DiscoverVon Asch bis Zips: Der Osten für die OhrenEurope on the Move - Frankfurt (Oder) 1945
Europe on the Move - Frankfurt (Oder) 1945

Europe on the Move - Frankfurt (Oder) 1945

Update: 2020-12-08
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In unserer Pilotsendung stellen wir den Kanal »Von Asch bis Zips« vor und präsentieren die Podiumsdiskussion »Europe on the Move - Frankfurt (Oder) 1945« mit Dr. Andreas Kossert, Historiker, Berlin, Dr. Karl-Konrad Tschäpe, Museum Viadrina/Gedenk- und Dokumentationsstätte »Opfer politischer Gewaltherrschaft«, Frankfurt (Oder) und Dr. Mateusz Hartwich, Kulturwissenschaftler, Berlin. Sie fand am 30. Oktober 2020 im Schloss Cecilienhof statt – als Teil der Veranstaltungsreihe »Bahnhof Europas. Frankfurt (Oder) 1945«, mit der wir 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Potsdamer Konferenz ein Stück wechselvoller brandenburgischer, aber auch europäischer Geschichte thematisieren. 


Die zunächst weitestgehend von Kriegshandlungen verschonte Stadt Frankfurt (Oder) wurde 1945 massiv von den Ereignissen des Zweiten Weltkriegs getroffen. Zum einen fiel das über Jahrhunderte gewachsene historische Stadtzentrum in wenigen Wochen Kriegseinwirkungen und Brandstiftungen zum Opfer. Zum anderen wurde Frankfurt ab 1945 zu einem Umschlagplatz für Hundertausende. Bereits im Januar 1945 erreichten erste Flüchtlinge aus östlichen deutschen Provinzen die Oderstadt. Ab Mai 1945 durchquerten sie ehemalige osteuropäische Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene auf dem Weg in ihre Heimat. Aber auch deutsche Kriegsgefangene, politische Häftlinge, Heimkehrer, Vertriebene und Zwangsarbeiter trafen hier zwischen 1945 und 1956 aufeinander. Infolge des Potsdamer Abkommens sollte Frankfurt (Oder) zu einer Grenzstadt und ihr östlicher Stadtteil Dammvorstadt zur polnischen Stadt Słubice werden, in der Menschen aus Zentral- und Ostpolen, aber auch zuvor nach Sibirien deportierte Polen bzw. ehemalige Gulag-Häftlinge angesiedelt wurden. Für fast alle war Frankfurt (Oder) Station auf dem Weg in eine ungewisse Zukunft und der Aufenthalt hier gleichzeitig von existentieller, prägender Bedeutung.


Ein Projekt des Deutschen Kulturforums östliches Europa in Kooperation mit dem Institut für angewandte Geschichte - Gesellschaft und Wissenschaft im Dialog e.V. und dem Museum Viadrina in Frankfurt (Oder) im Rahmen des Themenjahres »Krieg und Frieden. 1945 und die Folgen in Brandenburg - Kulturland Brandenburg 2020«. Gefördert wird es durch das Kulturland Brandenburg und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.


Titelbild: Panorama mit Blick auf die gesprengte Brücke nach Osten, Frankfurt (Oder) 1945, © Stadtarchiv Frankfurt (Oder) / Foto: Walter Fricke


Musik: Jaspar Libuda



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