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Füüf Frage - ei Gschicht
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Füüf Frage - ei Gschicht

Author: Simon Keller

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Manche Menschen erleben einschneidende Wendepunkte in ihrem Leben oder setzen sich leidenschaftlich für ihre Sache ein. Was sie verbindet, sind ihre Geschichten. Die werden hier erzählt. Dazu lassen fünf zufällig gewählte Fragen manchmal tiefer blicken, als den Gefragten lieb ist. Der Podcast über Menschen und ihre Geschichten, gefragt von Simon Keller.
23 Episodes
Reverse
Angefangen hat alles auf einer Safari in Afrika. Bea hat sich dafür eine gute Kamera gekauft, um gute Fotos machen zu können. Ganz nach dem Motto: "Wenn schon, denn schon!" Das war der Startschuss zu einer Liebe, die ähnlich wie die zum Tanz, zu Italien und zur Malerei, so stark wurde, dass daraus mittlerweile mehr als nur eine Passion geworden ist. "Nach Afrika liess mich die Fotografiererei nicht mehr los. Ich besuchte Kurse, machte Workshops und richtete mir irgendwann mal ein kleines, beschauliches Studio ein." In diesem Studio fotografiert Bea Menschen. Vorzugsweise nackt und vor allem Frauen. "Es kommen schon auch Männer in mein Studio. Aber mehrheitlich sind es Frauen, die sich von mir ablichten lassen." Die Aktfotografie entdeckte sie im Laufe ihrer Fotokarriere einmal in einem Workshop und von da an war sie fasziniert von der Natürlichkeit der Menschen in ihrem Nacktsein. "Es ist mir wichtig, dass der Mensch sich in dem Moment so geben kann, wie er ist. Ungeschminkt, unretouchiert, ungekünstelt. Einfach natürlich. Falten, besondere Merkmale und Dellen gehören zu unserem Leben dazu." Je mehr sie einem Körper ansieht, dass der auch gelebt hat, desto stärker ist die Faszination. "Natürlich habe auch ich Stellen an mir, die ich weniger gerne zeige. Wer hat das nicht. Wichtig dabei ist aber, diese zu akzeptieren, weil es die Sachen sind, die uns aussergewöhnlich machen. Aussergewöhnlich schön." Ob für Bea im Leben Geld, Liebe oder Gesundheit wichtiger sind oder wie sie mit eigenen Suizidgedanken umgegangen ist, erzählt die 60-jährige in dieser Folge.Instagram von Bea Troxler Fotografie MybeartInstagram von Bea Troxler ModelWebseite Mybeart FotografieSupport the showInstagram: @5frage1gschicht
Was war das für eine Zangengeburt, bis wir zwei endlich einen Termin gefunden haben, der beiden passte oder nichts mehr dazwischen kam. Für Silvia Nadenbousch waren die letzten vier Jahre aufregend und anspruchsvoll zugleich. Manchmal auch anstrengend und ungewiss. Eine Kündigung ins Blaue und die Suche nach einer neuen Erfüllung führten sie mit Simon, ihrem jetzigen Geschäftspartner, zusammen. Er hat eine Brille entwickelt, die 3D-gedruckt wird und statt mit Schrauben mit Stiften zusammengehalten wird. Das minimalistische und komplett in der Schweiz hergestellte Produkt faszinierte Sile, wie sie von Kolleg:innen genannt wird. Und das so fest, dass sie auch jetzt, vier Jahre nach dem ersten Treffen mit Simon, immer noch Bock hat auf dieses Business. "Ich habe keine Ahnung, wo diese Reise hinführt. Aber solange ich Lust habe, dieses wunderbare Produkt weiterzutreiben, so lange bleibe ich dabei." Auf jeden Fall beschäftigt sie dieses Brillenprojekt mehr, als eine überstandene Leukämieerkrankung mit 13 Jahren. Auch dieses Kapitel gehört zum mittlerweile 42-jährigen Leben der Hindelbankerin. "Manchmal denke ich Mitte September an den Jahrestag der Diagnose. Und manchmal zieht der Tag an mir vorbei, ohne dass ich an diese Zeit denke", sagt sie und man glaubt ihr. Genauso, wie man ihr glaubt, wenn sie davon spricht, dass ihr der Name Silvia gefällt. Namen nehmen in dieser Folge sowieso viel Raum ein, aber Nadenbousch, ILEVE und LARS sind auch Namen, wo es sich darüber zu diskutieren lohnt. Genauso, wie es sich lohnt, zu erfahren, mit welch kreativer Ausrede sich Sile während ihres Sprachaufenthalts eine Strafe erspart hat, weil sie ihre Hausaufgaben nicht gemacht hatte.Schöne Brillen von LARSSportliche Brillen von ILEVE DistrictSupport the showInstagram: @5frage1gschicht
"Bei unserer Hochzeit fragte mich ein People-Magazin an, ob sie Fotos machen könnten. Sie würden mir auch die Maske und den Fotografen zahlen. Da wurde ich schon kurz schwach und dachte, eigentlich geil." Als Katharina Locher dann ihren Mann zu Hause fragte, ob dies allenfalls in Ordnung sei, war dieser am meisten darüber verärgert, dass sie überhaupt auf die Idee gekommen sei, ihn danach zu fragen. "Da wurde es mir wieder einmal klar: Die Kinder und er sollen in der Öffentlichkeit neben mir nicht stattfinden." Trotz dieser strikten Trennung, führen sie ein ganz normales Familienleben. "Das ist kein Problem und ich bin froh, ist mein Mann so konsequent - ich wäre es vermutlich nicht und käme dann plötzlich in Schwierigkeiten." Richtig konsequent war Kathi in ihren Teenager-Jahren. Konsequent im nicht zunehmen wollen. "Es fing schleichend an. Das Essen war wegen meiner Schwester, die seit zweijährig Diabetikerin ist, schon immer ein Thema. Nach einer Party im Musiklager musste ich wegen zu viel Alkohol erbrechen und fand: Hey, das ist ja gar nicht schlimm. Also ass ich von da an normal und erbrach mich wieder." Nach der Bulimie folgte die Anorexie. Die Magersucht. "Meine Schwester erwischte mich auf dem Klo. Ich versprach ihr nicht mehr zu kotzen, sie verriet mich dafür nicht bei den Eltern." So ass Kathi nur noch das Nötigste. Der Wendepunkt kam dann auf der Maturreise, als alle anderen Spass hatten, Party feierten und Kathi, aus Angst zu zunehmen, nur daneben sass und sich nicht amüsieren konnte. "Da ging ich nach Hause und beichtete es meiner Mutter. Und wie Mütter eben sind, zückte sie eine Broschüre aus der Küchenschublade und gab mir zu verstehen, dass sie schon lange wusste, was lief." Beide Elternteile bedrängten sie nicht, sondern liessen sie so lange gewähren, bis sie von selbst zu ihnen kam. "Ich weiss aber auch, dass sie eingeschritten wären, wenn ich völlig am Ende gewesen wäre. Aber ich musste es von mir aus machen. Den ersten Schritt. Hätten sie mich zur Rede gestellt, dann hätte ich abgeblockt." Welchen Menschen Kathi gerne aus dem Jenseits zurückholen möchte und womit sie eine ihr angebotene Tasse füllen würde, erzählt sie, neben ihrer Geschichte rund um ihre Essstörung, in dieser Episode.Support the showInstagram: @5frage1gschicht
"Bis du mich jetzt wieder gefragt hast, habe ich keinen Gedanken mehr an diesen Preis verschwendet. Verstehe mich nicht falsch, aber der Preis bedeutet mir zwar etwas, aber nicht soviel, dass ich jeden Tag daran denke." Dies sagt der 41-jährige Burgdorfer Christof Gertsch. Magazinreporter und Journalist des Jahres 2022. Obschon er für sein jüngstes Werk, rund um das Schmelzen des Thwaites-Gletscher, wieder für den Grimme-Online-Preis nominiert ist, bedeuten ihm die Geschichten, die er erzählt, viel mehr, als die Preise, die er dafür bekommt. "Es ist nicht mehr als eine Anerkennung für "Suberi Büetz". Da ich aber in den meisten Fällen ja nicht allein verantwortlich bin für den Gewinn eines Preises, ist die Ehrung zwar was ganz Schönes. Aber eben auch relativ." Apropos relativ. Christof ist sich relativ sicher, dass seine Frau eine ausgezeichnete Politikerin wäre. "Sie hat einen unglaublich guten Kompass und das Herz sehr, sehr, sehr, sehr fest am richtigen Fleck. Auch wenn ich glaube, dass sie keine Politikerin sein möchte, wäre sie gut." Gut war auch Christof. Als Schwimmer. In jungen Jahren als Leistungsschwimmer unterwegs ist auch heute das kühle Nass der Aare oder das Hallenbad-Wasser für ihn eine wahre Quelle der Kraft. "An Land habe ich zwei linke Füsse. Aber im Wasser, da fühle ich mich wohl. Auch wenn der Mensch nicht zum Schwimmen geboren wurde, bei mir ist diese Liebe nie ganz erloschen. Trotzdem, dass ich nicht mehr wettkampfmässig schwimme." Wie er durch das Schwimmen überhaupt seine Leidenschaft für den Journalismus entdeckt hat und wie spannend er ein Date mit einem Klon seiner selbst geniessen würde, erzählt uns Christof in dieser Episode. Die Geschichte zum Thwaites-GletscherSupport the showInstagram: @5frage1gschicht
Zuerst wollte sie Tierärztin werden. Dieser Wunsch verzog sich aber wieder. Dann wollte sie Kunstgeschichte studieren oder allenfalls Archäologie. Beides wurde Anja Huber verwehrt. Nach einem abgebrochenen Politikwissenschafts-Studium folgte sie ihrer Liebe nach Kanada. Die Liebe zerbrach und sie fand ein neues Glück in den USA und wurde schwanger. Da für den Vater ihres ersten Sohnes ein Umzug in die Schweiz nicht in Frage kam, ging sie ohne ihn zurück und kämpfte sich alleine durchs Leben. Im Moment ist sie mitten in der Ausbildung zur medizinischen Masseurin. "Endlich habe ich schon bald eine abgeschlossene Ausbildung", sagt sie stolz. Eine Leidenschaft liess die heute 32-jährige Entlebucherin aber nie los: das Graben in alten Zeiten. In ganz alten Zeiten. "Das Archäologie-Fieber hat mich gepackt. Ich bin fasziniert davon, zu recherchieren, Theorien aufzustellen und nach Beweisen für meine Thesen zu graben. Dafür kann ich gerne stundenlang durch Museen gehen und Bücher wälzen." Die Vorarbeit ist ein viel grösserer Teil, als das Suchen und effektive Graben, sagt Anja, die aber das "Söndelen" draussen ebenso geniesst, wie die Arbeit vorher. "Es ist egal, ob ich was finde oder nicht. Ich bin gerne in der Natur unterwegs und die Zeit beim Suchen ist immer schön - mit oder ohne Fund." Vor Kurzem brachte sie aber ein Fund ganz aus dem Häuschen und es ist ihr bis jetzt wertvollster Schatz: "Ich bin schon lange überzeugt davon, dass in der Region Langnau die Römer gesiedelt haben. Auf der archäologischen Landkarte ist dies aber noch ein grauer Fleck und die Anwesenheit der Römer ist hier noch nicht bestätigt. Nun habe ich in der Gegend eine römische Münze gefunden, die da neue Erkenntnisse bringen könnte." Was ihre Theorie sonst noch bestätigt und welche drei Erfindungen der Menschheit Anja als wegweisend beschreibt, erzählt sie in dieser Episode.Support the showInstagram: @5frage1gschicht
"Riders ready? - Attention!" Dann öffnen sich die Starttore und die Snowboardcrosserinnen stürzen sich den anspruchsvollen Kurs hinunter. Über Hügel, Steilwandkurven und Sprünge bis ins Ziel. Spektakulär, intensiv und nicht ganz ungefährlich. Davon kann die 22-jährige Schangnauerin Sina Siegenthaler ein Liedchen singen. Schon früh hat sie sich entschieden, Snowboard zu fahren und weil sie immer wieder in ihrem Leben den Wettkampf suchte, entschied sie sich für Snowboardcross. Im Kopf-an-Kopf Rennen Frau gegen Frau musste sie dann aber immer wieder leidvoll erfahren, dass der Grad zwischen Sieg und Niederlage schmal ist und die Gefahr für Verletzungen hoch. Dieser Umstand wäre an und für sich kein Problem. Vor allem, weil sich alle, die dabei mitmachen, dem bewusst sind. Sina jedoch erfuhr dieses Schicksal immer zu den dümmstmöglichen Momenten. Kurz vor Olympia. Oder kurz vor den Weltmeisterschaften. Kurz vor Grossanlässen, auf die man als Profisportlerin hinarbeitet. "Olympia war schon immer mein Traum und dank unter anderem der Unterstützung meiner Sponsoren Brechbühl 2-Rad AG Eggiwil und der Bieri Baumaterial AG Schangnau kann ich diesen auch leben." Für Peking 2022 klappte es zum ersten Mal. Dies auf den letzten Drücker und mit der schlechtmöglichsten Vorbereitung." Mit dem Pfeifferschen Drüsenfieber, einem verletzten und operierten Knie und einer Covid-Erkrankung im Rucksack, konnte sie nach Peking reisen. Sie wurde in der Qualifikation 28., erreichte die Viertelfinals und fuhr am Ende als beste Schweizerin auf den 16. Platz. Wie fest sie dieser Höllenritt auch mental auslaugte und warum Sina es als Schicksal bezeichnet, dass sie bis jetzt an keinem möglichen Grossanlass wirklich zeigen konnte, was sie kann, darüber spricht sie in dieser Folge. Und auch über ihre Katze. "Die kann nämlich massieren", sagt Sina mit einem breiten Lachen, welches sie trotz allem noch nicht verloren hat.Sina auf InstagramSina im InternetSupport the showInstagram: @5frage1gschicht
Nach Tonga wollte sie unbedingt reisen, um die Buckelwale bestaunen zu können. Doch für die 27-jährige Nina kam die geplante Weltreise ganz anders, als sie es sich zurechtgelegt hatte. Da sich Tonga während der ganzen Corona-Epidemie stark abgeschottet hatte, erreichte das Virus die Inselgruppe erst dann, als es bei uns schon fast vorüber war. Aus diesem Grund landeten die Buckelwale wieder auf der "Bucket List". "Ich war schon enttäuscht. Mit Buckelwalen zu tauchen ist mein grosser Traum. Und Tonga ist so weit weg, da fliegt man nicht einfach mal so hin." Doch Nina wäre nicht Nina, wenn sie diese Herausforderung nicht einfach angenommen hätte. Statt auf Tonga landete sie dann via Frankreich und Spanien plötzlich im mongolischen Niemandsland. "Zwei Wochen auf dem Rücken von Pferden durch die wunderbare Wildnis und Einöde der Mongolei zu reiten und täglich Schafsfleisch zu essen, war eine krasse Erfahrung. Unter anderem auch, weil ich zu Hause kein Fleisch esse." Danach folgte mit der Weiterreise nach Sumatra ein weiterer Kulturschock. "Nach eisiger Einöde folgten Farbenpracht und Orang-Utans. Das absolute Highlight dieser halben Weltreise von Nina war aber sicher die Unterwasserwelt von Raja Ampat. "Nirgendwo auf der Welt gibt es mehr Leben im Ozean als dort. Ich tauchte im wahrsten Sinn des Wortes ab, leerte meinen Kopf und landete im Paradies. Dieser Ort ist magisch." Nina verliebte sich erneut in die wunderbare Welt von Südostasien. Warum sie lieber unendlich reich wäre als unsterblich, das verrät uns Nina in dieser Episode über eine halbe Weltreise, die so eigentlich gar nie hätte stattfinden sollen.Piratenschatz auf Tonga entdecktNina Köpfer im InternetSupport the showInstagram: @5frage1gschicht
"Sorry, ich bin etwas müde. Die kurzen Nächte seit der Geburt unseres Sohnes zehren an meinen Kräften und ich zolle gerade recht Tribut". So begrüsst mich Christoph Schlatter kurz vor der Aufnahme zu dieser Podcast-Episode. Seine Vorahnung, während dem Gespräch einzunicken, wurde aber nicht Tatsache. Zu spannend waren seine Erzählungen rund um sein intensiv betriebenes Hobby, dem Fotografieren. "Irgendwann auf einer meiner unzähligen Reisen entfachte sich dieses Feuer in mir und die Leidenschaft zur Fotografie war entdeckt." Für ihn ist es noch immer wichtig, die Emotionen, welche er mit dem Bild, das er macht, auch für die Betrachter:innen sichtbar zu machen. "Es ist sehr schwierig. Wer das Bild anschaut, sieht ja nur das Bild und nicht den Weg dazu." Ein Weg, der manchmal mit wenig Schlaf, kühlen Temperaturen, kilometerlangen Autofahrten oder stundenlangen Bergwanderungen verbunden war. "Landschaftsfotografie ist immer auch ein Risiko. Wenn du einen spiegelglatten See fotografieren willst und genau im perfekten Bildmoment dann eine Entenfamilie auf dem See landet, ist dies weniger geil. Aber damit musst du umgehen können." Entschädigt wird der Aufwand dann mit Lob für Bilder oder einfach auch wunderbaren Erlebnissen. "In der Innerschweiz gelang mir einmal ein Bild, wo der Nebel, das Licht, der Schnee und die Tagezeit einfach gepasst haben. Ein einmaliges Bild, welches vermutlich nie mehr jemand so einfangen kann. Da fühlte ich mich schon kurz wie ein "Siebesiech". Welche Erfindung der heute 38-jährige als völlig unnötig anschaut und wer seiner Meinung nach die grösste Bedrohung ist für die Menschheit, das erfährst du in dieser Episode. Sein Wunderbild aus der Innerschweiz findest du auf der Instagram-Seite von "Füüf Frage - ei Gschicht"Christoph Schlatter im InternetDas Zeitraffer-Projekt "Lights over Switzerland"Support the showInstagram: @5frage1gschicht
"Hast du die Kärtchen?". Das war die erste Frage, die mir Thomas Eichenberger berechtigterweise stellte. Ich verneinte. Ausgerechnet heute, als wir es uns bereits auf einem Bänkchen in einem Wald etwas oberhalb meiner Wohnung bequem gemacht hatten. Also hiess es für mich noch einmal runter laufen und wieder hoch joggen. Danach legten wir aber sofort los mit aufnehmen. Es liess sich deshalb nicht vermeiden, dass ich bei der Einstiegsfrage noch etwas ausser Atem war. Die Atemnot legte sich aber bald und Thomas begann aus seiner Zeit in der Steiner-Schule zu erzählen und sagte auch, welche doofen Sprüche er nicht mehr hören mag. "Wenn mich jemand fragt, in welche Schule ich ging und ich dann antworte "In die Steiner-Schule" dann ist die Reaktion darauf vielfach ein vielsagendes "Aha." Viele Leute hätten immer noch Vorurteile und verbinden die Steiner-Schule nur mit dem "Namen-tanzen", so Thomas. "Natürlich kann ich meinen Namen tanzen. Eurythmie nennt man das und es ist nichts anderes, als eine anthroposophische Bewegungslehre, bei der man lernt, Dinge als Bewegung darzustellen." Er habe aber gerade bei diesem Unterricht vielfach mehr Flausen als anderes im Kopf gehabt. "Der Ansatz, den Menschen ganzheitlich wahrzunehmen und ganzheitlich weiterzubringen hat mich aber überzeugt. Vor allem heute merke ich, wie mir die Lehre von damals in meiner Führungsposition immer wieder hilft." Einen Sachverhalt ganzheitlich anzuschauen, könne bei der Suche nach einer Lösung enorm nützlich sein. Der Wechsel, später, nach der Steiner-Schule in die Staatsschule und in die Berufswelt war dann aber nicht immer einfach. "Es war eine gehörige Umstellung. Nicht gerade einen Chlapf an den Kopf, aber doch eine Umstellung." Dies ist eine der negativen Sachen, die der Besuch der Steiner-Schule mit sich bringt. "Dazu hatte ich damals an meinem Wohnort kaum Schulkameraden als Freunde. Wie auch. Ich ging ja nicht dort zur Schule." Dies ist mitunter ein Grund, warum Thömu und seine Frau sich entschieden haben, ihre beiden Töchter nicht in die Steiner-Schule zu schicken. Warum der 45-jährige es schwierig findet, zu sagen, ob ein Hund oder eine Katze intelligenter ist und wie sein Name auf Instagram entstanden ist, verrät er uns in dieser Episode.Support the showInstagram: @5frage1gschicht
Mit zweieinhalb Monaten flog sie zum ersten Mal in einem Flugzeug mit. Von da an war Isabelle Mosimann mit dem Flug-Virus infiziert. Dass der Vater Pilot war und die Mutter Flugbegleiterin, war dabei sicher mitentscheidend. Richtig gepackt hat es sie aber erst nach dem Gymnasium. Mit der Matura in der Tasche wollte Isa nur ein Zwischenjahr machen als Flugbegleiterin - oder Flight-Attendant, wie man den Beruf auch nennt. Danach sollte eine Ausbildung an der Hotelfachschule folgen. Aus einem Zwischenjahr wurden dann neun Jahre bei drei verschiedenen Airlines. Skywork, Edelweiss und zuletzt Easyjet waren die Fluggesellschaften, welche auf die Dienste von Isa zählen konnten. Corona beendete dann das Abenteuer der 30-jährigen abrupt. "Ein unbefristeter Vertrag war zu Zeiten von Corona die denkbar ungünstigste Ausgangslage, um bei einer Airline zu bleiben." Die Arbeit wurde eine andere, die Leidenschaft aber ist geblieben. "Ich werde immer Teil der Fliegerfamilie bleiben und auch die Sehnsucht bleibt. Zu schön sind die Erinnerungen an gemeinsame Stunden über den Wolken mit meinem Vater als Pilot oder die Erfahrung mit der tollen Crew auf Langstreckenflügen." Deshalb spricht Isa auch nicht von einer verpassten Chance, dass sie ausser der Matura keinen weitern Abschluss in der Tasche hat. "Ich konnte dafür andere wertvolle Erfahrungen sammeln, von denen ich immer noch zehren kann. Studieren oder eine Lehre machen kann ich immer noch, wenn ich will", sagt die aufgeweckte junge Frau, die mittlerweile in einem Bäckereiladen mit Café in Rüfenacht arbeitet. "Eigentlich mache ich genau das gleiche wie vorher. Nur am Boden." Für einen Film über sich würde sie sich übrigens von Jessica Biel spielen lassen. Das verrät Isa bei den fünf Fragen am Schluss.Support the showInstagram: @5frage1gschicht
Eigentlich heisst er Niklaus. Niklaus Thomi. Seine Freunde nennen ihn Chlöisu, die Eltern nannten ihn Niggi, in der Schule war er der Niggu und als er nach dem Lehrerseminar bei RadioBeo seine Moderatorenkarriere lancierte, fand er den "Nik am Mik" ein gelungenes Wortspiel. Auch wenn er sich heute für diesen humoristischen Tiefflug etwas schämt, blieb der Name Programm und sein Programm war dann nach RadioBeo bald einmal die samstägliche Hitparade auf DRS3, die er von 2008 bis 2012 moderierte. "Ich wollte dies unbedingt. Es war mehr als ein Wunsch. Die Hitparade war mein Ziel." Danach folgte ein Engagement bei Energy Bern als Programmleiter. "Nicht meine Welt", wie Thomi sagt. "Radio machen schon - aber die Leitungsfunktion war nicht meins." Mehr aus Jux bewarb er sich dann bei seinem Herzensverein aus der Jugendzeit, dem FC Thun, als Kommunikations- und Medienchef. "Da kam ich noch einmal gehörig auf die Welt. Das sportliche Umfeld ist brutal. Die Leistung zählt und der Club. Alles andere ist Beilage. Das musste ich schmerzlich erfahren. Aber irgendwann merkten die Clubverantwortlichen auch, wie wichtig die Message gegen aussen war. Da war ich dann wieder gefragt." Mittlerweile ist der zweifache Familienvater weg vom Mik. Der Name Nik bleibt und auch seine Liebe zum Radio wird nie vergehen, wie er sagt. Seine Gabe zu kommunizieren hilft ihm auch in seinem neuen Job als beim Nachhaltigkeitsprojekt Impact Gstaad und bei der Bioorganisation Bio Partner AG. Davon erzählt Nik nur am Rande. Dafür verrät er, warum "Papa Ganja" es einmal in die Hitparade geschafft hat und wer Chlöisu sein möchte, wenn er berühmt wäre.Support the showInstagram: @5frage1gschicht
"Das Leben auf die Reihe kriegen - Die Jungs vom Ponton". So heisst der letzte Dokfilm, den Bettina Zbinden während ihrer Zeit als Dokumentarfilmerin in Hamburg gedreht hat. Der Titel des Dokfilms passt auch zu ihrem Leben. Wenn auch in einem viel positiveren Sinne als bei den Jungs auf dem Ponton. Den Versuch, ihr Leben auf die Reihe zu kriegen, respektive zu erfahren, was aus dem Leben der mittlerweile 31-jährigen Emmentalerin werden soll, beginnen wir ganz vorne. Beim Traum eines Mädchens, Schauspielerin zu werden. Dies führt Betty via Gymnasium, Studium der Medienwissenschaften in Basel und einem VJ-Praktikum bei Telebärn nach Hamburg. In der Hansestadt mit seinen dutzenden Fleets und Brücken auch das deutsche Venedig genannt, entdeckt Betty in einem viertägigen Schauspielkurs, dass ihr Mädchentraum mehr als nur in ihr schlummerte. Sie merkte auch, dass dieser Traum wahr werden könnte und dass ihr eigenes Ich gefunden hat, was es gesucht hat. Der Weg dorthin war gespickt mit Enttäuschungen, Unstetigkeit und Zweifel. Aber auch mit Hoffnung, Freude und Bestätigung. Am Ende gab es dann den von Betty liebevoll genannten "Fötzu". Sie ist seit September 2021 ausgebildete Schauspielerin. Damit hat sie zwar nun einen Abschluss, aber steht gleichzeitig wieder am Anfang. Über ihre Ziele, Wünsche und warum die Ente ihr versteckt-cooles Lieblingstier ist, davon erzählt Betty in dieser Episode.Schauspielerinnen-Profil von BettyDas Leben auf die Reihe kriegen - Die Jungs vom PontonSupport the showInstagram: @5frage1gschicht
Mit einer Matura-Arbeit über den Vergleich zwischen Regionalradios und dem damaligen DRS3 lancierte die heute 38-jährige Christina Scheidegger ihre Radiokarriere. Sie fragte keck, ob denn bei RadioBE1 noch eine Stelle frei sei und nach einer positiven Rückmeldung startete sie als Wetterfee beim Berner Regionalsender. Irgendwann war ihr dann der beste Musikmix zu wenig. Nach dem Medien- und Kommunikationswissenschafts-Studium an der Universität Freiburg mit den Nebenfächern Politologie und Religionswissenschaften, gelang ihr dann der Abschluss mit einem Master in Sozialwissenschaften und der Sprung zu SRF4 News. Von 2011 bis 2013 gehörte sie zum Moderationsteam von "HeuteMorgen". Nach vier Jahren Unterbruch kam sie dann im August 2017 wieder zu SRF zurück und seit Juli 2021 ist sie Moderatorin beim SRF News-Flagschiff "Echo der Zeit".  "Ich dachte, ich sei dann mega nervös vor der ersten Sendung. Weil die Reichweite und das Schaufenster schon noch mal grösser ist als vorher. Aber ich war ziemlich entspannt. Es war das selbe Studio, das selbe Setting. Ich fühlte mich wohl und tue es immer noch." Vielleicht liegt es ja auch an Christinas Hang zur Trägheit, eine der sieben Todsünden, dass sie nichts aus der Ruhe kommen lässt. Auf jeden Fall aber ist sie sehr klar in der Aussage, wenn es für sie soweit kommen würde, dass sie nur noch drei Wörter gebrauchen könnte für den Rest ihres Lebens. "Ich würde meinen Job verlieren. Das wäre schlimm. Aber wenn ich mich beschränken müsste, dann auf die drei Wörter "Ja", "Nein" und "Merci".Support the showInstagram: @5frage1gschicht
Am Anfang war es Pfeiffersches Drüsenfieber, welches die heute 49-jährige Nicole Gerber aus der Bahn warf. Die vorher unternehmens- und lebenslustige Frau aus Grosshöchstetten war von einem Tag auf den anderen plötzlich zu nichts mehr fähig. Als nach monatelanger Krankheit keine Besserung eintrat, wusste sie, dass da etwas nicht stimmen konnte. Damit begann die lange Suche nach einer Diagnose und der harte Kampf gegen die Krankheit, die ihr sämtliche Kraft im Körper raubte und jede noch so kleine Anstrenung zum schier unmöglichen Kraftakt werden liess. "Ich war während dieser Zeit im Überlebensmodus. Kämpfte mich mit Müh und Not durch mein Leben. Daneben kümmerte ich mich so gut es ging um die beiden Kinder. Und es ging eigentlich nicht." Eine Diagnose fand sie keine. Die Ärzte schickten sie zum Psychiater, dieser wiederum sagte, sie sei hier falsch. "Dies sagte mir mein Bauchgefühl schon immer. Das kann nicht psychisch sein." Nicole sollte recht behalten. Ein entscheidender Hinweis ihrer Schwester, die als Ärztin arbeitet, brachte dann langsam Licht ins Dunkle und gab der trotz allem lebensfrohen Frau endlich eine Antwort auf ihre dringendste Frage: Was habe ich eigentlich? ME/CFS - Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatique-Syndrom. Dies ist eine schwere neuroimmunologische Erkrankung, die oft zu einem hohen Grad körperlicher Behinderung führt. "Nachdem ich die Diagnose hatte, weinte ich drei Tage lang. Zuerst aus Erleichterung, dann aus Wut, weil man es nicht vorher diagnostiziert hat und am dritten Tag dann, weil ich unendlich traurig war." Trotzdem will Nicole nicht als Jammertante durchs Leben gehen, auch wenn sie weiss, dass sie vermutlich nie mehr ganz gesund werden wird. Warum ihr gerade die aktuelle Corona-Pandemie Hoffnung gibt, erzählt sie in dieser Episode.Dok-Film von arte zu ME/CFSSupport the showInstagram: @5frage1gschicht
Sie habe Gallensteine und müsse sich diese entfernen lassen, sagte seine Mutter ihrer Familie. Der Gallenstein war dann gut drei Kilo schwer und hört heute auf den Namen Hene Hafner. Hene war eines von vier Kindern seiner leiblichen Mutter. Alle hatten einen eigenen Vater, seinen lehrte er nie kennen. Für Hene war das weniger ein Problem, er kam kurz nach der Geburt in eine Pflegefamilie, in der er zwar streng erzogen aber gleichzeitig wohlbehütet aufwuchs. Er genoss viele Freiheiten, die aber alle erarbeitet werden mussten. "Wenn ich ein neues Fahrrad brauchte, dann sagte mein Vater, kein Problem mein Sohn, dann musst du aber arbeiten dafür." Gratis gab es nichts. Vaters Worte waren Gesetz. Das spürte er spätestens, als es darum ging, eine Lehrstelle zu suchen. "Ich hatte Töffli, Freizeit und Frauen im Kopf. Für eine Lehrstellensuche war da wenig Platz." So übernahm der Vater die Verantwortung und Hene landete in Genf. Ein Jahr lang machte er auf einem Bauernhof das Welschlandjahr. "Das war ein hartes Jahr. Ich habe viel gelernt. Musste aber auch beissen, hatte Heimweh", so Hene. Danach kam er zur Post und blieb. Bis in ihn sein frühester Berufswunsch plötzlich einholte. "Ich wollte immer etwas mit Zeichnen machen. Studieren kam finanziell damals nicht in Frage und Kunstgewerbeschulen gab es zu dieser Zeit noch nicht." So erfüllte sich sein Wunsch dann Jahrzehnte später nach dem Besuch eines Tattoo-Studios in der Ostschweiz. Aber auch diesen Wunsch gab es nicht gratis. Bis 1996 war es im Kanton Bern verboten zu tätowieren. "Ich kämpfte aber dafür und bekam dann vor Gericht recht." Seither betreibt der 63-jährige in Kirchberg Hene's Tattoo- und Piercing-Studio. Warum er den Jakobsweg nach wenigen Kilometern abbrechen musste und welchen Schicksalsschlag ihn noch bis heute begleitet, das verrät Hene in dieser Podcast-Episode.Support the showInstagram: @5frage1gschicht
"Ich kam nach Hause und da lag Tom schon im Treppenhaus am Boden. Die Nachbarn kümmerten sich um ihn. Als die Ambulanz dann nach einer gefühlten Ewigkeit ankam, dachte ich, jetzt wird alles gut. Wenn die Ambulanz da ist, dann wird es gut." Es kam aber anders. Tom stirbt an diesem Mai-Abend im Treppenhaus an einer Lungenembolie. Knapp ein Jahr nachdem Sandra Grimm und er im 2008 geheiratet hatten. Ein paar Wochen später erfährt Sandra, dass sie in der elften Wochen schwanger ist. Noch im selben Jahr wird Sandra Mutter einer gesunden Tochter, die ihren Vater nie kennenlernen wird. "Für Nina war immer klar, dass Tom im Himmel ist. Aber sie stellte dann auch Fragen wie "Wenn er im Himmel ist, dann kann er ja auch runter kommen?". Damit half sie mir bei der Verarbeitung." Diese Verarbeitung endete vor Kurzem, als Sandra zwei Kisten mit Glückwunschkarten der Hochzeit und mit Trauerkarten der Beerdigung ganz bewusst noch einmal durchschaute und merkte, wie gross die Freude an ihrer Trauung, aber auch wie gross das Mitgefühl am Verlust ihres Mannes war. "Es war wunderbar, diese Emotionen noch einmal zu durchleben. Aber nach dem Durchschauen habe ich alles ins Altpapier gegeben. Bis auf ein paar wenige Briefe. So konnte ich nun endgültig abschliessen." Abschliessen konnte sie auch ihr Familienprojekt, welches sie mit Tom begonnen hatte. Ein paar Jahre nach Toms Tod, entstand aus einer Freundschaft mit einem damaligen Arbeitskollegen Liebe und Nina bekam kurz darauf noch einen Bruder. Eine Geschichte über eine etwas spezielle Patchwork-Familie und die Antwort auf die Frage, warum der Tod von Tom, Sandra die Angst vor dem Sterben nahm.Support the showInstagram: @5frage1gschicht
Trockene Makula-Degeneration. So heisst die Augenkrankheit, die dem 70-jährigen Markus Eggimann vor rund 30 Jahren langsam aber sicher die Sehkraft nahm. Heute sieht er noch zwischen 3 und 5%. Trotzdem geht er regelmässig in die Berge und wandert zusammen mit einer ebenfalls sehbehinderten Wanderfreundin Routen, auf denen manch Sehender gut zu Fuss sein muss, um mit den beiden mithalten zu können. "Das Tempo ist mittlerweile weniger wichtig und es gibt längere Znünipausen. Schliesslich wollen wir auch die Aussicht geniessen", erklärt der lebensfrohe Pensionär. Auch wenn andere Wanderer nicht begreifen können, warum jemand, der nichts sieht, in die Berge geht, behauptet Markus, dass er die Wanderungen vermutlich bewusster wahrnimmt als eine sehende Person. Ihm hilft dabei, dass er bis zu seinem 40. Lebensjahr sehen konnte und weiss, wie die Sachen aussehen und sie deshalb erkennen kann. "Ich träume aber ebenso verschwommen, wie ich in echt sehen kann. Das hat sich mittlerweile angeglichen." Sowieso trauert er der Zeit nicht nach, in der er sehen konnte. Er freue sich an dem, was er noch könne und sehnt sich nicht dach dem, was er nicht mehr kann. So genau wie er weiss, wo in seiner Werkstatt was verräumt ist, so klar ist seine Antwort auf die Frage, was er denn auswählen würde, wenn er sein ganzes Leben lang nur noch eine Sache essen könnte: Kartoffeln. Die seien unheimlich vielfältig. "Wenn dann bei der Rösti per Zufall noch Speckwürfeli reinfallen würden, dann wäre das ja auch nicht schlimm", sagt er mit einem verschmitzten Lächeln.Support the showInstagram: @5frage1gschicht
Endlich hatte sie den Mann gefunden, welcher ihren innigen Wunsch nach Familie und Kinder teilt. Kurz nach der Hochzeit wurde Leah Meier dann auch schwanger. Die Freude über das heranwachsende Geschöpf in ihrem Körper, war aber nur von kurzer Dauer. In der 10. Woche hörte das Herz des ungeborenen Kindes auf zu schlagen. Es war tot. Von da an begann für die heute 34-jährige eine schwierige Zeit und ein längerer Leidensweg, der schon mit dem Abort des Ungeborenen startete. "Die Gynäkologin war völlig emotionslos, gab mir drei Tabletten, die ich nehmen musste und schickte mich nach Hause. Das wars an Unterstützung." Der Abort gelang nicht wunschgemäss und danach wollte es nicht mehr klappen mit dem Schwanger werden. "Nach mehreren Untersuchungen entschieden wir uns dann für eine Insemination." Nach drei Fehlversuchen gewannen Leah und ihr Mann die Erkenntnis, dass das Kinder haben für sie offenbar nicht klappt. "Ich orientierte mich an anderen Zielen. Kündigte den Job, wollte mich mit einem Studium weiterbilden und just kurz vor dem Start dazu merkte ich plötzlich, dass ich Mühe hatte beim Treppen steigen und schnell ermüdete." Ein Schwangerschaftstest brachte dann Licht ins Dunkle: Leah war wieder schwanger. "Es hat plötzlich einfach so geklappt. Wir waren überglücklich und gleichzeitig hypernervös." Was ist, wenn es wieder nichts wird? Die Angst war am Ende unbegründet und Tochter Hope machte Leah und ihren Mann vor rund zwei Jahren zu Eltern. "Seither bin ich zu 100% Mutter und ich geniesse es. Ich habe meine Aufgabe gefunden und wenn ich Lust habe, dann werde ich kreativ und lebe meinen früheren Job als Polygrafin in der Freizeit aus." Zum Beispiel mit dem Kreieren des Logos dieses Podcasts.Support the showInstagram: @5frage1gschicht
Ein wuchtiger Zug, Stucki strauchelt, fällt und mit einem letzten Stoss drückt Matthias Sempach die beiden Schultern seines Gegners ins Sägemehl und ist Schwingerkönig. Er ist am Eidgenössischen Schwingfest in Burgdorf über zwei Tage in bestechender Form, gewinnt alle acht Gänge und erfüllt sich an seinem Heimfest einen Bubentraum. Fünf Jahre später gibt er unter grossen Emotionen seinen Rücktritt vom aktiven Schwingsport bekannt. Eine Verletzung an der Halswirbelsäule zwingt Sempach dem Sport, dem er jahrelang alles unterordnete, den Rücken zu kehren. Damit konnte er sich aber früher als erwartet, seinen zweiten Bubentraum erfüllen. Er übernahm den Landwirtschaftsbetrieb seiner Schwiegereltern in Entlebuch und so begann nach seiner Schwingkarriere ein neuer Lebensabschnitt als Landwirt. Statt Wettkämpfe, jubelnde Zuschauer und Autogramm schreiben, bestimmen fortan heuen, misten und Kühe füttern seinen Alltag. Er trauert aber nur wenigen Sachen des Berühmtseins nach und geniesst die Zeit auf dem Hof mit seiner Familie. Dank Einsätzen als Co-Kommentator und Trainer bleibt er aber dem Schwingen immer noch stark verbunden.Support the showInstagram: @5frage1gschicht
Drill, Erniedrigungen und eine endlose Zahl an Verletzungen, prägten das Leben von Joy Märki, als sie als Teenagerin in Magglingen im Kunstturn-Nationalkader für den grossen Erfolg trainierte. Immer wieder kämpfte sie sich nach Verletzungen zurück an die Spitze und immer wieder wurde sie durch eine erneute Verletzung ausgebremst. Es war einerseits der Körper, andererseits aber auch ihre Mutter, die ihr dann irgendeinmal sagten: "Jetzt ist genug!" Gebrochen, magersüchtig und ohne Ziele, bewarb sich Joy dann nach sieben Jahren Kunstturnkader beim kanadischen Zirkus Cirque du Soleil. Dort wurde sie sogar ohne Casting sofort aufgenommen und hatte das erste Mal wieder das Gefühl, etwas wert zu sein. Trotz hoher Belastung und Druck vor Auftritten, war sie nie mehr verletzt und tingelte mehrere Jahre als Artistin mit dem Cirque du Soleil um die Welt. Die Magersucht konnte sie aber erst bei der ersten Schwangerschaft mit ihrem Sohn ganz besiegen. Mittlerweile ist sie dreifache Mutter, hilft im Familienunternehmen der Mutter mit und betreibt mit ihrer Kollegin zusammen ein Outdoor-Trainings-Angebot.Support the showInstagram: @5frage1gschicht
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