Ich reise gern. Und habe einen wunderbaren Begleiter, der mir mal im Ohr liegt, mal etwas fordert, mich ärgert, erfreut, mich vor allem selten gleichgültig läßt. Das Radio. ganz einfach. Zum Anmachen. Stimmen. Die stimmen müssen, damit sie mich anmachen. Ich bin ganz bei ihnen. Ein Wunder. Eine Liebe. Eine - ich zögere - eine Aussicht?
Ich reise gern. Und muss mich dabei kaum vom Platz bewegen. Das geht? Nein, das fährt. Fährt ab. Im Wohnzimmer. In Form einer Modelleisenbahn, die ich seit Kindertagen besitze. Und die mich immer noch “anmacht“, wenn ich sie anmache. Ich bin dann ganz da und ganz weg. Ein Wunder. Eine Aussicht. Nicht nur für trübe Tage.
Ich reise gern. Durch die Nachbarschaft, durch die Region, durch die ganze Welt. Glück gehabt mit der Wahl des Berufes, denn als Reporter kann man mal rasend mal langsam die Welt erkunden. Wobei mir das Begreifen anderer Perspektiven fast immer wichtiger war als noch einen Stempel mehr im Pass. Ich bin dann mal weg - eine wunderbare Aussicht.
Es ist ja alles noch garnicht so lange her und doch manchmal schon fast wieder vergessen. In meinem Podcast rase ich langsam durch dieses Jahr - zusammen mit der Emotionsforscherin und Historikerin Ute Frevert. Was haben wir über uns gelernt? Was nehmen wir mit - auch nach Corona?
Schokolade - selber machen. Mhm. Aber mich hat auch interessiert, wie das richtige Profis machen und ich bin in einer Manufaktur im Spreewald sehr kundig und freundlich durch den gesamten Prozess des Schokolade-Herstellens geführt worden. Von der Bohne bis zur Tafel. Und hab auch schon mal kosten können, wie Treptow schmeckt. Und was Schokolade mit Literatur zu tun hat.
Schokolade hat viele Seiten. Die Süsse kennt jeder, aber auch zartbitter und ganz bitter gibt es als Schokoladen"sorte". Und Geschichte hat die "süßeste Versuchung" natürlich auch geschrieben. Sogar Berliner und Brandenburger Geschichte. Ihr ist Jürgen Gressel-Hichert auf der Spur - und probiert dabei aus, wie Schokolade gelingen könnte. Ganz praktisch. Zu Hause. Wo sonst?
Die Nacht ist selten pechschwarz. Sie hat ganz andere Farben. Und Schattierungen. Und überhaupt Schatten. Kann man nachts besser oder anders sein und arbeiten. Oder sollte man sich doch lieber aufs Ohr legen? Ein Schauspieler und eine Schlafmedizinerin nähern sich mit Jürgen Gressel-Hichert einigen Geheimnissen der Nacht. Ein Podcast über Nachdenken. Und Nachtdenken.
Je mehr Corona uns in die eigenen vier Wände zwingt, desto größer scheint sie zu werden: die Langeweile. Und in der Tat kann sie äußerst giftig, ja manchmal sogar tödlich enden, wenn man ihr erliegt. Dabei ist Langeweile eigentlich eine Gefühlsdroge, die man handhaben kann. Aber auch hier kommt es auf die Dosis an: für die einen wirkt sie Fantasie anregend, für andere ist sie der blanke Horror. Langeweile ist nicht ganz ohne. Aber bei allen Risiken und Nebenwirkungen - wir haben da was …
Kann man den Garten wirklich gestalten? Kann man gegen das Wetter etwas ausrichten? Kann man vom Garten ... lernen. In diesem merkwürdigen Sommer war ich öfter draußen in meinem kleinen Paradies - sogar mit literarischer Begleitung. Und döse mich durch die Weltgeschichte. Und durch Rosen und Tomatenpflanzen.
Herbst. Der Garten muss winterfest gemacht werden. Aber ich habe auh ein paar Momente ganz für mich, um nochmal dieses merkwürdige Jahr Revue passieren zu lassen. Und mich an letzten Sonnenstrahlen zu erfreuen und am Laub. Wobei. Das macht Arbeit. Ja. So ein Garten ... aber ich will nicht klagen. Im Gegenteil.
Ich liebe Kaufhäuser. Ich habe selber jahrelang in einigen von ihnen gearbeitet. Sie sind eine besondere Art der Kaufkultur: Warenhäuser wie Hertie oder Wertheim und natürlich das KaDeWe. Sie waren mal kiez-prägend, aber in den letzten Jahren hat das große Kaufhaus-Sterben eingesetzt. Kaufhof schließt Filialen, Innenstädte fürchten die Verödung. Gibt es Hilfe? Und Ideen? Weil … im Kaufhaus bummeln gehen, einfach so, das würde ich ja immer noch gerne lieben.
Es gibt ihn bald. Sehr bald. Quasi ist er schon fast da. Der Glaube an einen Impfstoff ist groß. Aber Vorsicht. Ein Blick in die Geschichtsbücher der Seuchen lehrt: Das dauert. Auch wenn momentan viel Geld in die Entwicklung gesteckt wird. Besser wäre es, wir lernten mit Viren zu leben. Klingt nicht gut? Stimmt! Ist aber ziemlich realitisch.
Kommt sie? Ist sie schon da? Und was macht sie mit uns - die Zweite Welle der Corona-Pandemie? Jürgen Gressel-Hichert beobachtet sich und andere schon seit Monaten. Die Angst vor eigener Infektion, der Zweifel über Maßnahmen und das Neue Normal. Gibt es neben dem Schrecklichen auch etwas Positives? Ja ... vielleicht ... kommt drauf an.
Ich arbeite, andere verzweifeln. Nicht an meiner Arbeit, sondern weil ihnen - zum Beispiel coronabedingt - alle Felle wegschwimmen. Oder weil eine Künstliche Intelligenz ihre Arbeit übernommen hat oder - ach es gibt tausend Gründe für weniger oder keine Arbeitsangebote. Da scheint die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens fast wie eine Super-Lösung. Jeder kriegt Geld. Aber wer will dann noch arbeiten? Ich melde mich mal zaghaft. Noch jemand?
Ich könnte weniger arbeiten, ich könnte sogar schon in den Vorruhestand wechseln - und vorher noch eine kleine Auszeit nehmen. Aber was mache ich? Ich mache weiter. Arbeiten, wenn man Zeit hat, und solange, wie man Bock hat. Denkste. Flexibilität ist ein seltsames Zauberwort. Denn eigentlich ticken wir anders. Ich zumindest. Bin ich lernfähig?
Arbeit und Freizeit. Noch vor wenigen Jahren waren das fest umrissene Größen. Heute nicht mehr. Flexibilität heißt das Zauberwort. Aber was macht das mit mir, was mit der Gesellschaft? In der ersten Folge meines neuen Podcasts "Rasend Langsam" buchstabiere ich die neue Arbeitswelt im Homeoffice durch. Als rasender Reporter und als nachdenklicher Philosoph.
Er schlendert durch die Straßen, sitzt im Café oder radelt durch die Gegend. Er beobachtet Land und Leute, notiert Eigentümliches und denkt darüber nach. Mal ist er eher rasender Reporter, dann wieder der langsame und nachdenkliche Typ, der kleine Geschichten und Beobachtungen zu alltagsphilosophischen Betrachtungen verdichtet. Alle sieben Tage entführt Jürgen Gressel-Hichert in die Welt der Kultur und bringt sie auf seinen Punkt. Hier kommt Wort zu Wort und macht Sinn. Durchdacht. Eigensinnig. Bewusstseinserheiternd. So dass man einfach selber anfängt zu denken.