Bis zu 170 verletzte Skifahrer täglich
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Zwischen eisigen Pisten und überforderten Muskeln: In der Unfallchirurgie am LKH Bludenz landen derzeit täglich bis zu 170 verunfallte Wintersportler.
Kunstschnee, Kraft und kritische Bedingungen
Der Winter ist da – zumindest kalendarisch. Auf Vorarlbergs Pisten fehlt jedoch vielerorts der Naturschnee. Stattdessen: Kunstschnee. Was auf den ersten Blick nach Wintersportvergnügen aussieht, endet für viele auf der Notfallstation, so der ORF Vorarlberg. Im Landeskrankenhaus Bludenz sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache: Täglich werden dort derzeit zwischen 120 und 170 verletzte Skifahrer behandelt.
Die Bandbreite der Verletzungen ist groß: Kopfverletzungen, Oberschenkelhalsbrüche und besonders häufig Kreuzbandrisse. Oberarzt Philipp Bichay kennt die Gründe – und spart nicht mit klaren Worten.
“Ich würde bei diesem Wetter gar nicht Skifahren gehen”
Der Kunstschnee ist hart, eisig und verlangt viel Kraft, erklärt Bichay. Diese fehlt aber oft – besonders bei Touristen und Skianfängern. Die Folge: überforderte Muskulatur, fehlende Körperspannung – und ein erhöhtes Verletzungsrisiko.
Gerade Urlaubsgäste zieht es trotz schwieriger Bedingungen auf die Piste. Viele von ihnen landen danach direkt in der Ambulanz. Die Einheimischen hingegen bleiben laut Bichay oft vorsichtig: Sie warten auf den echten Schnee.
Wintersport nur mit Vorbereitung
Für alle, die trotzdem fahren möchten, hat der erfahrene Unfallchirurg einen eindringlichen Rat: Nur wer gut trainiert und aufgewärmt ist, sollte sich bei diesen Bedingungen auf die Piste wagen.
Denn die Kombination aus harter Oberfläche und mangelnder Fitness wird schnell zur gefährlichen Falle.
(VOL.AT)




