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achwas.fm - Die Geschichten hinter den Pixeln.

achwas.fm - Die Geschichten hinter den Pixeln.
Author: Prof. Dr. Thomas Wirth und Hans-Werner Klein
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© Prof. Dr. Thomas Wirth und Hans-Werner Klein
Description
Der ultimative Wissenschaftspodcast zur Digitalisierung unserer Welt. Geschichten über das Leben mit Web und App, Social Media, Smartphones, Gamification, Sprachassistenten, Targeting, Virtual Reality, künstlicher Intelligenz, Daten, Online-Shopping, Influencern, Algorithmen.
Von Experten - für jedermann/frau: Der Data Scientist Hans-Werner Klein und der Psychologe und Online Professor Dr. Thomas Wirth kennen die Geschichten hinter den Pixeln.
Auch zum Nachlesen mit allen Shownotes und zusätzlichen Informartionen https://www.achwas.fm
Von Experten - für jedermann/frau: Der Data Scientist Hans-Werner Klein und der Psychologe und Online Professor Dr. Thomas Wirth kennen die Geschichten hinter den Pixeln.
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96 Episodes
Reverse
S3E11 Vor den Recherchen zu diesem Thema war ich ein - wenn auch skeptischer - Neo-Befürworter eines Smartphone Banns in der Schule. War.Nach den Recherchen und den Analysen von Studien aus Deutschland, einer europäischen Begleitstudie zu PISA, ob man mit Handy Verbot die Ergebnisse bei PISA verbessern kann, einer britischen Verbots-Analyse mit dem Schwerpunkt "Gesundheit / Wellbeing" , den Ergebnissen schwedischer Wissenschaftler zu "Vor- und Nachteilen von Handy Verboten" und einer erfrischenden Studie des irischen Erziehungsministeriums (die auch mal Schüler um Rat und Tat zum Thema fragten) liegt der Schluß nahe: Verbote von Handys in der Schule sind symbolisches Handeln: Man tut so, als täte man was, erreicht aber nichts, was sich auf die Schulleistung der Schüler:innen auswirken würde. Oder das "Mobbing" engl. "Bullying" spürbar reduziert. Was kann man, muss man tun? Heranwachsende und deren Eltern sowie Lehrer:innen schultern eine Aufgabe, die sie nicht zu verantworten haben: SocialMedia Plattformen nutzen Aufbau und Funktionen unserer Gehirne, um mit unserem gesteuerten Fehlverhalten ihre Gewinne ins Uferlose zu treiben. Wer das macht? Die Plattformindustrie mit Alphabet (Google), X (Twitter), Meta (FaceBook) voranJedes, wirklich jedes App käme ohne seine Suchttreiber (die Dopamin, Adrenalin ausschütten aus). Im Marketingkampf der Plattformen blieben wir also auf der Strecke und unterliegen zudem dem "Victim-Blaming", doch gefällig selber stark zu bleiben und die Erziehung der Kinder nicht zu vernachlässigen. Und auch die Schulen bekommen ihr Fett ab: Den Drogengebrauch in den eigenen Mauern einschränken (oder verbieten) und die Eltern darüber zu informieren, wie süchtig machend das alles ist. Sind Smartphones für Heranwachsende (und Erwachsene) nützlich? Ja, zum Unterricht passend eingesetzt und zur Erledigung von alltäglichen Aufgaben und zur recherche und Kommunikation. Oder Unterhaltung. Sind Smartphones für Heranwachsende (oder Erwachsene) also harmlos? Nein, keinesfalls: Was sie bewirken, haben wir in vielen achwas.fm Folgen gezeigt: Suchtverhalten; sinnloses Starren auf einen Fluß von Informationen, Verbreitung von Humbug, Quatsch und Fehlinformationen, Aufstachelung zu moralischer Panik, Polarisierung von Meinungen und Menschen, Aberglauben, falsche Freunde, Förderung der Vereinsamung. Das kann krank machen und töten.Sind Smartphones für Heranwachsende (und Erwachsene) nützlich? Aber ja: Sie helfen uns, Dinge und Ereignisse zu merken, Kommunizieren, verbinden Menschen und Menschen mit Dingen, helfen uns um fremde Ziele zu finden, Pflanzen zu bestimmen, sind Photoapparate und helfen uns in der Not und rufen Hilfe herbei Was sie nicht machen sollten? Es darf nicht stören! Zitat aus der schwedischen StudieDas Folgenbild trägt passend den Namen "Cancre" (übersetzt mit "Störenfried") der Titel "Kind mit einer Narrenkappe" durch den Maler bezieht sich auf die Eselsmütze des Kindes und stammt von dem französischen Maler Jean Geoffroy (1853-1924). Kinder eine Mütze tragen zu lassen mit der Aufschrift "Âne" (Esel) war eine häufig bis ins 20.Jhd. angewandte Methode der "Schwarzen Pädagogik" um Kinder zu demütigen.Jean Geoffroy malte hauptsächlich Genreszenen mit Kindern in der Schule oder im Familienkreis.https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Cancre_Jean_Geoffroy.jpg
Polarisierung ist ein sehr grundlegendes Manöver unserer Wahrnehmung und unseres Urteilsvermögens und damit natürlich so alt wie die Menschheit selbst. Die Römer kannten beispielsweise einen polarisierten Gott (sozusagen): Janus. Er blickt mit zwei Gesichtern zugleich zurück und nach vorn, in Vergangenheit und Zukunft – er war der Gott der Türen, Schwellen und Übergänge. In seiner janusköpfigen Doppelgestalt steckt ein uraltes Bild der Spaltung. Es ist kein Zufall, dass er einer von den Göttern mit der Verantwortung für Krieg und Frieden war Und darum geht es in dieser Episode: Spaltung, Polarisierung und die Dynamik von Gruppen. Wir beginnen mit dem berühmten "Robbers-Cave-Experiment", in dem Mustafer Sherif gezeigt hat, wie schnell harmlose Gruppen von Jugendlichen erbitterte Gegner werden können. Dann blicken wir auf die Studien von Serge Moscovici und Marisa Zavalloni, die eindrucksvoll vorführen, wie sich in Gruppen ganz von selbst polarisierte Meinungen bilden und das Urteil ihrer Mitglieder verschieben. Heute sehen wir diese Mechanismen nicht mehr nur in psychologischen Experimenten, sondern tagtäglich in der Dynamik der sozialen Netzwerke und in fast allen öffentlichen Debatten. Umso spannender sind Projekte wie „Deutschland spricht“ der Wochenzeitung "DIE ZEIT", die Menschen mit völlig gegensätzlichen Ansichten gezielt ins Gespräch bringen konnten. Wir berichten von den Ergebnissen und hoffen, dass es Interventionen gibt, die der Spaltung etwas entgegensetzen. Hier geht's zu den Shownotes auf achwas.fmZum Episodenbild: Janus ist natürlich seit Jahrtausenden Gegenstand von künstlerischen Abbildungen - übrigens sehr gerne auch auf Münzen! Wir haben für unsere Podcastfolge aber ein zeitgenössisches Bild ausgesucht, das der Künstler und Fotograf Tony Grist 2011 in schön polarisierten glau-gelb-Komplementärfarben gemalt hat.Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Janus_.jpg
Die Polarisierung·von Gruppen, Gesellschaften und ganzen Kulturen ist vielleicht das wichtigste Thema unserer Zeit. Und weil die Protagonisten des Unfriedens nicht mehr in ihren Echokammern bleiben, sondern damit beginnen Häuser anzünden, Menschen einzuschüchtern und zu bedrohen (und Schlimmeres), sollte die Wissenschaft gerade jetzt genau hier hinsehen. Wir haben uns deshalb herangewagt, lange nachgeforscht und zwei Folgen über das Thema vorbereitet. In der ersten sprechen wir nun über... das absurd anmutende (aber trotzdem reale) Vorhaben der Abschaffung von Fairness durch das Gesetz, freie und unabhängige Medien, denen man das exakte Gegenteil dessen unterstellt, was in Ihrer DNA kodiert ist, ein Freiheits-Paradox, aus dem Jahr 1945 in dem die Meinungsfreiheit-um-jeden-Preis konsequent zu Ende gedacht wird,vier Stufen der Polarisierung, von deren Verwirklichung wir anscheinend gerade Zeuge werden.Hier geht's zum Blogbeitrag auf achwas.fmzum Episodenbild: Arthur Thiele (1860–1936) war ein deutscher Illustrator und Karikaturist, der vor allem für seine humorvollen Postkartenmotive bekannt war. Das hier verwendete Motiv zeigt eine Szene von prototypischer Konkurrenz und Gruppendynamik. Wir meinen: ein Bild, das junge Menschen beim Tauziehen zeigt, ist eine hervorragende Allegorie auf soziale und politische Polarisierung.Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Arthur_Thiele_Tauziehen.jpg
S3E08 Es ist eine Kunst, Geschichten so zu erzählen, dass man zuhören will. Die Ausschmückung, manchmal die Grenzgängerin zwischen Fakten und Fiktion, ist eine stete Begleiterin von Geschichten. Redliche Menschen haben es ein wenig schwerer, die Zuhörenden nicht nur zu fesseln, sondern auch die wahre Geschichte unverfälscht dem neugierigen Publikum anzubieten. Fake News, aus den Gift-Phiolen von Lüge, Betrug und Niedertracht hergestellt, waren und werden weitere Folgen von achwas beflügeln. Wir erklären. Diese Folge beschäftigt uns und die Zuhörenden mit der Frage: Wer glaubt denn allen Ernstes offensichtlich "Erfundene Nachrichten", wie naiv, ja leichtgläubig darf man sein? Das es mit einem "Victim Blaming" nicht getan ist und man Menschen unrecht tut, zeigen weitere Folgen von achwas.fm. Keine leichte Geschichte? Doch, versprochen, es gibt so manches Lustiges auf dem Weg zum Verständnis. Das wir auch diesmal dank Ihres Mitdenkens erreichen.Hintergründe und Quellen zu jeder Folge gibt es wie immer auf dem Blog achwas.fm. Das FolgenbildWie illustriert man solch eine Folge? MIt Wütenden, die reinfielen auf eine "Fake News"? Oder mit den Verführern , die große Reden "schwingen". Wir haben uns für ein Bild entscheiden, dass die Wirkung einer spannenden Geschichte perfekt zeigt: Staunend hören Kinder ihrer Nonna (Oma) zu. Wir haben einen Ausschnitt des Bildes gewählt. Das Bild wurde von Pietro Saltini gemalt und trägt den Titel " La novella della nonna" (Großmutters Erzählung) und stammt aus dem Jahr 1875. Pietro Saltini wurde in Florenz geboren im Februar 1839, und starb in Florence, 1908. Das Bild ist hier online in Gänze zu sehen:https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Grandmother%27s_story_(1875),_by_Pietro_Saltini.jpg#/media/File:Grandmother's_story_(1875),_by_Pietro_Saltini.jpg
Wir sollten uns klar machen, dass die gigantischen Abrufzahlen, die man in Plattformen wie YouTube oder TikTok findet, immer mit der speziellen Währung "investierte menschliche Lebenszeit" multipliziert werden müssen. Spätestens dann, wenn man es mit Millionen von Abrufen zu tun bekommt, handelt es sich bei dem in Frage stehenden Vorgang also nicht mehr um gewöhnliche menschliche Kommunikation, sondern um das Verbrennen astronomischer Mengen von Lebenszeit. Überhaupt lesen sich viele Wörter, wenn es um Reichweiten im Web geht, etwas ...speziell. Dass die Abertausenden von Menschen, die auf sozialen Medien um uns herumschwirren, keine "Freunde" sind, hat sich vielleicht schon herumgesprochen. Aber Toni Kroos hat auch keine 49 Millionen "Follower" (das würde ihn wohl auf der Autobahn und auch beim Einkaufen ziemlich beunruhigen) und es gibt nichts, was Christiano Ronaldo mit 650 Millionen Personen "teilen" könnte - es bliebe buchstäblich nichts mehr übrig. Wir schlagen an dieser Stelle ein anderes interessantes Wort vor: Man sollte vielleicht von "Ultraviralität" sprechen, wenn die Reichweiten das natürliche menschliche Maß übersteigen, wenn es also - wieder einmal - "supernormal" zugeht. Wir meinen damit nicht etwa wichtige Informationen, die viele Menschen angehen oder wirklich virtuos gestaltete und interessante Inhalte, sondern Mumpitz und Lügen, die durch die Algorithmen sozialer Medien in totale Aufreger und Trending Topics verwandelt und in astronomischem Maßstab multipliziert werden. Den Hintergründen für Ultraviralität gehen wir in dieser Folge von achwas.fm nach und bedienen uns dabei einer höchst ehrbaren wissenschaftlichen Ideenwelt aus der Systemtheorie und Kybernetik.Hier geht's zum Blogbeitrag auf achwas.fmzum Episodenbild:Der Krieg gegen die "Vier Plagen", der China Anfang der 50er Jahre in eine gigantische Hungersnot gestürzt hat, ist nicht nur beispielhaft für kompletten Unsinn, der durch Entscheider verursacht werden kann. Er zeigt auch, wie schon relativ einfache Systeme in der Natur durch unbedachte Eingriffe und falsches Justieren von Soll-Werten in ein tödliches Ungleichgewicht gebracht werden können.Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Ausrottung_der_vier_Plagen#/media/Datei:Kill_bird_and_insect.jpg
S3E05 Menschen in Deutschland fühlen sich einsam.
Aktuelle Studien (2024/25) weisen die Belastung durch moderate bis starke Gefühle von Einsamkeit aus. Je nach Alter sagen das 10% bis 60% der Befragten. Was tun? Gibt es hierfür vielleicht was von App oder Web? „There is an App for everything“ hieß es in der Werbung eines Smartphone Herstellers. Ist das so? KI gibt bestimmt was Kluges als Lösung, oder?
Für diese Folge suchten wir nach den versprochenen und vielversprechenden Lösungen, die App und Web anbieten. Wir wurden fündig und sahen uns am Ende neuen Problemen und alten Lösungen gegenüber.
Mehr Informationen und Quellen auf der Blog-Seite achwas.fm
Das Beitragsbild stammt von Caspar David Friederich, wurde 1811 gemalt und trägt den Titel "Gartenterrasse" oder "Schlossterrasse, Blick von der Terrasse des Schlosses Erdmannsdorf"
Link zum Bild
https://de.wikipedia.org/wiki/Caspar_David_Friedrich#/media/Datei:Caspar_David_Friedrich_-_Gartenterrasse_(Schlossterrasse,_Blick_von_der_Terrasse_des_Schlosses_Erdmannsdorf).jpg
Mehr Information zum Bild
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Caspar_David_Friedrich_-_Gartenterrasse_(Schlossterrasse,_Blick_von_der_Terrasse_des_Schlosses_Erdmannsdorf).jpg
S3E03 Diese Folge ist ein "Double Feature": 1. Um uns politisch zu beeinflussen wird Hochtechnologie mit Niedrigmoral eingesetzt: Doppelgänger etablierter Nachrichtenportale verbreiten brisanten Unsinn. Erfahren Sie mehr über Verstrickungen hinter den Pixeln, die Arbeit eines ebenso kenntnisreichen wie mutigen Unternehmens und einen unerwarteten Erfolg.2. Da haben wir drauf gewartet, oder? KI im Einsatz bei Filterblasen und Echokammern im Auftrag gefährlicher Lügenbarone. Erfahren Sie, ob diese Spielart der künstlichen Intelligenz überzeugender als Menschen sein kann — und neue praktische Erkenntnisse der Forschung, was der Mensch oder Maschinen gegen Lügenroboter tun können.Direkt zum Blog und den Shownotes:https://achwas.fm/doppelgaenger-propaganda-auf-steroid/
Krieg ist ein Thema, das man lieber meidet. Aber was, wenn er bereits da ist und wir ihn einfach nicht erkennen?
Wir nennen es Krieg, wenn Armeen in Marsch gesetzt, Schlachten geschlagen, Gefangene gemacht, Brücken gesprengt und Minenfelder verlegt werden. Das ist nicht falsch, aber: Kriege haben viele Gesichter und nicht alle haben etwas Waffen und Uniformen zu tun. Theoretiker des Krieges haben schon vor Jahrhunderten begriffen: Es ist viel klüger und obendrein billiger den Gegner zu entmutigen und zu destabilisieren, anstatt sich die Mühe zu machen, ihn direkt militärisch niederzuringen.
Hierzu passen strategische Grundsätze der Sowjetunion, die in ihren Geheimdiensten vor allem in die Zersetzung der westlichen Bündnisse und Staaten investiert hatte. Wladimir Putin als Ex-KGB-Mann hat diese Grundsätze natürlich verinnerlicht und ist schon seit einigen Jahren dabei, sie neu zu beleben und umzusetzen. Tatkräftige Unterstützung erhält er dabei von Algorithmen, die von westlichen Tech-Firmen entwickelt und in soziale Netzwerke eingebaut wurden. Und nun wird ausgerechnet im Namen der Freiheit die Feindpropaganda mit Zähnen und Klauen verteidigt.
"Stell dir vor, es ist Krieg, und keiner geht hin", das war gestern. Heute stellen wir uns etwas anderes vor: Es ist Krieg und niemand merkt es, niemand will es wahrhaben - und deshalb sind wir in Gefahr zu verlieren.
zum Blogbeitrag auf achwas.fm
https://achwas.fm/im-hybriden-krieg-digitale-desinformation/
Unser Episodenbild zeigt ein Propaganda-Plakat des britischen Ministery of War aus dem Jahr 1943 mit dem Titel "Wireless War" - wie ungemein passend!
Bildquelle:
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Wireless_War_Art.IWMPST4039.jpg
S3E01 Unsere 3. Staffel beschert Ihnen einen tieferen Einblick, welche Möglichkeiten uns die Natur mitgegeben hat, um in "Sozialen Einheiten" (Familien, Gruppen, Vereinen, Dörfern, Städten) miteinander zu kommunizieren. Auch gibt es die Möglichkeit für uns, die anderen "zu lesen", Gefühle zu erkennen. Ja selbst blitzschnelle, flüchtige Bewegungen unserer Gesichtsmuskulatur beeinflusst uns.
Immer. Auch wenn uns nicht bewusst wird, weshalb uns da jemand plötzlich suspekt ist. Klären wir auf.
Diese Fähigkeiten entwickelten wir, als wir uns noch in kleineren Gruppen und vor allen Dingen direkt begegnet sind. Auch wenn die dafür notwendigen Sinne "Fernsinne" gennant werden - es war Auge in Auge oder Füstern und Reden. Die Erfindung der "Tele"Kommunikation war noch 100.000 Jahre entfernt.
Die Sinne und die Wahrnehmung sind geblieben. Unsere Reaktionen auch. Statt mit 10 - 30 Menschen können wir hunderte erreichen und hunderte sehen und hören.
Also: Schauen wir uns unsere Superkräfte doch einmal genauer an? Die erste von 42 weiteren Folgen des Podcasts der die Antwort auf alle Fragen beantworten wird, lohnt sich.
Das Folgenbild stammt von Judith Leyster (1609-1660), einer der wenigen Künstlerinnen des Flämischen Barock, deren Bilder noch bekannt sind. Judith Leyster war zu ihrer Zeit für Portraits bekannt, die die Emotionen von Menschen zeigten - dieses Bild malte sie 1630.
(S02E42) In dieser Folge widmen wir uns dem Thema Prompt Engineering und beleuchten, wie Sprachmodelle wie ChatGPT funktionieren. Dabei erklären wir, wie Wahrscheinlichkeiten und Muster die Basis der Textgenerierung bilden und wie diese Prozesse gezielt beeinflusst werden können, um präzise und passende Ergebnisse zu erzielen. Anhand verschiedener Beispiele für Prompting-Strategien geben wir Einblicke in den praktischen Umgang mit Sprachmodellen und teilen unsere eigenen Erfahrungen aus dem Einsatz solcher Methoden.
P.S. Wir möchten es nicht verschweigen: Dieser unauffällige, überaus glatt formulierte und sachlich richtige aber ziemlich langweilige Text wurde von einer KI geschrieben! Wie man deren Ergebnisse steuern und etwas unkonventionellere Ergebnisse erzielen kann, das versuchen wir in dieser Folge zu erklären und zu verstehen...
Zum Blogbeitrag auf achwas.fm
Zum Episodenbild:
Das berühmte Gemälde des Englischen Malers William Tuner wurde 1844 gemalt. Es hat den Titel "Rain, Steam and Speed – The Great Western Railway" und man ahnt das Unbehagen des Malers angesichts einer sich durch die Einführung der Eisenbahn weiter beschleunigenden Industriellen Revolution. Kommt uns bekannt vor...
Bildquelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Rain,_Steam_and_Speed_%E2%80%93_The_Great_Western_Railway
S2E41 Gehen Sie gerne auswärts essen? Bestellen Sie auch ab und an Essen im Internet? Vielleicht haben Sie schon mal bei einer Ghost Kitchen bestellt?
Was so geisterhaft an dieser Art der Küche ist? Nun ja, eigentlich gibt es sie gar nicht. Haben weder einen Gastraum noch "Kellner:innen", Service Personal, jemand der mit Ihnen das Menu bespricht oder fragt "Alles in Ordnung bei Euch?".
Sie produzieren gutes Essen, liefern überraschend wie frisch gekocht und nicht lange durch die Stadt geschaukelt.
Was Disruption in der Gastronomie bedeutet, das bringt diese Folge zu Gehör und diesmal lohnt sich ein Blick in den Blog umso mehr.
https://achwas.fm/das-virtuelle-restaurant-leckeres-aus-ghost-kitchen/
Das Folgenbild von 1620 stammt von dem Maler Piet Brueghel der Jüngere. Manchmal als Kopist seines Vaters (Piet Brueghel der Ältere) geschmäht zeigt er uns, wie ein Bild noch perfekter und ausdrucksstarker gestaltet werden kann, auch wenn der Vater genau dies auch im Original probiert hat.
Das Bild zeigt eine Bauernhochzeit, zu der mit Tragen das frische anderswo gekochte Essen zu den Feiernden geliefert wird. Die Brueghels haben das Motiv auch noch in andere Lokale wie auch nach draussen verlegt. Der Lieferdienst brachte das Essen auch dorthin.
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Pieter_Bruegel_d._J._-_Bauernhochzeit.jpg
„Das eigentliche Problem der Menschheit ist folgendes: Wir haben paläolithische Emotionen, mittelalterliche Institutionen und gottgleiche Technologie. Und das ist ungeheuer gefährlich und nähert sich nun insgesamt einem Krisenpunkt.“ Dieses Zitat des Insektenforschers Edward O. Wilson steht am Anfang des wissenschaftlichen Artikels, den wir in dieser Folge zusammenfassen.
Worum geht es?
Die Algorithmen der sozialen Medien interessieren sich nicht dafür, ob eine Information wichtig oder unwichtig, wahr oder falsch ist, es kommt einzig und alleine auf ihren Brennwert für die Aufmerksamkeit an. Was gut brennt, wird verstärkt!
Was nun im ersten Moment nach einer Binsenweisheit aus einem Marketing-Ratgeber klingt, ergibt sehr viel weniger harmlose Schlussfolgerungen, wenn man bedenkt, dass (a) moralische Empörung über (b) "die anderen" der beste aller Brennstoffe ist. Dann steht am Ende nicht weniger als eine polarisierte und gespaltene Gesellschaft.
In dieser Folge gehen wir diesem Phänomen nach. Dabei kümmern wir uns nebenbei um die Frage, was Wissenschaft eigentlich ist und wie man die Wichtigkeit und Qualität von Publikationen und Quellen bewerten kann...
Zum Blogartikel auf achwas.fm
Zum Episodenbild:
Godfried Schalcken (1643 – 1706) war ein niederländischer Maler, der sich auf Genrebilder und Porträts spezialisiert hatte. Schalcken war bekannt für seine Nachtszenen und seine Meisterschaft in der Darstellung von Kerzenlicht. Er malte im hyperrealistisch-hochpolierten Stil der Schule der Leidener Feinmaler. In dem Episodenbild mit dem Titel "A Useless Moral Lesson" versucht eine ältere Dame einer jungen Frau mit erhobenem Zeigefinger moralisch erbauliche Dinge nahezubringen, an denen diese ganz offensichtlich überhaupt kein Interesse hat. Die Szene ist wahrscheinlich so alt wie die Menschheit.
Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Godefridus_Schalcken_-_A_Useless_Moral_Lesson_-_160_-_Mauritshuis.jpghttps://commons.wikimedia.org/wiki/File:Godefridus_Schalcken_-_A_Useless_Moral_Lesson_-_160_-_Mauritshuis.jpg
S2E39 Manchmal könnten wir in unserem Podcast den Eindruck erweckt haben, dass das "Web" ein ebenso machtvolles wie auch zerbrechliches Land ist. Eher ähnelt es den europäischen Fürstentümer und Königreichen im 15. und 16. Jhd., als modernen, demokratischen und hochtechnisierten Staaten, die auch von Partizipation der Bürgerschaft, Menschenrechten und dem Austausch von Wirtschaft und Wissenschaft geprägt werden.
Der Geheimnistuerei ein Ende: Wir berichten von nichts Geringerem, als dem Kampf um das Wissen über einzelne Menschen. Nicht ein akademisches Wissen oder einem mit fürsorglichen Aspekten. Eher dem einer zu neugierigen und übelwollenden Nachbarschaft in repressiven politischen Systemen, achwas: Frei heraus - dem was Organisiertes Verbrechen für seine schändliche Taten nutzt.
Im Podcast machen wir selbst ein kleines Experiment miteinander zur Einstimmung und berichten von einem großen Experiment mit erschreckenden Ergebnissen: Social Engineering durch KI, ist das möglich?
achwas.fm
https://achwas.fm/social-engineering-machtvolles-wissen/
Folgenbild
Caravagio hat vor über 400 Jahren (1595) das Bild zu unserer Folge gemalt. Es zeigt einen doppelt betrügerischen Kartenspieler, der auf das Zeichen des um die Karten des Opfers wissenden "Social Engineers" wartet, um versteckte Trümpfe auszuspielen. Dem Opfer wurde wohl Hilfe angeboten, und deckte so seine Karten auf.
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Cardsharps#/media/File:Caravaggio_(Michelangelo_Merisi)_-_The_Cardsharps_-_Google_Art_Project.jpg
S2E37. Sind sie auch davon überzeugt, dass "heutzutage" besonders die Jugend weder liest, noch, Herr Gutenberg verhüte, sich leidenschaftlich dem Schreiben hingebe? Stehen wir vor einer Krise, denn nirgendwo sind die Talente, die uns Bücher schenken werden? Prosa, Lyrik, Belletristik? Fachbücher gäbe es genügend.
Früher, noch im 18. und 19. Jhdt gab es Literarische Salons. Große davon umfassten hunderte Mitglieder. Unser Folgenbild legt Zeugnis davon ab.
Wussten Sie, dass man gigantische Literarische Salons im Web findet? Websites mit Namen wie wattpad.com oder fandom.de. Noch nie von gehört? Dann wird es Zeit, mit achwas.fm sich auf die Reise zu Kulturschaffenden im 21 Jhd zu begeben, die schreiben, nicht für Geld, sondern um uns Geschichten zu erzählen, ja, um Verlorene fortzuführen. Oder ganz anders zu erzählen.
Zu den unglaublichen Dimensionen (einer diese Salons hat mehr Mitgliedern, als es Einwohner in Deutschland gibt) und dem selbstgestellten Quest finden Sie fundiert nahezu Unglaubliches in dieser Folge von achwas.fm.
Schenken Sie sich 1 Stunde achwas.fm und sie bekommen Einblicke, die ihnen andere Quellen schlichtweg verheimlichen.
Der Blog auf achwas.fm
Das Bild zeigt
... den "Literarischen Salon der Madame Geoffrin", ein Werk des Anicet Charles Gabriel Lemonnier(1743–1824). Lemonier war ein preisgekrönter Maler "rund um die Französische Revolution". Es heisst von ihm...
"Mit seinem gefälligen Äußeren, viel natürlichem Witz und ausgezeichneten Empfehlungen wurde er bald in die beste Gesellschaft der Hauptstadt aufgenommen, insbesondere in den Salon von Marie Thérèse Rodet Geoffrin, die Gefallen an ihm fand."
Zitat: https://en.wikipedia.org/wiki/Anicet_Charles_Gabriel_Lemonnier
Bild: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Salon_de_Madame_Geoffrin.jpg
(S02E36) Wir erzählen wieder vom Gehirn. Unser Thema ist diesmal ein echter Klassiker der Hirnforschung, zuerst beschrieben von dem russischen Neurowissenschaftler A. Sokolov in den 60er Jahren: der Orientierungsreflex. Es versteht sich aber von selbst, dass wir aktuelle Bezüge zum Leben in der digitalen Transformation und den Themen von achwas.fm herstellen können. Wir beobachten also "Neuheitsdetektoren" bei der Arbeit und versuchen zu verstehen, wie sich diese kleinen Biester in unseren Alltag einschalten. Um es vorwegzunehmen: sie tun es permanent und wenn von Aufmerksamkeitsdefiziten und fragmentierter Aufmerksamkeit die Rede ist, dann sind sie meistens aktiv beteiligt - wenn nicht sogar federführend.
Hier geht's zum Blogbeitrag auf achwas.fm
Bildquelle
Sucht man nach einem Lebewesen, das in einer Situation für vergleichbar dumm verkauft wird wie Internet-Nutzer(innen), die auf dem Weg zur Erreichung eines Ziels von Klickbait, Fake News, Popups und Notifications abgelenkt werden, kommt man auf einen Stier in der Arena. Sobald er sich seinem Ziel nähert, wird er feste abgelenkt, dann wird ihm wieder das rote Tuch präsentiert... Immerhin: die Folgen in der Browser-Arena sind weniger fatal.
Das Bild wurde 1865 von dem französischen Maler Édouard Manet gemalt. Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:%C3%89douard_Manet_-Combat_de_taureau(Mus%C3%A9e_d%27Orsay).jpeg
S2/E35. Wie soll denn der KI der Rohstoff ausgehen?
Wir leben in einer Welt, die "dataisiert" durch Digitalisierung ist. Daten sind das neue Öl, stimmt das nicht mehr? Sind die Zeiten von Big Data vorbei? Was haben wir in achwas.fm über den Zustand der "Datengruben" und Förderpumpen bisher verschwiegen?
Der eigentliche Skandal ist nicht, dass es zu wenig Daten gäbe und wir dem verehrten Publikum das verschwiegen hätten. Oder das neue Gesetz von 2023 über Künstliche Intelligenz (AI ACT) Daten verbietet.
Es gibt nicht insgesamt zu wenige Daten. Aber von wichtigen und notwendigen Daten gibt es zu wenige: In manchen wichtigen Bereichen, zum Beispiel wenn es um unsere Spezies Mensch geht, fehlt gar die Hälfte, also 50%. Die sind notwendig, damit wir saubere, valide und zuverlässliche KI-Modelle erstellen können.
Denn: Was Daten anbelangt, sind Frauen das "unsichtbare Geschlecht". Ob in der Forschung von Medikamenten oder auch in der Notfallmedizin, der Produktgestaltung von Alltagsgegenständen oder Fahrzeugen - Frauen, ihre Anatomie, ihr Stoffwechsel, Hormonzyklen - ihre Daten werden nicht erhoben.
Wenn Politiker aktuell das Gendern verbieten wollen, geht es um fadenscheinige Propaganda.
Wenn der Gender Data Gap nicht nachhaltig behoben wird, geht der KI "das Licht aus".
Schon jetzt sind KI Modelle unfair und verzerrt und kosten Leben. Das zeigen wir an einem drastischen Beispiel.
Zum Blog
achwas.fm
Die Bildquelle
Das Bild zeigt "Die Ruhe des Pilgers / Wanderer auf Bergeshöh", einen Mann der in ein von Nebel verhülltes Tal schaut. Er kann nur ahnen, was sich dort unten befindet, sein Pilgerstab eignet sich nicht zum Stochern im Nebel oder Fischen im Trüben. Selbst eine KI könnte ihm vielleicht nicht helfen. Es fehlen Daten.
Das Bild stammt von Carl Gustav Carus (1789–1869) und wurde 1818 in Öl gemalt.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/1a/Carl_Gustav_Carus_-_Wanderer_on_the_Mountaintop.jpg
(S02E34) Es gibt ja allerlei Interessantes und Unterhaltsames auf der Welt, von dem man erzählen kann, außerdem Buntes, Lustiges oder Erbauliches... Seien wir ehrlich: Das meiste ist eher flach. Und dann gibt es noch die fundamentalen Dinge, welche die Welt im Innersten zusammenhalten. Eines davon ist die magische Balance zwischen Stabilität und Veränderung, Festhalten und Loslassen, die für alle einigermaßen gesunden "lebenden Systeme" - vom Bakterium über beispielsweise eine Makrele oder ein Wolfsrudel bis zur multikulturellen Gesellschaft - absolut notwendig ist.
Nach der Einleitung müssen wir kurz Luft holen. Wovon reden wir da eigentlich? Nun, in unserer ersten Episode über Aufmerksamkeit geht es um zwei sich gegenseitig steuernde Systeme der Wahrnehmung und Verarbeitung von Information bzw. der Ausführung von Handlungen. Der Witz dabei: Man kann diesen Systemen jeweils eigene Aufmerksamkeitsprozesse zuordnen und genau die sind das eigentliche Thema dieser Folge von achwas.fm. Und wir versuchen damit dem Irrglauben vorzubeugen, Aufmerksamkeit sei so etwas wie Liegestütze. Nein, es geht diesmal um Fundamendales! Was hält UNS zusammen?
zum Blog auf achwas.fm
zum Episodenbild:
Wir konnten der Versuchung nicht widerstehen, ein generiertes Bild auszuwählen. Es handelt sich um das Ergebnis des Prompts "zeichne und beschreibe die sehbahn beginnend mit x und y zellen bis zum hippocampus"
Bildquelle: DALL-E (2024)
(S2E33) Viele Erfindungen und Entdeckungen der Menschheit scheinen zuerst eine Phase von Gesetzlosigkeit, Wildheit zu durchlaufen. Dann legt man ihnen Zügel an. Gesetze regeln die Verwendung und versuchen den Nutzen dadurch für den Menschen zu optimieren und Gefahren einzuschrenken. So schön uns die Natur erscheint, wir schränken sie ein, machen sie kompatibel.
Feuer bekommt eine Feuerstelle, eine Duftkerze oder einen Ofen als Pferch; Pferde, wilde Tiere, werden gefangen und domestiziert, zum Kampf, zum Pflügen, zur Jagd, im Bergwerk, als Zugtier - oder zur Belustigung - als Zirkuspferd genutzt.
Von Erfindungen wie Elektrizität, Dampflokomotiven und Automobil scheinen zudem Gefahren auszugehen, die man noch nicht in Gänze erkennen kann, aber vorsichtshalber reglementiert. Denn sie sind nicht "aus der Natur geholt", sondern werden industriell hergestellt und verkauft oder betrieben. Regelungen ermöglichen diese kommerziellen Akte.
Und nun die künstliche Intelligenz - und wir stellen uns die Frage: sind wir ihre Zaubermeister oder die Zauberlehrlinge?
In dieser Folge der Geschichten hinter den Pixeln geht es um das Zügeln einer Erfindung, einer Technologie, die uns in vielen Gestalten begegnen wird. Zu unserem Nutzen (z.B. in der Medizin, in der Mobilität), oder auch um uns sehr mächtig zu schaden?
Wer legt die Zügel wem an? Wie kann Nutzen erzielt und Schaden abgewehrt werden?
Wir streifen auch die Frage: Was passiert, wenn diese KI sich zu einer ganz eigenen Spezies entwickelt, wie wollen wir ihr begegnen?
Diese Folge zeigt, wie Gesetzgeber (auch ein Kaiser), Science Fiction Autoren (auch Star Trek) Jurist:innen, Herstellerunternehmen, Nutzer:innen eine Zukunft einleiten, deren Gesetze adaptiert werden müssen. Meistens jedenfalls, aber immer, bevor es zu spät ist.
Seit dem 9.12.2023 gibt es den AI Act, beschlossen vom Europäischen Parlament und den Staaten der EU.
Ein gigantischer Schritt, und nicht der letzte um uns - ein weiteres mal - die Erde ein wenig sicherer und komfortabler zu machen.
Podcast Blog: achwas.fm
Bildquelle: Der Maler George Catlin unternahm die Anstrengung, indigene Völker Nordamerikas im Alltag in Bildern festzuhalten, Feste, Rituale, Jagd und auch das Fangen und Zügeln eines Wildpferdes. Unser Bild zeigt den verzweifelt erscheinenden Kampf zwischen Natur und Mensch, aus der Entferung, kaum erkennbar aber spürbar.
Das hat diesem Bild den Vorrang gegenüber gewaltigen "Ölschinken" mit Mars und Bellona oder Kampfgetümmel der Manieristen gegeben.
Wir hatten auch zwei Bilder mit Automobil und "Vorankündiger mit roter Flagge" in Augenschein genommen. Leider waren beide Bilder nicht sicher gemeinfrei. Also wild... und wir mussten uns zügeln.
George Catlin - Breaking Down the Wild Horse - 1985.66.501 - Smithsonian American Art Museum.jpg
(S02E32) In der Neujahrsausgabe von achwas.fm sehen wir den Tatsachen nüchtern in Auge: Sofern wir nicht (a) von Asteroiden erschlagen oder (b) von Seuchen dahingerafft werden, sofern wir uns außerdem nicht (c) in selbstverschuldeten Kriegen selbst ausrotten, wird sich das Rad der Geschichte weiter drehen. Das bedeutet: Niemand wird die digitale Transformation rückgängig machen und ihre Folgen werden genauso sicher eintreten wie die des Klimawandels.
Nimmt die Digitalisierung die Form von Navigationsgeräten, Vokabeltrainern, oder Nachbarschafts-Apps an, finden wir sie eigentlich auch ganz in Ordnung - ganz zu schweigen von Katzenvideos. Was aber, wenn die Menschheit intellektuell immer weniger gefordert wird, weil sie über immer intelligentere Werkzeuge verfügt?
Zwei komplementäre Sichten auf diese Situation werden in dieser Folge von achwas.fm im Zentrum stehen.
Die These der "Digitalen Demenz" behauptet Unerhörtes: Wir trainieren wegen der vielen digitalen Denk- und Gedächtnisprothesen unsere grauen Zellen nicht mehr, deshalb werden sie degenerieren. Am Ende werden wir als geistig verödete Wracks in einer Art Zombie-Apokalypse von hochintelligenten digitalen Helfern am Leben erhalten - bis diese anfangen darüber nachzudenken, was sie sonst noch so mit ihrer Zeit anfangen könnten. Gut, wir geben zu, das ist jetzt von uns etwas dramatisch ausgekleidet... aber irgendwie logisch.
Die Extended Mind Theory sieht das anders: Systemtheoretisch bildet der Mensch zusammen mit seinen epistemischen (Wissen generierenden und verarbeitenden) Werkzeugen eine Einheit, ein "coupled system". Entwickeln sich die Werkzeuge nach vorne, entwickelt sich auch das System. Diese Sicht ist weniger pessimistisch, obwohl sie auch einen "Brain Drain" vorhersagt. In Anwesenheit eines Werkzeugs, z.B. einem Smartphone, müssen Menschen erfahrungsgemäß ihren Verstand weniger nutzen. Da sie das allgegenwärtige Smartphone unbewußt einkalkulieren, wenn es um Anstrengung und Aufmerksamkeit geht, erscheint ihre Leistungsfähigkeit reduziert. Das ist auch logisch.
In der neuen Folge von achwas.fm erklären wir vor allem die Extended Mind Theory genauer und kümmern uns um die empirische Befundlage und denken wie immer darüber nach, was all dies zu bedeuten hat.
Zum Blogbeitrag auf achwas.fm
Zum Episodenbild:
Wie immer können wir feststellen: irgendwie ist alles schon einmal da gewesen. Adam Ries (der sprichwörtliche "Adam Riese") war ein im 16. Jahrhundert lebender Mathematiker, Autor und Lehrer. Er arbeitete mit einer durchaus raffinierten Version eines "Extended Mind", nämlich einem Rechentisch. Damit konnte man nicht nur Addieren und Subtrahieren, sondern auch komplexere Operationen ausführen. Unser Episodenbild zeigt einen Ausschnitt des Titels seines Bestsellers "Rechnung auf der Linien und Federn - auff allerley Hantierung / gemacht durch Adam Risen" aus dem Jahr 1547.
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Fotothek_df_tg_0004386_Mathematik_%5E_Rechnen.jpg
S2/E31 Homer ließ Odysseus in seinen Erzählungen lebendig werden. Aber die Möglichkeiten, sich an Menschen und Ereignisse zu erinnern sind längst digitalisiert. Dabei meinen wir nicht nur digitale Bilder, die in ihrer Vielzahl "geschossen" in unseren Speichern im Rechner oder der Cloud im Wortsinne festgehalten wurden.
Wenn wir uns erinnern wollen an Ereignisse von Familie, Städten, Vereinen, Technologien können uns Fotoalben weiterhelfen. Auch auf öffentlichen Speicherplattformen wie Vimeo oder YouTube "leben wir bewegt" und lassen von uns hören in Podcasts - wie dem von achwas?!
So war es nur eine Frage der Möglichkeiten, der Fantasie und Handwerkskunst diese Fülle von Bildern, Texten und Sprache zusammen zu führen. Daraus ein lebendig erscheinendes Abbild von Menschen zu erstellen.
Das "zum Leben erwecken" lässt sich bei digitalisierten Medien relativ einfach gestalten. In immer schnellerer Folge begegnen wir in den Medien Wesen, deren Stimme, Gesicht und Mimik uns vertraut erscheinen, wo der Inhalt allerdings abweicht von dem, was wir kennen und erwarten.
Ein aktuelles Beispiel wurde vom "Zentrum für politische Schönheit" erstellt. Da verkündet Bundeskanzler Olaf Scholz Ende 2023 das Verbot der AfD. Wie sich schnell herausstellte, war das ein Deepfake.
Website zur Folge:
https://achwas.fm/deepfakes-erinnerungen-werden-lebendig/
Bild zur Folge:
Zugleich ein Familienbild, und eine Fakenachricht und ein Fake in der Darstellung von Menschen der Geschichte oder vielleicht Fiktion? Lassen Sie sich nicht verwirren: Es zeigt ein Gemälde von Jean Auguste Dominique Ingres. Benannt ist es als die “Apotheosis Homers” und stammt aus dem Jahr 1827. Als Apotheose wird die Gottwerdung eines Menschen bezeichnet. Wir empfehlen, das Bild auf der Wikimedia aufzusuchen. Zum einen gibt es mehr Infos und: alle abgebildeten Wesen werden identifiziert und man erfährt ihre Namen. Wenn Sie Zeit haben und Lust dazu – vielleicht probieren Sie so viele wie möglich selbst zu erkennen.
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Jean_Auguste_Dominique_Ingres,_Apotheosis_of_Homer,_1827.jpg