DiscoverDas UniversumDU137 - 3I/ATLAS: Interstellarer Komet oder feindliches Raumschiff?
DU137 - 3I/ATLAS: Interstellarer Komet oder feindliches Raumschiff?

DU137 - 3I/ATLAS: Interstellarer Komet oder feindliches Raumschiff?

Update: 2025-08-26
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Und: Wie kommt man nach Tristan da Cunha?

DU137 - 3I/ATLAS: Interstellarer Komet oder feindliches Raumschiff?


Und: Wie kommt man nach Tristan da Cunha?


In Folge 137 geht es um weite Reisen. Wir schauen, wo sich unsere Hörerschaft herumgetrieben hat (zum Beispiel in Tristan da Cunha). Und dann widmen wir uns einem Besucher aus dem interstellaren Raum. Der Asteroid 3I/ATLAS ist das dritte Objekt dieser Art das wir gefunden haben - und mit ziemlicher Sicherheit kein feindliches Alien-Raumschiff!


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Lange Reisen der Hörer:innen


Unsere Hörerschaft hat Urlaub gemacht und uns schöne Karten geschickt. Von den Cook-Inseln, aus Charleston, aus dem Nördlinger Ries, aus London, aus Amsterdam und von der entlegensten Insel der Welt: Tristan da Cunha. Die Post von dort hat es trotz aller Schwierigkeiten bis zu uns geschafft und wir hoffen, die Reise von Quintus ist gut verlaufen. Vielen Dank an alle, die uns etwas geschickt haben!


3I/ATLAS - der dritte interstellare Besucher


Am 1. Juli 2025 wurde mit dem astronomischen Frühwarnsystem Asteroid Terrestrial-impact Last Alert System (ATLAS) ein neues interstellares Objekt entdeckt. Die Analyse ergab, dass der Himmelskörper bereits seit dem 14. Juni mehrfach mit der Zwicky Transient Facility (ZTF) am Palomar-Observatorium in Kalifornien sowie mit den ATLAS-Instrumenten in Chile, Südafrika und auf Hawaiʻi beobachtet worden war. Diese Daten ermöglichten erste Bahnbestimmungen.


Der etwa 4 bis 5 Kilometer große Himmelskörper bewegt sich auf einer stark hyperbolischen Bahn, die ihn nicht in die Nähe der Erde bringt. Da er kometarische Aktivität zeigt, wurde er als drittes bestätigtes interstellares Objekt nach ʻOumuamua (1I) und Borisov (2I) eingestuft und erhielt die Bezeichnung 3I/ATLAS. Seine Bahn ist rund 175° gegen die Ekliptik geneigt, er bewegt sich also retrograd durch das Sonnensystem.


Sein sonnennächster Punkt (Perihel) wird für den 29. Oktober 2025 erwartet. Dabei wird er sich in etwa 203 Millionen Kilometer Entfernung zur Sonne befinden, zwischen den Umlaufbahnen von Mars und Erde. Am 3. Oktober 2025 wird sich 3I/ATLAS dem Mars bis auf nur 29 Millionen Kilometer (0,19 AE) nähern. Der Erde kommt er am 19. Dezember 2025 nicht näher als auf 269 Millionen Kilometer (1,80 AE). Schließlich wird er um den 16. März 2026 den Jupiter in einer Distanz von etwa 53 Millionen Kilometer (0,36 AE) passieren.


Der Komet näherte sich dem Sonnensystem aus Richtung des Sternbilds Schütze. Während seines Durchflugs wird er durch die Gravitation der Sonne um etwa 18,7° aus seiner ursprünglichen Bahn abgelenkt, sodass er das Sonnensystem später in Richtung der Grenze zwischen den Sternbildern Zwillinge und Orion wieder verlassen wird. Mit seiner hohen Geschwindigkeit könnte er in rund 8000 Jahren die Oortsche Wolke in etwa 100.000 AE Entfernung durchstoßen und dann mit einer Restgeschwindigkeit von 58 km/s in den interstellaren Raum zurückkehren.


Vergleichende Analysen der Bewegungsparameter zeigen, dass 3I/ATLAS höchstwahrscheinlich nicht aus demselben Stern- oder Haufensystem stammt wie die früheren interstellaren Besucher 1I oder 2I. Vielmehr deuten Hinweise darauf hin, dass er aus der dicken Scheibe (thick disk) der Milchstraße stammt – einer alten galaktischen Komponente, deren Sterne und Objekte zwischen 3 und 11 Milliarden Jahre alt sein können und somit deutlich älter als das Sonnensystem sind.


Raumsonden im Sonnensystem könnten während der nahen Begegnungen Beobachtungen durchführen. So könnte etwa ein im Marsorbit befindliches Raumfahrzeug den Vorbeiflug im Oktober 2025 nutzen. Auch die Raumsonde Juno um Jupiter käme für Beobachtungen in Frage, wenn 3I/ATLAS im März 2026 an Jupiter vorbeifliegt – allerdings ist eine gezielte Umlenkung wegen Treibstoffmangels und technischer Probleme unwahrscheinlich. Weitere Raumsonden wie Psyche und die europäische Mission JUICE werden 3I/ATLAS in Entfernungen von rund 0,4 AE bzw. 0,33 AE passieren. Ob diese Missionen jedoch auf den Kometen ausgerichtet werden können, ist fraglich, da dies ihre primären Missionsziele gefährden könnte.


Das Weltraumteleskop Hubble hat das bislang detailreichste Bild von 3I/ATLAS aufgenommen. Darauf ist ein Staubschweif zu erkennen – allerdings nicht wie bei gewöhnlichen Kometen von der Sonne weggerichtet. Stattdessen weist er eine leicht in die Länge gezogene Struktur auf, die offenbar durch ungleichmäßig über die Oberfläche verteilte Ausgasungen verursacht wird.


Und natürlich hat der Harvard-Astrophysiker Avi Loeb die Entdeckung in einem Aufsatz diskutiert und provokant gefragt: „Is the Interstellar Object 3I/ATLAS Alien Technology?“. Seine Argumente sind wenig überzeugend und es gibt absolut keinen Grund, warum es sich bei dem Objekt um ein Raumschiff handeln sollte.


Fragen aus der Hörerschaft


Malo hat sich Star Trek Discovery angeschaut und dort eine ”Crazy galactic border” entdeckt und fragt uns: _”Ist das tatsächlich eine Sache”?


Nein, ist es nicht!


Sci-Fi-Sommerrätsel


Evi ist wieder unterwegs in der Sci-Fi-Welt und schickt uns Postkarten. Ihr sollt diesmal nicht nur erraten, wo sie ist, sondern auch welcher Film sie jeweils inspiriert hat. Eure Lösungen schickt dann bitte nach Ende der Sommerfolgen an hello@dasuniversum.at. Einsendeschluss ist der 7. September 2025 und zwar bis zum Ende der totalen Mondfinsternis an diesem Tag.


Hier ist der Text der letzten Karte:


Liebe Ruth, lieber Florian, der Urlaub neigt sich dem Ende zu. Und das ist auch schon meine letzte Postkarte, bevor es wieder nach Hause geht. Ich muss gestehen, dass ich mich schon sehr freue, wieder bei euch zu sein. Die letzten Tage hier waren sehr verregnet. Dieser ständige Nieselregen schlägt mir langsam etwas aufs Gemüt. Um meine schlechte Laune zu vertreiben und weil ich im Urlaub auch nicht Trübsal blasen wollte, war ich gestern Abend noch unterwegs. Und weil es ja regnete, habe ich mir ein Taxi bestellt. Wir flogen durch die tiefen Schluchten der riesigen Wolkenkratzer vorbei an den gigantischen Werbeflächen, die schon von weiter Ferne zu sehen sind und hier Tag und Nacht leuchten. Der Taxifahrer brachte mich zu einer belebten Straße, an der sich trotz des schlechten Wetters viele Menschen tummelten. Bei einem Asiastand bestellte ich mir Nudeln und überlegte mir, was ich danach machen könnte.


Da der Regen endlich etwas nachgelassen hatte, beschloss ich, mir noch einen Cocktail in einer Bar zu genehmigen. Ich fragte den Betreiber des Essensstands nach einer Empfehlung und er meinte, in der Nähe gibt es eine Bar mit tollen Drinks und einer super Tänzerin. “Das ist keine Bar für mich”, meinte ich zu dem älteren Asiaten. Doch, tolle Tänzerin, mit Schlange um Körper, deutete er mir, denn er sprach kaum Deutsch, noch Englisch. Ich beließ es dabei und bedankte mich höflich bei ihm. Die Schlange ist bestimmt nicht echt, dachte ich mir, als ich dann durch die mit Neonschildern beleuchtete Straße spazierte. Ich ließ mich ein wenig von der Masse treiben, ein Lokal reihte sich nach dem anderen und ohne dass ich es bemerkt hatte, landete ich just vor dem Lokal mit der Schlangentänzerin. Doch statt Ausgelassenheit und Abschweifung herrschte hier große Aufregung. Die Polizei war vor Ort und sperrte die Straße ab. Eine riesige Menschentraube versperrte mir allerdings die Sicht und ich konnte den Grund für den Polizeieinsatz nicht erkennen. Ich sah nur, dass überall Glasscherben herumlagen. Nicht schon wieder, war der erste Gedanke, der mir durch den Kopf schoss.


Ich hatte schon genug Aufregung in diesem Urlaub gehabt. Ich ruf mir lieber ein Taxi über ein Vid-Phon, bevor wieder irgendein Typ in Ledermontur auftaucht. Ich wollte mich schon abwenden, da erst bemerkte ich neben mir die elegante Dame. Sie versuchte ebenfalls einen Blick auf die chaotische Szene vor uns zu erhaschen. Mit dem noblen Mantel, der Hochsteckfrisur und dem roten Lippenstift wirkte sie wie ein Fremdkörper in dieser heruntergekommenen Gegend. Die gehörte eindeutig nicht her. Unsere Blicke trafen sich. Sie wirkte verstört und zugleich bedrückt. Ich suche einen Mann, sagte sie und ließ ihren Blick schweifen. Ich blickte mich ebenfalls um, als wüsste ich, wen sie meinte. Hier waren hunderte Männer, Lady! Dann wandte sie sich wieder zu mir. Ihre Augen glänzten sonderbar. “Er wollte mich auf einen Cocktail einladen, hier in der Bar”, sie machte eine Pause. Aber sie habe abgelehnt, weil diese Bar nichts für sie sei, fügte sie dann hinzu.


Ich wusste nicht, was ich antworten sollte und auch wenn ich der Meinung war, dass dies tatsächlich kein Ort war, an dem man sein Love Interest einlädt, erwiderte ich, dass das doch nett sei von ihm. Ob er denn auch nett sei, fragte ich sie. Jetzt lächelte sie. Er sei sogar sehr nett und sehr charmant. Na bitte. Aber, sie fragte sich, ob er sie nicht verfolgen und umbringen würde, wenn sie die Stadt verlassen würde. Wie bitte? Ich war alarmiert. Warum sollte er denn sowas tun, frag

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Florian Freistetter, Ruth Grützbauch, Evi Pech