zusammengestückelten Videos. Nein, professionell konzipierte, gedrehte und produzierte Filme. Claudia Kiessl unterrichtet DaF am International Office an der Ludwig Maximilian Universität in München und Dr. Christina Tschech ist Kunsthistorikerin und unterrichtet Deutsche Wirtschaft und Wirtschaftsdeutsch am Intitut für Administrationet Échanges Internationeaux an der Universität Paris-Est Créteil.Angefangen hat alles mit einer Idee, als sich die beiden als Vorgängerin und Nachfolgerin einer DaF-Stelle an der Universität von Amiens kennengelernt haben. Beide hatten den Wunsch, die Lernenden aktiv in den Lernprozess einzubeziehen, ihnen dabei den Austausch mit Lernenden aus anderen Kulturen zu ermöglichen und sie gleichzeitig dazu zu bringen, sich aktiv mit ihrer Umgebung auseinanderzusetzen. Die Grundidee für ihren ersten Film haben sie von  Babylon-Berlin übernommen: Ein Protagonist kommt neu in die Stadt, in ihrem Fall nach Amiens und Paris, und lernt sie durch verschiedene Begegnungen Stück für Stück kennen. Gemeinsam mit den Lernenden haben sie das Drehbuch geschrieben und dies mit den Lernenden als Akteure und mit professioneller Unterstützung von Künstlern, Maskenbildnern und sogar einer  Pilotin mit eigener Maschine umgesetzt. Szenen wurden sowohl in Frankreich als auch in Deutschland gedreht. Die Lernenden haben sich gegenseitig besucht und Kontakte geknüpft. Finanzielle Zuschüsse kamen hauptsächlich vom Deutsch-Französischen Studentenwerk und vom DAAD. Am meisten haben jedoch Claudia und Kristina selbst investiert, ihre persönlichen und professionellen Hintergründe und Kontakte haben dabei eine wesentliche Rolle gespielt. Sie bringen mit ihrer Produktion auch ihre Liebe zu Frankreich, insbesondere zu Paris, zum Ausdruck.Das Projekt ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen. Immer neue Ideen werden geboren und Möglichkeiten, sie umzusetzen, werden gesucht. Z.B. soll eine Szene in Japan gedreht werden. Dazu müssen nicht alle Beteiligten reisen. Es könnte zum Beispiel nur ein Akteur reisen oder die Szenen könnten so geschrieben werden, dass nur japanische Lernende in den Szenen in Japan vorkommen. Das Drehbuch kann den Umständen angepasst werden. Wie viele Teile die Serie haben soll und welche Länder noch einbezogen werden, ist offen. Die beiden Macherinnen lassen ihrer Inspiration freien Lauf und haben Lust darauf, mit Kolleg:innen aus anderen Regionen der Welt zusammenzuarbeiten.Bei Interesse bitte melden bei WELTWEIT oder direkt beiC.Kiessl@gmx.detinatschech@gmail.com
Eylem Inanici ist weltläufig und eine neugierige Reisende. Sie hat Germanistik, Islamwissenschaften und DaF studiert, reist viel, lehrte drei Jahre Deutsch an der German-Jordanian University in Jordanien und ist seit 2018 DAAD-Lektorin an der National University of Mongolia in Ulaanbaatar. Vorher nie in der Mongolei gewesen, hatte sie doch die ein oder andere Vorstellung, mit der sie ihr Lektorat antrat. Das, was sie in der Hauptstadt vorfand, war weit von dem Mongolei-Bild entfernt, welches sie hatte. Das Grasland vor den Stadtgrenzen der immer weiter wuchernden Stadt ist gefühlte Lichtjahre entfernt, der Verkehr vor allem zur Hauptverkehrszeit so stark, dass die Ampeln aufgeben und Verkehr durch die Polizei geregelt wird. Der Winter so bitterkalt, dass man auch in den kurzen Sommern sorgenvoll auf den Kalender Richtung Winter schaut und der Smog so stark, dass der Geruch selbst durch Intensivwaschgänge in der Waschmaschine nicht aus den Kleidern verschwindet. Aber trotzdem findet sie in Ulaanbaatar auch Annehmlichkeiten, die Hauptstädte oft bieten können: Eine Restaurantauswahl von mexikanischen Tacos bis hin zu koreanischer Fusionsküche, eine lebendige Musikszene in Clubs, Bars und eine spannende Jazz-Szene.Darüber hinaus gibt es eine kleine aktive Deutsch-Community, interessierte Studierende, jede Menge K-Pop, K-Drama und wie viele andere asiatische Städte auch, ist die Hauptstadt der Mongolei im steten Wandel. Was aber immer gleich ist, ist der blaue Himmel. Aber auch Eylem war von der Pandemie betroffen: Sie ahnte vor einer Urlaubsreise nach Vietnam noch nicht, dass sie knapp 2 Jahre lang nicht würde in die Mongolei zurückkehren können. Stattdessen unterrichtete sie von einer kleinen Wohnung in Düsseldorf aus ihre Studierenden in der Mongolei, die mit schlechter Internetverbindung und Unterricht an kleinen Handybildschirmen kämpften. Eylem beschreibt das Leben in Ulaanbaatar als großstädtisch und anstrengend, sie beschreibt die Schwierigkeiten, die das Essen mit sich bringt, und die großen Unterschiede in der Mongolei zwischen Stadt und Land. Diese sind so groß wie zwischen veganer Küche und in Salzwasser gekochtem Hammel. Eylem jedoch nimmt die Abstriche in urbaner Ästhetik und Lebensqualität in Kauf. Denn spannende Entwicklungen, lebendige Communities und eine befriedigende Tätigkeit als DAAD-Lektorin machen alle Unwägbarkeiten wett. Eylems Autorentipp ist der mongolische Autor Galsan Tschinag, der vor allem auf Deutsch schreibt. http://www.unionsverlag.com/info/person.asp?pers_id=188
Wenn die eigene Geschichte einen Menschen auf einen Weg bringt, auf dem er anderen mit seiner Erfahrung zu einem erfüllten und selbstbestimmten Leben verhelfen kann, dann ist er am richtigen Platz. Mio Linder hat das alles selbst erlebt: Die Entmutigungen, die Ausgrenzung und die Hoffnungslosigkeit, die Kinder mit Lese-und Rechtschreibschwäche häufig erfahren. Mio ist in Deutschland und England zur Schule gegangen, hat in jungen Jahren eine entwertende Prognose für seine akademische Zukunft erhalten und später durch Menschen, die ihm Mut gemacht und Vertrauen in seine Fähigkeiten gesetzt haben, einen BA in Creative Writing und einen MA of Research in Transnational Writing erlangt. 2019 wurde er für das Projekt BuchLabs von der European Culture Foundation zum Courageous Citizen of the Year ernannt. Mio weiß: Jeder kann schreiben lernen. Selbst zwischen Kulturen unterwegs, gibt er sein Wissen an Kinder und Jugendliche weiter, die mit ihren Eltern ins Ausland umziehen. Durch den gleichzeitigen Wechsel von Land, Schule und Sprache können Entwicklungsverzögerungen auftreten. Je schneller ein Experte unterstützend eingreift, desto geringer fallen mögliche Schwierigkeiten ins Gewicht. Oft können Lehrer den speziellen Bedürfnissen der Kinder im Klassenverband nicht gerecht werden. In solchen Fällen empfiehlt sich individuelle Beratung. Mio arbeitet mit Eltern, Schulen und Psychologen zusammen und kann auf ein international weitverzweigtes Netzwerk aus Fachkräften zurückgreifen. Es braucht eine sensible Diagnostik, um jedem Einzelfall gerecht zu werden. Manchmal brauchen Kinder einfach nur Zeit, um Kraft zu schöpfen. Mio begleitet sie dabei, innere Ruhe zu finden, Selbstbewusstsein zurückzugewinnen und aus ihrem Rückzug herauszukommen. Interessant ist, dass Mios Strategien auch im Fremdsprachenunterricht Anwendung finden können. Deshalb bietet er auch Fortbildungen für Lehrkräfte an.https://www.duden-institute.de/Lerntherapie/11344_Deutsche_Schulen_im_Ausland.htm
Menschen, die im Ausland leben, stehen vor besonderen Herausforderungen. Die Anforderungen an Einzelpersonen und erst recht Familien sind häufig komplex und spezifisch. Damit sind herkömmliche Therapeuten und Coaches, die mit den Wirkmechanismen von Auslandserfahrungen nicht vertraut sind, oft überfordert. Stefanie Guth ist Psychotherapeutin und begleitet in ihrer Online-Praxis Familien in internationalen und interkulturellen Kontexten. Sie ist Initiatorin und Mitbegründerin des Instituts für mobilen Lebensstil, dessen Mission es ist, Familien zu stärken und zu verbinden. Stefanie selbst bewegt sich auch zwischen Kulturen, hat im Ausland studiert und lebt mit ihrer Familie zur Zeit in Mexiko.In ihren Beratungsgesprächen ist es ihr zunächst wichtig, zu analysieren, welche Gründe für seelisches Leid ihren Ursprung in der Auslandserfahrung haben und welche durch andere Ursachen ausgelöst werden. Ziel ist es immer, eigene Ressourcen der im Ausland lebenden und / oder aufwachsenden Menschen zu entdecken und nach außen sichtbar werden zu lassen. Hervorstechend sind eine hohe Anpassungsfähigkeit, eine ausgeprägte Gabe, Menschen zu “lesen”, und natürlich Mehrsprachigkeit. Stefanie beschreibt, wie die individuellen Situationen der einzelnen Mitglieder die Familie als System beeinflussen. Deshalb bezieht sie in ihre Beratungen auch immer alle Mitglieder ein. Phasen, wie zum Beispiel die Pubertät eines der Kinder, sind besonders sensibel. Stefanie rät Familien mit Nachdruck davon ab, in diesem Zeitraum das Land zu wechseln. Ein Thema, das ihr in ihrer Online-Praxis häufig begegnet, ist übrigens auch die Reintegration von Menschen, die lange im Ausland gelebt haben und nach Deutschland zurückkehren.Stefanie arbeitet ressourcenorientiert. Menschen, die lange im Ausland leben, entwickeln in der Regel viel Potenzial und sind hoch leistungsfähig. Sie haben vielleicht keine tiefen Wurzeln, dafür ist ihr Wurzelwerk weit verzweigt und bezieht Impulse aus aus einem breiten Netz kultureller Einflüsse.  Wer mit Stefanie Kontakt aufnehmen möchte, kann sich an das Institut für mobilen Lebensstil wenden:http://www.mobile-familien.de
Davon, dass es sich auszahlt, das Schicksal am Schopfe zu packen, kann Sebastian Jeuck erzählen. Seit 2017 ist er Deutsch-Lektor an der privaten Chinese Culture University in Taipeh/Taiwan. Sein Weg in die Republik ist geprägt davon, beherzte Entscheidungen getroffen zu haben. 2013 reiste er gemeinsam mit einem Freund nach Taipeh und erkundete anschließend das Land. Eine Fernbeziehung ließ ihn anschließend nicht nur immer wieder nach Taiwan reisen, sondern auch in Düsseldorf, wo er bis dahin lebte, einen Chinesischkurs absolvieren. Nach dem Studium der Musik und Philosophie befand er sich in einer Berufsfindungsphase. Deshalb fiel es ihm auch nicht schwer, einen Job anzunehmen, welchen er nach einem spontanen und chaotischen Vorstellungsgespräch angeboten bekam: Da er bei der telefonischen Anfrage seiner heutigen Universität schon auf dem Sprung zum Flughafen war, hielt er kurzerhand auf dem Campus, absolvierte das Gespräch und bekam den Job. Dass er innerhalb der darauffolgenden 3 Monate seine Zelte in Deutschland abbrechen und nach Taipeh ziehen würde, hätte er sich nicht träumen lassen. Heute ist er mit einer Taiwanerin verheiratet, fährt mit dem Shuttle-Service der Universität zu seinen Studierenden auf den Campus und bereist nach wie vor leidenschaftlich gern seine neue Heimat. Aber nicht nur Sebastian ist seinem Schicksal gefolgt, sondern diese Redensart ist den Taiwanern und Taiwanerinnen immanent - wenn auch auf andere Art und Weise. Denn Sebastian erzählt in unserem Gespräch auch davon, wie es sich anfühlt in einem selbstbewussten und demokratischen Land zu leben, welches unter der stetigen Bedrohung der Einverleibung durch die Volksrepublik China steht und wie die Bevölkerung damit umgeht. Darüber hinaus jedoch beschreibt er auch, wie lebendig seine Wahlheimat chinesische Tradition und Geschichte lebt und verschiedene Minderheiten in die Gesellschaft integriert. Dass der Alltag in Taiwan durch andere Werte als beispielsweise in Deutschland geprägt ist, stellt keine große Herausforderung für Sebastian dar, denn ihm gelingt es, gut auf die Zwischentöne der täglichen Kommunikation zu horchen und mit Toleranz und Gleichmut auf diese zu reagieren. Wer Sebastians Geschichte hört, mag vielleicht noch lange nicht an Vorherbestimmung glauben, kann aber die positive Kraft entdecken, die darin liegt, Umstände anzunehmen und Schritte zu gehen, ohne zu wissen, wohin sie führen.-----Buchtipp: Thilo Diefenbach (Hg.): Kriegsrecht/ Neue Literatur aus Taiwan, iudicium Verlag, München 2017 Eine Sammlung verschiedenster kurzer Erzählungen bzw. Kurzgeschichten und Essays taiwanischer Autoren von 1949 bis 2016. Ein literarisch vermittelter Einblick in die konfliktreiche politische Situation Taiwans als "abtrünnige Provinz" Chinas. https://literaturkritik.de/diefenbach-kriegsrecht-taiwan-ist-nicht-china-sinologe-thilo-diefenbach-stellt-kriegsrecht-auf-450-seiten-neue-literatur-aus-taiwan-vor,23936.html
Mit dem Fahrrad eine Tour durch die Po-Ebene  - so begann Peter Paschkes Geschichte mit Italien Anfang der 80er Jahre. Dass der studierte Sozialwirt aus dem Norden Deutschlands, der eigentlich eine Faszination für Skandinavien hatte, einmal in Padua seine Heimat finden würde, hätte er sich nicht träumen lassen. Aber die Radtour weckte seine Begeisterung für die Sprache, für, zunächst, Bologna und für das Lebensgefühl, welches so anders als das deutsche war. Auch seinen beruflichen Fokus hat er geändert: Nach einer Anstellung als Sprachassistent in Trient 1982/83,  bildete er sich weiter, unterrichtet seit vielen Jahren nun schon Deutsch als Fremdsprache, forscht zu Themen in diesem Bereich und veröffentlichte Lehrwerke für Lesekurse. Das Interesse an deutscher Sprache ist groß, deutsche Firmen sind ein interessanter Arbeitgeber und deutsche Philosophie und Literatur im Original zu lesen, ist ein wichtiger Beweggrund seiner Lernenden. Peter selbst staunt über die Wendungen seines Lebensweges: Umstände, die sich ergeben haben, Gelegenheiten, die er ergriffen und Richtungen, die er eingeschlagen hat und die ihn in der Summe an den Punkt in seinem Leben geführt haben, an dem er sich jetzt befindet, ohne dass er bewusst darauf zu gesteuert wäre. Einen Punkt, an dem er zufrieden zurückschaut und sich gleichzeitig auf das, was vor ihm liegt, freut. Zu seinem Arbeitsort an der Universität Ca’ Foscari in Venedig, einer Stadt, die für viele ein wahres Traumziel ist, pendelt er mit dem Vorortzug. Zu voll, zu touristisch, zu teuer ist es dort für ein gutes Leben. Morgens, bevor er sich auf den Weg macht, schaut er auf eine App, die den Wasserstand in der Lagunenstadt anzeigt. Manchmal muss er seine Gummistiefel mitnehmen, um keine nassen Füße zu bekommen. Der Klimawandel macht auch vor einem Weltkulturerbe nicht Halt und die anhaltende Korruption verzögert ein wichtiges Deichprojekt. Dass die Deutschen Italien lieben, aber nicht schätzen und die Italiener Deutschland schätzen, aber nicht lieben, ist etwas was er aus eigener Erfahrung bestätigen kann. Das  Verhältnis der Italiener gegenüber den Deutschen mit all ihren wirtschaftlichen und technischen Erfolgen sei von Minderwertigkeitsgefühlen geprägt. Andererseits lehnen die Italiener Deutschland als zu kalt, zu organisiert ab.  Deutsche hingegen idealisieren das Land, dessen Mode, Essen, Wetter und Landschaft sie mögen, schütteln aber den Kopf über politische und wirtschaftliche Missstände, was von den Italienern, die stolz auf die reiche Kultur ihres Landes sind,  wiederum als Überlegenheitsgeste interpretiert wird. Viele von Peters Studierenden aber kommen begeistert aus Deutschland zurück, diesem Land, welches man als Italiener eigentlich nicht lieben könne. Denn immer dann, wenn Menschen sich treffen, ist alle Bitterkeit und Zurückhaltung vergessen. Freunde sagen ihm nach, er sei ein anderer, wenn er Italienisch spräche. Wie muss es dann erst sein, wenn er  in Padua mit seinem italienischen Chor Stücke von Bach intoniert? 3:30Das Interesse der Italiener an Deutschland 7:50Peters Weg nach Italien11:35Peters Italiengefühl20:30Italienisch-deutsche Spannungen28:25Eine Frage der Identität30:00Sprache und Identität32:34Alte und neue Freundschaften36:53Venedig in Zeiten der Pandemie39:44Padua vs Venedig43:37Wird Venedig untergehen?52:39BuchtippLucio Dalla: Caruso, livehttps://www.youtube.com/results?search_query=lucio+dallaPeters Buchtipp:Petra Reski  "Als ich einmal in den Canal Grande fiel: Vom Leben in Venedig | Das ungeschönte Porträt der schönsten Stadt der Welt"https://www.amazon.de/Als-einmal-Canal-Grande-fiel/dp/3426278464/ref=sr_1_1?crid=2Q7IZAITCJNAA&keywords=als+ich+einmal+in+den+canal+grande+fiel&qid=1642673384&sprefix=als+i%2Caps%2C173&sr=8-1
Wer glaubt, dass es Skandinavisten per Default nach Skandinavien zieht, der irrt sich. Es gibt auch Skandinavisten, die zieht es nach Afrika. Jenny Stark ist seit 2019 DAAD-Lektorin an der Kenyatta University in Nairobi. Neben Skandinavistik hat sie auch Anglistik und Ethnologie studiert und es ist wohl eher Letzteres, was mit ihrem Interesse am afrikanischen Kontinent in ursächlicher Verbindung steht. Seit ihrer Jugend hat sie von den Weiten der afrikanischen Steppe geträumt. Das DAAD-Lektorat ist allerdings bereits ihr zweiter Versuch mit Kenia. Im ersten Versuch hat sie das Land als Touristin bereist. In der Realität, die sie vorfand, gab es nur leider keinen Platz für ihre Sehnsüchte. Um sich und Kenia eine zweite Chance zu geben, hat sie das Lektorat angetreten - und kurz nach ihrer Ankunft den Ausbruch der Pandemie zu erlebt. Statt in den Weiten der Ngong Berge fand sie sich mit ihrem Mann in ihrer Wohnung in der abgeriegelten Hauptstadt wieder. Die Katastrophe in Form eines Zusammenbruchs des kenianischen Gesundheitssystems ist ausgeblieben und Jenny hat doch noch die Gelegenheit bekommen, ihre Sehnsucht auf Tragfähigkeit zu testen. Sie ist vor Ort in die “Anarchie des Alltags” eingetaucht. Ihre erfüllendsten Momente hat sie zwar beim Motorradtaxifahren erlebt, seit sie in Nairobi ein eigenes Auto fährt, hat sie aber dafür die Freude am Hupen entdeckt. Das ist allerdings kein Ausdruck von Ungeduld. Denn wenn es eine Schlüsselkompetenz interkulturellen Handelns gibt, die sie in Kenia erworben hat, dann ist es die, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. So schafft sie es, “nicht immer etwas zu wollen”, sondern sich und den Menschen, denen sie begegnet, Raum zu geben, und so die fremde Kultur nicht nur von außen zu beobachten, sondern Teil von ihr zu werden. Im Juli 2022 endet Jennys Lektorat. Sie weiß schon jetzt ein Lied von Afrika. Weiß Afrika auch ein Lied von Jenny?Wie sieht es mit euren Sehnsüchten aus? Welche haben sich erfüllt? Welche weigern sich, sich zu erfüllen? Haltet ihr trotzdem an ihnen fest? Habt ihr eure eigenen Erfahrungen mit Kenia gemacht? Schickt uns eure Kommentare, abonniert unseren Blog und folgt uns auf Instagram @weltweit_podcast
Die ersten zwei Jahre waren hart. Doch weder  das feucht-heiße Klima auf der Inselgruppe vor der afrikanischen Westküste noch Typhus , Wurminfektionen und Stromausfälle konnten Diana Jordão da Cruz aus der Bahn werfen. Es waren zwei kleine Wörter, die dem Sprachgebrauch der tropischen Insel, der zweitkleinsten Afrikas,  zu eigen sind, an denen sie beinahe gescheitert wäre: léve-léve.  Was so viel heißt wie “Komm’ ich heut’ nicht, komm’ ich morgen”. Oder anders ausgedrückt: “die totale Gelassenheit, Unbeschwertheit und absolute Entspanntheit”. Das hat Diana, die in Chemnitz aufgewachsen ist, mit ihrem Sinn für Effizienz, Struktur und Pünktlichkeit fast in den Wahnsinn getrieben. Vor rund sieben Jahren ist sie mit ihrem Mann, den sie beim Studium auf Kuba kennengelernt hat, und ihren zwei kleinen Kindern in dessen Heimat gezogen. Dort leitet die Kulturwissenschaftlerin die Deutschabteilung der staatlichen Universität von São Tomé und Príncipe.  Sie will etwas aufbauen, Deutsch vermitteln, den Insulanern Türen nach Europa öffnen, um sich dort ausbilden zu lassen, und der Insel zu einem wirtschaftlichen Aufschwung verhelfen. Dafür engagiert sie sich mit ihrem Herzblut. Da ist keine Zeit für léve-léve! Diana hat nicht aufgegeben. Sie hat Strategien entwickelt, trotzdem ihre Arbeit voranzutreiben. Und sie hat ihren klassischen deutschen Tugenden eine neue hinzugefügt: Geduld.   Hat euch Diana mit ihrer Leidenschaft angesteckt? Teilt eure Gedanken mit uns, hinterlasst eure Kommentare. Wenn euch der Podcast gefällt, abonniert unseren Blog und folgt uns auf Instagram @weltweit_podcast
Die Weite, die gute Luft, das weiche Wasser. Wann immer Claudia und Hans-Joachim Finnland den Rücken zukehren, ist es das, wonach sie sich sehnen. Claudia Jeltsch ist Ortslektorin an der Fachhochschule Haaga-Heli in Helsinki. Sie hat finnische Wurzeln, hat aber erst als Erwachsene die Sprache gelernt und zu ihrer finnischen Identität gefunden. Hans-Joachim Schulze ist DaF-Lektor und seit Kurzem auch Teamleiter an der Aalto Universität in Espoo. Er hat sich als Student in eine Finnin verliebt und ist ihr in ihre Heimat gefolgt.In Finnland ist Gleichstellung zwischen Mann und Frau selbstverständlicher als in Deutschland, das spiegelt sich selbst im funktionalen Design von Alltagsgegenständen wider. Alles ist darauf ausgelegt, die Hausarbeit zu erleichtern. Finnlands Lage zwischen Russland und Schweden haben die Nation zu einem Meister der Diplomatie und politischen Neutralität gemacht. Die innere Ruhe, die es dazu braucht, tanken die Finnen in der Sauna, die Debattier- und Meditationsort ist. Hans-Joachim nutzt seine eigene Sauna fast täglich und hat im Laufe seiner Jahre in Finnland schon viele verschiedene Saunen kennengelernt. Eine, die ihm noch fehlt in seinem Erfahrungsschatz, reizt ihn allerdings besonders…Claudia hat neben ihrer Tätigkeit als DaF-Dozentin ihre eigene Firma “Claudias Helsinki” (https://claudiashelsinki.com/) gegründet. Erfolgreich führt sie Touristen durch die Stadt und erklärt fachkundig und mit viel Detailwissen die Geschichte des Landes. Von ihr kommt ein Geheimtipp für alle Hörer*innen, die Lust auf den hohen Norden bekommen haben. Wenn ihr zusätzlich noch wissen wollt, warum Hans-Joachim beim Sightseeing in Helsinki einen Abstecher auf’s Damenklo empfiehlt, dann hört doch einfach rein in die neue Folge von WELTWEIT. 1:40 Finnisches Design4:30 Gleichberechtigung in Finnland13:27 So ist Claudia nach Finnland gekommen13:20 So ist Hans-Joachim nach Finnland gekommen17:50 Hans-Joachims und Claudias Wohlfühlkomponenten26:25Finnische Identität zwischen Schweden und Russland32:20Zum Debattieren in die Sauna38:30GeheimtippsDecken sich eure eigenen Eindrücke mit denen von Claudia und Hans-Joachim? Habt ihr Lust bekommen, nach Finnland zu reisen? Teilt eure Gedanken mit unserer WELTWEIT-community als Kommentare auf unserer Webseite und folgt uns auf Instagram @weltweit_podcast.Claudias Firma: https://claudiashelsinki.com/
Elfmeter-Schießen an der Uni üben? Gulasch zum Mittag? Mundschutz auch vor der Pandemie?WELTWEIT meldet sich mit einer Sonderfolge aus der Sommer- bzw. Winterpause. Nicht Katrin und Mareike konzipierten diese aktuelle Folge, sondern drei Kolleginnen haben im WELTWEIT-Podcast-Workshop im Juli für den DAAD, diese Episode aufgenommen. Haben wir nicht alle irgendwelche Stereotype und Klischees zu Ländern und Regionen im Sinn? Svenja, Iwi und Laura stellen ihre Länder anhand von Klischees vor. Könnt ihr erraten, in welchen Ländern die drei leben und arbeiten? Schickt uns gern eure Vermutungen als Kommentare auf unsere Website https://weltweitpodcast.wordpress.com oder bis 20. August eine Nachricht über Instagram. Wer sich alle drei Länder richtig erschließt, bekommt “WELTWEIT fame”!***Folgt uns auf:https://weltweitpodcast.wordpress.comhttps://www.instagram.com/weltweit_podcast/Gefällt euch, was ihr hört? Hinterlasst uns Kommentare, redet mit! Wir freuen uns von euch zu hören!
Wir stellen uns vor, wie Sven in Brasilien Samba tanzt. Dort hat er einen Aufenthalt als DAAD-Fachlektor für Rechtswissenschaften absolviert und ist erstmals mit der südamerikanischen Kultur in Kontakt gekommen. Wir stellen uns vor, wie er, zurück in Deutschland, ein Schreiben in den Händen hält, in dem ihm eine lebenslange Verbeamtung als Richter in Aussicht gestellt wird. Wie er kurz zögert und sich im nächsten Moment gegen Sicherheit und für das Abenteuer entscheidet. Das Abenteuer, noch einmal als DAAD-Fachlektor in die Welt zu ziehen. Diesmal nach Santiago de Chile. Wir stellen uns weiter vor, wie er am Nachmittag des 18. Oktober 2019, ein Freitag, auf sein Fahrrad steigt, um nach seiner Vorlesung von der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universidad de Chile nach Hause zu fahren, und sich darüber wundert, dass ihm so viele Menschen entgegenkommen und den Radweg versperren. Das war der Moment, in dem Sven, ohne es zu wissen, Zeuge des Ausbruchs der sozialen Proteste in Chile geworden ist. Ausgelöst durch eine marginale Erhöhung der Metro-Preise in Santiago, entwickelte sich die spontane Auflehnung von Schüler*innen und Studierenden in eine massive  soziale Bewegung, die das ganze Land erfasste. Sie mündete in ein Plebiszit im Oktober 2020, in dem das chilenische Volk beschloss, seine Verfassung, die noch aus der Zeit der Militärdiktatur stammt und im Geist des Neoliberalismus steht, neu zu schreiben. In unserem Gespräch erläutert Sven Punkt für Punkt die Ursachen der Proteste, erklärt sie vor dem Hintergrund der chilenischen Geschichte und verdeutlicht, welche Rolle die Verfassung dabei spielt. Er spricht über seine eigenen Eindrücke aus dieser Zeit, die gesteigerte Kommunikation mit dem um die Sicherheit der von ihm entsandten Lehrkräfte besorgten DAAD, aber auch über die Faszination, die die Ereignisse in ihm ausgelöst haben. Im Mai 2021 hat Chile seine Vertreter für die verfassungsgebende Versammlung, die in Kürze ihre Arbeit aufnehmen wird, gewählt. Damit beginnt für Sven als Jurist der spannendste Teil des Prozesses, denn: Wie schreibt man eine Verfassung? Für die Zukunft sieht er Chile als stabil, seine Prognose für die Entwicklung des Landes ist vorsichtig optimistisch.  Unverhofft ist er in ein sozial-politisches Abenteuer geraten, das seinen Aufenthalt im Gastland maßgeblich prägt. Er ist aber auch ein Mensch mit kulturell breitgefächerten Interessen und hat auf diesem Gebiet in Santiago Entdeckungen gemacht, die er mit Begeisterung teilt. Besonders das Aufgreifen von gesellschaftlichen Themen in Kunst und Kultur und interdisziplinäre Ansätze faszinieren ihn. Geht es zu weit, sich vorzustellen, dass darin Svens Wesen zum Ausdruck kommt: facettenreich, aufgeschlossen und immer neuen Zusammenhängen auf der Spur?Hier sind Svens Kulturtipps:Buch: Jorge Baradit, Rebeliónhttps://www.amazon.de/-/en/JORGE-BARADIT-ebook/dp/B0839PC7Q4/ref=sr_1_1?dchild=1&keywords=jorge+baradit+rebeli%C3%B3n&qid=1623685290&sr=8-1Musik: Maestro Luis Orlandini Maestro Luis Orlandini interpretiert “Junto al Generalife” von Joaquín Rodrigohttps://www.youtube.com/watch?v=LteVV8WRmpk&t=2367s (Minute 27:52 bis Minute 39:25) Tanz: Das Geisterhaus (Ballett von José Luis Dominguez), Municipal de Santiago:http://www.municipal.cl/entries/-la-casa-de-los-espiritusIndigene Kultur: Dokumentartheatergruppe KIMVNhttp://kimvnteatro.cl/Schätzt ihr die Situation ähnlich ein wie Sven? Wagt ihr Prognosen für Chiles Zukunft ? Hinterlasst  gerne eure  Kommentare.
„Theo, wir fahr’n nach Lodsch“ – dieser Schlager von Vicky Leandros aus den 70er Jahren ist ein Evergreen, den viele kennen. Die Stadt Lodsch, auf polnisch Łódź, die den historischen und räumlichen Hintergrund des Liedes stellt, wird jedoch nur Polenkennerinnen und -kennern geläufig sein. Ähnliches gilt für Polen selbst. Obwohl Deutschland und Polen in der Geschichte auf leidvolle Weise miteinander verbunden sind, ist für viele Deutsche das Land östlich der Oder und Neiße ein weißer Fleck auf der mentalen Landkarte. Prof. Dr. Gudrun Heidemann ging es anfangs ähnlich: Als studierte und promovierte Slawistin mit dem Schwerpunkt Russisch lag ihr Interesse noch weiter im Osten und auf ihren Reisen Richtung Moskau und St. Petersburg ließ sie ihre jetzige Heimat im Westen liegen. Ein Erasmus-Lehrenden-Austausch schließlich entfachte ihre Liebe für das Land, die Menschen und die Sprache. Viel westlicher als Russland, dabei trotzdem deutlich osteuropäisch geprägt und sehr authentisch, so beschreibt Gudrun das Land, in dem sie mittlerweile seit vielen Jahren lebt und lehrt. Dort wird sie auch, anders als in Deutschland, in ihrem Alltag auf Schritt und Tritt an Geschichte erinnert: Gedenktafeln, die an Ereignisse aus dem 2. Weltkrieg erinnern, Einschusslöcher in alten Gebäuden und hier und da beinah verblichene deutsche Inschriften an Häusern.  Aber nicht nur die Geschichte prägt das Land. Seitdem 2015 die rechtskonservative Partei PiS an die Spitze der Regierung gewählt wurde, wird das Land von deutlich antidemokratischen Tendenzen und durch Stigmatisierung von Minderheiten erschüttert. Wo die Wurzeln dafür liegen könnten und welche liberalen Gegenbewegungen es gibt, erzählt Gudrun im Gespräch. Aber auch darüber, was die Faszination der Stadt Łódź, wo man „den Wind der Geschichte im Nacken“ habe (Gudrun nach Juli Zeh „Dann fahr doch!“, DIE ZEIT, Nr. 11, 06.03.2003), ausmacht, sowie über die Spaltung der polnischen Gesellschaft durch die nationalkonservative Regierung und schließlich darüber, welch kreative Kraft Proteste haben können, sprechen wir dieses Mal in WELTWEIT. Spannend und eindringlich entwirft Gudrun erzählerisch ein Bild eines Landes, mit dem es sich zu beschäftigen lohnt. Aber auch die Herzlichkeit der Menschen, gutes Essen und interessante Landstriche und Städte laden zu einem Besuch ein.Wir sollten es Theo gleichtun. Gudrun Heidemann, die nicht nur Literaturwissenschaftlerin, sondern auch begeisterte Cineastin ist, empfiehlt folgende Bücher und Filme zu Polen: Wladyslaw Reymont: Das gelobte Landhttps://www.amazon.de/Das-gelobte-Land-Erstes-zweites/dp/3735001130/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&dchild=1&keywords=wladyslaw+reymont+Das+gelobte+Land&qid=1622674263&sr=8-1 Olga Tokarczuk: Taghaus, Nachthaushttps://www.amazon.de/Taghaus-Nachthaus-Olga-Tokarczuk/dp/3311100204/ref=sr_1_5?__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&dchild=1&keywords=olga+tokarczuk&qid=1622673831&sr=8-5 Juli Zeh: „Dann fahr doch!“DIE ZEIT, Nr. 11, 06.03.2003 Fotoamatorhttps://youtu.be/WDgZwuWa9Tw Agata Bara „Der Garten“https://comickunst.wordpress.com/2012/12/14/der-garten/ ... und das Lied aus der Intro: Maria Peszek – Polska A, Polska B, Polska A, B, C i D”https://youtu.be/5CytySnKHrYGudrun im Gespräch mit Herta Müller:http://filolog.uni.lodz.pl/?p=9815&doing_wp_cron=1622776565.6204159259796142578125
Das Interesse an Aikido hat ihn in den späten 80er Jahren nach Japan geführt. Denn dort muss man hin, wenn man diese Kampfsportart liebt. Vorher hat Dr. Oliver Bayerlein in Mainz Deutsch als Fremdsprache unterrichtet, aber es zog ihn ins Ausland - nicht nur, um seine Kampfsporttechnik zu verfeinern, sondern auch, um neue Lehrerfahrungen zu sammeln. So fand er zunächst eine Anstellung als Lektor in Kochi. Aber die Umbruchszeit in Europa und vor allem in Deutschland nach dem Fall der Mauer wollte er hautnah miterleben. Wenn man damals im Ausland lebte, erreichten einen Nachrichten aus der Ferne erst mit großer zeitlicher Verzögerung in Form eines deutschen Wochenmagazins oder lediglich per Kurzwellenradio. In Deutschland jedoch verspürte er schnell Heimweh nach Japan und so kehrte er nach wenigen Jahren schließlich zurück in den fernen Osten, wo er bis heute lebt.Japan ist für viele der Inbegriff einer anderen Kultur, die nur schwer zu verstehen und schwer zugänglich ist. Warum reisen viele Japanerinnen und Japaner nur in Gruppen? Warum sitzen insbesondere Männer bis spät in die Nacht in den Büros ihrer Firmen? Und welche Aspekte der japanischen Mentalität sind hilfreich bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie in einem Land, dessen große Städte zu den am dichtesten besiedelten Metropolregionen dieser Welt gehören?Im Gespräch mit WELTWEIT gibt Oliver Bayerlein nicht nur Antworten auf diese Fragen, sondern er erzählt ebenso Überraschendes über das Studieren in Japan. In den Sprach- und Gesellschaftswissenschaften etwa kommt es weniger auf die eigentlichen Studieninhalte an, sondern auf den Ruf der Universität, und für die Studierenden dreht sich vieles darum, die Zeit vor dem japanischen Berufsalltag zu genießen und mit Dingen zu füllen, die sie mögen. Aber wir reden auch darüber, wie sich das Wirken deutscher Missionare noch heute an der Nanzan Universität in Nagoya, an der er lehrt, auswirkt, warum junge Japanerinnen und Japaner Deutsch studieren und welches Deutschlandbild man in Japan hat.Oliver Bayerlein sieht seine Zukunft in Japan, wo er eine zweite Heimat gefunden hat. Das Land hat ihm viel zu bieten, dort fühlt er sich zu Hause und der japanischen Küche kann er nur schwer widerstehen. Zudem, die Zeiten, in denen man händeringend auf deutsche Printmedien wartete, die mit mindestens einwöchiger Verspätung eintrafen, sind längst vorbei. Seid ihr auch so fasziniert von Japan? Teil gern eure Gedanken mit uns und schickt uns eure Kommentare. Folgt uns auf Instagram @weltweit_podcast und abonniert unsere Website, um keine Gespräche zu verpassen.Olivers Website:https://oliverbayerlein.comOlivers YouTube-Kanal:https://www.youtube.com/user/funutsuWadaiko-Musik:https://www.youtube.com/watch?v=C7HL5wYqAbUKulturdimensionen nach Hochstede:https://de.wikipedia.org/wiki/Geert_HofstedeOlivers Buchtipp: Natsuo Kirino, Die Umarmung des Todes
Träume sind dazu da, verwirklicht zu werden. Zwischen einem Bildband über die Staaten der USA, den sich Felicitas schon als Kind gewünscht hat, und ihrem Leben in San Diego, Kalifornien, liegen etwa zwei Jahrzehnte Lebenszeit, das gewisse Quäntchen Glück, das ihr bereits mit dem Namen in die Wiege gelegt worden ist, und vor allem harte Arbeit. Während ihres Anglistik-Studiums in Münster hat Felicitas sich als German Language Fellow am Vassar College in New York beworben und dort Deutsch unterrichtet, dann einen Master in Geschichte drangehängt und schließlich an der New York University als Stipendiatin eine Doktorarbeit über die Geschichte der Afrikanischen Diaspora geschrieben. Als ob das noch nicht genug wäre, hat sie in dieser Zeit ihren Ehemann kennengelernt und ihr erstes Kind zur Welt gebracht. Nach dem Sprung über den Atlantik fehlte noch der Schritt an die Westküste. Als sie bei Besuchen bei der Familie ihres Mannes davon erfuhr, dass es in San Diego deutsche  Kindergärten und eine deutsch-amerikanische öffentliche Schule gibt, war das der entscheidende Impuls dafür, den Schritt zu wagen. Dafür hat sie in Kauf genommen, ihre akademische Karriere als Historikerin zunächst zu verlassen. Mittlerweile unterrichtet Felicitas Deutsch an der San Diego State University und hat Freude daran, Lehrinhalte mitzugestalten und zu modernisieren. An ihre wissenschaftliche Arbeit knüpft sie mit Engagement im Diversity Committee der Universität an und leistet dort wertvolle Arbeit für die Integration von Minderheiten. Sie ist vielseitig, schreibt Beiträge für Blogs, probiert sich gemeinsam mit einer deutschen Freundin als Innendesignerin aus und fühlt sich wohl, wenn sie neben ihrer Arbeit genug Zeit für die Familie, gesunde Ernährung und viel Bewegung hat. Als Mutter von zwei Kindern geht sie einen Weg der harten Grenzen einerseits und viel Eigenverantwortung innerhalb dieser Grenzen andererseits. Sie ist froh, dass ihre Kinder in den USA aufwachsen, dort ginge man im Alltag selbstverständlicher mit Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft um. In Deutschland hingegen erführe sie mit ihrer multi-ethnischen Familie eine Form des Rassismus, die von Ignoranz und Uneinsichtigkeit geprägt sei.Felicitas ist angekommen. Die Beiträge auf ihrem Instagram-Account zeugen davon, dass sie den Lebensstil gefunden hat, der zu ihr passt. Als Mensch, der die Abwechslung liebt, heißt das aber nicht, dass sie sich nicht neue Ziele gesteckt hätte, die sie mit der gleichen Zielstrebigkeit verfolgen wird wie ihren Traum von Kalifornien. Es wird nicht langweilig werden.Felicitas Rezepte: Chia-PuddingChiasamen in Mandelmilch einweichennach Geschmack süßen und/oder mit Vanille aromatisierenmit Früchten servierenButterkaffeeeinen Pott Kaffee aufbrühenein Stück “gute” Butter dazugebenim Vitamix aufschäumengenießenFelicitas Buchtipp: Deutschland Schwarz-Weiß: Der alltägliche Rassismus von Noah Sowhttps://www.amazon.de/-/en/gp/product/3746006813/ref=ox_sc_act_title_4?smid=A3JWKAKR8XB7XF&psc=1ZDF-Reportage:https://www.zdf.de/nachrichten/hallo-deutschland/felicitas-kreativ-in-san-diego-100.html
Dr. Tristan Lay und Dr. Benjamin Nickl nehmen uns in unserer heutigen Episode von WELTWEIT auf einen Ausflug nach Cabramatta mit. Beide leben schon seit einigen Jahren in Australien und forschen und lehren an der ältesten Universität des Landes, der University of Sydney. Tristan Lays Forschungsinteressen beziehen sich vor allem auf angewandte Sprachwissenschaft, Mehrsprachigkeit und die Methodik und Didaktik des Fremdsprachenerwerbs. Benjamin Nickl hingegen befasst sich mit transnationaler Kulturwissenschaft und der Darstellung aktueller Populärkultur u.a. in Film und Massenmedien. Weltwache Gesprächspartner, um mehr über Land und Leute zu erfahren. Kapitel:00:00 - Intro01:40 - Tristan Lays and Benjamin Nickls Wege nach Sydney06:04 - Cabramatta, ein multikultureller Stadtteil Sydneys07:34 - Mehrsprachigkeit in Sydney09:48 - akustischer Spaziergang durch Cabramatta16:31 - technische Ausrüstung für Podcast-Aufnahme19:12 - Abschied von Cabramatta20:44 - Podcasts im Unterricht31:31 - Zuhörerpost über australische Stereotype33:00 - Klischees und Wirklichkeit in Australien38:09 - Migration und Sprachenpolitik in Australien49:03 - Wahrnehmung Deutscher im Ausland55:09 - Diskriminierung & Dekolonialisierung in Australien01:00:07 - Status indigener Bevölkerung01:05:05 - Tipps für eine Reise nach Australien01:06:25 - Buchtipps01:09:09 - Warum Kakadus nerven01:11:44 - OutroZwei Buchtipps:Jan Bauer: Der salzige Fluss. (2014)Hilari Bell und Antonia Pesenti: Alphabetical Sydney (2013)https://www.youtube.com/watch?v=1qVRtVHHglIBenjamin Nickls Linktipp über Dekolonialisierung: https://diversityingermancurriculum.weebly.comTeilt eure Gedanken zu Australien mit uns. Schickt uns eure Kommentare. Folgt uns auch auf Instagram @weltweit_podcast und abonniert unsere Webseite weltweitpodcast.wordpress.com
Wenn Anna Gvelesiani georgische Folklore hört, zucken ihre gleichaltrigen Freunde, die in Georgien aufgewachsen sind und leben, zusammen. Die Musik ist von gestern, Annas Generation hört andere Sounds. Die Entwicklung von der Folklore zum Rap in Georgien hat Anna verpasst. Sie ist mit vier Jahren nach Deutschland gekommen. Georgien hat in ihrer Kindheit nur durch die spärlichen Schilderungen ihrer Eltern existiert. Georgisch spricht sie gut, aber nicht so gut wie Deutsch. Es ist die Sprache, die ihr ohne Umweg übers Gehirn direkt ins Herz geht, aber auch die Sprache, in der ihr die Worte fehlen, wenn es emotional hoch hergeht. Da Sprache nun aber ein entscheidendes Element der Identitätsbildung ist, unsere soziale Identität sich überhaupt erst durch den Gebrauch von Sprache innerhalb unseres Umfelds formt, heißt das, dass durch Anna Gvelesianis Identität ein Riss geht. Auf der einen Seite ist ihre Muttersprache, die aber andererseits zugunsten der deutschen Sprache von ihren Eltern unterdrückt, zumindest nicht gefördert worden ist, damit das Kind keine Nachteile erleiden und sich in der deutschen Gesellschaft einfügen würde. Über diesen Riss hat Anna einen Artikel geschrieben, “Mothers, Daughters and Language”, in dem sie den Prozess ihrer Bewusstwerdung beschreibt und eigene Erfahrungen mit soziologischen Beobachtungen verknüpft. Auch dass sie heute wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Paris 8 ist, kann nicht unabhängig von ihrer georgischen Herkunft gesehen werden. Französischkenntnisse hoben den Adel im russischen Zarenreich von anderen Schichten ab. Annas Mutter hat selbst Französisch studiert und so geisterte Frankreich als Sehnsuchtsland durch das Familienleben. Anna hat einen binationalen Studiengang absolviert und an der Sorbonne promoviert. Das wissenschaftliche Niveau an der Eliteuni fasziniert sie. An der Universität Paris 8 unterrichtet sie Deutsch, das derzeit in Frankreich allerdings an Bedeutung verliert. Spaziergänge durch das malerische Paris sind für sie Realität geworden. Das Handwerkszeug, das sie durch ihre wissenschaftliche Arbeit erworben hat,  benutzt sie heute dafür, gesellschaftliche Zusammenhänge zu verstehen und Mythen auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen.Als Teenager ist sie auf eigene Initiative nach Georgien gereist und hat sich mit der Kultur vertraut gemacht. Heute trägt sie beide Identitäten in sich und bewegt sich zwischen ihnen hin und her. Ein Highlight: In Paris hat ein georgisches Restaurant aufgemacht. Sie spielen dort auch Folklore. Teilt eure Gedanken zu Annas Geschichte mit uns. Folgt uns auf Instagram @weltweit_podcast und abonniert unsere Webseite. weltweitpodcast.wordpress.comAnnas Buchtipps: Françoise Vergès – Dekolonialer Feminismus, 2020Gaël Faye – Kleines Land, München 2017Auberginen mit Walnussfüllung2 große Auberginen, 100 g Walnüsse, ½ kleine Zwiebel (mild), 2 Knoblauchzehen, ½ Granatapfel, 1 TL Paprikapulver, ½ TL Chilipulver, ½ TL Kreuzkümmel, 2 EL Olivenöl, 1 EL Apfelessig oder anderer weißer Essig, Koriandergrün, SalzAuberginen in Scheiben schneiden, salzen, 10" zur Seite stellenAuberginenscheiben mit Olivenöl bepinseln, im Backofen bei 200 Grad  röstenfür die Füllung Knoblauch, Zwiebel, Koriander, Walnüsse, Gewürze, Essig und Olivenöl im Blender (Vitamix) cremig rührenPaste auf Auberginenscheiben streichen, Granatapfelkerne aufstreuen und aufrollenmit Koriander und Granatapfelkernen dekorieren 
Arpe Caspary koordiniert das Ortslektorenprogramm des DAAD, in dem derzeit um die 800 Ortslektor*innen in rund 60 Ländern registriert sind. Er erfüllt sämtliche anstehenden Aufgaben in Personalunion: die Versorgung der Ortslektor*innen mit Materialien, deren Einbindung in Kongresse und landeskundliche Seminare und die finanzielle Unterstützung von Projekten. Vor seiner Zeit in Bonn hat er selbst Erfahrungen in unterschiedlichen Kulturen gesammelt. Als Student der Philosophie und Germanistik etwa hat er sich mit Taxifahren das Geld verdient, um ein Jahr lang durch Mexiko und Guatemala zu reisen und Spanisch zu lernen. Eine Liebesbeziehung hat ihn für zwei Jahre nach Israel geführt und dort mit der deutschen Vergangenheit konfrontiert. Seine Arbeit für den DAAD begann mit einem Lektorat in Kolumbien. Später hat er das Informationszentrum (IC) in Bogotá geleitet und wurde für seine außergewöhnlichen Verdienste im Bereich der deutsch-kolumbianischen Hochschul- und Wissenschaftskooperation von der kolumbianischen Regierung mit dem “Orden de San Carlos, Grado Oficial” ausgezeichnet. Nach sieben Jahren erfolgreicher Aufbauarbeit folgte ein erster Aufenthalt in Bonn als Referatsleiter für Argentinien, Bolivien, Ecuador, Peru und Kolumbien. Im Anschluss war Arpe Caspary sechs Jahre für die Leitung des IC in Santiago, Chile,  verantwortlich.Durch seine Auslandsaufenthalte hat er Toleranz entwickelt und seine Grenzen verschoben.  Er hat die Distanz und Narrenfreiheit, die er als Ausländer erlebt hat, geschätzt, zurück in Deutschland genießt er andere Vorteile wie die Gerichte seiner Kindheit, die sinnlichen Eindrücke, die die Jahreszeiten mit sich bringen, und das Zusammensein mit Familie und Freunden. Die unterschiedlichen kulturellen Erfahrungen sind miteinander verwoben und machen ihn zu dem Menschen, der er heute ist.Arpe Caspary ist ein zweifelnder Beobachter, der keine einfachen Antworten parat hat, schon gar keine eindeutigen, sondern ständig hinterfragt und auch sich selbst auf den Prüfstand stellt. Als Philosoph unterzieht er seine Wahrnehmungen präzisen Analysen und entwirft ein differenziertes Bild der Wirklichkeit, die er erfährt. Meinungsvielfalt ist für ihn ein wichtiges Element, das eine Gesellschaft kultivieren muss. Man brauche zwei Augen, um in die Tiefe zu sehen. Perspektiven auszuschließen, sei ein Luxus, den wir uns nicht leisten können, wir müssen sie vervielfältigen. Mit großer Bescheidenheit und Aufrichtigkeit gibt Arpe Caspary im Gespräch Einblick in seine Denk- und Erlebniswelt und lässt das Bild eines Mannes erkennen, der nicht nur bereit und dazu in der Lage ist, für sich selbst, sondern auch für andere und die Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen.Buchtipp: David Goodhart "Road to Somewhere - Wie wir Arbeit, Familie und Gesellschaft neu denken müssen" (millemari, 2020)https://www.amazon.de/gp/product/3967060187/ref=as_li_tl?ie=UTF8&camp=1638&creative=6742&creativeASIN=3967060187&linkCode=as2&tag=weltweitpodca-21&linkId=0b6e51a31968f773c5f8b5998597c2a2Teilt ihr Arpes Ansichten?  Möchtet ihre eure eigenen Perspektiven hinzufügen? Wir freuen uns auf eure Kommentare.Schaut auch auf unserer Website mit vielen Bildern vorbei!https://weltweitpodcast.wordpress.comFolgt uns auf Instagram!www.instagram/weltweit_podcast
Cathrin Shalev hat keine Angst vor Herausforderungen. Sie liebt es, sich ihnen zu stellen und zu sehen, wie weit sie ihre Grenzen nach außen verschieben kann. Wenn sie doch einmal an ihre Grenzen stößt, ist es für sie der Auftakt zu einem neuen Spiel und neuen Möglichkeiten. So war das in ihrer vom Hochleistungssport geprägten Kindheit und Jugend als mehrfache deutsche Tennismeisterin und Jugendsprecherin, so ist das für sie heute als Wegbereiterin für israelisch-deutschen kulturellen und zunehmend auch wirtschaftlichen Austausch.Vor 30 Jahren kam sie wegen einer Liebesbeziehung nach Israel und ist dort, um heiraten zu können, zum Judentum übergetreten. Damals bereitete ihr ihr Deutschsein Unwohlsein. Als Mutter von drei Söhnen musste sie miterleben, dass ihre eigenen Kinder in der Öffentlichkeit nicht Deutsch mit ihr sprechen wollten. Sie wurde nie direkt auf den Holocaust angesprochen, es war vielmehr etwas, das sich unter der Oberfläche abspielte und ihr ein permanentes Gefühl von Schuld verursachte. Auch die deutsche Mentalität war in Israel nicht angesehen, sondern als starr und improvisationsunfähig verschrien. Das motivierte Cathrin Shalev, sich für ein besseres Deutschlandbild in Israel einzusetzen. Sie hat mit Unterstützung des DAAD für lange Zeit das Haifa Center for German and European Studies administrativ koordiniert und unterrichtet heute dort Deutsch als Ortslektorin, sie hat das Zentrum für Deutsche Sprache und Kultur in Haifa gegründet, dessen Geschäftsführerin sie ist, und hat eine Sprachschule mit Zweigstellen in sechs israelischen Städten aufgebaut.In 30 Jahren hat sich viel verändert. Deutschland wird von den Israelis mittlerweile als das, was es über den Holocaust hinaus ist, wahrgenommen. Alle großen deutschen Firmen haben eine Niederlassung in Israel, junge Israelis suchen Zukunftschancen in Deutschland und ältere Menschen trauen sich, die deutschen Klassiker aus dem Bücherregal zu nehmen. Die deutsche Sprache ist geradezu hip.Cathrin Shalev genießt die Früchte ihrer Arbeit. Sie ist zu Hause in beiden Ländern und hat beide Pässe. Sie bewegt sich im Bereich der diplomatischen Beziehungen, der Sprachvermittlung und Übersetzung und der wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Für die Zukunft wünscht sie sich, wie alle jüdischen und arabischen Mütter in der Region, Frieden. Auf das Wie hat allerdings auch sie keine Antwort.Bei allem, was sie erreicht hat, einen ganz persönlichen Traum hat sie noch: Sie möchte ein Buch schreiben und über die Entwicklung, zu der sie entscheidend beigetragen hat, reflektieren. Dafür braucht sie allerdings Zeit, die sie erst haben wird, wenn alle Turniere gespielt sein werden und sie vom Platz geht. Das ist noch lange hin.   Chraime (Marokkanischer Fisch)  1 Glas Olivenöl3 rote Paprika (in groben Streifen geschnitten)2 rote Peperoni (in Scheiben schneiden)1,5 Köpfe Knoblauch (einzelne Knoblauchzehen)1 großzügige Menge Koriander (hier sagt man ein halbes Bund, aber da das Bund in D so mickrig ausfällt ;-), habe ich es anders formuliert)2 Löffel rotes süßes PaprikapulverSalz, Pfeffer nach Geschmackca. 1-2 Glas Wasser 1. Olivenöl erhitzen2. rote Paprika und Peperoni in 10 min. in Olivenöl dünsten3. Knoblauch, andere Gewürze und das Wasser hinzugeben - eine Viertelstunde köcheln lasse4. nach dem Hinzufügen jeder neuen Zutat immer mal durchrühren und vermischen den in ca. 8 cm große Stücke geschnittenen Fisch in die Pfanne geben und weiterkochen, bis er gar istDie Soße sollte gut eingekocht sein. Am Ende ist wenig Soße in der Pfanne, da alles sehr eingekocht ist. Man isst den Fisch mit der typischen "Challah", dem Weißbrotzopf, auf die man am Freitagabend den "Kiddush", das Shabbatgebet, spricht. Hat euch die Folge mit Cathrin gefallen? Habt ihr das Rezept ausprobiert? Hinterlasst uns einen Kommentar und teilt eure Gedanken mit uns.
Bekannt wie ein bunter Hund ist er in seiner kleinen Universitätsstadt Corvallis, die im Nordwesten der USA liegt. Dort fährt Sebastian Heiduschke, der als Professor einen Lehrstuhl für German Cultural Studies an der Oregon State University innehat, auch schon mal mit einem original Trabant durch die Stadt. Die Faszination für die Weite und auch der American Dream haben ihn damals, vor 22 Jahren, in die USA geführt. Nach Zwischenstationen in Florida, Texas und Montana lebt er nun idyllisch mit Familie, Hühnern und Hunden in Oregon. Davon, dass in Oregon - eigentlich ein „blauer“, also ein demokratisch wählender Staat - trotzdem viele Menschen Trump gewählt haben, von den Unterschieden zwischen Land und Stadt und von einer neuen Aufbruchstimmung nach der Wahl Joe Bidens zum 46. Präsident der USA erzählt Sebastian Heiduschke. Er war derjenige, der 2008 den ersten Fernstudiengang Germanistik in den USA, vielleicht sogar weltweit, auf die Beine gestellt hat. Präsenzunterricht könne nicht einfach in Online-Unterricht übertragen werden und der Schlüssel zum erfolgreichen Online-Unterricht läge nicht in der perfekten Beherrschung der Technologie, sondern vor allem darin, die Lebenswelten der Studierenden und Lernen aufzugreifen. Dazu gehöre auch, dass asynchrones Lernen, also Lernen im Selbststudium nach eigener Zeitgestaltung, einen Anteil an moderner Online-Lehre haben solle. Darüber hinaus gilt sein professionelles, aber auch privates Interesse dem Film. Dieses Interesse teilt er auch gern mit anderen Filmbegeisterten: In Corvallis organisiert er regelmäßig Film-Festspiele, bei denen auch schon mal der ein oder andere DEFA-Film gezeigt wird. Was all das auch mit einer Karl Marx-Briefmarke zu tun hat, erfahrt ihr ausführlich in unserem Gespräch mit Sebastian.Für alle, die gern Filme sehen, hat Sebastian Heiduschke einen Filmtipp.Thomas Heise: Heimat ist ein Raum aus Zeit. D/Ö 2019https://www.amazon.de/Heimat-ist-ein-Raum-Zeit/dp/B087QQMK4C/ref=tmm_aiv_swatch_0?_encoding=UTF8&qid=1612179360&sr=8-2Wie fandet ihr die Folge mit Sebastian? Könntet ihr euch vorstellen, in den USA zu leben und zu arbeiten? Oder arbeitet ihr vielleicht selbst da?Erzählt von euren Ideen und hinterlasst uns gern einen Kommentar oder eine Nachricht. 
Viele Vorurteile und Klischees gibt es über das Leben im Nahen Osten: Unterdrückte Frauen mit Kopftüchern, repressive Herrschaftsformen, dazu Kamele und 1001-Nacht-Nippes an jeder Straßenecke. Darüber, wie es wirklich ist, im Oman zu leben, erzählt uns Anne Herzer, die seit über 4 Jahren in diesem Land, das auch als ‚Schweiz des Nahen Ostens‘ bekannt ist, als Ortslektorin Deutsch lehrt. Nach ihrer einjährigen DAAD-Sprachassistenz ist sie einfach geblieben und bildet jetzt zukünftige Tourismusexperten in deutscher Sprache und Kultur aus. Denn Tourismus ist neben dem Ölexport der Wirtschaftszweig, auf den der Oman setzt. War es noch vor wenigen Jahrzehnten ein armes, landwirtschaftlich geprägtes Land, so haben geschickte Reformen und neuentdeckte Ölvorkommen der Gesellschaft Wohlstand gebracht. Jetzt soll eine Verortung des Oman auf der touristischen Landkarte interessierte, zahlungskräftige Besucher ins Land bringen. Anne Herzer gewährt überraschende Einsichten in ein Land, dessen Bewohner sich schon mal das Antlitz ihres Sultans als Bildschirmhintergrund herunterladen, als Sticker auf die Rückseite von Autos kleben und ihn liebevoll ‚Papa‘ nennen. Trotzdem wird man immer wieder daran erinnert, in einer Monarchie und eben nicht in einer Demokratie zu leben, wenn man in der Zeitung nur geschönte Nachrichten liest. Was sich die Deutschen vom Oman abgucken könnten, warum der Sultan sagt, dass nur die Förderung von Männern und Frauen einen Staat erfolgreich macht, und was das für das Leben im Oman bedeutet, könnt ihr hier nachhören! Für alle, die nun gern etwas mehr über den Oman erfahren und sich dem Land auch literarisch nähern möchten, hat Anne einen Buchtipp: Jokha Alharti: Celestial Bodies. Sandstone Press (2018) Man Booker International Winner 2019https://www.amazon.de/gp/product/1912240165/ref=as_li_tl?ie=UTF8&camp=1638&creative=6742&creativeASIN=1912240165&linkCode=as2&tag=weltweitpodca-21&linkId=0dfd2024b90e472bedfe08a5f10a332eWie fandet ihr die Folge mit Anne? Könnt ihr euch vorstellen, im Nahen Osten zu leben und zu arbeiten? Wart ihr vielleicht selbst schon mal dort? Erzählt von euren Ideen und hinterlasst uns gern einen Kommentar. Schaut auch auf unserer Website mit vielen Bildern vorbei!https://weltweitpodcast.wordpress.comFolgt uns auf Instagram!www.instagram/weltweit_podcast
loading
Comments 
Download from Google Play
Download from App Store