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SCHÖNER WOHNEN - Der Podcast zur Wohnungsfrage
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SCHÖNER WOHNEN - Der Podcast zur Wohnungsfrage

Author: Schöner Wohnen

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Alle zwei Wochen widmen wir uns bei SCHÖNER WOHNEN den #Wohnungsfragen unserer Zeit. Wir blicken zurück auf 30 Jahre neoliberale Wohnungspolitik, entwirren den (Berliner) Baufilz und stellen Instrumente vor, um den privaten Wohnungsmarkt zu verdrängen. Stichwort: Mietendeckel, Wohngemeinnützigkeit oder Vergesellschaftung.

Wir, das sind Niklas Schenker & Philipp Möller, die an verschiedenen Stellen in der Berliner Mieten- und Wohnungspolitik aktiv sind.
44 Episodes
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In Spanien erlebt die Mietenbewegung gerade eine riesige Protestwelle. Allein im April 2025 gingen Hunderttausende Menschen in 40 Städten auf die Straße, um gegen hohe Mieten, Airbnb und Zwangsräumungen zu demonstrieren. Im Zentrum der Proteste stehen Mieter*innengewerkschaften, die die spanische Politik vor sich hertreiben. Die Bundesregierung hat einen Mietendeckel eingeführt, der die Mieten in Katalonien sinken lässt.Was ist da los in Spanien? Was hat es mit den Mieter*innengewerkschaften auf sich und was kann man in Deutschland von der spanischen Mietenbewegung lernen? Darüber sprechen wir mit Jonathan Welker, Mietenaktivist und Historiker, der selbst einige Zeit in Barcelona lebte und bei einer Mietergewerkschaft aktiv war.Zuletzt schrieb er einen Artikel für die Analyse&Kritik zu den Mieter*innen-Protesten in Spanienhttps://www.akweb.de/bewegung/spanien-barcelona-mietergewerkschaft-senken-wir-die-mieten/
Noch verhandeln Union und SPD ihren Koalitionsvertrag. Wir ordnen für euch den aktuellen Stand zum Thema Bauen & Wohnen ein.Welche Verbesserungen gibt's für Mieter*innen und wo hat sich die Immobilienlobby durchgesetzt? Wie geht es weiter mit Mietpreisbremse, Umwandlungsverbot, Heizungsgesetz und sozialem Wohnungsbau?Abschließend diskutieren wir die Frage: Wird die neue Regierung noch weniger erreichen für Mieter*innen als die Ampel?
Die Linke ist zurück: Bei der Bundestagswahl hat sie mit 8,8 Prozent ein fulminantes Ergebnis erzielt. In Berlin ist Die Linke sogar stärkste Kraft geworden.Im Wahlkampf hat die Partei vieles richtig gemacht. Die Nachwahlbefragung zeigt: Die Linke hat vor allem als Kümmerer-Partei mit inhaltlichem Fokus überzeugt. Die Forderung nach einem bundesweiten Mietendeckel stand dabei im Vordergrund.Im Podcast diskutieren wir: Wie kann Die Linke entlang der Wohnungsfrage weiter aufgebaut werden? Wie kann sich Die Linke mit Kompetenzaufbau, Hilfe vor Ort und der Unterstützung von lokalen Kämpfen in der Klasse verankern und die Klasse organisieren?Und: Was erwartet uns mit der neuen Bundesregierung?In einem aktuellen Artikel für das Jacobin haben wir dazu ebenfalls einige Gedanken aufgeschrieben: https://jacobin.de/artikel/die-linke-linkspartei-bundestag-wahl-mietendeckel
Mieten deckeln und öffentlich, gemeinnützig bauen sind zwei Seiten der gleichen Medaille. Eine harte Regulierung der Mieten und große, öffentliche Bauprogramme wurden in vielen historischen Beispielen wie dem Roten Wien, Dänemark oder den Niederlanden gleichermaßnahmen genutzt, um Wohnungsnöte zu lindern. In dieser Folge sprechen wir darüber, warum das Thema bezahlbar Bauen von linker Seite mehr Beachtung finden sollte und welche Instrumente und Konzepte es gibt, um einen bezahlbaren Neubau zu organisieren und zu finanzieren. Dabei beziehen wir uns unter anderem auf eine Studie der Rosa Luxemburg Stiftung, die zeigt, wie es im Wiener Gemeindebau gelingt, die Mieten im Bestand niedrig zu halten und gleichzeitig öffentlich zu bauen: https://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Studien/Studien_2-24_Keine_Profite_2.Aufl_web.pdf#page=14
Viele Mieter*innen sind aktuell sehr verunsichert. Kein Wunder: Die Mietpreisbremse droht zum 31.12.2025 auszulaufen. Mieten werden damit auch zum Thema im laufenden Bundestagswahlkampf 2025. In dieser Folge erfahrt ihr alles rund um die Mietpreisbremse. Wir erklären, wie die Mietpreisbremse funktioniert oder besser warum sie nicht funktioniert, wo sie überall gilt und was man tun könnte, um sie wirksamer zu machen. Wir erklären den Unterschied zwischen Mietpreisbremse und Mietendeckel und diskutieren am Ende: Bremsen oder Deckeln?
Die Linke will bezahlbares Wohnen zu einem Kernthema im Bundestagswahlkampf machen. Eine aktuelle Umfrage zeigt: 73 Prozent unterstützen einen bundesweiten Mietendeckel. Wir sprechen in unserer neuen Folge über dieses wichtige Instrument. In Berlin gab es den Mietendeckel bereits – bis das Bundesverfassungsgericht nach Klage von CDU und FDP den Mietendeckel mit der Begründung kassierte, nur der Bund hat die notwendige Gesetzgebungskompetenz für das Vorhaben. Mietenstopp, Mietobergrenzen und Absenkung überhöhter Mieten – das sind die drei zentralen Elemente des Instruments. Wir besprechen, wie das Konzept der Linken aussieht, was die anderen Parteien sagen und inwiefern das Thema „Mieten“ ein zentrales Thema im Wahlkampf wird.
Passend zur kommenden Bundestagswahl am 23. Februar 2025 sind wir zurück aus der verlängerten Sommerpause. In der neuen Folge spricht Philipp mit Melanie Weber-Moritz, Bundesdirektorin des Deutschen Mieterbundes (DMB), über sozialen Klimaschutz für Mietwohnungen. Der DMB vertritt mit seinen knapp 300 örtlichen Mietervereinen zusammen rund drei Millionen Mieter*innen. Im Gespräch geht es um energetische Modernisierung als soziale Frage. Wir sprechen darüber, warum mit dem Gesetz der Modernisierungsumlage allein die Mieter*innen für den Klimaschutz bezahlen müssen, wie sich soziales Wohnen und Klimaschutz zusammenzubringen lassen und was es mit dem "Drittelmodell" auf sich hat, das der DMB zusammen mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) als Alternative vorschlägt.
Hohe Mieten und explodierende Heizkosten machen das Dach über dem Kopf für immer mehr Menschen zur Armutsfalle. Immer größere Teile der Bevölkerung, wie Alleinerziehende, Rentner*innen oder Transferleistungsbeziehende, sind faktisch vom normalen Wohnungsmarkt ausgeschlossen. Wir sprechen mit Ulrich Schneider, seit 1999 Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, Autor und Sozialexperte, über die sozialen und psychischen Folgen von Wohnungsnot für Betroffene und die Gesellschaft. Inwiefern befördert die Krise am Wohnungsmarkt den Rechtsruck und die gesellschaftliche Entsolidarisierung? Was hat die Ampel im Bund politisch auf den Weg gebracht, um die Situation von Armutsbetroffenen am Wohnungsmarkt zu verbessern? Warum ist es so schwierig Bewegung gegen Armut aufzubauen?
Bei der letzten Bundestagswahl versuchte sich Olaf Scholz als „Kanzler für bezahlbares Wohnen“ zu stilisieren – heute wissen wir: die aktuelle Bundesregierung ist ein mietenpolitischer Totalausfall. Kein Mietendeckel, zu wenig bezahlbarer Neubau, selbst bei der Verlängerung der Mietpreisbremse gibt es Probleme. Wir ziehen mit Caren Lay, Sprecherin für Mieten, Wohnen, Bauen der Linken im Bundestag eine Bilanz der Wohnungspolitik der Ampel. Was haben SPD, Grüne und FDP für Mieter*innen erreicht? Warum spielt Wohnungspolitik nur eine kleine Rolle im Bund? Seit Jahren streitet Caren als eine der profiliertesten Wohnungspolitikerin im Bundestag für einen bundesweiten Mietendeckel und eine neue Wohngemeinnützigkeit. In ihrem 2022 veröffentlichtem Buch Wohnopoly beschreibt sie, wie die Immobilienspekulation das Land spaltet und welche politischen Antworten es darauf gibt. Im Gespräch erklärt uns Caren, warum Wohnen eine Klassenfrage ist – und inwiefern sie sich bei Social Media aktuell mit großem Erfolg als Rapperin hervortut.
Am 01. Juni sind bis zu 12.000 Menschen in Berlin für bezahlbares Wohnen auf der Straße. Ein großer Erfolg, nachdem die Mieten-Demos in den letzten Jahren ausfielen und die Mietenbewegung kriselte. Mit Johannes und Sanna vom Bündnis gegen Mietenwahnsinn und Verdrängung diskutieren wir: ist die Mietenbewegung zurück? Woher kommt die neue Dynamik? Was sind aktuelle Auseinandersetzungen? Wie gehts es weiter und welche Aktionen sind im Vorfeld der Bundestagswahlen 2025 zu erwarten?
Wir müssen ihn nicht vorstellen: mit dem Linke-Urgestein Gregor Gysi haben wir über die Krise der Linken gesprochen. Was sind die Ursachen? Und wie kommt Die Linke wieder in die Offensive? Natürlich ging es dabei auch darum, welchen Stellenwert bezahlbares Wohnen und die öffentliche Daseinsvorsorge für Die Linke haben sollte und was sie von der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) lernen kann. Gregor erzählt uns, wie es in Ostberlin Anfang der 1990er Jahre von einen auf den anderen Tag (scheinbar) nicht mehr zu wenige, sondern viel zu viele Wohnungen gab. Schaltet rein!
In unserer neuen Folge erfahrt ihr alles, was ihr über den neuen Berliner Mietspiegel 2024 wissen müsst. Auf den ersten Blick zeigt sich durchschnittlich nur ein moderater Mietenanstieg – allerdings zeigt sich bei näherer Betrachtung ein differenziertes Bild: zwar sind die Mieten im Vergleich zum letzten Mietspiegel in einigen Baualtersklassen sogar gesunken, in anderen hingegen zeigen sich deutliche Sprünge. Für Mieter*innen bedeutet das, dass die Mieten in den kommenden Wochen und Monaten dort spürbar ansteigen werden. Wir diskutieren, wie der Mietspiegel zu bewerten ist, warum die regulierten Mieten bei den landeseigenen Wohnungsunternehmen schlimmeres verhindert haben und wie Du dagegen vorgehen kannst, wenn Du jetzt eine Mieterhöhung bekommst. Schaltet rein!
Der Immobilienkonzern ADLER ist aktuell der wohl meistgehasste Vermieter Berlins: Horrende Heizkostennachzahlungen von bis zu mehreren tausend Euro, hohe Mietsteigerungen und schlechte Instandhaltungen bringen immer mehr Mieter*innen auf die Barrikaden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ADLER wegen Bilanzfälschung und Marktmanipulation. In dieser Folge sprechen wir mit Marcel Eupen, der 1. Vorsitzender des Alternativen Mieter- und Verbraucherschutzverbundes (AMV), der viele betroffene Mieter*innen berät, über das Geschäftsmodell des ADLER-Konzerns und dessen aktuelle Krise. Wir beleuchten die Hintergründe von Aufstieg und Falls des börsennotierten Unternehmens und sprechen mit Marcel über den Ausstieg von ADLER aus dem Wohnungsbündnis des Senats, der als Mietrechtsberater diverse Verstöße gegen die Bündnisvereinbarung zu freiwilligen Mietbegrenzungen aufdeckte. Abschließend widmen wir uns den Heizkostennachforderungen und geben Betroffenen Tipps, wie sie auf hohe Nachzahlungen reagieren und Unterstützung finden können.
Berlin galt viele Jahre als eine der spannendsten Städte für Mieten- und Wohnungspolitik: Mietendeckel, Vergesellschaftung, Vorkaufsrecht und Rekommunalisierung, um nur einige wichtige Instrumente zu nennen. Seit einem Jahr regieren CDU und SPD in Berlin. Wir analysieren: was hat sich in diesem Jahr getan? Wir sprechen über die Deregulierung der landeseigenen Wohnungsunternehmen, warum der kommunale Neubau weiterhin nicht so richtig in Schwung kommt und inwiefern der Umgang mit dem Volksentscheid Deutsche Wohnen & Co enteignen ein handfester Skandal ist. Am 01. Juni findet in Berlin eine (hoffentlich große) Mieten-Demo statt. Wir diskutieren: bewirkt Schwarz-Rot zumindest ein Wiedererstarken von Mietenprotesten? Kann sich die Mietenbewegung wieder neu aufstellen? Hört rein!
Bezahlbares Wohnen ist eines der Top-Themen in vielen europäischen Ländern. Und die EU hat mehr Einfluss, als man zunächst denken könnte: Doch allzu oft steht sie auf der Bremse, wenn es um eine soziale Wohnungspolitik geht. Mit Martin Schirdewan, dem Vorsitzenden der Fraktion Die Linke im Europäischen Parlament und Parteivorsitzenden der Linken, diskutieren wir, welchen Einfluss die EU auf leistbares Wohnen nimmt und wie ein Paradigmenwechsel in der Wohnungspolitik in Europa aussehen könnte. Wir besprechen, wieso das EU-Beihilferecht und die europäischen Schuldenregeln die Investitionsmöglichkeiten für sozialen Wohnungsbau erheblich einschränken. Wir analysieren, was es mit der kürzlich verabschiedeten EU-Gebäuderichtlinie auf sich hat, die mehr energetische Modernisierung vorschreibt und wie die EU für mehr Transparenz bei Kurzzeitvermietungen von Airbnb & Co sorgen könnte. Natürlich sprechen wir mit Martin auch über das kürzlich verabschiedete GEAS und wie Die Linke im Europawahlkampf wieder in die Offensive kommen will. SOCIAL MEDIA Twitter: @schoenerwohnen_ Instagram: @schoenerwohnenpodcast ÜBER UNS Niklas Schenker ist Sprecher für Mieten und Wohnen der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus. Mehr Informationen zu seiner Arbeit: https://linktr.ee/niklasschenker Philipp Möller ist wohnungspolitischer Fachjournalist und schreibt u.a. für Jacobin, Jungle World und das MieterEcho. Eine Auswahl seiner Artikel: https://www.torial.com/philipp.moeller Zusammen betreiben wir den Podcast „Schöner Wohnen – Der Podcast zur Wohnungsfrage“.
Sozialer Wohnungsbau, Mietendeckel, Vergesellschaftung & Co: mit dem Ökonomen, Buchautor und Podcaster Maurice Höfgen diskutieren wir, warum leistbare Mieten in den Städten nicht am fehlenden Geld scheitern müssen und warum die Wohnraumkrise vor allem politisches Versagen ist. Staat statt Markt – das müsste vor allem für Wohnen als ein Grundbedürfnis und Menschenrecht gelten. Im Podcast besprechen wir, warum die Bundesregierung so gut wie alles falsch macht und warum es statt Deregulierung nun öffentliche Bauprogramme und harte Regulierung braucht. SOCIAL MEDIA Twitter: @schoenerwohnen_ Instagram: @schoenerwohnenpodcast ÜBER UNS Niklas Schenker ist Sprecher für Mieten und Wohnen der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus. Mehr Informationen zu seiner Arbeit: https://linktr.ee/niklasschenker Philipp Möller ist wohnungspolitischer Fachjournalist und schreibt u.a. für Jacobin, Jungle World und das MieterEcho. Eine Auswahl seiner Artikel: https://www.torial.com/philipp.moeller Zusammen betreiben wir den Podcast „Schöner Wohnen – Der Podcast zur Wohnungsfrage“.
Kommunist*innen können Wahlen gewinnen – KPÖ Plus hat bei den Gemeinderatswahlen in Salzburg mit mehr als 23 Prozent einen fulminanten Wahlerfolg gefeiert. Bürgermeisterkandidat Kay-Michael Dankl hat mehr als 28 Prozent geholt und steht am 24. März in der Stichwahl mit der SPÖ. Wie hat die Partei das geschafft? Das besprechen wir mit Georg Kurz, ehemaliger Bundesprecher der Grünen Jugend in Deutschland, der nun für die KPÖ in Salzburg aktiv ist. Ein Schlüssel: Die KPÖ hat leistbares Wohnen zu ihrem Kernthema und Markenkern gemacht und zwingt selbst die rechte Partei FPÖ sich mit ihren Forderungen auseinanderzusetzen. Zentral dafür sind eine alltägliche Arbeit an Basis auch abseits von Wahlkämpfen, ein anderer Politikstil als die etablierten Parteien und authentische Vertreter*innen dieser Politik. Innerhalb weniger Jahre konnte die KPÖ so zu einer politischen Kraft werden, die viele (Nicht-)Wähler*innen mobilisiert. Ohne Zweifel, die KPÖ ist gerade eine der spannendsten Linksparteien in Europa und der Wahlerfolg sorgt europaweit unter Linken für ein bisschen Optimismus. Mit Georg diskutieren wir: Was macht die KPÖ so erfolgreich und inwiefern unterscheidet sich ihre Strategie von anderen (Links-)Parteien? Was lässt sich für die gesellschaftliche Linke und die LINKE als Partei von Salzburg lernen und auf Deutschland übertragen? Das Gespräch mit Georg ist sicher eine unserer besten Folgen geworden – hört rein und schickt den Link an Freund*innen, Kolleg*innen und Genoss*innen!
In unserer neuen Folge sprechen wir mit Heike Sudmann, Sprecherin für Wohnungspolitik der Linken in der Hamburger Bürgerschaft, über Wohnungspolitik in Hamburg. Die Hansestadt gilt oft als „Bau-Primus“ – nicht nur Olaf Scholz, auch andere Bundesländer wie Berlin orientieren ihre Wohnungspolitik am angeblichen Erfolg der Hamburger Instrumente wie Wohnungsbündnis, Drittelmix und Bau-Offensive. Wir erklären, was es mit diesen Instrumenten auf sich hat und wie sie wirken. Wir diskutieren, inwiefern es sinnvoll, ist sich an der Wohnungspolitik von Hamburg zu orientieren. Auch hier sind die Mieten in den letzten Jahren massiv angestiegen und der Neubau ist oft wenig bezahlbar. Schlagzeilen machte vor einem Jahr der Erfolg der Volksinitiative „Keine Profite mit Boden und Miete“, die ein Verkaufsverbot von öffentlichen Grundstücken erreichen konnte. Außerdem sollen Sozialwohnungen künftig 100 Jahre Sozialbindungen aufweisen. Aber wie ist der Umsetzungsstand und lässt sich das auch für andere Kommunen und Städte übertragen? Nicht zuletzt sprechen wir mit Heike über den Stand der Volksinitiative „Hamburg Enteignet“, die nach dem Berliner Vorbild, große, private Immobilienkonzerne vergesellschaften will, aber vom Hamburger Senat aktuell ausgebremst und vor das Verfassungsgericht gezerrt wird.
Patriarchalische Machtstrukturen machen keinen Halt vor dem Wohnungsmarkt. Die Vermarktlichung von Wohnraum (re-)produziert patriarchale und kapitalistische Machtstrukturen und Geschlechterverhältnisse. Mit Dr. Sarah Klosterkamp, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und Sprecherin des AK Feministische Geographie, sprechen wir über die Lage von Frauen* auf dem Wohnungsmarkten und intersektionale Perspektiven auf bezahlbares und sicheres Wohnen. Klosterkamp arbeitet in einem DFG-Forschungsprojekt zu Entmietungsvorgängen und Zwangsräumungen. Im Podcast berichtet sie von Forschungsergebnissen und wie multiple Krisen die Wohnungsnot verschärfen. Wohnen, Arbeit, Armut, Geschlecht – das ist eng miteinander verschränkt. Frauen* sind im besonderen Maße von hohen Mieten, Wohnungsnot und struktureller und individueller Diskriminierung bei der Wohnungssuche betroffen. Die Ungleichheit bei Löhnen und der Verteilung von Sorge-Arbeit führt dazu, dass Frauen* einen deutlich schlechteren Zugang zu bezahlbaren Wohnungen haben. Eine gerechte Wohnungspolitik erfordert deshalb feministische Perspektiven. Erwähnte Literatur und Empfehlungen: Autor*innenkollektiv Geographie und Geschlecht (Hrsg.) (2021): Handbuch Feministische Geographien – Arbeitsweisen und Konzepte. Opladen: Barbara Budrich. Holm, Andrej/Regnault, Valentin/Sprengholz, Maximilian/Stephan, Meret (2021): Die Verfestigung sozialer Wohnversorgungsprobleme. Entwicklung der Wohnverhältnisse und der sozialen Wohnversorgung von 2006 bis 2018 in 77 deutschen Großstädten. Düsseldorf: Hans Böckler Stiftung Kemper, Jan/Vogelpohl, Anne (2020): Die sozialunternehmerische Stadt: Gesellschaftliche Ungleichheit, Reproduktionskrise und Stadtpolitik in Hamburg. In: Geographica Helvetica 75, S. 221-233 Klosterkamp, Sarah (2023): Geographie und Recht. Münster: Westfälisches Dampfboot. Reichle, Leon Rosa/Kuschinski, Eva (2020): Why housing is a feminist issue, oder warum die Wohnungsfrage feministisch zu stellen ist. In: Feministische Geo-RundMail, 81, 33-36. Vogelpohl, Anne (2022): Wohnen als Brennglas auf intersektionale Ungleichheiten und was sonst noch möglich ist: Feministisch-geographische Wohnforschung ist multiperspektivisch. In: Feministische Geo-Rundmail, 88, 51-54 Homepage Dr. Sarah Klosterkamp www.humangeographie.de/klosterkamp Weitere Informationen zum DFG-Forschungsprojekt: Zwangsgeräumt – Logiken, Praktiken und Vulnerabilitäten im Kontext von Entmietungsvorgängen in Zeiten der Mehrfachkrise (online einsehrbar unter: https://gepris-extern.dfg.de/gepris/projekt/528992907?language=de)
Der Signa Konzern ist insolvent. Mit der Pleite des Konzerns fallen auch die allermeisten Karstadt- und Galeria-Kaufhof Filialen leer, deren Eigentümerin die Signa ist. Leidtragende sind Tausende Beschäftigte, die ihre Jobs verlieren und die Einkaufsstraßen in vielen Städten, in denen nun Leerstand droht. Auf den Baustellen des Signa-Konzerns drohen jahrelange Investitionsruinen. In dieser Folge beschäftigen wir uns mit dem Aufstieg und Fall des Signa Konzerns und seines Hauptanteilseigners, dem österreichischen Immobilienmogul René Benko. Gemeinsam mit unserem Gast Lukas Klatte, Referent für Bauen & Wohnen der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus und Signa-Experte der Berliner Linken, erklären wir, wie das spekulative Geschäftsmodell von Signa funktioniert. Wir zeigen, welche Rolle das weit in rechte Kreise verzweigte Netzwerk für den Aufstieg des Immobiliengiganten spielte und analysieren wieso das Geschäftsmodell zusammenbrach. Wir beleuchten die Rolle der Politik bei der Unterstützung von Signa und die Zwänge einer investorengetriebenen Stadtentwicklung, die das Schicksal von Innenstädten und Beschäftigten in die Hände von windigen Immobilienkonzernen legt. Abschließend diskutieren wir mögliche Auswege aus der Krise und die Möglichkeit einer Kommunalisierung und alternativen Nutzung der leerstehenden Karstadt und Galeria-Kaufhof-Gebäude.
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