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KrimSchnack - Der Kriminologie-Podcast
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KrimSchnack - Der Kriminologie-Podcast

Author: Annelie und Marie

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Description

Habt ihr euch auch schon mal gefragt, warum Menschen kriminell werden? Oder wie man Kriminalität verhindern kann? In unserem kriminologischen Podcast sprechen wir (2 befreundete Kriminologinnen aus Hamburg) über Kriminalität und wie man damit umgehen sollte. Dabei gehen unsere Gespräche weit über das beliebte True-Crime-Genre hinaus, denn wir befassen uns hauptsächlich mit der wissenschaftlichen Perspektive, die wir euch im gemütlichen Schnack erklären. Wir sprechen dabei natürlich auch über kontroverse Themen und laden uns dazu auch Gäste aus Wissenschaft und Praxis ein, die uns Einblicke in ihre Arbeit geben. So gut habt ihr Kriminalität noch nie verstanden!
75 Episodes
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Warum lächelt sie obwohl sie gerade belästigt wird? Warum kooperieren Opfer bei Geiselnahmen oder Kidnapping? Warum bleiben manche Menschen viel zu lange in gewaltvollen Beziehungen? Das sind Fragen, die in der Forschung zu Coping, Traumareaktionen und Gewaltbeziehungen seit Jahren diskutiert werden und wir wollen das Ganze mal für euch einordnen. Diese Podcastfolge beleuchtet die psychologischen Überlebensstrategien, die in akuten und dauerhaften Gewaltsituationen greifen: von Appeasement-Strategien und dem viel diskutierten Fawning bis hin zum komplexen Phänomen des Trauma Bondings. **Quellen:** Bailey, B. et al. (2023): Appeasement: replacing Stockholm syndrome as a definition of a survival strategy, European Journal of Psychotraumatology, 14:1, 2161038, DOI: 10.1080/20008066.2022.2161038 Cantor and Price (2007) Carnes, P. J. (1997). The Betrayal Bond: Breaking free of exploitive relationships. Deerfield Beach, FL: Health Communications. Dutton, D. G., & Painter, S. (1981). Traumatic bonding: The development of emotional attachments in battered women and other relationships of intermittent abuse. Victimology, 6(1–4), 139–155. Dutton, D. G. & Painter, S. (1993). Emotional attachments in abusive relationships: a test of traumatic bonding theory. In: Violence and Victims. Band 8, Nr. 2, 1993, S. 105–120. Fonseca, N. de Q. L., & Oliveira, B. Q. de. (2021). Bindungstrauma: Konzepte, Ursachen und Mechanismen in intimen Beziehungen. Zenodo. Gilbert, P. (2000). The relationship of shame, social anxiety and depression: The role of the evaluation of social rank. Clinical Psychology & Psychotherapy, 7(3), 174–189. Gilligan, C. (1982). In a different voice: Psychological theory and women’s development. Cambridge, MA: Harvard University Press. Newton, J. R. (2016). Appeasement: A behavioral strategy for survival in human and nonhuman primates. Behavioral and Brain Sciences, 39, e216. https://doi.org/10.1017/S0140525X15002364 Porges, S. W. (2001). The polyvagal theory: Phylogenetic substrates of a social nervous system. International Journal of Psychophysiology, 42(2), 123–146. Ridgeway, C. L. (2011). Framed by gender: How gender inequality persists in the modern world. Oxford, UK: Oxford University Press. Stockinger, L. (2023). Qualitative Untersuchung von Resilienz bei Dual-Trauma Couples (Masterarbeit, Universität Wien). Universität Wien. Walker, P. (2013). Complex PTSD: From surviving to thriving. Lafayette, CA: Azure Coyote. Walkup, M. (2008). Fawning: Trauma response and the “appease” reaction. In C. R. Figley (Ed.), Encyclopedia of Trauma (pp. 263–265). Thousand Oaks, CA: SAGE. Wood, J. T. (2013). Gendered lives: Communication, gender, and culture (10th ed.). Boston, MA: Cengage Learning. World Health Organization. (2012). Understanding and addressing violence against women. Geneva, Switzerland: World Health Organization.
**Shownotes folgen in Kürze**
E53 - Häusliche Gewalt

E53 - Häusliche Gewalt

2025-09-0201:25:35

Wenn von häuslicher Gewalt die Rede ist, geht es nicht nur um sichtbare Verletzungen. Gewalt in Partnerschaften und Familien kann viele Gesichter haben. In dieser Folge schauen wir uns das Ganze mal etwas genauer an: Wie verbreitet ist dieses Phänomen tatsächlich? Was wissen wir aus Hell- und Dunkelfeldstudien? Welche Faktoren führen dazu, dass Menschen in Opfer- oder Täterrollen geraten? Welche tiefen Spuren kann häusliche Gewalt im Leben der Betroffenen hinterlassen? Und warum stößt die Strafverfolgung hier so oft an ihre Grenzen?
In dieser KrimShort geht es um ein Phänomen aus der Forschung rund um Kriminalitätsfurcht und Viktimisierung: Ist euch schon mal aufgefallen, dass es Gruppen gibt, die in Befragungen höhere Furchtlevel aufweisen als andere Gruppen, obwohl sie den offiziellen (Hellfeld-)Statistiken zufolge weniger häufig von Kriminalität betroffen sind? Woher kommt also die erhöhte Besorgnis? Ist sie berechtigt oder reagieren diese Gruppen über? Das und mehr hört ihr hier!
In dieser Folge schnacken wir über interessante KrimFacts, die uns in den letzten Monaten über den Weg gelaufen sind und über die neue Kategorie, die wir ins Leben rufen, die KrimNews. Dazu gibts natürlich auch die passenden thematischen Teaser. Und wir verraten euch, mit welchen Themen wir uns dieses Jahr vertieft beschäftigen wollen. Das und mehr hört ihr hier!
Bei kriminologischen Theorien geht es immer um die Erforschung der Ursachen für kriminelles Verhalten, sei es im Individuum selbst, seinem direkten Umfeld oder der Gesellschaft. Die kriminologische Denkrichtung, die wir in dieser Folge näher beleuchten, geht noch einen Schritt zurück und fragt, wie und warum bestimmte Handlungen überhaupt als abweichend oder kriminell bewertet und gelabelt werden und welche Auswirkungen dieses Label und die damit verbundenen Reaktionen des sozialen Umfeldes und der Gesellschaft insgesamt auf Menschen haben. Schlägt jemand vielleicht eine kriminelle Karriere ein, weil er oder sie schon früh im Leben als „Abweichler“, „Störenfried“ oder „Krimineller“ markiert wurde? Spielen bei solchen Prozessen eventuell auch rassistische oder klassistische Vorurteile eine Rolle? Vielleicht erinnert ihr euch noch an die Schüler oder Schülerinnen in eurer Klasse, die, egal was angestellt wurde, immer als erstes verdächtigt wurden, weil sie schon von Lehrer:innen, Mitschüler:innen und häufig sogar von ihren eigenen Eltern aus bestimmten Gründen als ungezogen und frech angesehen wurden? Ja, was wohl aus denen geworden ist? Genau damit beschäftigt sich der Labeling-Ansatz.
Diese Episode beschäftigt sich mit einer sehr komplexen Theorie, der Institutionellen Anomietheorie, auch IAT genannt. Sie versucht die Mikro-Ebene, auf der sich Merton bewegte, mit der Makro-Ebene (gesellschaftliche Strukturen, Institutionen) zu verbinden.
In diesem letzten Teil zu Armut und Reichtum in Deutschland wenden wir uns dem Vorwurf zu, ob es in Deutschland eine Klassenstrafgesetzgebung gibt. Hierfür haben wir uns nicht nur angesehen, wie Eigentumsdelikte in unserem Strafgesetz anteilig vorhanden sind oder wie die Gesetze vom Wortlaut her gestaltet sind. Sondern weil die Strafgesetzgebung auch den Strafverfolgungsprozess beeinflusst, haben wir uns auch angesehen, welches Potenzial für soziale Ungerechtigkeiten einzelne Gesetze in der Strafpraxis haben. Und Spoiler Alert: hierzu gibt es Einiges zu sagen!
In dieser KrimCheck geht es um ein Thema, das momentan in aller Munde ist: die Messergewalt in Deutschland, das heißt Gewaltstraftaten, wie Bedrohung, schwere Körperverletzung, Totschlag und Mord, die mit dem Tatmittel Messer begangen werden. Aber sind Messerangriffe in Deutschland heutzutage wirklich an der Tagesordnung? Was genau steckt dahinter? Welche Rolle spielen die Medien? Wer sind die Täter :innen und was sind ihre Motive? Was können wir als Gesellschaft dagegen tun? Und helfen strengere Waffengesetzte wirklich? Das alles haben wir uns für euch mal ganz genau angesehen.
Immer wieder gibt es Vorwürfe in Deutschland gäbe es eine Klassenjustiz. Zuletzt von Ronan Steinke in seinem Buch: Vor dem Gesetz sind nicht alle gleich. Aber urteilen deutsche Richter :innen gegenüber armen Menschen wirklich härter? Gibt es tatsächlich systematische Benachteiligungen vor Gericht ? Und wenn ja, woran liegt das?
In dieser KrimShort spricht Marie über den Befähigungsansatz (Capability-Ansatz) von dem Ökonom und Philosoph Amartya Sen, den er teilweise in Zusammenarbeit mit der Philosophin Martha Nussbaum und anderen Kolleg:innen erarbeitet und weiterentwickelt hat. Dieser Denkansatz fordert, bei der Evaluation von Reichtum und Armut über die meistens verwendeten Standardkennzahlen, wie Einkommen, BIP oder BNE, hinaus zu blicken. Sen argumentiert, dass lieber die tatsächlichen Verwirklichungschancen eines Menschen gemessen werden sollten, da diese aussagekräftiger als die Standardkennzahlen seien. Neben einem tieferen Verständnis für Armut/Reichtum weist dieser Ansatz sogar Ähnlichkeiten zu einer bestimmten kriminologischen Theorie auf. Zu welcher, das hört ihr in der Folge!
Habt ihr euch schon mal gefragt, ob Armut und Kriminalität miteinander in einen logischen Zusammenhang gebracht werden können? Die Kriminologie auch! Deshalb hört ihr in dieser Episode, zu welchem Schluss kriminologische Studien gekommen sind und welche Erklärungsansätze in diesem Bereich eine Rolle spielen könnten. Kleiner Spoiler: Wie immer ist das alles nicht ganz so einfach, wie es Manche im öffentlichen Diskurs gerne darstellen ;)
Armut, soziale Ungleichheit und soziale Benachteiligung sind alles Begriffe, die ihr sicher schon mal gehört habt aber habt ihr euch damit auch schon mal näher beschäftigt? Habt ihr euch schon mal gefragt, warum es eigentlich in einem so wohlhabenden Land, wie Deutschland, Armut gibt? Oder was es für die Betroffenen wirklich bedeutet arm zu sein? Oder was es mit dem Begriff Klassismus auf sich hat und warum über diese spezielle Diskriminierungsform so wenig gesprochen wird? Dann ist das eine KrimShort, die euch gefallen wird.
Unsere Gesetze, vor allem die Strafgesetze, gelten im Alltag scheinbar wie in steingemeißelt für uns alle. Aber genau wie unsere Gesellschaft unterliegen auch die formellen gesellschaftlichen Regeln, aka Gesetze, stetigem Wandel, das heißt, sie sind veränderbar: neue Strafgesetze kommen dazu (Kriminalisierung) und andere werden ersatzlos gestrichen (Entkriminalisierung). In dieser Folge sprechen wir nicht nur über die konkreten Folgen der Entkriminalisierung von Cannabis Konsum, sondern schauen uns am aktuellen Beispiel auch den Prozess der Entkriminalisierung unter kriminologischen Gesichtspunkten mal etwas genauer an.
Diesmal geht es um die General Strain Theory (GST) von Robert Agnew und Kolleg:innen. Auch sie gehört zu den Anomie- und Strain-Theorien und baut auf den älteren Theorien von Durkheim, Merton, Cohen und Co auf. Sie versucht, die Kritik, die an den älteren Theorien geübt wurde, zu überwinden und die Ursachen für kriminelles Verhalten als Coping-Strategie weiterzudenken. Hierbei spielen vor allem Strains und negative Emotionen eine wichtige Rolle. Eine sehr spannende, komplexe und vor allem aktuelle Theorie, die man als KrimNerd unbedingt kennen sollte!
E48 - Ein paar Updates

E48 - Ein paar Updates

2024-04-0118:39

In dieser Folge haben wir euch mal ein paar Updates zu Themen mitgebracht, die wir in den letzten Monaten im Podcast besprochen haben. Dazu gehören Neuigkeiten zu den Themen Femizide und Cat Calling sowie aktuelle Entwicklungen bei der rechtlichen Bewertung von Sterbehilfe.
KrimTalk #1

KrimTalk #1

2024-03-1845:05

In der ersten Folge unseres Formats KrimTalk hat sich Annelie mit Judith getroffen, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Kriminologischen Forschungsstelle des Landeskriminalamtes in Hamburg arbeitet. Judith erzählt im Gespräch unter anderem, wie sie zur Kriminologie gekommen ist, wie für sie der ideale Kriminologie-Studiengang aussähe, was genau sie beruflich macht und wozu sie forscht und was aus ihrer Sicht das kriminellste Tier in der Tierwelt ist.
Habt ihr euch schonmal gefragt, welche Methoden es gibt, Geld zu waschen und welche staatlichen Institutionen bei der Prävention und Ermittlung von Geldwäsche involviert sind? Wir auch! In dieser ganz besonderen Episode widmen wir uns diesem spannenden Thema mal aus einer ... sagen wir mal etwas anderen Perspektive!
In dieser neuen Folge unserer KrimChecks, einem Format von KrimSchnack, schauen wir uns an, warum die Verfahrenseinstellung gemäß §153a StPO den Ruf weg hat als Paragraf, der es reichen Leuten ermöglicht, sich beim Staat freizukaufen. Was ist das genau, unter welchen Umständen kann die Norm eingesetzt werden - und was ist an dem Spitznamen "Reichenparagraf", den dieser Paragraf in manchen Kreisen hat, wirklich dran?
E46 - White Collar Crime

E46 - White Collar Crime

2024-01-2901:04:52

In dieser Episode sprechen wir über die sogenannte "Weiße-Kragen-Kriminalität", besser bekannt als White Collar Crime. Dabei geht es um Menschen in hohen beruflichen und sozialen Stellungen, die lügen, betrügen, unterschlagen oder stehlen um sich finanziell zu bereichern. Wir schauen uns an, was genau hinter diesem Phänomen steckt. Wir stellen uns die Frage, wie man sich dem ganzen auch wissenschaftlich nähern kann und diskutieren darüber, warum Menschen trotz (oder sogar wegen) ihres hohen Einkommens und ihrer sozialen Machtposition straffällig werden.
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