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carls zukunft der woche

Author: Michael Carl

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Wir bringen die Zukunft ins Gespräch. Inspirierend, überraschend, anregend, belebend. Jede Woche hat Zukunftsforscher Michael Carl bemerkenswerte Menschen zu Gast: Expert:innen, Innovator:innen, Gründer:innen, die alle ein Stück unserer Zukunft prägen. So entsteht Stück für Stück ein lebendiges Bild einer wahrscheinlichen und attraktiven Zukunft.

Mehr über Zukunft, Michael Carl und unser Institut auf https://carls-zukunft.de
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Wenn die künstliche Intelligenz der Kopf ist, braucht sie einen Körper, um wirklich zu begreifen. Thomas Vögele bringt mit dieser Idee das nächste Kapitel der Robotik auf den Punkt: Eine KI, die nicht nur denkt, sondern fühlt – mit Metallarmen, Kameras und Sensorhaut. Denn Intelligenz ist nicht nur Rechenleistung, sondern Erfahrung, Interaktion, physische Weltwahrnehmung.Dabei wird Robotik zur Antwort auf Menschheitsaufgaben, die uns sonst überfordern: Autonome Systeme, die in der Tiefsee Pipelines inspizieren oder auf dem Jupitermond Europa unter Eis nach Leben suchen. Kein Mensch kann das leisten – Roboter schon. Doch es sind keine Einzelkämpfer, sondern spezialisierte Teamplayer: Einer seilt den anderen in Lavahöhlen ab, gemeinsam kartieren sie neue Welten.Diese Vision der „Embodied AI“ ist faszinierend und beunruhigend zugleich. Denn wie immer ist nicht die Technik das Problem, sondern ihr Einsatz. Autonome Drohnen im Krieg zeigen, wie rasch aus Innovation Eskalation wird. Die entscheidende Frage bleibt also: Wer hält die Leine des „bissigen Hundes“?Der Alltag der meisten wird vorerst roboterfrei bleiben – die Spülmaschine räumt noch der Nachwuchs aus. Doch in professionellen Kontexten ist die Kooperation mit Maschinen längst Realität. Und wenn KI bald wirklich versteht, was „Bring mir die Cola vom Tisch“ bedeutet, beginnt ein neues Kapitel: das der körperlichen Intelligenz.Zu Gast: Dr. Thomas Vögele, Robotics Innovation Center, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), BremenCreate your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen’s wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand
Ein Funke Freiheit auf dem eigenen Dach – das ist die subversivste Idee dieses Gesprächs. Nicht, weil es um Technik ginge, sondern um eine stille Rebellion gegen strukturelle Trägheit. Sophia Rödiger beschreibt die Energiewende nicht als technische Herausforderung, sondern als kulturelle Umwälzung. Die große Transformation scheitert nicht an fehlender Technologie, sondern an fehlender Vorstellungskraft, an schlechter Kommunikation und an einem System, das lieber bewahrt als bewegt.Was, wenn Klimaschutz einfach langweilig wäre? Wie ein Kühlschrankkauf: rational, erwartbar, unspektakulär. Oder anders: ein Grillabend, bei dem die Wärmepumpe Gesprächsthema ist. Genau diese banale Selbstverständlichkeit macht ihn so mächtig – weil er Alltag wird, nicht Ausnahme.Und doch: Transformation braucht nicht nur Normalität, sondern auch Mut. Die Bereitschaft, im Kleinen zu beginnen, gerade weil das Große lähmt. Sophias Perspektive ist unmissverständlich: Veränderung beginnt nicht mit Weltrettung, sondern mit Selbstwirksamkeit – mit dem Wissen, dass das eigene Handeln zählt, auch wenn Berlin schläft.Vielleicht liegt die Kraft der Energiewende darin, dass sie kein Heldentum verlangt, sondern Nachbarschaft. Dass sie nicht auf Erlösung zielt, sondern auf Autonomie. Und vielleicht ist es genau diese Mischung aus Pragmatismus und Hoffnung, aus Leichtigkeit und Verantwortung, die eine neue Normalität möglich macht – eine, in der ein PV-Modul mehr verändert als jede Sonntagsrede.Zu Gast:Sophia Rödiger, CMO von 1KOMMA5° und Host des Podcasts NEW ENERGY TALKSCreate your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:The Elephant Festival 2026 – Jetzt Ticket sichern!13. Januar 2026, Leipzig. Wir bringen Menschen zusammen, die Verantwortung tragen – für Unternehmen, für Ideen, für Entwicklung. “The Elephant” ist kein klassischer Kongress. Es ist ein Festival. Für Haltung, Inspiration und echte Veränderung.The Elephant Festival 2026
Was wir über den Krieg nicht wissen, kann tödlich sein. Herfried Münkler zieht in diesem Gespräch mit Michael Carl die nüchterne Bilanz einer Gesellschaft, die sich zu lange auf Friedensdividenden ausgeruht hat und nun von der Realität überrollt wird. Der Krieg ist zurück, nicht als bloßes Störfeuer an den Rändern der Weltordnung, sondern als strategisches Werkzeug revisionistischer Mächte – und als Prüfstein für die Wehrhaftigkeit des Westens.Putin, so Herfried, handelt nicht irrational. Er agiert kalkuliert – mit historischer Bildung und politischer Kälte. Sein Vorgehen erinnert an Hitler zwischen 1936 und 1939: dosierte Aggression, die die Reaktion des Westens testet. Und während der Autokrat im Kreml seine Spielzüge studiert, zeigen sich in Europa Naivität, Bequemlichkeit und ein politischer Dilettantismus, der aus jahrzehntelanger Ignoranz gegenüber dem Phänomen Krieg erwachsen ist.Die zentrale These: Wer Frieden will, muss Krieg verstehen. Nicht als moralisches Versagen, sondern als politisches Instrument. Nur wer die vielschichtigen Ursachen eines Krieges analysiert – Macht, Territorium, Ideologie, Reputation –, kann ihn beenden. Doch Europas politische Klasse scheut Entscheidungen unter Unsicherheit, während autoritäre Regime längst in Kategorien von Hegemonie und Einflusszonen denken.Herfried entwirft ein realistisches Bild der Zukunft: Eine multipolare Weltordnung mit fünf dominanten Akteuren – USA, China, Russland, Indien, Europa – könnte Stabilität bringen. Aber nur, wenn Europa lernt, wieder Macht auszuüben. Wer nicht handelt, wird behandelt.Zu Gast: Prof. Dr. Herfried Münkler, Politikwissenschaftler und AutorCreate your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen’s wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand
Künstliche Intelligenz wird nie wieder so schlecht sein wie heute. Dieser Satz von Benjamin Seifert – Mitgründer der KI-Plattform Logicc – trifft ins Herz der aktuellen Transformation. In einer Welt, in der KI-Modelle im Monatsrhythmus übertroffen werden, entsteht nicht nur ein technologischer, sondern auch ein kultureller Kipppunkt. Die Fähigkeit, zwischen menschlicher und maschineller Produktion zu unterscheiden, droht zu verschwinden – mit Folgen für Wahrheit, Bildung und Identität.Doch Benjamin argumentiert nicht aus einem dystopischen Reflex heraus. Vielmehr liegt in seinem Denken eine nüchterne Produktivität. Er beschreibt, wie Unternehmen jetzt handeln müssen, um in der nächsten Welle nicht unterzugehen – nicht, indem sie hektisch alle Prozesse über KI abwickeln, sondern indem sie lernen, klug zu fragen: Kann ich diese Aufgabe mit KI lösen? Und zwar so selbstverständlich, wie man sich früher fragte: Kann ich das googeln?Logicc bietet dafür nicht einfach eine Plattform, sondern eine Architektur des Denkens. Sie nimmt die Nutzer*innen an der Hand – unabhängig davon, ob sie Expert*innen oder Neulinge sind – und führt sie systematisch zur jeweils besten KI für ihr Anliegen. In einer Welt der exponentiellen Modellvielfalt schafft Logicc ein Navigationssystem. Wer heute versteht, dass es nicht um das Ob, sondern um das Wie des KI-Einsatzes geht, hat einen entscheidenden Vorsprung.Zu Gast:Benjamin Seifert, Mitgründer von LogiccCreate your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen’s wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand
Wenn Sascha Pallenberg davon spricht, dass man „Lust auf Kontrollverlust“ haben müsse, dann meint er nicht Chaos, sondern Vertrauen. Vertrauen in Menschen, die man selbst ins Team geholt hat. Vertrauen darauf, dass diese Menschen mehr können als Dienst nach Vorschrift. Kontrollverlust wird hier zum Katalysator für echte digitale Transformation – oder, mit Saschas Worten: Wer seine Mitarbeitenden in Legebatterien presst, darf sich nicht wundern, wenn am Ende nur Einheitsware dabei herauskommt.Das eigentliche Problem liegt tiefer: In Organisationen, die ihre Strukturen so bauen, dass sie nicht für Wandel gemacht sind. Die Budgets bestrafen, wenn sie nicht ausgeschöpft werden. Die Karriere nach Schema F belohnen – bis der Abteilungsleiter nach 20 Jahren merkt, dass seine Fähigkeiten außerhalb des Konzerns nicht einmal mehr als PowerPoint-kompatibel gelten.Sascha entwirft kein Zukunftsmärchen. Seine Diagnose ist messerscharf, sein Ton direkt, manchmal rotzig, aber nie zynisch. Denn trotz allem: Er bleibt Optimist. Nicht, weil er naiv wäre, sondern weil er jeden Tag bewusst nach Beweisen für das Gute sucht – beim Metzger, auf dem Sportplatz, bei den Lehrern, Polizistinnen, Feuerwehrleuten. Die Zukunft beginnt für ihn eine Sekunde später. Und wer mit einem Lächeln hineinstartet, hat vielleicht schon gewonnen.Zu Gast:Sascha Pallenberg, Tech-Blogger, Unternehmensberater und Podcaster (MeTacheles)Create your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen’s wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand
Jede Minute verschwindet in Europa ein Gebäude – oft nicht, weil es baufällig wäre, sondern weil Neubau mehr Rendite verspricht. Olaf Grawert beschreibt diesen Abrissrausch als blindes Massenphänomen: Wir bemerken ihn kaum, obwohl er unsere Städte und Nachbarschaften radikal umformt. Häuser werden leer stehen gelassen, bis Bodenpreise steigen; ganze Quartiere verlieren so ihre sozialen Netze.Gegen diese Logik setzt Olaf ein einfaches, aber politisch brisantes Prinzip: Nichts ist günstiger – ökologisch wie ökonomisch – als das Haus, das schon steht. Der Bausektor verursacht mehr CO₂ und Müll als jede andere Branche. Jeder Umbau statt Abriss spart Emissionen, Ressourcen und oft auch gewachsene Gemeinschaften.Doch es geht nicht um Nostalgie, sondern um intelligente Planung: Bestandsaufnahme statt Bauwut, Anreize für Renovierung statt Subventionen für Neubau auf der grünen Wiese, flexible Wohnmodelle, die sich dem Lebenszyklus anpassen. Beispiele aus Wien oder Brüssel zeigen, dass solche Systeme funktionieren – wenn politischer Wille und gesetzliche Rahmenbedingungen stimmen.Olafs Vision einer lebenswerten Stadt ist nah an der Lebensrealität: kurze Wege, Zugang zu Natur, kühlere Sommer, funktionierende Nachbarschaften. Sie entsteht nicht in Renderings futuristischer Hochhäuser, sondern in Gesprächen am Küchentisch und auf der Parkbank. Wer mit offenen Augen durch seine Straße geht, kann schon heute drei Dinge üben: Abrisse wahrnehmen, Leerstand erkennen, und sich fragen, wie viel Raum ungenutzt bleibt. Nur so lässt sich der Blick schärfen – und der Umbau unserer Städte vom Selbstzweck zur gemeinsamen Aufgabe machen.Zu Gast: Olaf Grawert, Architekt und Mitinitiator der europäischen Bürger:inneninitiative HouseEurope!Create your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen’s wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand
Digitale Sicherheit ist kein Zustand, sondern ein Spannungsfeld zwischen Souveränität, Machtmissbrauch und der trügerischen Bequemlichkeit technischer Versprechen. Manuel Atug beschreibt die Entwicklung als dreistufigen Kontrollverlust: Erst wanderten unsere Daten von eigener Hardware in fremde Rechenzentren, dann verlagerte man Anwendungen und Geschäftslogik in Cloud-Plattformen, und schließlich überlässt man nun auch die Auswertung dieser Daten externen KI-Konzernen. Immer flankiert von „günstiger, einfacher, alternativlos“ – und doch stets verbunden mit wachsender Abhängigkeit.Souveränität, so Manuel, bedeutet nicht absolute Sicherheit, sondern die Fähigkeit, selbst zu entscheiden – mit klaren Exit-Strategien, Vielfalt an Anbietern und dem Bewusstsein für Risiken. Statt sich vom Glitzer neuer Technologien blenden zu lassen, braucht es nüchterne Ziele: Abhängigkeiten minimieren, Entscheidungsfreiheit sichern, offene Standards nutzen.Die eigentliche Gefahr liegt weniger in spektakulären Cyberangriffen als in der schleichenden Normalisierung mächtiger Überwachungssysteme – unabhängig davon, ob sie amerikanisch, israelisch oder europäisch etikettiert sind. Ein Palantir bleibt ein Palantir, auch mit EU-Flagge.Manuels Gegenrezept ist radikal bodenständig: Transparenz über die eigene IT-Landschaft schaffen, Alternativen prüfen, Wechsel vorbereiten – und politisch wie gesellschaftlich laut bleiben, bevor aus Bequemlichkeit ein irreversibler Kontrollverlust wird. Denn die Frage ist nicht, ob digitale Souveränität verloren geht, sondern wie lange wir noch glauben, sie selbstverständlich zu besitzen.Zu Gast: Manuel Atug („HonkHase“), Experte für IT-Sicherheit und kritische Infrastrukturen.Create your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen’s wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand
Wer in der Gegenwart eine Universität gründet, die „German University of Digital Science“ heißt, der will nicht nur neue Lehrpläne schreiben – der will das System selbst hacken. Mike Friedrichsen tut genau das. Und er tut es aus einer Haltung heraus, die mehr mit Verantwortung als mit Rebellion zu tun hat. In einer Gesellschaft, die sich zunehmend von digitalen Technologien treiben lässt, will er Menschen dazu befähigen, das Steuer wieder selbst in die Hand zu nehmen.Was ihn antreibt, ist nicht Technikfaszination, sondern die Überzeugung, dass digitale Mündigkeit zur Voraussetzung für Demokratie wird. Souverän ist nur, wer versteht. Doch Mike weiß: Verständnis ist kein Zustand, sondern ein Prozess. Deshalb denkt er Bildung als kontinuierliches, flexibles und individuelles Angebot – und stellt damit die preußisch getaktete Schul- und Hochschulwelt grundsätzlich infrage. Lernen soll nicht mehr belehren, sondern befähigen: zum Verstehen von KI, zum Navigieren in komplexen Systemen, zum ethischen Urteilen im Umgang mit Daten.Mike macht deutlich: Digitalisierung ist kein Fach, sondern ein Horizont. Wer ihn nicht mitdenkt, läuft Gefahr, sich selbst zu verlieren – als Bürger, als Mitarbeitende, als Gesellschaft. Seine digitale Universität will keine Antworten vorgeben, sondern Räume öffnen. Für den Mut zum Ausprobieren. Für Verantwortung. Und für eine Zukunft, die nicht nur automatisiert, sondern gestaltet wird.Zu Gast:Prof. Dr. Mike Friedrichsen, Gründungspräsident der German University of Digital ScienceCreate your podcast today! #madeonzencastr
Wenn ein System so krank ist, dass selbst seine Erfolge Regelbrüche sind, dann liegt das Problem nicht bei den Lehrkräften – sondern in der DNA der Institution. Viola Patricia Herrmann bringt es in ihrem Gespräch mit Michael Carl auf den Punkt: Der Bildungsbetrieb in Deutschland leidet nicht an einem Mangel an Engagement, sondern an einem Mangel an struktureller Vision. Wer Schulen von innen kennt, weiß: Die Räume sind oft grau, die Strukturen veraltet, die Verwaltung lähmt. Und wer etwas ändern will, riskiert, „lieber um Entschuldigung zu bitten als um Erlaubnis zu fragen“.Bildung wird politisch beschworen, aber praktisch vernachlässigt. Ein System, das auf Einzelkämpferinnen setzt, erzeugt Isolation statt Kooperation. Viola spricht von einem Mut, der sich in kleinen Kollegien entzünden muss – in lokalen Mikrobewegungen, die zeigen: Es geht auch anders. Dass eine Schule dafür heute einen Preis erhält, weil sie sich „in der dunkelgrauen Zone“ bewegt hat, ist keine Auszeichnung – es ist eine Anklage.Es geht um mehr als Digitalisierung oder Kantinenessen. Es geht um einen Paradigmenwechsel: weg von Fächerschubladen und Notenzwang, hin zu echter Lernbegleitung, Teamarbeit, Persönlichkeitsbildung. Es geht um Neugier – nicht nur bei den Kindern, sondern auch bei den Erwachsenen. Eine Schule, aus der man sich „erholen“ muss, ist gescheitert. Eine Schule, auf die man sich freut, wäre ein gesellschaftlicher Triumph.Zu Gast: Viola Patricia Herrmann, Bildungsexpertin, Host des Podcasts "Hey diggies! So geht Lernen heute" und LehrerinCreate your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen’s wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand
Die schönste Provokation dieses Gesprächs liegt im Kontrast: Während wir Kohlenstoff als Müll verbrennen, der „weg“ muss, träumt Sebastian Beblawy von einer Wirtschaft, die ihn wie ein Schatz hütet. Seine Firma EveryCarbon zeigt, dass es keinen technischen Grund gibt, warum aus menschlichen Fäkalien, Gemüseresten oder Klärschlamm nicht wertvolle Baustoffe werden könnten. Nur unsere Sprache, unser Denken—und unser Geruchssinn—stehen im Weg.Sebastian spricht nicht von Müll, sondern von „Bodensatz vom Bodensatz“, der in der chemischen Industrie wieder auferstehen soll. Zwei Kulturen, sagt er, prallen dabei aufeinander: die chaotische, schmutzige Abfallwirtschaft und die sterile, standardisierte Welt der Chemie. EveryCarbon will beides zusammenbringen: mit Mikroorganismen, die Abfall „verdauen“, und gentechnisch veränderten Bakterien, die präzise Moleküle erzeugen—Alkohole, aus denen später Kunststoffe für den Bau entstehen.Dabei ist nichts romantisch. Der Prozess stinkt. Doch Sebastian hält dagegen: Wer würde freiwillig Erdöl essen, aber stört sich am Gedanken, dass Dämmstoffe aus etwas bestehen, das mal ein Apfel oder etwas viel Körpernäheres war?Die Pointe: Nicht das Material ist eklig, sondern unsere Vorstellung davon. Wer beginnt, Kohlenstoff als zirkulierenden Wert zu denken statt als linearen Abfall, kann nicht nur neue Stoffe schaffen—sondern ein neues Verhältnis zur Welt.Zu Gast: Sebastian Beblawy, Gründer von EveryCarbonCreate your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen’s wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand
Wenn Häuser lernen könnten, würden sie zuhören, beobachten und verstehen – nicht nur ihre Bewohner, sondern auch ihre eigene Struktur, Nutzung und Umwelt. Genau diese Vision entwirft Matthias Moosbrugger, CMO der Romberg Gruppe. Seine Idee vom intelligenten Gebäude ist keine Science-Fiction, sondern eine Konsequenz aus digitalen Zwillingen, Mustererkennung und technologischer Effizienz. Was sich auf der Baustelle als Datensammlung und Simulation ankündigt, wird im Gebäude zum lernenden System: ein Haus, das sich nicht umbaut, aber mitdenkt.Dabei verschiebt sich der Fokus vom klassischen Handwerk zur orchestrierten Prozesswelt – unterstützt durch KI, aber nie als Selbstzweck. Technologie dient, sagt Matthias, der besseren Lösung, nicht dem Selbstverlieben in Tools. Und doch ist ihre Kraft transformativ: Bauarbeiter werden zu Wissensvermittlern in Gamification-Simulatoren, Baustellen zu temporären Fabriken mit industrieller Logik, und Planungsfehler zu maschinell antizipierbaren Abweichungen.Auch im Ressourcenumgang wird neu gedacht: 90 Prozent des Aushubmaterials recycelbar? Heute Realität. Aber wirtschaftlich? Noch nicht immer. Doch die Rechnung wird sich umkehren – wenn Ressourcen knapp und Kreisläufe notwendig werden. Das gilt für Boden wie für Holz, das nicht mehr verheizt, sondern veredelt wird – mit der Option, es nach 150 Jahren immer noch als Brennstoff zu nutzen.So entsteht ein neues Narrativ: nicht vom Bauen als Chaosmanagement, sondern als lernendes, ressourcenschonendes, menschenzentriertes System. Ein Haus, das versteht.Die Podcastfolge mit Dominik Campanella von Concular findet sich hier: https://www.carls-zukunft.de/259-dominik-campanella/Zu Gast: Matthias Moosbrugger, CMO der Rhomberg GruppeCreate your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen’s wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand
Sexroboter mit Barbie-Figur und voreingestellter Persönlichkeit wie „Frigid Farrah“ oder „Young Yoko“ offenbaren nicht nur ein frauenverachtendes Technikverständnis, sondern das ganze Elend einer KI-getriebenen Zukunft, die vor allem eines ist: retrospektiv. Toni Loh, lehrend in Angewandter Ethik, seziert die technoide Gegenwart mit chirurgischer Schärfe – und legt offen, dass Technologie häufig nichts anderes tut, als bestehende Ungerechtigkeiten zu wiederholen. Warum? Weil sie von Menschen gemacht wird, die genau in diesen Strukturen sozialisiert wurden. Ob Sexroboter oder Algorithmen im Bewerbungsprozess, am Ende spiegelt sich darin ein Weltbild, das vorgibt, neutral zu sein, aber zutiefst normativ wirkt.Und doch ist Toni nicht technikskeptisch. Die große Hoffnung liegt auf pluralen Teams und pluralen Interfaces – ein Design, das Vielfalt nicht nur erlaubt, sondern voraussetzt. Gerechtigkeit beginnt für sie nicht bei der Technik, sondern bei den Menschen, die sie gestalten. Und bei einem Bildungssystem, das „Zurücktreten“ als Kulturtechnik lehrt.Wer ernsthaft darüber nachdenkt, KI Rechte einzuräumen, sollte laut Toni vielleicht zuerst klären, warum viele Menschen – Demenzkranke, Schwangere, rassifizierte Gruppen – diese Rechte noch nicht oder nur bedingt genießen. Ein Denkimpuls, der bleibt: Ethische Technologie braucht keine moralischen Maschinen. Sie braucht moralisch reflektierende Gesellschaften.Mehr Informationen zu Toni Lohs aktuellem Buch „Feministische Technikphilosophie“: https://www.transcript-verlag.de/978-3-8252-6427-7/feministische-technikphilosophieZu Gast: Toni Loh, Professur für Angewandte Ethik, Hochschule Bonn-Rhein-SiegCreate your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen’s wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand
Verzicht auf Illusionen ist der erste Schritt zur Veränderung. Emilia Roig bringt in ihrer Auseinandersetzung mit sozialer Gerechtigkeit und Klimakrise eine radikale, fast poetische Diagnose auf den Punkt: Wir leben nicht in einer Krise, sondern in einem destruktiven System, das genau so funktioniert, wie es gedacht war. Was uns fehle, sei nicht Erkenntnis, sondern Vertrauen – in unsere Fähigkeit, eine andere Welt zu entwerfen.Kapitalismus, Reichtum, Erfolg, Leistung: Emilia dekonstruiert diese Begriffe als Bestandteile eines kollektiven Selbstbetrugs. Ihre Gegenvorschläge sind keine simplen Umwertungen, sondern Neuverortungen im Kontext von Fülle, Kooperation und Ökosystem. Reichtum wird nicht mehr als Akkumulation, sondern als geteilte Gegenwart verstanden. Erfolg ist nicht das Echo gesellschaftlicher Anerkennung, sondern ein subjektives Gefühl von Verbundenheit und Sinn.Der wahre Kipppunkt liegt für Emilia in der Lohnarbeit. Wer hier neu denkt, verändert automatisch Bildung, Sozialsysteme und unser Verhältnis zu Zeit. Die Gleichung „Zeit gegen Geld“ sei obsolet – in einer Welt, in der Geld bereits im Überfluss vorhanden ist, sei die Zeit das eigentliche knappe Gut. Ihre Forderung ist keine sanfte Reform, sondern eine Schritt-für-Schritt-Revolution: radikal, konkret, und überraschend hoffnungsvoll.Der in der Folge genannte Artikel Emilia Roigs findet sich hier: https://emiliazenzile.substack.com/Zu Gast:Emilia Roig, Politikwissenschaftlerin und AutorinCreate your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen’s wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand
Ein Werkzeug auf Rädern, das mit einem Playstation-Controller gesteuert wird, könnte die Malerei revolutionieren. Cristian Amaya Gómez und sein Team von ConBotics haben mit dem Malerroboter nicht nur einen funktionalen Prototyp geschaffen, sondern ein Denkmodell in die Baustelle eingeschleust: Technologie ist dann am stärksten, wenn sie sich nicht als Ersatz, sondern als Werkzeug versteht – wie eine Spülmaschine, die nicht schneller, aber sinnvoller arbeitet.Die eigentliche Provokation liegt jedoch nicht im Roboter, sondern in der Reaktion auf ihn. Das Narrativ „bei uns geht das nicht“ durchzieht ganze Branchen wie ein Mantra. Cristian zerlegt es Stück für Stück, indem er zeigt, dass auch Handwerk modular, lernbar, technikfreundlich sein kann – wenn man bereit ist, Prozesse mitzudenken und neu zu gestalten. Dass der Roboter beim Farbspritzen keine Heizkörper umläuft? Ein vermeintliches Defizit, das offenlegt, wie sehr sich Bauprozesse selbst noch auf menschliche Bewegungen verlassen.Mit dem Konzept der TechnoMaler entsteht dabei eine Koalition aus Mensch und Maschine, in der Autonomie nicht den Menschen ersetzt, sondern entlastet. So zeigt sich, wie Fortschritt aussieht, wenn er nicht als Bedrohung, sondern als Einladung zum Mitdenken formuliert wird: Der Mensch bleibt Entscheider, aber eben nicht allein im Raum.Zu Gast: Cristian Amaya Gómez, Mitgründer von ConBoticsCreate your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen’s wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand
Wir scheitern als Gesellschaft im Großen, wenn wir das Kleine verlernen. Wenn die Welt zu zerfallen scheint, liegt die Rettung, Hoffnung und Selbstwirksamkeit eben nicht in der globalen Politik oder in Demonstrationen zu Millionen, sondern beginnen in Nachbarschaften, Vereinen und persönlichen Beziehungen, sagt Marina Weisband, Psychologin, Publizistin und Beteiligungspädagogin im Gespräch mit Michael. Dort, wo wir tatsächlich noch Einfluss spüren und gestalten können, entsteht die Basis für gesellschaftliche Resilienz – nicht auf der internationalen Bühne, sondern im Mikrokosmos vor der eigenen Haustür.Es zeigt sich in der Bildung: Marina beschreibt diese Beteiligungspädagogik als bewussten Gegenentwurf zum System, das von Kindern vor allem Anpassung und das Erfüllen von Erwartungen verlangt. Schule, so Marina, ist in der Regel kein Ort der Persönlichkeitsentwicklung und der Demokratie. Tatsächlich sei das Schulsystem weiterhin vom preußischen Modell geprägt: Es erzieht zum perfekten Arbeiter, nicht zum mündigen Bürger. Die wichtigsten Kompetenzen – Kollaboration, Kreativität, Kommunikation und kritisches Denken – sind im System sogar oft unerwünscht oder werden bestraft. Schule bewertet Leistung daran, wie perfekt Erwartungen erfüllt werden, und nicht daran, wie ein Mensch sich entwickelt. Daraus entsteht eine „erlernte Hilflosigkeit“: Schüler gewöhnen sich daran, dass ihre eigenen Bemühungen wenig bewirken – und denken sich entsprechend klein.Besonders plastisch wird Marina, wenn sie beschreibt, wie Schulen zwar permanent gefordert sind, Kinder für Berufe vorzubereiten, die es noch gar nicht gibt, tatsächlich aber immer stärker auf reine Ausbildung und Vergleichbarkeit setzen. Das aber, sagt sie, ist der falsche Weg: Bildung darf nicht im Erfüllen von Prüfungen, Curricula und Noten erschöpfen. Was Kinder wirklich brauchen, ist die Entwicklung ihrer Persönlichkeit – das Erkunden der eigenen Neugier, das Lernen im sozialen Kontext und das Erfahren von Selbstwirksamkeit.Auch die Digitalisierung – und neuerdings KI – ändert an diesen Grundproblemen wenig, solange Schule nicht ihre Aufgabe grundlegend neu denkt. KI zwingt lediglich dazu, Hausaufgaben neu zu gestalten, wirklich gefährlich wird sie, wenn sie das Denken und Formulieren vollständig übernimmt. Die Schule müsse daher dringend Räume schaffen, in denen echtes gemeinsames Lernen möglich ist, jenseits von starren Fächern und Prüfungsdruck.Es ist das Erlernen von Kleinmut, das uns lähmt – und das wir verlernen müssen. Mut, das eigene Umfeld zu gestalten, entsteht im Praktischen, im Nahen, im Gemeinsamen. Wer verlernt, groß zu denken, bleibt beim Wunsch nach mehr Klopapier auf der Schultoilette stehen – aber auch das kann der erste Schritt zu echter Veränderung sein, wenn daraus Erfahrung von Wirksamkeit wächst.Im Zeitalter von KI und digitaler Disruption stellt Marina die entscheidende Frage: Welche Gesellschaft wollen wir? Was bleibt unser menschlicher Kern, wenn wir Routine an Maschinen auslagern? Die Antwort liegt nicht in weiterer Standardisierung und Kontrolle, sondern im Vertrauen auf die Fähigkeit, sich immer wieder selbst und gemeinsam zu erneuern. Das Große entsteht aus dem Kleinen, und jede Hoffnung beginnt in der gelebten Nähe. Das von Marina genannte Buch ist Wie wäre es, gebildet zu sein? von Pieter Bieri. Die Podcastfolgen, über die Marina und Michael sprechen, sind diese: Micha Pallesche – Was bedeutet Zukunft für Schule? und
Wenn die Zukunft zum Versprechen werden soll, braucht sie eine Geschichte, die Hoffnung macht – nicht eine, die Angst schürt. Christoph Bornschein trifft in seinem Gespräch mit Michael einen Nerv: Statt Technologie als Bedrohung zu inszenieren, wäre es an der Zeit, ihre Gestaltungskraft zu entdecken. Doch eine Gesellschaft, in der 51 Prozent der Erwerbstätigen weniger als basale digitale Fähigkeiten besitzen, bleibt im Modus der Nutzung – statt selbst zu gestalten.Der Diskurs ist elitär, weil der Zugang fehlt. Und wo Bildung fehlt, übernehmen Beruhigungsnarrative: Der Passat wird ewig gebaut, der Wandel wird sanft sein. Christoph spricht von der Notwendigkeit, das „Pflaster abzuziehen“. Gesellschaftliche Ehrlichkeit statt falscher Rücksichten – auch wenn das bedeutet, sich von liebgewonnenen Selbstbildern zu trennen.Er schlägt vor, sich von der Verklärung der Vergangenheit aktiv zu verabschieden. Vergessen – nicht als Defizit, sondern als bewusster, produktiver Akt: Nur wer loslässt, kann gestalten. In der Idee eines „gesellschaftlichen Vergessensprozesses“ liegt die radikalste These dieser Episode. Und vielleicht auch die hoffnungsvollste. Denn erst wenn wir akzeptieren, dass die bisherigen Muster ihre Wirksamkeit verloren haben, entsteht Raum für Neues: für Narrative, die Europa als digital handlungsfähigen Raum denken, für eine Ökonomie, die Software nicht nur benutzt, sondern entwickelt – und für ein Bildungssystem, das Zukunft nicht als Ausnahme, sondern als Standard versteht.Zu Gast: Christoph Bornschein, Mitgründer und Chairman von TLGGCreate your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen’s wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand
Der Turnschuh ist ein Stück verdichteter Industriegeschichte, unserer Fähigkeit, unterirdische Wälder zu roden, den Kohlenstoff zu ernten und ihn in Produkte aller Arten umzuwandeln. Fossiles Denken und Handeln.Dass dieses Denken an seine Grenzen gekommen ist, darüber müssen wir nun wirklich nicht mehr sprechen. Wie wir die fossilen Denkmuster verlassen, darüber schon eher. Lars Börger, CEO des nova-Instituts, sagt: Nicht der Kohlenstoff ist das Problem, sondern seine Quelle. Wir müssen nicht weniger Kohlenstoff nutzen, sondern ihn intelligenter herleiten. Die Zukunft der chemischen Industrie wird entsprechend nicht dekarbonisiert, sondern rekohlenstofft – aus neuen, erneuerbaren Quellen.Drei Wege öffnen sich dafür: Recycling bestehender Materialien, das Abscheiden und Nutzen von CO₂ aus der Atmosphäre und die Nutzung pflanzlicher Biomasse. Jede dieser Quellen hat ihr eigenes technologisches Potenzial und ihre ökologischen wie ökonomischen Logiken. Um das zu befördern, sollten wir eine Art Pfand auf Kohlenstoff einführen: Ein Anreizsystem, das Kohlenstoff nicht als Müll, sondern als wiederverwertbaren Wertstoff versteht – ein Umlaufvermögen in einer Kreislaufwirtschaft.Lars sagt: Der Weg aus der fossilen Abhängigkeit führt eben nicht durch das Tal des Verzichts, sondern durch intelligente Transformation. Es ist ein Paradigmenwechsel: weg vom linearen „Take-Make-Dispose“-Denken, hin zu zirkulären Geschäftsmodellen und industrieller Kollaboration. Lars denkt Chemie nicht mehr als Branche, sondern als Infrastruktur unseres Lebens. Seine Vision: ein vollständiger Umbau der Wertschöpfungsketten – realisierbar bis 2050, mit bereits existierender Technologie. Es mangelt nicht an Wissen, sondern an politischem Willen. Was wie eine ökologische Notwendigkeit daherkommt, entpuppt sich als ökonomische Chance. Ein massives Zukunftsprogramm, das längst bereitliegt – wenn wir den Mut zum Umbau aufbringen.Zu Gast: Lars Börger, CEO des nova-InstitutsCreate your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen’s wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand
Wenn Jochen Schwill von neun Gigawatt Batterie-Kapazität in deutschen Kellern spricht – das entspricht neun Großkraftwerken – wird schlagartig klar, dass die Energiewende kein infrastrukturelles Manko, sondern ein Vernetzungsproblem hat. Die Zukunft der Energieversorgung liegt nicht im Bau weiterer Kraftwerke, sondern in der Integration dezentraler Ressourcen: Elektroautos, Wärmepumpen, Heimspeicher. Sie sind nicht das Problem, sondern die Lösung – wenn man sie richtig orchestriert.Dabei ist nicht einmal Technologie das Hindernis. Flexibilität und Resilienz im Stromsystem sind heute machbar – technisch längst gelöst, wirtschaftlich durch marktfähige Preise von Photovoltaik und Speichern untermauert. Was fehlt, ist der kluge regulatorische Rahmen, der diese Flexibilität zugänglich macht, und die Bereitschaft, sie konsequent zu nutzen. Es geht nicht mehr um das „Ob“, sondern um das „Wie klug und wie schnell“.Jochens Vision von SpotMyEnergy als „größter virtueller Batterie Deutschlands“ ist daher mehr als ein Geschäftsmodell. Es ist ein Paradigmenwechsel: weg vom Großkraftwerk, hin zum Schwarm intelligenter Verbraucher. In dieser Stromzukunft ist das Licht nicht mehr einfach an oder aus – es ist vernetzt. Und jedes Einfamilienhaus kann Teil des Netzes sein, nicht als passiver Konsument, sondern als aktiver Spieler in einem System, das von unten wächst. Ohne Ideologie, einfach weil es funktioniert.Hier geht es zur erwähnten Folge "Maximilian Fichtner: Innovation Batterie – Der Akku treibt die Energiewende"Zu Gast: Jochen Schwill, Gründer und Geschäftsführer von SpotMyEnergyCreate your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen’s wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand
Ein Zeitalter der digitalen Souveränität kündigt sich nicht mit Pauken und Trompeten an – sondern mit schleichender Irritation. Matthias Stürmer nennt es den Moment, in dem selbst die eigene Mutter versteht, woran man arbeitet. Die Sorge um digitale Selbstbestimmung ist vom Nischeninteresse zur politischen und ökonomischen Schlüsselfrage geworden. Das Überraschende dabei: Nicht ein spektakulärer Technologiesprung, sondern die politischen Risiken der Gegenwart – eine erratische US-Regierung, exzessive Lizenzgebühren, plötzliche Abhängigkeiten – lassen das Thema plötzlich akut erscheinen.Matthias' stärkstes Argument ist kein ideologisches, sondern ein betriebswirtschaftliches. Die digitale Abhängigkeit sei wie tägliches Taxifahren zur Arbeit: teuer, bequem, aber unsinnig, wenn man dauerhaft unterwegs ist. Europäische Alternativen existieren längst, auch wenn sie nicht mit denselben gigantischen Service-Katalogen glänzen. Der Mythos, nur US-Konzerne könnten Cloud und KI wirklich beherrschen, fällt spätestens dann, wenn man sieht, dass ihre Technologien ohnehin auf Open-Source-Grundlagen basieren.Die entscheidende Einsicht liegt in der Analogie zur Energiewende: Digitale Infrastruktur ist öffentliche Infrastruktur. Wer Wertschöpfung, Sicherheit und Innovationsfähigkeit lokal erhalten will, muss digitale Dienste als Gemeingut denken – nicht als bequemes Abo-Modell aus Übersee. Und wie bei jeder echten Transformation braucht es politische Weichenstellungen, persönliche Haltung und ein bisschen, ja: Zweckoptimismus.Zu Gast:Matthias Stürmer, Professor für Digitale Nachhaltigkeit an der Berner Fachhochschule und der Berner Universität.Create your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen’s wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand
Der nachhaltigste Ziegel ist der, der bereits verbaut wurde. Diese Erkenntnis steht im Zentrum eines neuen Denkens über Architektur und Bauwirtschaft. Dominik Campanella, Mitgründer von Concular, macht sich für eine radikale Revision unserer Vorstellungen vom Bauen stark – nicht aus architektonischer Tradition heraus, sondern mit dem pragmatischen Blick eines Informatikers: Warum etwas wegwerfen, das noch funktioniert?Das Fundament seiner Arbeit ist nicht Innovation um der Innovation willen, sondern das gezielte Einfügen in eine Branche, die vor allem eines ist: risikoavers. Statt neue Regeln zu diktieren, entwickelt Concular DIN-Normen, die von innen heraus Wandel ermöglichen – ein Meisterstück strategischer Subversion. Dominik ist kein Zerstörer des Status quo, sondern ein Architekt seines Umbaus.Hinter dem scheinbar spröden Begriff "Urban Mining" steckt eine fast poetische Idee: Gebäude als Materialbanken mit Geschichte. Backsteine, Leuchten, Aluminiumfassaden – sie alle bekommen ein zweites, drittes, viertes Leben. Concular schafft nicht nur Märkte, sondern Narrative, die aus gebrauchten Materialien wertvolle Stoffe der Zukunft machen.Der größte Hebel? Bestandserhalt. Ein saniertes Gebäude kann den CO₂-Fußabdruck von zwei Neubauten einsparen. Damit wird die Abrissbirne zur Klimasünde und die Patina alter Ziegel zur neuen Eleganz. Was früher als Altlast galt, wird heute zur Ressource – wenn man nur den Mut hat, es anders zu denken.Zu Gast: Dominik Campanella, Mitgründer von ConcularCreate your podcast today! #madeonzencastrMentioned in this episode:AI first – Das Praxisbuch für den MittelstandJetzt auf carls-zukunft.de Sonst lesen’s wieder nur die Anderen.AI first. Das Praxisbuch für den Mittelstand
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