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Was Ist Richtig? Der Forensische Podcast
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Was Ist Richtig? Der Forensische Podcast

Author: Der Forensische Podcast

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"Was ist richtig? Der Forensische Podcast" beschäftigt sich mit Fragen rund um die Forensische Psychiatrie. Forensische Psychiater*innen beschäftigen sich nicht mit Larvenstadien und schneiden keine Leichen auf. Trotzdem ist ihr Beruf extrem spannend. Wer hat da eigentlich mit wem zu tun? Ist es gefährlich, mit psychisch kranken Straftäter*innen zu arbeiten? Wie erleben Patient*innen die Forensische Psychiatrie. Die beiden Forensiker Dr. med. Friederike Höfer und Dr. med. Steffen Lau diskutieren über Forensische Psychiatrie.
41 Episodes
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Übergänge von stationären in ambulante Behandlungskontexte sind mit vielen Risiken behaftet: Rückfall in die Erkrankung, Konsumereignisse, Delinquenz, aber auch Überdosis und Suizid. Wie gestaltet man Übergänge also sinnvoll und risikoorientiert?
In dieser Folge diskutieren Steffen Lau und Friederike Höfer über die Gefahren unter dem Tannenbaum. 
Hans-Ludwig Kröber ist einer der bekanntesten  Gutachter Deutschlands - manche sagen, der Härteste.  Ab 1996 war er Universitätsprofessor für Forensische Psychiatrie und Direktor des Instituts für Forensische Psychiatrie der Freien Universität Berlin, das später Teil der Charité wurde. 2016 wurde er emeritiert und ist bis heute als Forensischer Gutachter tätig. Hans Ludwig Kröber war mit vielen grossen deutschen Verfahren befasst, u.a. im Fall Jessica, Stephanie, Kachelmann und Mollath. Ausserdem fungierte er als Berater des Vatikans zum Thema Pädophilie. Seine belletristischen Bücher "Mord. Geschichten aus der Wirklichkeit" und "Mord im Rückfall. 45 Fallgeschichten über das Töten" sind ebenso fesselnd, wie das "Handbuch der Forensischen Psychiatrie" ein Standardwerk für angehende Forensische PsychiaterInnen, Rechtspsychologinnen  und Juristinnen ist. In dieser Folge spricht Hans-Ludwig Kröber mit Friederike Höfer und Steffen Lau über Forensische Psychiatrie, Gutachterei und ihre Fallstricke.
Ab und an landen psychisch kranke StraftäterInnen im Massnahmenvollzug, die sich nur geringfügige Delikte haben zu Schulden kommen lassen. Ist das verhältnismässig? Und kann man bei solchen KlientInnen überhaupt die Gefährlichkeit mindern? Wie geht man mit solchen Personen in stationären forensischen Therapieinstitutionen um? Darüber diskutieren Friederike Höfer und Steffen Lau in dieser Folge von "Was ist richtig - der Forensische Podcast".
Drohungen gehören einerseits zum Alltag, andererseits können sie schwere Gewalttaten ankündigen. Um zu beurteilen, wie  gefährlich eine Drohung wirklich ist, müssen risikorelevante Faktoren einbezogen werden. Über die Ausführungsgefahr von Drohungen diskutieren Steffen Lau und Friederike Höfer in dieser Folge. Zur weiteren Lektüre: Ryser D: Der Superschläfer. https://www.republik.ch/2020/06/15/der-superschlaeferGerth S & Farber C: Identifikation von Hoch-Risiko-Drohungen. In: Endrass et al. (Hrsg.)  Interventionen bei Gewalt- und Sexualstraftätern. Berlin 2012.
Alkohol, Cannabis, Opioide, Kokain .... immer wieder haben forensische PsychiaterInnen in der Begutachtung und Behandlung mit dem Gebrauch psychoproper Substanzen zu tun.  Welche die häufigsten sind und was es für Probleme geben kann, darüber diskutieren Steffen Lau und Friederike Höfer in dieser Folge.
Die Hebephrenie oder hebephrene Schizophrenie  bezeichnet in den älteren Klassifikationssystemen eine Unterform der Schizophrenie. Bei diesem Subtyp stehen Veränderungen des Gemütslebens im Vordergrund, während Halluzinationen und Wahnphänomene nur  flüchtig und bruchstückhaft vorkommen. Das Verhalten ist häufig desorganisiert und wirkt teils eher antisozial. Steffen Lau und Friederike Höfer diskutieren in der Folge darüber, warum es Sinn macht, Unterformen der Schizophrenie zu kennen und was "hebephren"  eigentlich bedeutet. 
Delinquenz fängt nicht erst mit der Volljährigkeit an. Daher bietet das Zentrum für Kinder- und Jugendforensik der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich ein modernes forensisches Kompetenz-, Abklärungs- und Behandlungssetting für Minderjährige (10-18 Jahre) und für junge Erwachsene (18-25 Jahre) an, die in einem jugendstrafrechtlichen Verfahren stehen und/oder in einer Jugendmassnahme sind. Kinder- und Jugendforensik leistet so einen wichtigen Beitrag zur öffentlichen Sicherheit, zum Opferschutz, aber auch zur Prävention von Delikten, zur Ausbildung von spezifischen Fachkräften, zur Lehre und zum wissenschaftlichen Diskurs. In dieser Folge stehen die Zentrumsleitung chefärztliche und chefpsychologische mit Dorothea Stiefel und Leonardo Vertone den Erwachsenenforensiker*innen Steffen Lau und Friederike Höfer Rede und Antwort.Zur weiteren Lektüre:Besser C, Stiefel D, Barra S, Plattner B, Aebi M (2019) Psychische Störungen und kriminelle Rückfälle bei männlichen jugendlichen Gefängnisinsassen Chttps://www.zora.uzh.ch/id/eprint/162430/Vertone L, Euler F, Cavelti L, Stiefel D (2022) Jugendliche Delinquente in der Schweizhttps://www.researchgate.net/publication/359439825_Jugendliche_Delinquente_in_der_Schweiz_-_Charakteristika_und_Interventionen
Sexuelles Enhancement kommt zunehmend in der Mitte der Gesellschaft an. In dieser Folge diskutieren Steffen Lau und Friederike Höfer über verschiedene Aphrodisiaka, substanzbezogene Folgen und mögliche forensisch-psychiatrische Probleme. Für alle, die sich intensiver informieren wollen, kann u.a. die Seite https://www.saferparty.ch interessant sein.
Am 12.  September 2013 tötete der vorbestrafte Fabrice Anthamatten während seines zweiten Freigang seine Sozialtherapeutin Adeline, die ihn zur Reittherapie begleiten sollte.  Vorher durfte er ein Messer kaufen, dass er zuvor zur Hufpflege beantragt hatte. Die Tat führte zu einer mehrjährigen Untersuchung der Vollzugsinstitution und bis auf weiteres wurden alle Freigänge in Genfer Haftanstalten suspendiert. In dieser Folge diskutieren Steffen Lau und Friederike Höfer über die Konsequenzen schwerwiegender Vorfälle im Vollzug und was jede andere Vollzugseinrichtung daraus lernen sollte.
Die Risikoprognose ist eine Verhaltensvorhersage darüber, ob eine Person (wieder) gegen das Gesetz verstoßen wird. Inzwischen lassen sich verschiedene Generationen von Prognoseinstrumenten unterscheiden, die der Beurteilung der Rückfallwahrscheinlichkeit dienen. Die 1. Generation (Professional Judgement) ist eine klinische Prognosemethode und fokussiert auf die Entwicklung eines individuellen Erklärungsmodells der Tat. Die 2. Generation umfasst die statistischen Prognoseverfahren, bei der anhand empirischer und überwiegend unveränderbarer Risikomerkmale gearbeitet wird (Risikoprinzip). Die 3. Generation (Structured Professional Judgement) leitet Hypothesen aus bestehenden Theorien ab und verwendet veränderbare (dynamische) Risikomerkmale. Ein wichtiges Instrument ist der sog. HCR-20 (aktuell in seiner 3. Version V3). Steffen Lau und Friederike Höfer diskutieren in dieser Folge über die Entwicklung von Prognoseinstrumenten und den HCR-20 V3.
 Das Institut für Sexualforschung, Sexualmedizin und Forensische Psychiatrie ist die älteste und größte sexualwissenschaftliche Institution der deutschen Nachkriegsgeschichte und eine der führenden sexualwissenschaftlichen Einrichtungen Europas. Seine Forschungsaktivitäten erstrecken sich von der klinischen und Versorgungsforschung über sozialwissenschaftliche Forschung bis hin zu experimenteller Grundlagenforschung. Es unterhält ausserdem eine  Spezialambulanz für Sexuelle Gesundheit und Transgender-Versorgung sowie eine Präventionsambulanz. Daneben werden Forensisch-Psychiatrische Gutachten zu Schuldfähigkeit, Prognose, Glaubhaftigkeit sowie im Rahmen des TSG erstellt. Steffen Lau und Friederike Höfer diskutieren in dieser Folge mit Peer Briken, dem Direktor des Instituts und einem der führenden Forscher in diesem Bereich über Fragen rund um Sexualmedizin und Forensische Psychiatrie.
Nicht erst seit "einer Flug über das Kuckucksnest" steht die Psychiatrie unter Generalverdacht,  unverhältnismässig viel Zwang auszuüben. Behandlungen in der Forensischen Psychiatrie betrifft dies um so mehr, als das sie oftmals gegen den Willen der betroffenen Person angeordnet werden. Was bedeutet das für Forensische Psychiater*innen? Welche Zwänge gibt es tatsächlich und wie gehen Mitarbeitende in  Forensischen Kliniken damit um?
Über die letzten Jahrzehnte haben Psychologie und Psychiatrie als Institution, Wissenschaft und im Wortschatz gesellschaftlich kontinuierlich an Bedeutung gewonnen. Immer mehr Menschen weisen eine psychiatrische Diagnose auf oder nehmen eine sonstige psychiatrische oder psychotherapeutische Behandlung in Anspruch. Mit dieser Entwicklung geht einher, dass psychiatrisch geprägtes Denken in Konzepten und Sprache zunehmend unseren Alltag und diverse Lebensbereiche durchwirkten. Ob Hänseln in der Grundschule oder Aggressivität in der Politik: Probleme werden immer häufiger psychiatrisch gedeutet und sollen dann auch primär psychiatrisch gelöst werden. Welche Implikationen das hat, darüber diskutieren Steffen Lau und Friederike Höfer in dieser Folge. 
In der Forensischen Behandlung geht es natürlich auch (aber nicht nur) um das oder die Anlassdelikte(e). Die werden teils geleugnet, teils nicht mehr erinnert, teils verdrängt. Immer aber gibt es diverse Versionen - in den Akten, in der Sichtweise der delinquierenden Person und in der Phantasie der Forensischen Psychiater*innen. Um Risikofaktoren für künftige Delinquenz zu eruieren, ist es deshalb wichtig, zu rekonstruieren, was sich wie zugetragen haben könnte und Vor- und Nachtatverhalten zu analysieren. 
Eine grosse Sorge der Öffentlichkeit besteht dahingehend, dass Menschen aus Forensischen Einrichtungen zu früh entlassen werden und von ihnen weiter Risiken ausgehen. Wie messen Forensische Psychiater*innen, ob ein Mensch weniger gefährlich ist und wie werden Lockerungen abgestützt? 
In dieser Folge von "Was ist richtig? Der Forensische Podcast" beantwortet Friederike Höfer Fragen zum Thema Sucht und Forensik. Das Interview führen drei Maturandinnen, die sich in ihrer Abiturarbeit mit dem Thema Abhängigkeitserkrankungen auseinandersetzen. Dabei geht es um die Jahrtausende alte Kulturtechnik  Rausch und die Frage, wann wird der Gebrauch psychoproper Substanzen problematisch.
Menschen, die in der stationären Forensischen Psychiatrie behandelt werden, brauchen Rahmenbedingungen, in denen therapeutische Fortschritte erprobt werden können. Dafür gibt es Vollzugslockerungen, die den Patient*innen Schritt für Schritt mehr Freiheiten ermöglichen.  Allerdings können solche Lockerungen missbraucht werden, indem Patient*innen fliehen oder entweichen. Passiert das häufig? Und wie gehen Forensische Kliniken mit diesem Risiko um?
Jeder kennt Personen, die an allem etwas auszusetzen haben, sich wegen jeder Kleinigkeit beschweren und dabei hartnäckig auf ihr Recht pochen. Früher als "Wahnsinn aus Rechthaberei" beschrieben, spricht man heute von querulatorischer Persönlichkeitsstörung als Ausprägung der paranoiden Persönlichkeitsstörung oder sogar vom querulatorischen Wahn. Was haben Forensische Psychiater*innen mit Querulanten zu tun? Und wie gut ist eine solche Entwicklung aufzuhalten? Als weiterführende Literatur sei der spannende Aufsatz des Forensischen Psychiaters Henning Sass "Der Exzess einer Tugend" empfohlen. https://www.springermedizin.de/der-exzess-einer-tugend/9051682
In der zweiten Staffel von "Was ist richtig? Der Forensische Podcast" geht es wieder um grosse und kleine Fragen zur Forensischen Psychiatrie. Wie ist sie entstanden? Was waren wichtige Einflussfaktoren? Wohin wird sie sich entwickeln? Neue Spezialgebiete entstehen - was umfasst also heute Forensische Psychiatrie? Zum Auftakt der Staffel sprechen wir deswegen mit einer Person, dessen Berufsleben seit vielen Jahren eng mit der Weiterentwicklung des Faches verknüpft ist. Prof. Dr. med. Elmar Habermeyer, Direktor der Klinik für Forensische Psychiatrie der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich  schaut in dieser Folge mit uns zurück und in die Zukunft. 
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