DiscoverSWR Aktuell Im Gespräch„Man kann Menschen ja nicht E-Autos verschreiben“ – Forscher über Zukunft der deutschen Autoindustrie
„Man kann Menschen ja nicht E-Autos verschreiben“ – Forscher über Zukunft der deutschen Autoindustrie

„Man kann Menschen ja nicht E-Autos verschreiben“ – Forscher über Zukunft der deutschen Autoindustrie

Update: 2025-10-23
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Die Autoindustrie muss sich stark verändern

Quelle: Lutz Eckstein, Leiter des Instituts für Kraftfahrzeuge (ika) an der RWTH Aachen



Die deutsche Autoindustrie hat für Lutz Eckstein durchaus eine Zukunft, sie müsse sich aber an globale Veränderungen anpassen. Als große Probleme sieht der Autoforscher zum Beispiel die Abhängigkeit von China, vor allem bei Batterien, und den veränderten US-Markt, weil Donald Trump mehr auf Verbrenner setzt. Umdenken sei nötig, so Eckstein, insbesondere bei Antriebstechnologien und Software.
In vielen europäischen Ländern werden sehr wenige E-Autos gekauft- und Eckstein sagt: Das macht den Herstellern Probleme, weil sie stark in diese Technologie investiert haben – und das Geld nun wieder hereinholen müssten.
Das Problem sei, dass sich die Industrie nicht nur auf Europa konzentrieren könne, auch kleine Unternehmen müsste global denken.

Wir brauchen attraktive, nachhaltige Angebote – nicht nur Elektro.

Quelle: Professor Lutz Eckstein, RWTH Aachen



Für den Aachener Autoforscher liegt die Zukunft in einem Mix aus Technologien: batterieelektrische Fahrzeuge und Plug-in-Hybride, aber auch E-Autos mit einem kleinen Verbrennungsmotor, einem „Range Extender“. Eckstein spricht sich auch für moderne Verbrenner mit alternativen und nachhaltigen Kraftstoffen mit „grünen Molekülen“ aus, denn besonders im Nutzfahrzeugbereich seien rein elektrische Lösungen oft nicht praktikabel.

75 Prozent des Bedarfs decken wir heute durch fossile Energieträger. Die müssen wir alle ersetzen.

Quelle: Autoforscher Lutz Eckstein



Technologisch sei emissionsfreie Mobilität möglich – aber nur, wenn auch flüssige Energieträger CO₂-neutral werden. Eckstein verweist auf HVO [Hydrotreated Vegetable Oil, eine nachhaltig erzeugte Alternative zum Diesel – Anmerkung der Redaktion] als ersten Schritt und betont, dass 75 Prozent des deutschen Energiebedarfs derzeit noch fossil gedeckt werden. Diese Lücke könne Strom allein nicht schließen.
Schwierig ist nach Ansicht des Autoforschers, dass die Unternehmen jetzt, in der Krise, nochmal Geld investieren müssen, um auch diese anderen Technologien zu entwickeln. Aber das hält Eckstein für unausweichlich, wenn man jetzt hier in dieser Phase überleben und Produkte für den weltweiten Markt anbieten möchte.
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