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Auf dem Weg als Anwält:in
Auf dem Weg als Anwält:in
Author: Duri Bonin
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© Duri Bonin
Description
In diesem Podcast reflektiert Duri Bonin mit Gästen über Fragen rund um die Arbeit als Anwalt und Strafverteidiger: Was macht eine gute Anwältin aus? Wie organisiert man die Anwaltstätigkeit? Wie handhabt man den Umgang mit Klienten, Gegenanwälten, der Polizei, der Staatsanwaltschaft und den Gerichten? Was zeichnet ein gutes Plädoyer aus? Wie legt man sich eine Verteidigungsstrategie zurecht? Der spannenden Fragen sind vieler. Es ist ein Weg ins Urmenschliche, manchmal gar Allzumenschliche.
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In dieser Folge von 'Auf dem Weg als Anwält:in' vertieft Duri Bonin das Thema aus der vorletzten Episode (740): Menschen denken in Geschichten und das gilt besonders für die Justiz. Doch was bedeutet das konkret für die Strafverteidigung, die Anklage und das Gericht?
Duri erklärt, warum jedes Urteil letztlich eine Geschichte ist – aber keine erfundene. Eine gute richterliche Entscheidung, braucht einen festen Anker in den Beweisen. Geschichten im Gerichtssaal dürfen nicht Fiktion sein, sondern müssen sich an Fakten orientieren, rechtlich anschlussfähig bleiben und die Tatbestandsmerkmale sauber abbilden. Zentrale Themen und Fragen dieser Episode:
- Wie entstehen juristisch belastbare Geschichten aus Beweisen, Zeugenaussagen und Indizien?
- Warum das Gericht Lücken nicht füllen darf und was das für die Verteidigung bedeutet.
- Weshalb eine ehrliche Geschichte stärker wirkt als jede Spekulation.
- Wie sich Verteidiger:innen bereits in der Untersuchungsphase aktiv in die Erzählung einbringen sollten.
- Was eine gute Verteidigung von einer Anklage unterscheidet und warum beide in Geschichten denken.
- Wie man einen klaren, einprägsamen Leitgedanken entwickelt, der wie ein roter Faden durch den Fall führt.
Diese Episode überlegt, wie Strafverteidigung tatsächlich funktioniert: als sinnstiftende Arbeit unter Rechtsbedingungen, als präzises Erzählen innerhalb klarer Grenzen. Duri verbindet juristische Erfahrung mit erzählerischem Denken und zeigt, dass gute Verteidigung bedeutet, aus Fakten eine wahrhaftige Geschichte zu formen, die trägt. Was du aus dieser Folge mitnimmst:
- Wie du als Verteidiger:in oder Staatsanwält:in eine konsistente, überprüfbare Geschichte entwickelst.
- Warum ein klarer „Sinnanker“ im Fall entscheidend ist.
- Wie du erkennst, wo eine Lücke bleibt, und warum gerade dort deine Stärke als Verteidiger:in liegt.
Als Strafverteidiger erhält man Einblicke in die unglaublichsten Fälle und arbeitet eng mit sehr unterschiedlichen und spannenden Menschen zusammen. Im Podcast 'Auf dem Weg als Anwält:in' versucht der Anwalt Duri Bonin gemeinsam mit seinen Gesprächspartnern (Beschuldigte, Verurteilte, Staatsanwälte, Strafverteidiger, Gutachter, Opfer, Unschuldige, Schuldige …) zu ergründen, wie diese ticken, was sie antreibt und wie sie das Rechtssystem erleben. Behandelt werden urmenschliche Themen. Bei genauerem Hinsehen findet man Antworten auf eigene Fragen des Lebens und der Gesellschaft.
Links zu diesem Podcast:
- Das Buch zum Podcast: [In schwierigem Gelände — Gespräche über Strafverfolgung, Strafverteidigung & Urteilsfindung](https://www.duribonin.ch/produkt/in-schwierigem-gelaende/)
- Anwaltskanzlei von [Duri Bonin](https://www.duribonin.ch)
Die Podcasts "Auf dem Weg als Anwält:in" sind unter https://www.duribonin.ch/podcast/ oder auf allen üblichen Plattformen zu hören 🎧. Dort einfach nach 'Duri Bonin' suchen und abonnieren.
Duri Bonin hat Patrick Arnecke zu sich in den Podcast eingeladen, weil ich verstehen will, wie KI im realen Workflow hilft. Daraus ist die Serie «Back to the Future» entstanden: eine ruhige Bestandesaufnahme nach dem Hype – was heute schon funktioniert und wie man es sauber in die Praxis bringt.
In dieser Folge geht es um semantische Suche. Ausgangslage: In der Verwaltung liegen Millionen von Dokumenten. Wer die relevanten Dokumente schneller findet, kann sich länger und besser der eigentlichen Arbeit widmen. Patrick erklärt, wie Machine-Learning-Modelle Texte inhaltlich verorten (Embedding-Raum) und wie daraus eine hybride Suche entsteht – lexikalisch und semantisch. Konkret zeigt er das am Staatsarchiv-Projekt: eine intelligente Suche über historische Bestände aus zwei Jahrhunderten (u. a. Kantonsratsprotokolle, Regierungsratsbeschlüsse, Gesetzessammlungen). Warum das wichtig ist? Weil sich Begriffe ändern – semantische Suche findet relevante Dokumente auch dann, wenn die Terminologie von damals nicht bekannt ist. Patrick zeigt zudem, wie man Qualität prüft: mit Testdaten, gezielten Schlüsselbegriffen und realen Suchaufgaben. Und er erklärt, weshalb 100 % Perfektion weder möglich noch nötig ist, solange Ergebnisse praxistauglich sind.
Weiter erklärt er, wie die Technik trainiert wird, wo Grenzen liegen und warum der Nutzen durch Einführung und Schulung entsteht: Viele sind an strenge Stichwortmasken gewöhnt; semantische Suche eröffnet neue Muster – bis hin zur Ähnlichkeitssuche mit ganzen Dokumenten. Auch die Infrastrukturfrage kommt zur Sprache: Öffentliche Daten dürfen in die Cloud, vertrauliche und geheime Daten laufen auf Servern des Kantons. Die Kosten bleiben für Suchlösungen überschaubar. Wichtig ist die Skalierung: Ein Pilot für einige Hundert Nutzende ist etwas anderes als ein Betriebsprodukt für 35’000 Mitarbeitende – genau dort setzt Patricks Team an.
Die Folge zeigt: Semantische Suche ist kein Hype-Feature, sondern ein Arbeitsinstrument, das bleibt. Sie spart Zeit, erhöht die Trefferqualität und macht historische wie aktuelle Open-Data-Bestände noch einmal ganz anders nutzbar. Gleichzeitig gilt weiterhin Patricks Prinzip: Problem vor Tool, klein starten, Wirkung messen, reversibel bleiben und das ausrollen, was im Alltag trägt. In der nächsten Folge möchte Duri mit ihm über Audiotranskription sprechen.
Für wen ist diese Folge spannend? Für alle, die mit grossen Textmengen arbeiten – Verwaltung, Justiz, Bildung, Medien, KMU – und wissen wollen, wie man semantische Suche einführt, bewertet und skalierbar macht.
Die Podcasts "Auf dem Weg als Anwält:in" sind unter https://www.duribonin.ch/podcast/ oder auf allen üblichen Plattformen zu hören 🎧. Dort einfach nach 'Duri Bonin' suchen und abonnieren.
In dieser Folge von 'Auf dem Weg als Anwält:in' führt Duri Bonin in das Herz richterlicher Entscheidungsfindung – dorthin, wo Recht, Wahrnehmung und Psychologie aufeinandertreffen. Er vergleicht die Justiz mit einem Fussballspiel, bei dem selbst der VAR nicht alle Zweifel klärt. Doch Richter:innen sind deutlich weiter entfernt: Sie sehen das Spiel nicht selbst, über das sie urteilen müssen, sie sitzen nicht im Video-Operations-Raum. Ihnen werden vielmehr Beweise wie Zeugenaussagen vorgelegt, die ihnen ein Bild davon vermitteln sollen, was auf dem Platz geschehen sein soll. So wird sichtbar, wie anspruchsvoll und komplex diese Aufgabe ist – und wie naturgemäss ungenau jedes Urteil letztlich ausfallen kann.
Wie also entstehen Urteile aus Zeugenaussagen, Gutachten und Berichten, die alle nur Bruchstücke einer Geschichte erzählen? Ist eine gute richterliche Entscheidung wirklich ein Finden von Wahrheit – oder vielmehr das Handwerk des Zweifelns, des Ordnens und des Transparentmachens? Duri zeigt, wie menschliche Wahrnehmung funktioniert: wie unser Gehirn nach Kohärenz sucht, Widersprüche glättet und Geschichten formt, die Sinn ergeben sollen. Doch was passiert, wenn diese Geschichten zu schön, zu rund werden? Wann kippt Plausibilität in Täuschung oder Manipulation?
Zentrale Themen und Fragen dieser Episode:
- Warum jede richterliche Entscheidung eine Erzählung ist – und keine absolute Wahrheit.
- Wie Priming, Ankereffekt und narrative Transportation Urteile unbewusst prägen.
- Weshalb Verständlichkeit in Urteilen kein Luxus, sondern Voraussetzung für Gerechtigkeit ist.
- Wieso Verteidiger:innen und Staatsanwält:innen als Geschichtenerzähler:innen wirken und warum Ehrlichkeit dabei entscheidend bleibt.
- Welche Rolle Zweifel, Widersprüche und das Zulassen von Unsicherheiten für eine faire Rechtsprechung spielen.
Diese Folge zeigt, wie sehr Justiz vom Menschlichen geprägt ist – von Wahrnehmung, Erinnerung und der Kunst, Sinn zu schaffen. Wer Strafverfahren verstehen will, muss verstehen, wie Geschichten Urteile formen. Duri Bonin verbindet in dieser Episode juristisches Denken mit psychologischer Tiefe und macht deutlich, warum Transparenz, Zweifel und Sprache die wahren Garanten von Gerechtigkeit sind. In dieser Folge erfährst du, wie du als Anwält:in oder Staatsanwält:in überzeugende, aber ehrliche Geschichten erzählst, wie du als Richter:in Urteile nachvollziehbar machst und warum genau das der beste Schutz vor Willkür ist. Und weshalb – in den Worten von Lezama Lima – nur das Schwierige wirklich anregend ist.
Als Strafverteidiger erhält man Einblicke in die unglaublichsten Fälle und arbeitet eng mit sehr unterschiedlichen und spannenden Menschen zusammen. Im Podcast 'Auf dem Weg als Anwält:in' versucht der Anwalt Duri Bonin gemeinsam mit seinen Gesprächspartnern (Beschuldigte, Verurteilte, Staatsanwälte, Strafverteidiger, Gutachter, Opfer, Unschuldige, Schuldige …) zu ergründen, wie diese ticken, was sie antreibt und wie sie das Rechtssystem erleben. Behandelt werden urmenschliche Themen. Bei genauerem Hinsehen findet man Antworten auf eigene Fragen des Lebens und der Gesellschaft.
Die Podcasts "Auf dem Weg als Anwält:in" sind unter https://www.duribonin.ch/podcast/ oder auf allen üblichen Plattformen zu hören 🎧. Dort einfach nach 'Duri Bonin' suchen und abonnieren.
Ich habe Patrick Arnecke zu mir in den Podcast eingeladen, weil ich verstehen will, wie KI im realen Workflow hilft. Daraus ist die Serie «Back to the Future» entstanden: eine ruhige Bestandesaufnahme nach dem Hype – was heute schon funktioniert und wie man es sauber in die Praxis bringt. Patrick ist diplomierter Data Scientist (AI & Machine Learning) beim Statistischen Amt Zürich; er entwickelt mit seinem Team nutzerorientierte KI-Lösungen und führt komplexe Transformationsprojekte – zertifiziert als Scrum Master und Product Owner.
Wir starten mit der Frage, warum überhaupt KI – und wofür genau. Patricks Team beginnt nicht beim Tool, sondern beim Problem: Welche Schritte kosten Zeit? Wo entstehen Fehler? Wo braucht es bessere Zugänglichkeit? Erst wenn klar ist, was klemmt, kommt Technik ins Spiel – klein, reversibel, messbar. Neben Datenwissenschaft zählen rechtliche, ethische, organisatorische und menschliche Fragen. Manchmal reicht eine einfache Prozessanpassung; manchmal lohnt sich ein Prototyp, an dem man gemeinsam lernt. Was funktioniert, wird zum Produkt. Was nicht funktioniert, liefert Erkenntnisse. Ein weiteres Thema ist der Stand der Digitalisierung. Vieles liegt bereits digital vor, doch nicht alles ist anschlussfähig. Wir reden darüber, wie offene Schnittstellen Tempo bringen, wo geschlossene Systeme bremsen und weshalb grosse Open-Data-Bestände ihren Wert erst mit guter Erschliessung zeigen.
Diese Folge ist eine Bestandesaufnahme: Wir klären, wo KI heute konkret hilft, wie Patricks Team arbeitet und wie der Kanton KI so einführt, dass Qualität, Transparenz und Verantwortung stimmen. In den nächsten Episoden schauen wir uns die einzelnen Piloten im Detail an. Diese Serie ist für alle spannend, die mit grossen Textmengen, Protokollen, Entscheidkorpora oder sensiblen Daten arbeiten – und wissen wollen, was jetzt schon geht, wo die Grenzen liegen und wie KI so eingesetzt wird, dass sie im Alltag wirklich nützt.
Die Podcasts "Auf dem Weg als Anwält:in" sind unter https://www.duribonin.ch/podcast/ oder auf allen üblichen Plattformen zu hören 🎧. Dort einfach nach 'Duri Bonin' suchen und abonnieren.
Was, wenn jemand anders vielleicht besser weiss, wohin man gehört – beruflich, menschlich, im Leben überhaupt? In dieser Folge von Mit 40i cha mers mit de Tiger drehen Frank Renold und Duri Bonin den Spiess um: Statt über sich selbst zu sprechen, stellen sie sich gegenseitig die Frage: „Wo siehst du mich?“ Frank überlegt, in welchen Welten Duri ausserhalb der Anwaltskanzlei aufblühen könnte: Vom persönlichen Einrichter über Abenteuerreisen bis hin zu neuen Wegen, mit Menschen zu arbeiten. Duri entwirft ein Gegenbild, denkt über Coaching, Orte der Begegnung und die Sehnsucht nach Gemeinschaft nach.
Im Verlauf des Gesprächs geht es um:
- Erwartungen, Selbst- sowie Fremdbilder und wie sie unser Denken begrenzen.
- Arbeit, die Sinn macht: Zwischen Menschen, Orten und Geschichten.
- Die Faszination von The Game (Michael Douglas) und warum Überraschung und Risiko zum Leben gehören.
- Träume vom eigenen Ort: Metzgerei, Beiz, Atelier oder einfach ein Raum, in dem Begegnung passiert.
- Gemeinschaft als Lebensform und was passiert, wenn Erwartungen wegfallen.
- Warum physische Orte und Alltagsrituale Halt geben, selbst in einer digitalen Welt.
Das Gespräch wird leise, humorvoll, manchmal nachdenklich und zeigt, wie zwei Freunde über Möglichkeiten sprechen, ohne sie sofort in Pläne zu verwandeln. Eine Folge über Selbstbild, Freundschaft, Raum sowie Sinn – und darüber, wie es sich anfühlt, gesehen zu werden.
[Frank Renold](https://www.liip.ch/de/team/frank-renold) und [Duri Bonin](https://www.duribonin.ch) diskutieren in ihrem monatlichen Podcast aktuelle Fragen aus Beruf, Familie und Gesellschaft. Frank, Scrum Master bei Liip, und Duri, Strafverteidiger, Autor und Podcaster, teilen ihre Einsichten, Zweifel und Erfahrungen – mit Witz, Tiefe und Freundschaft.
Links zu diesem Podcast:
- Das Buch zum Podcast: [In schwierigem Gelände — Gespräche über Strafverfolgung, Strafverteidigung & Urteilsfindung](https://www.duribonin.ch/produkt/in-schwierigem-gelaende/)
- [Frank Renold](https://ohnenamen.ch/#header)
- Anwaltskanzlei von [Duri Bonin](https://www.duribonin.ch)
Die Podcasts "Auf dem Weg als Anwält:in" sind unter https://www.duribonin.ch/podcast/ oder auf allen üblichen Plattformen zu hören 🎧. Dort einfach nach 'Duri Bonin' suchen und abonnieren.
In dieser Folge des Podcasts 'Auf dem Weg als Anwält:in' diskutieren die Strafverteidiger Duri Bonin und Gregor Münch die letzten vier Artikel des fünften Kapitels der Beweismittel – von der Stellungnahme der Parteien bis zur Pflichtversäumnis der Sachverständigen. Es ist das juristische Finale zur Thematik der Gutachten – und ein Gespräch über Verantwortung, Fairness und Strategie im Umgang mit Expertisen.
Die zentralen Themen dieser Folge:
- Art. 188 StPO – Stellungnahme der Parteien und Taktik: Warum das rechtliche Gehör hier eine Schlüsselrolle spielt und die Frage, ob sich auch die Privatklägerschaft äussern darf. Wann lohnen sich Ergänzungsfragen und wann ist Schweigen klüger?
- Art. 189 StPO – Ergänzung und Obergutachten: Wie Gerichte mit unklaren oder widersprüchlichen Gutachten umgehen. Wann ein Obergutachten unvermeidlich wird und warum anwaltliche Zurückhaltung nicht immer im Interesse der Beschuldigten liegt. Ein Gericht sollte sich nicht einfach der Gutachtermeinung „anschliessen“, sondern sollte zeigen, dass es die Expertise verstanden und kritisch geprüft hat.
- Art. 190 StPO – Entschädigung: Wie Gutachter:innen entschädigt werden und weshalb die Verteidigung im Vergleich dazu zu „Spottpreisen“ arbeitet.
- Art. 191 StPO – Pflichtversäumnis: Ein kaum bekannter, aber wichtiger Artikel: Was passiert, wenn Gutachter:innen ihre Pflichten verletzen und warum Ordnungsbussen selten, aber möglich sind. Duri und Gregi konstatieren, dass Gutachten heute deutlich schneller erstellt werden als früher und was das über die Professionalisierung der forensischen Praxis aussagt.
Diese Episode schliesst das Kapitel über die Sachverständigen in der Strafprozessordnung ab. Sie zeigt, wie juristische Präzision, strategisches Denken und menschliche Erfahrung im Strafverfahren ineinandergreifen.
Bei einem Freispruchbier kam die Idee auf, die Strafprozessordnung Artikel für Artikel zu besprechen: Deshalb treffen sich [Duri Bonin](https://www.duribonin.ch) und [Gregor Münch](https://www.d32.ch/personen) freitags in den "Heiligen Stunden" des 5-Uhr-Clubs und diskutieren einen Artikel der Strafprozessordnung. Wann ist Aussageverweigerung sinnvoll? Warum braucht es Teilnahmerechte? Wie läuft eine Einvernahme ab und wie ist die Atmosphäre im Vernehmungszimmer? Wann finden die meisten Verhaftungen statt? Diesen und weiteren Fragen gehen Duri und Gregi in diesem Podcast nach.
Links zu diesem Podcast:
- [Art. 188 – Stellungnahme der Parteien](https://www.fedlex.admin.ch/eli/cc/2010/267/de?print=true&printId=%23art_188)
- [Art. 189 – Ergänzung und Verbesserung des Gutachtens](https://www.fedlex.admin.ch/eli/cc/2010/267/de?print=true&printId=%23art_189)
- [Art. 190 – Entschädigung](https://www.fedlex.admin.ch/eli/cc/2010/267/de?print=true&printId=%23art_190)
- Anwaltskanzlei von [Duri Bonin](https://www.duribonin.ch)
- [Art. 191 – Pflichtversäumnis](https://www.fedlex.admin.ch/eli/cc/2010/267/de?print=true&printId=%23art_191)
- Anwaltskanzlei von [Gregor Münch](https://www.d32.ch/personen)
- Titelbild [bydanay](https://www.instagram.com/bydanay/)
- Das Buch zum Podcast: [In schwierigem Gelände — Gespräche über Strafverfolgung, Strafverteidigung & Urteilsfindung](https://www.duribonin.ch/shop/)
Die Podcasts "Auf dem Weg als Anwält:in" sind unter https://www.duribonin.ch/podcast/ oder auf allen üblichen Plattformen zu hören 🎧. Dort einfach nach 'Duri Bonin' suchen und abonnieren.
Wie entsteht eine „gerechte“ Strafe – und kann künstliche Intelligenz dabei helfen?
Im Live-Podcast von Auf dem Weg als Anwält:in diskutieren Corina Semadeni (Bezirksrichterin Zürich), Jonas Ackermann (Kriminalrichter Luzern) und Gregor Münch (Moderator, Strafverteidiger) über die Grundlagen und Herausforderungen richterlicher Strafzumessung: Zwischen Erfahrung, Systematik, Bauchgefühl – und der Frage, ob Algorithmen Richter:innen künftig unterstützen oder ersetzen könnten.
Die zentralen Themen dieser Folge:
- Richterliche Praxis der Strafzumessung: Wie Urteilsberatungen in Kollegialgerichten ablaufen, welche Rolle Referent:innen und Co-Referent:innen spielen und wie Differenzen im Gremium gelöst werden.
- Zahlen, Ranges und Urteilsfindung: Warum Richter:innen meist mit einer Zahl oder Bandbreite („Range“) in die Beratung gehen – und wie sich diese während der Verhandlung verändert.
- Ankereffekt & Strafanträge: Inwiefern beeinflussen Anträge der Staatsanwaltschaft die richterliche Wahrnehmung? Und wie gehen Gerichte mit diesem psychologischen Effekt um?
- Vergleichsfälle & Gleichbehandlung: Wie stark prägen frühere Urteile die aktuelle Strafzumessung? Und wie gelingt der Spagat zwischen Individualisierung und Rechtsgleichheit?
- Studie zur Rechtsungleichheit: Diskussion der Dissertation von Luca Ranzoni („Der Zufall regiert die Schweizer Justiz?“) und der Frage, wie stark Strafen tatsächlich voneinander abweichen.
- KI in der Strafzumessung: Jonas Ackermann berichtet über seinen selbst entwickelten Prototyp zur KI-gestützten Strafzumessung – Chancen, Grenzen und ethische Fragen.
- Akzeptanz richterlicher Urteile: Wie entsteht Vertrauen in ein Urteil? Wann wird eine Strafe als „gerecht“ empfunden – und was passiert, wenn Maschinen mitentscheiden?
- Richterliches Selbstverständnis: Zwischen Verantwortung, Emotion, Erfahrung und Transparenz – was den Beruf des Strafrichters ausmacht.
- Blick nach China: Der Vergleich zu KI-basierten Strafzumessungssystemen im Ausland – und was das für die Schweiz bedeutet.
- KI versus Bauchgefühl: Warum das „Bauchgefühl“ kein Zufall, sondern Ergebnis jahrelanger Erfahrung ist – und wie Datenbanken und Tools diese Erfahrung ergänzen (oder verzerren) können.
Wer sich für Strafrecht, Justizpraxis, richterliche Entscheidungsfindung und den Einsatz von KI im Gerichtssaal interessiert, bekommt hier einen einzigartigen Einblick in die Denkprozesse von Richter:innen. Diese Folge verbindet juristische Präzision mit praktischer Erfahrung und ethischer Reflexion. Sie zeigt: Strafzumessung ist keine Mathematik, sondern ein Balanceakt zwischen Menschlichkeit, Systematik und Verantwortung.
Links zu diesem Podcast:
- [KI-Strafzumessung: Strafzumessung mit Hilfe künstlicher Intelligenz?](https://www.strafzumessung.ch/text_strafzumessung_mit_hilfe_von_ki)
- [Strafzumessung mit Hilfe künstlicher Intelligenz?](https://richterzeitung.weblaw.ch/rzissues/2024/3/strafzumessung-mit-h_8a77f64e2a.html__ONCE&login=false), Richterzeitung Justice - Justiz - Giustizia 2024/3
- [Gerechte Strafen ohne Gleichheit? Eine rechtliche und empirische Analyse der Schweizer Strafzumessungspraxis von Luca Ranzoni](https://suigeneris-verlag.ch/img/uploads/pdf/oa_pdf-060-1743070667.pdf), sui generis, Zürich 2025
- [Der Zufall regiert in der Schweizer Justiz: Ein Richter gibt ein Jahr bedingt, der andere fünfzehn Jahre Gefängnis – für dasselbe Tötungsdelikt](https://www.nzz.ch/schweiz/justizwillkuer-in-der-schweiz-strafmass-abhaengig-vom-richter-ld.1877792), NZZ vom 26.05.2025
- [Anwaltskanzlei von Gregor Münch](https://www.d32.ch/personen)
- Anwaltskanzlei von [Duri Bonin](https://www.duribonin.ch)
- Das Buch zum Podcast: [In schwierigem Gelände — Gespräche über Strafverfolgung, Strafverteidigung & Urteilsfindung](https://www.duribonin.ch/shop/)
Die Podcasts "Auf dem Weg als Anwält:in" sind unter https://www.duribonin.ch/podcast/ oder auf allen üblichen Plattformen zu hören 🎧. Dort einfach nach 'Duri Bonin' suchen und abonnieren.
In dieser Folge tauchen die Strafverteidiger Duri Bonin und Gregor Münch tief ein in den Artikel 187 StPO – Form der Gutachten. Was auf den ersten Blick technisch klingt, entpuppt sich als Schlüssel zu einem der sensibelsten Bereiche des Strafverfahrens: der forensischen Begutachtung.
Duri eröffnet das Gespräch mit der zentralen Frage: Wie muss ein Gutachten abgegeben werden? Die Antwort scheint klar – schriftlich und unterschrieben. Doch genau darin liegt das Problem: Keine Tonaufnahmen, keine Protokolle, keine Nachvollziehbarkeit. Ein Gutachten ist damit eine Blackbox, in der sich Beweise, subjektive Einschätzungen und Macht über Menschenleben vermischen. Gregor und Duri diskutieren Schritt für Schritt, wie ein solches Gutachten aufgebaut ist – von der Auftragsdefinition über die Aktenauswertung bis zu den eigenen Untersuchungen. Sie erklären, was es bedeutet, wenn Gutachter „Fremdauskünfte“ einholen, etwa bei Angehörigen – ebenfalls ohne Kontrolle, ohne Transparenz.
Es geht dabei um mehr als Formalien. Es geht um rechtsstaatliche Kontrolle, Fairness und Verantwortung. Sie diskutieren die Frage, ob und wann es sinnvoll ist, Gutachter:innen vor Gericht zu befragen und ob Verteidiger:innen dies konsequenter tun sollten. Duri erzählt von seiner Erfahrung aus der Militärjustiz, wo das unmittelbare Verfahren ein tieferes Verständnis ermöglicht. Gregor hält dagegen: wenn man die Befragung verlangt, kann sie sich gegen den Klienten richten.
Das Gespräch wird hitziger. Sie sprechen über die methodischen Schwächen forensischer Verfahren, über Testpsychologie als moderne Kristallkugel und über das Risiko, dass Freiheitsentzüge auf wissenschaftlich fragwürdigen Grundlagen beruhen. Dabei bleibt die Folge immer nah an der Praxis: Wie liest man ein Gutachten richtig? Warum sollte man es immer ganz lesen und nicht nur den Schlussteil mit der Diagnose und den Empfehlungen? Welche Anhaltspunkte deuten auf ungenügende wissenschaftliche Methodik hin? Und weshalb braucht es dringend Weiterbildung für Verteidiger:innen, um Gutachten wirklich kritisch einordnen zu können?
Zum Schluss empfiehlt Duri das Standardwerk Strafrecht | Psychiatrie | Psychologie von Thierry Urwyler, Jérôme Endras, Henning Hachtel und Marc Graf als unverzichtbares Fundament für alle, die sich im forensischen Grenzbereich zwischen Recht und Psychiatrie bewegen.
Diese Folge ist ein Muss für alle, die verstehen wollen, wie aus einer Einschätzung ein Urteil werden kann und wo im Strafprozess die grössten blinden Flecken liegen. Eine Folge über die Grenzen des Wissens, die Macht der Sprache und die Verantwortung im Umgang mit Gutachten.
Bei einem Freispruchbier kam die Idee auf, die Strafprozessordnung Artikel für Artikel zu besprechen: Deshalb treffen sich [Duri Bonin](https://www.duribonin.ch) und [Gregor Münch](https://www.d32.ch/personen) freitags in den "Heiligen Stunden" des 5-Uhr-Clubs und diskutieren einen Artikel der Strafprozessordnung. Wann ist Aussageverweigerung sinnvoll? Warum braucht es Teilnahmerechte? Wie läuft eine Einvernahme ab und wie ist die Atmosphäre im Vernehmungszimmer? Wann finden die meisten Verhaftungen statt? Diesen und weiteren Fragen gehen Duri und Gregi in diesem Podcast nach.
Die Podcasts "Auf dem Weg als Anwält:in" sind unter https://www.duribonin.ch/podcast/ oder auf allen üblichen Plattformen zu hören 🎧. Dort
In dieser Episode von Auf dem Weg als Anwält:in sprechen die Strafverteidiger Duri Bonin und Gregor Münch über Art. 186 StPO: die stationäre Begutachtung. Ein spezielles Beweismittel, das tief in Grundrechte eingreift – theoretisch sogar Freiheitsentzug allein zum Zweck eines Gutachtens ermöglicht. In der Praxis spielt diese Bestimmung jedoch kaum eine Rolle.
Die zentralen Themen dieser Folge:
- Voraussetzungen der stationären Begutachtung: Wann reicht eine ambulante Untersuchung nicht aus und weshalb muss ein medizinisch indiziertes Setting in einer psychiatrischen Klinik vorliegen?
- Rechtsgrundlage und Verfahren: Warum entscheidet das Zwangsmassnahmengericht in einem schriftlichen Verfahren und wieso das Fehlen einer mündlichen Anhörung problematisch ist.
- Kompetenzen von Gericht und Staatsanwaltschaft: Weshalb hier eine Inkongruenz besteht – Gerichte dürfen vor einer Verurteilung selbst über Freiheitsentzug entscheiden.
- Anrechnung auf die Strafe: Der Spitalaufenthalt wird auf die Freiheitsstrafe angerechnet – unabhängig davon, ob in einer offenen oder geschlossenen Einrichtung.
- Rechte während der stationären Begutachtung: Anwendung der Vorschriften zur Untersuchungs- und Sicherheitshaft – Besuchsrechte, Postkontrolle, ärztliche Betreuung, Beschwerdemöglichkeiten.
- Keine praktische Relevanz: Warum Art. 186 StPO nie angewandt wird.
- Praxisperspektive: Was tatsächlich vorkommt: Verlegungen von Untersuchungshäftlingen in Kliniken, zu wenige Plätze für psychisch kranke Personen, neue Notabteilungen wie in Limmattal.
- Haftpolitik im Vergleich: Unterschiede zwischen Kantonen von Befristungen wegen Kollusionsgefahr (z. B. Basel-Stadt) bis zu pauschalen Dreimonatsanordnungen in Zürich – und welche Folgen dies für Haftdauer und psychische Belastung hat.
- Transparenz und Statistik: Warum Unterschiede in Haftquoten zwischen den Kantonen Fragen aufwerfen und weshalb Vergleiche Hinweise auf Verfahrenspraxis und Staatsanwaltschaftsführung geben könnten.
Wer Strafrecht, Strafprozessordnung, Untersuchungshaft und die stationäre Begutachtung verstehen will, erhält hier einen Einblick in eine Norm mit hoher Grundrechtsrelevanz, aber geringer praktischer Bedeutung.
Bei einem Freispruchbier kam die Idee auf, die Strafprozessordnung Artikel für Artikel zu besprechen: Deshalb treffen sich [Duri Bonin](https://www.duribonin.ch) und [Gregor Münch](https://www.d32.ch/personen) freitags in den "Heiligen Stunden" des 5-Uhr-Clubs und diskutieren einen Artikel der Strafprozessordnung. Wann ist Aussageverweigerung sinnvoll? Warum braucht es Teilnahmerechte? Wie läuft eine Einvernahme ab und wie ist die Atmosphäre im Vernehmungszimmer? Wann finden die meisten Verhaftungen statt? Diesen und weiteren Fragen gehen Duri und Gregi in diesem Podcast nach.
Links zu diesem Podcast:
- [Art. 186 StPO - Stationäre Begutachtung](https://www.fedlex.admin.ch/eli/cc/2010/267/de?print=true&printId=%23art_186)
- Anwaltskanzlei von [Duri Bonin](https://www.duribonin.ch)
- Anwaltskanzlei von [Gregor Münch](https://www.d32.ch/personen)
- Titelbild [bydanay](https://www.instagram.com/bydanay/)
- Das Buch zum Podcast: [In schwierigem Gelände — Gespräche über Strafverfolgung, Strafverteidigung & Urteilsfindung](https://www.duribonin.ch/shop/)
Die Podcasts "Auf dem Weg als Anwält:in" sind unter https://www.duribonin.ch/podcast/ oder auf allen üblichen Plattformen zu hören 🎧. Dort einfach nach 'Duri Bonin' suchen und abonnieren.
Was mit einer Cremeschnitte von Caredda, dem legendären Zuckerbäcker an der Josefstrasse, beginnt, wird schnell zu einem tiefgehenden Gespräch über Erwartungen, Ziele und Motivation. Frank und Duri fragen sich: Welche Erwartungen habe ich an mich selbst – und welche sind unrealistisch? Was ist ein Ziel überhaupt – und wann wird es zum Antrieb? Wie kann man sich (und andere) austricksen, um Ziele wirklich zu erreichen? Macht es glücklicher, auf grosse Lebensziele hinzuarbeiten – oder im Alltag viele kleine Ziele zu verfolgen? Ein Satz bringt das Gespräch auf den Punkt: «Mein Tag ist eigentlich gefüllt mit hundert Zielen.» Es ist eine Episode über das Spiel mit Erwartungen, über Motivationstechniken und die Frage, wie man Ziele so definiert, dass sie tragen – im Alltag, im Beruf und im Leben. Eine Folge für alle, die ihre eigene Haltung zu Zielen, Erwartungen und Motivation hinterfragen wollen.
[Frank Renold](https://www.liip.ch/de/team/frank-renold) und [Duri Bonin](https://www.duribonin.ch) diskutieren in ihrem monatlichen Podcast [Mit 40i cha mers mit de Tiger](https://www.duribonin.ch/podcast/) aktuelle Herausforderungen in Beruf, Familie und Gesellschaft. Frank, Scrum Master bei Liip, und Duri, Strafverteidiger, Autor und Podcaster, teilen ihre Einsichten und Erfahrungen aus unterschiedlichen Lebensbereichen.
Links zu diesem Podcast:
- Das Buch zum Podcast: [In schwierigem Gelände — Gespräche über Strafverfolgung, Strafverteidigung & Urteilsfindung](https://www.duribonin.ch/produkt/in-schwierigem-gelaende/)
- [Frank Renold](https://ohnenamen.ch/#header)
- Anwaltskanzlei von [Duri Bonin](https://www.duribonin.ch)
Die Podcasts "Auf dem Weg als Anwält:in" sind unter https://www.duribonin.ch/podcast/ oder auf allen üblichen Plattformen zu hören 🎧. Dort einfach nach 'Duri Bonin' suchen und abonnieren.
In dieser Episode setzen die Strafverteidiger Duri Bonin und Gregor Münch ihre Artikel-für-Artikel-Besprechung der Schweizer Strafprozessordnung fort und diskutieren Art. 185 StPO: die Entstehung eines Gutachtens. Dabei geht es um methodische Anforderungen, die Rolle von Sachverständigen, die Rechte der Verteidigung – und um die heikle Frage der heimlichen Aufnahme von Explorationsgesprächen.
Die zentralen Themen dieser Folge:
- Art. 185 StPO im Überblick: Wie Gutachten entstehen, welche Verantwortung Sachverständige tragen und welche Rolle Hilfspersonen spielen.
- Teilnahmerechte und Antragsrechte von Gutachtern: Warum Gutachter Fragen stellen und sogar Ergänzungen der Akten verlangen dürfen und weshalb dies faktisch einem Beweisantragsrecht nahekommt.
- Explorationsgespräch ohne Verteidigung: Warum Verteidiger:innen bei forensisch-psychiatrischen Explorationen ausgeschlossen sind und weshalb das Bundesgericht hier eine „Blackbox“ zugelassen hat.
- Schizophrene Lösung der Rechtsprechung: Aussagen der beschuldigten Person im Explorationsgespräch sind kein eigenständiges Beweismittel – können aber trotzdem ins Gutachten einfliessen.
- Kontrolle und Fairness: Weshalb Duri und Gregi fordern, dass Explorationen zumindest aufgezeichnet werden – um Missverständnisse, Fehlinterpretationen und Vertrauensverluste zu verhindern.
- Heimliche Aufnahmen: Welche strafrechtlichen Risiken bestehen, wenn Klient:innen Explorationen verdeckt aufzeichnen und ob solche Beweise im Verfahren verwendet werden dürfen.
- Abgrenzung eigener Erhebungen durch Gutachter: Wann dürfen Sachverständige Angehörige befragen oder selbständig Auskünfte einholen und wo liegen die rechtlichen Grenzen.
- Verteidigungsperspektive: Wie man Klient:innen in dieser heiklen Situation berät und warum Vertrauen allein oft nicht genügt.
Wer Strafrecht, Strafprozessrecht, Gutachtenpraxis und die Rolle von Explorationen im Strafverfahren verstehen will, erfährt in dieser Episode, warum Art. 185 StPO ein neuralgischer Punkt für Fairness und Kontrolle ist.
Bei einem Freispruchbier kam die Idee auf, die Strafprozessordnung Artikel für Artikel zu besprechen: Deshalb treffen sich [Duri Bonin](https://www.duribonin.ch) und [Gregor Münch](https://www.d32.ch/personen) freitags in den "Heiligen Stunden" des 5-Uhr-Clubs und diskutieren einen Artikel der Strafprozessordnung. Wann ist Aussageverweigerung sinnvoll? Warum braucht es Teilnahmerechte? Wie läuft eine Einvernahme ab und wie ist die Atmosphäre im Vernehmungszimmer? Wann finden die meisten Verhaftungen statt? Diesen und weiteren Fragen gehen Duri und Gregi in diesem Podcast nach.
Links zu diesem Podcast:
- [Art. 185 StPO - Ausarbeitung des Gutachtens](https://www.fedlex.admin.ch/eli/cc/2010/267/de?print=true&printId=%23art_185)
- Anwaltskanzlei von [Duri Bonin](https://www.duribonin.ch)
- Anwaltskanzlei von [Gregor Münch](https://www.d32.ch/personen)
- Titelbild [bydanay](https://www.instagram.com/bydanay/)
- Das Buch zum Podcast: [In schwierigem Gelände — Gespräche über Strafverfolgung, Strafverteidigung & Urteilsfindung](https://www.duribonin.ch/shop/)
Die Podcasts "Auf dem Weg als Anwält:in" sind unter https://www.duribonin.ch/podcast/ oder auf allen üblichen Plattformen zu hören 🎧. Dort einfach nach 'Duri Bonin' suchen und abonnieren.
Wann ist eine Entscheidung im Strafverfahren „gut“ – und wann „schlecht“? Im juristischen Alltag wird Qualität oft nach dem Ergebnis bemessen: Freispruch = gute Verteidigung, Verurteilung = schlechte Verteidigung. Doch so einfach ist es nicht. In dieser Episode sprechen die Strafverteidiger Duri Bonin und Gregor Münch über die Kunst des Entscheidens in unsicheren Verfahren – zwischen Strategie, Risikoabwägung, Erfahrung und einer gehörigen Portion Zufall.
Die zentralen Themen dieser Folge:
- Ergebnis ≠ Qualität: Warum eine sorgfältige Verteidigungsstrategie auch bei einem ungünstigen Urteil richtig sein kann und weshalb ein Freispruch nicht automatisch gute Verteidigung bedeutet.
- Entscheiden unter Unsicherheit: Strafverfahren sind dynamisch und unvorhersehbar. Anwält:innen müssen auf unvollständiger Informationsbasis handeln und trotzdem Verantwortung übernehmen.
- Angst vor Fehlentscheidungen: Wie Paralyse aus Angst entsteht und warum eine Nicht-Entscheidung oft die schlechteste Entscheidung ist.
- Strategie in der Strafverteidigung: Chancen-Risiko-Abwägung bei Beweisanträgen, Zeug:innen und Explorationen – und warum Geduld manchmal die bessere Taktik ist.
- Poker-Analogie im Strafprozess: Gregor zieht den Vergleich zur Pokerpartie – 30 % Glück, 30 % Psychologie, 30 % Kompetenz. Auch in der Strafverteidigung sind Ergebnisse nie vollständig kontrollierbar, sondern ein Zusammenspiel aus Können, Taktik und Zufall.
- Fehlerkultur: Warum Offenheit gegenüber Fehlern Vertrauen stärkt und weshalb Frustrationstoleranz für Strafverteidiger:innen zentral ist.
- Erfahrung als Schlüssel: Wieso Lebenserfahrung und Perspektivenvielfalt (z. B. Arbeit bei Gericht oder Staatsanwaltschaft) die Entscheidungsqualität erhöhen.
- Mandatsbeziehung: Entscheidungen werden nie allein gefällt – die Verantwortung zwischen Anwalt und Klient, Vertrauen und Einflussnahme.
Wer Strafrecht, Strafprozessrecht und die Praxis der Strafverteidigung verstehen will, erfährt in dieser Episode, wie Entscheidungen entstehen und warum „gut“ oder „schlecht“ mehr mit Haltung als mit dem Urteil zu tun hat.
Bei einem Freispruchbier kam die Idee auf, die Strafprozessordnung Artikel für Artikel zu besprechen: Deshalb treffen sich [Duri Bonin](https://www.duribonin.ch) und [Gregor Münch](https://www.d32.ch/personen) freitags in den "Heiligen Stunden" des 5-Uhr-Clubs und diskutieren einen Artikel der Strafprozessordnung. Wann ist Aussageverweigerung sinnvoll? Warum braucht es Teilnahmerechte? Wie läuft eine Einvernahme ab und wie ist die Atmosphäre im Vernehmungszimmer? Wann finden die meisten Verhaftungen statt? Diesen und weiteren Fragen gehen Duri und Gregi in diesem Podcast nach.
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In dieser Podcastfolge widmen sich die Strafverteidiger Duri Bonin und Gregor Münch dem Gutachtensauftrag. Sie zeigen, wie Aufträge an Sachverständige nach der Schweizer Strafprozessordnung zustande kommen, welche Rechte Verteidiger:innen haben und wie Fragen, Kosten und Fristen das Verfahren entscheidend prägen. Die Diskussion macht klar: Wer den Gutachter auswählt, wer die Fragen an diesen formuliert, wer die Unterlagen auswählt und die Kosten (unkontrolliert) gutheisst und bezahlt, bestimmt massgeblich das Verfahrensergebnis.
Die zentralen Themen dieser Folge:
- Der Weg zum Gutachtensauftrag: informelle Vorgespräche, Auswahl von Gutachtern durch die Staatsanwaltschaft, fehlende Dokumentation und die Gefahr der Intransparenz.
- Parteirechte: Warum der Entwurf des Auftrags den Parteien zur Stellungnahme vorgelegt werden sollte und ob diese in der Praxis übergangen werden.
- Präzise Fragestellungen: Wie suggestive oder ergebnisorientierte Fragen die Begutachtung verzerren können und weshalb offene, neutrale Fragen entscheidend sind.
- Hilfspersonen und Delegation: Wann Gutachter spezialisierte Assistent:innen beiziehen dürfen und wann dies Qualität oder Verantwortung mindert.
- Fristen und Verzögerungen: Warum Verspätungen bei Gutachten gravierende Folgen für inhaftierte Beschuldigte haben, während sie für Gutachter meist sanktionslos bleiben.
- Geheimhaltung und Strafbarkeit: Der Auftrag muss auf die Geheimhaltungspflicht und die Strafdrohung für falsche Gutachten (Art. 307 StGB) hinweisen.
- Kosten und Kontrolle: Honorare von CHF 350 pro Stunde für forensische Gutachter – oft unkontrolliert – im Vergleich zu minutiös geprüften Honorarnoten der Verteidigung. Was bedeutet diese Ungleichbehandlung für den Rechtsstaat?
- Beratung der Klienten: Soll man Begutachtungen verweigern? Was ist bei Aktengutachten zu beachten? Und wie bereitet man Beschuldigte auf Explorationen vor?
Wer wissen will, wie ein Gutachtensauftrag nach Art. 184 StPO in der Praxis abläuft, welche Rechte Verteidiger:innen haben und warum Kosten, Fragen und Fristen die Verfahrensfairness bestimmen, findet in dieser Folge klare Antworten.
Bei einem Freispruchbier kam die Idee auf, die Strafprozessordnung Artikel für Artikel zu besprechen: Deshalb treffen sich [Duri Bonin](https://www.duribonin.ch) und [Gregor Münch](https://www.d32.ch/personen) freitags in den "Heiligen Stunden" des 5-Uhr-Clubs und diskutieren einen Artikel der Strafprozessordnung. Wann ist Aussageverweigerung sinnvoll? Warum braucht es Teilnahmerechte? Wie läuft eine Einvernahme ab und wie ist die Atmosphäre im Vernehmungszimmer? Wann finden die meisten Verhaftungen statt? Diesen und weiteren Fragen gehen Duri und Gregi in diesem Podcast nach.
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In dieser Episode setzen die Strafverteidiger Duri Bonin und Gregor Münch ihre Artikel-für-Artikel-Besprechung der Schweizer Strafprozessordnung fort und widmen sich Art. 183 StPO – den Anforderungen an sachverständige Personen. Dieser Artikel regelt, wer als Expertin oder Experte beigezogen werden darf, welche Qualifikationen notwendig sind und welche Grenzen bestehen.
Die zentralen Themen dieser Folge:
- Natürliche Person statt Institution: Warum Gutachten immer einer konkreten Person zugeordnet sein müssen – und nicht einem Institut, einer Klinik oder Behörde.
- Qualifikationen und Standards: Welche Kenntnisse und Fähigkeiten ein Sachverständiger mitbringen muss, wie Kantone Verzeichnisse führen (z. B. für psychiatrische Gutachten in Zürich) und weshalb es grosse Qualitätsunterschiede gibt.
- Substitution und Verantwortung: Weshalb Gutachter nur in eigener Verantwortung und nach eingeholter Bewilligung delegieren dürfen – und welche Bedeutung persönliche Haftung für die Integrität der Expertise hat.
- Qualitätskontrolle: Wieso Gutachten selten systematisch überprüft werden, welche methodenkritischen Ansätze nötig wären und warum fehlende Evaluationen Rechtsstaat und Betroffene gefährden.
- Befangenheit und Ausstandsgründe: Wann und wie man Gutachter ablehnen kann – von Vorbefassung bis zu Anschein von Befangenheit.
- Polizei als Gutachter? Die brisante Neuerung in Art. 248a StPO: Darf die Polizei Datenspiegelungen als „Sachverständige“ durchführen? Duri und Gregi diskutieren Risiken, Interessenkonflikte und mögliche Verstösse gegen die Unabhängigkeit.
- Gerichte und Spezialisierung: Braucht es Strafgerichte bereits auf erster Instanz, um Qualität zu sichern – oder würde dies zu einer unguten Verengung führen?
Die Diskussion zeigt, dass es bei Art. 183 StPO nicht nur um formale Voraussetzungen geht, sondern um Grundfragen von Unabhängigkeit, Verfahrensfairness und Vertrauen in die Justiz. Ob psychiatrische Gutachten, forensische Analysen oder digitale Ermittlungen: Wer Gutachten erstellt, entscheidet mit über Schuld, Massnahmen und Freiheitsentzug – und muss höchsten Anforderungen genügen.
Für alle, die Strafrecht, Strafprozessrecht, Beweisrecht und Gutachtenpraxis verstehen wollen, bietet diese Folge einen tiefen Einblick in die juristische Realität.
Bei einem Freispruchbier kam die Idee auf, die Strafprozessordnung Artikel für Artikel zu besprechen: Deshalb treffen sich [Duri Bonin](https://www.duribonin.ch) und [Gregor Münch](https://www.d32.ch/personen) freitags in den "Heiligen Stunden" des 5-Uhr-Clubs und diskutieren einen Artikel der Strafprozessordnung. Wann ist Aussageverweigerung sinnvoll? Warum braucht es Teilnahmerechte? Wie läuft eine Einvernahme ab und wie ist die Atmosphäre im Vernehmungszimmer? Wann finden die meisten Verhaftungen statt? Diesen und weiteren Fragen gehen Duri und Gregi in diesem Podcast nach.
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In dieser Solo-Folge von 'Auf dem Weg als Anwältin' reflektiere der Strafverteidiger Duri Bonin über ein aussergewöhnliches Verfahren: Das Verwaltungsgericht Zug belegte zwei Anwältinnen persönlich mit Gerichtskosten in Höhe von CHF 2’000. Das Bundesgericht hat diese Kostenauflage später aufgehoben und den Entscheid als willkürlich bezeichnet.
Doch die Geschichte ist mehr als ein Einzelfall: Sie wirft grundlegende Fragen auf über die Unabhängigkeit der Justiz, die Rolle der Anwaltschaft und die Gefahren einer abschreckenden Wirkung, wenn Verteidiger:innen mit persönlicher Haftung rechnen müssen.
Die zentralen Überlegungen in dieser Episode:
- Warum die Kostenauflage an Anwält:innen einer „Brandmarkung“ gleichkommt und das Grundrecht auf wirksame Rechtsvertretung schwächt.
- Weshalb Richter:innen nicht über die Qualität oder Gesinnung der anwaltlichen Arbeit urteilen sollten – und wie Vorurteile richterliche Unabhängigkeit gefährden.
- Wie parteipolitische Richterwahlen Einfluss auf richterliche Entscheidungsfreiheit nehmen können.
- Ein Vergleich zur römischen Lex Remnia de calumnia: damals wie heute geht es um den Umgang mit angeblich missbräuchlichen Anträgen.
- Das strukturelle Ungleichgewicht im Strafverfahren: Während Honorarnoten der Verteidigung öffentlich seziert und pauschal gekürzt werden, bleiben Kosten von Gutachten, Staatsanwaltschaft, Polizei und Gericht sowie die Löhne der Staatsangestellten kein Thema.
- Warum Pauschalhonorare für amtliche Verteidigungen in die falsche Richtung weisen und den Rechtsstaat langfristig schwächen.
- Persönliche Einblicke in den Belastungsdruck der Anwaltschaft: hohe Verantwortung, prekäre Honorierung, psychische Belastungen – und warum viele junge Jurist:innen den Weg ins Straf- oder Migrationsrecht meiden.
Am Ende geht es um mehr als einen einzelnen Entscheid: Es geht um das Vertrauen in die Justiz, um Waffengleichheit im Strafverfahren und um den Respekt gegenüber der Verteidigung als tragender Säule des Rechtsstaats.
Links zu diesem Podcast:
- [#726 Lea Hungerbühler über administrative Haft, Chilling-Effekte im Asylrecht und den Glauben an den Rechtsstaat](https://www.duribonin.ch/726-lea-hungerbuehler-ueber-administrative-haft-chilling-effekte-im-asylrecht-und-den-glauben-an-den-rechtsstaat/)
- [Verfügung des Verwaltungsgerichts Zug vom 22. Januar 2025 in Sachen V 2025 2 2](https://www.linkedin.com/feed/update/urn:li:activity:7363197942947627011/)
- [Urteil des Bundesgerichts vom 20. März 2025 in Sachen 2C_109/2025](http://relevancy.bger.ch/php/aza/http/index.php?highlight_docid=aza%3A%2F%2F20-03-2025-2C_109-2025⟨=de&type=show_document)
- Anwaltskanzlei von [Duri Bonin](https://www.duribonin.ch)
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In dieser Episode setzen die Strafverteidiger Duri Bonin und Gregor Münch ihre Artikel-für-Artikel-Besprechung der Schweizer Strafprozessordnung fort und widmen sich Art. 182 StPO – Beizug einer sachverständigen Person. Ein scheinbar technischer Paragraph, der jedoch enorme Bedeutung für Strafverfahren hat: Er regelt, wann Gerichte und Staatsanwaltschaften verpflichtet sind, eine Expertin oder einen Experten beizuziehen – etwa in medizinischen, technischen, chemischen oder psychologischen Fragen.
Duri und Gregor beleuchten, welche Gutachtenarten es gibt – von forensisch-psychiatrischen Begutachtungen über rechtsmedizinische Expertisen bis hin zu technischen Analysen oder Schriftgutachten. Sie erklären, warum Gutachten nur Sachverhaltsfragen beantworten dürfen, wo ihre Grenzen liegen und weshalb Richter und Staatsanwälte rechtliche Bewertungen nicht an Gutachter delegieren dürfen.
Ein Schwerpunkt liegt auf den psychiatrischen Gutachten: Sie sind in der Praxis die häufigsten und folgenreichsten, da sie über Schuldfähigkeit und Massnahmen entscheiden. Die Hosts thematisieren Qualitätsunterschiede, Transparenzdefizite und damit die brisante Tatsache, dass Explorationen oft ohne Verteidigung, ohne Aufzeichnung und allein im Kämmerlein stattfinden – obwohl die Konsequenzen für Beschuldigte gravierend sind.
Duri und Gregor sprechen zudem über den Einsatz von Privatgutachten: Wann lohnen sich Partei-Gutachten? Welche Rolle spielt ein methodenkritisches Gegengutachten? Wie können Privatexpertisen dazu beitragen, amtliche Gutachten in Frage zu stellen oder überhaupt erst ein unabhängiges Gutachten zu erzwingen? Sie diskutieren praxisnah, wo Privatgutachten unterschätzt werden, wie sie in der Rechtsprechung behandelt werden und warum es zu kurz greift, ihren Beweiswert pauschal herabzustufen.
Auch Grenzfragen werden thematisiert:
- Wo überschneidet sich die Rolle von Zeugen und Gutachtern?
- Wann werden Therapeut:innen im Verfahren zu unzulässigen Gutachtern „light“?
- Welche Gefahren bestehen, wenn rhetorisch starke psychiatrische Gutachter Verteidiger und Richter dominieren?
- Warum wäre eine konsequente Aufzeichnung von Explorationen ein einfacher Schritt zu mehr Fairness und Nachvollziehbarkeit?
Die Episode macht klar: Der Beizug sachverständiger Personen ist kein Randthema, sondern ein neuralgischer Punkt der Strafprozessordnung. Von der Glaubwürdigkeit der Gutachter, der Methodik der Expertise und der Transparenz des Verfahrens hängt oft das Schicksal der Betroffenen ab.
Wer sich für Strafrecht, Strafprozessrecht, Beweisrecht und die Rolle von Gutachten im Strafverfahren interessiert, erhält hier einen tiefen Einblick in die juristische Praxis – und erfährt, warum Art. 182 StPO alles andere als eine trockene Norm ist.
Bei einem Freispruchbier kam die Idee auf, die Strafprozessordnung Artikel für Artikel zu besprechen: Deshalb treffen sich [Duri Bonin](https://www.duribonin.ch) und [Gregor Münch](https://www.d32.ch/personen) freitags in den "Heiligen Stunden" des 5-Uhr-Clubs und diskutieren einen Artikel der Strafprozessordnung. Wann ist Aussageverweigerung sinnvoll? Warum braucht es Teilnahmerechte? Wie läuft eine Einvernahme ab und wie ist die Atmosphäre im Vernehmungszimmer? Wann finden die meisten Verhaftungen statt? Diesen und weiteren Fragen gehen Duri und Gregi in diesem Podcast nach.
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In dieser neuen Folge von Auf dem Weg als Anwält:in spricht Strafverteidiger Duri Bonin mit Lea Hungerbühler – Richterin, Anwältin, Präsidentin von AsyLex, Mutter und Reiterin – über Gerechtigkeit, den Glauben an den Rechtsstaat und die Belastungen einer Arbeit, in der man oft mehr Rückschläge als Erfolge erlebt.
Lea erzählt von einem Verfahren im Kanton Zug, in dem ihr und ihrer Anwaltskollegin vorgeworfen wurde, Klient:innen zu instrumentalisieren. Ein Vorwurf, den das Bundesgericht mit klaren Worten zurückgewiesen hat – und der dennoch zeigt, wie verletzend und gefährlich solche Angriffe auf die Anwaltschaft sein können. Im Zentrum steht die Frage, welche Folgen es hätte, wenn Anwält:innen persönlich haftbar gemacht würden – und wie wichtig es ist, sich trotz solcher Risiken nicht einschüchtern zu lassen.
Das Gespräch führt tief hinein in die Realität der administrativen Haft in der Schweiz: bis zu 18 Monate Freiheitsentzug ohne strafrechtliche Grundlage, oft ohne angemessene Rechtsvertretung, unter Bedingungen, die psychisch schwer belasten. Lea schildert, warum Pro-Bono-Arbeit überlebenswichtig ist, warum Frustrationstoleranz im Menschenrechtsbereich kein Luxus, sondern Notwendigkeit ist, und weshalb sie trotz aller Belastungen an ihrem Engagement festhält.
Ein Podcast über Haltung, Gerechtigkeit und die Kraft, sich nicht entmutigen zu lassen – für alle, die wissen wollen, wie man zwischen Gerichtssaal und Menschenrechtsarbeit den Glauben an den Rechtsstaat bewahrt.
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In dieser Folge knüpfen die Strafverteidiger Gregor Münch und Duri Bonin an ihre letzte Episode zum Aussageverhalten an – #723 Einvernahme bei Polizei oder Staatsanwaltschaft: Warum Schweigen oft die beste Verteidigung ist. Zahlreiche Hörerreaktionen zeigen, wie komplex und praxisnah das Thema ist – und wie juristische Normen, psychologische Effekte und Verteidigungsstrategien ineinandergreifen.
Ausgehend von sechs Hörerreaktionen diskutieren sie:
- Wie stellt sich die Frage des Aussageverhaltens in allen Verfahrensstufen – bis hin zum Obergericht?
- Gibt es Beschuldigte, die reden wollen und können – und wann ist das sinnvoll?
- Warum schweigen in der Praxis weniger als 2 % der Beschuldigten vollständig – und welche Schlüsse lassen sich daraus ziehen?
- Welche Rolle spielt der psychologische Bias der „Miranda penalty“ – und werten auch Richter:innen und Staatsanwält:innen Schweigen unbewusst negativ?
- Erleben Schweigende in Einvernahmen häufiger Druck und Nachfragen?
- Kann ein gezieltes „Einvernahme-Training“ (mit oder ohne KI) helfen, solche Situationen zu meistern?
Empirische Studien aus den USA und Grossbritannien legen nahe: Schweigen wird von Geschworenen, Richter:innen und Ermittler:innen oft als Indiz für Schuld interpretiert – selbst wenn allen bewusst ist, dass es ein geschütztes Recht ist. Das ist kein bewusster Rechtsbruch, sondern eine unreflektierte kognitive Verzerrung. Die Kernaussagen der Studien sind:
- Schweigen ist psychologisch selten neutral.
- Der Effekt betrifft Laien und juristische Profis – Belehrungen neutralisieren ihn nicht vollständig.
- Verteidiger:innen müssen Mandant:innen auch mental auf mögliche Reaktionen auf Schweigen vorbereiten – und überlegen, ob und wie sie diesen Bias aktiv adressieren.
Schliesslich werfen Duri und Gregi einen Blick in die Schweizer Forschung:
Besprochen wird der Aufsatz „Die Belehrung über das Schweigerecht – Ein leeres Versprechen?“ (Capus / Stoll / Studer, 2016). Die Auswertung von 520 Einvernahmeprotokollen aus sieben Kantonen hat gezeigt:
- Vollständiges Schweigen ist die Ausnahme (1 %), teilweises Schweigen selten (6,5 %).
- Belehrungen sind fast immer formal korrekt, aber meist standardisiert und schwer verständlich.
- Stress, Sprachbarrieren und ungünstige Rahmung schwächen die Wirksamkeit.
Am Ende bleibt die zentrale Erkenntnis: Wer die psychologischen Mechanismen und empirischen Befunde kennt, kann Schweigen gezielt zu einem starken Verteidigungsinstrument machen – und Mandant:innen so vorbereiten, dass ihr Recht im Verfahren nicht nur besteht, sondern auch wirksam umgesetzt werden kann.
Bei einem Freispruchbier kam die Idee auf, die Strafprozessordnung Artikel für Artikel zu besprechen: Deshalb treffen sich [Duri Bonin](https://www.duribonin.ch) und [Gregor Münch](https://www.d32.ch/personen) freitags in den "Heiligen Stunden" des 5-Uhr-Clubs und diskutieren einen Artikel der Strafprozessordnung. Wann ist Aussageverweigerung sinnvoll? Warum braucht es Teilnahmerechte? Wie läuft eine Einvernahme ab und wie ist die Atmosphäre im Vernehmungszimmer? Wann finden die meisten Verhaftungen statt? Diesen und weiteren Fragen gehen Duri und Gregi in diesem Podcast nach.
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In dieser neuen Folge von Auf dem Weg als Anwält:in spricht Strafverteidiger Duri Bonin erneut mit Lea Hungerbühler – Richterin, Anwältin, Präsidentin von AsyLex, Mutter, Reiterin und Dissertantin. Es ist ein Gespräch darüber, wie man Gerichtssaal, Kanzlei, Familie und gesellschaftliches Engagement in einem Alltag vereint, in dem kein Tag dem anderen gleicht.
Lea erzählt, warum sie ohne Laptop kaum denkbar wäre, wie sie effizient arbeitet und weshalb der Glaube an Gerechtigkeit wichtiger ist als Titel oder Geld. Sie spricht über die hohe Frustrationstoleranz, die im Menschenrechtsbereich überlebenswichtig ist, und darüber, wie man Optimismus behält – auch wenn Rückschläge zahlreicher sind als Erfolge. Für sie ist Glück, alles zu haben, was sie erfüllt – ein Privileg, das sie bewusst lebt.
Zum Abschluss teilt sie ihre Einladungsliste für ein imaginäres Abendessen: von Ruth Bader Ginsburg bis Nelson Mandela. Die Botschaft: Versöhnung ist die grössere Kraft als Rache.
Zentrale Gedanken aus der Folge:
- «Mein Antrieb ist der Glaube an Gerechtigkeit – nicht das Sammeln von Titeln oder Geld.»
- «Frustrationstoleranz ist im Menschenrechtsbereich überlebenswichtig.»
- «Optimismus muss man sich bewahren – auch wenn die Rückschläge zahlreicher sind als die Erfolge.»
- «Glück heisst für mich, alles zu haben, was mich erfüllt – das ist ein Privileg.»
Ein Podcast über Haltung, Effizienz und den Mut, seinen eigenen Weg zu gehen – für alle, die wissen wollen, wie juristische Praxis, Menschenrechtsarbeit und persönliches Glück zusammenfinden können.
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In dieser Folge steigen Gregor Münch und Duri Bonin tief ins Herz der Strafverteidigung: Soll eine beschuldigte Person Aussagen machen – oder lieber schweigen? Im Gespräch beleuchten Gregor und Duri anhand konkreter Situationen die Risiken unüberlegter Aussagen und den Stellenwert des Schweigerechts in der Schweizer Strafprozessordnung. Dabei geht es nicht nur um juristische Normen, sondern auch um Psychologie, Protokollierungsprobleme und asymmetrische Machtverhältnisse im Ermittlungsverfahren.
Im Zentrum stehen Fragen wie:
- Was bedeutet das Schweigerecht in der Schweiz – und für wen gilt es?
- Warum kann eine Aussage selbst für Unschuldige gefährlich sein?
- Weshalb sollte man gerade am Anfang eines Verfahrens meistens keine Aussagen machen – unabhängig von der Schuldfrage?
- Welche Rolle spielen nonverbale Kommunikation und Protokollierung?
- Warum ist das Gedächtnis ein schlechter Verbündeter unter Druck?
- Wann – wenn überhaupt – ist der richtige Zeitpunkt für eine Aussage?
- Welche Besonderheiten gelten bei Vier-Augen-Delikten oder bei Haftsituationen?
- Was ist der Unterschied zwischen einer beschuldigten Person und einer Auskunftsperson – und wie wirkt sich das auf die Aussagepflicht aus?
Zentrale Aussagen:
- Schweigen ist kein Schuldeingeständnis, sondern ein fundamentales Verteidigungsrecht.
- Aussagen unter Druck, ohne Aktenkenntnis oder ohne juristische Begleitung, bergen hohe Risiken – selbst für Unschuldige.
- Protokollierungen sind nie neutral – sie sind eine juristische Übersetzung, in der Missverständnisse entstehen können.
- Die Komplexität der Einvernahmesituation (Dolmetscher, Haftschock, fehlendes Vertrauen) muss stets mitgedacht werden.
- Eine einzige, durchdachte und gut vorbereitete Aussage ist meist besser als viele unstrukturierte Wortmeldungen.
Ein Muss für alle, die sich mit Strafverfahren befassen – sei es als Betroffene, Verteidiger:innen, Jurastudierende oder einfach aus Interesse am Recht.
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