Fahrplanwechsel: Was ändert sich bei der Bahn in Bayern?
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Mehr Fahrten auf stark nachgefragten Strecken, schnellere Verbindungen, zusätzliche ICE-Sprinter, aber auch Baustellen und der Wegfall wenig genutzter Züge: Mit dem Fahrplanwechsel am Wochenende (14. Dezember) kommen auf Bahnreisende in Bayern etliche Änderungen zu. Die Preise im Fernverkehr sollen allerdings laut DB stabil bleiben. Ein Überblick:
Schnellere Taktung
Nahezu im Halbstundentakt soll es künftig ICE-Züge zwischen Erfurt und Nürnberg mit Weiterfahrt oder Anschluss nach München geben. Möglich werde dies durch zusätzliche Fahrten und veränderte Abfahrtzeiten. Dadurch würden diverse zweistündliche Umsteigeverbindungen jeweils um rund 30 Minuten verkürzt. München–Dresden soll künftig 4 Stunden 15 Minuten dauern, Passau–Berlin 4 Stunden 45 Minuten und Ansbach–Berlin 3 Stunden 30 Minuten.
Künftig im Stundentakt sollen schnelle ICE-Züge in rund vier Stunden zwischen München und Berlin via Nürnberg, Erfurt und Halle fahren. Ein neuer Sprinter sei morgens von Stuttgart (7.03 Uhr) nonstop nach Nürnberg (an 8.57 Uhr) unterwegs und von dort ohne Halt weiter nach Berlin (11.47 Uhr), retour um 16.12 Uhr ab Berlin via Nürnberg (19.01 Uhr) nach Stuttgart (20.57 Uhr) – und damit laut DB zwischen Nürnberg und Stuttgart in Rekordfahrtzeit von weniger als zwei Stunden.
Mehr Züge von München ins Ausland
Ab München, Rosenheim, Prien, Traunstein und Freilassing gibt es künftig mehr Direktverbindungen – nahezu zweistündlich – nach Klagenfurt und nach Graz. Um 10.16 Uhr fährt ein Eurocity (EC) ab München via Villach direkt nach Ljubljana und Zagreb. Fahrgäste aus Günzburg und Augsburg haben in/aus Richtung Österreich künftig drei umsteigefreie Hin- und Rückfahrten.
Der ICE aus München via Augsburg nach Amsterdam fährt künftig zwei Stunden früher um 14.20 Uhr ab München mit Ankunft in Amsterdam um 21.29 Uhr. Neu geht es um 18.35 Uhr ab München über Nacht mit Schlaf-, Liege- und Sitzwagen direkt in die polnische Stadt Przemysl an der ukrainischen Grenze.
Regelmäßiger im Takt nach Hamburg und NRW
Auf der stündlichen Linie München–Nürnberg–Würzburg–Hannover–Hamburg sollen zwölfteilige ICE 4 mit 830 Sitzplätzen eingesetzt werden – ohne die bisher zweistündlichen verspätungsanfälligen Zugteilungen in Hannover nach/von Bremen und ohne einmal täglich abweichende Ziele wie Dortmund oder Passau/Wien.
Auch bei der stündlichen ICE-Linie München–Nürnberg–Aschaffenburg–Frankfurt–Köln–Essen entfällt in Würzburg das einmal am Tag durchgeführte An- und Abkuppeln eines Zugteils via Kassel nach/von Paderborn und Hamm. Dadurch entfalle zwar die Direktverbindung, es soll aber mehr Stabilität in den Fahrplan bringen.
Neu entstehe ein durchgehender Zweistundentakt für die besonders schnellen Direktverbindungen für München und Augsburg via Stuttgart und Frankfurt Flughafen nach/von Rhein/Ruhr. Für Augsburg via Würzburg bzw. Nürnberg bestehen weiterhin zehn Direktverbindungen pro Tag und Richtung nach Hannover/Hamburg bzw. Erfurt/Berlin. Auch Ansbach profitiere von schnellen ICE-Direktverbindungen nach Hannover bzw. Hamburg – bis 6. Februar 2026 sind es zwei ICE-Zugpaare, ab 7. Februar baubedingt noch eines.
Weniger Fernverkehrsverbindungen im Saaletal
Auf der Strecke Leipzig–Jena–Lichtenfels–Nürnberg ist das IC-Angebot Ende 2023 tagsüber von einer auf fünf Zugfahrten pro Richtung ausgeweitet worden. «Leider ist hier die Nachfrage extrem schwach», teilte die DB mit. Daher verblieben dort tagsüber noch zwei IC-Zugpaare, eines vormittags und eines abends.
Ein nächtliches Zugpaar im Saaletal bleibe ebenfalls bestehen, und zwar neu als ICE Berlin–Augsburg–München. Der bisherige IC-Halt Fürth entfalle beim neuen nächtlichen ICE wegen zu niedriger Bahnsteige.
Touristische Anbindungen
Änderungen gibt es bei touristischen Reisezielen: Oberstdorf werde mit einem Zugpaar nach/von NRW direkt im Fernverkehr angebunden – ab 11. Juli 2026 mit dem neuen ICE L, der einen tiefen Einstieg und ein Bordrestaurant bietet. Für Fahrten nach Berchtesgaden können schnelle Fernverkehrsverbindungen mit Anschlüssen an den Regionalverkehr in Freilassing genutzt werden.
Die umsteigefreie Anbindung von Garmisch-Partenkirchen an den Fernverkehr erfolge künftig an Wochenenden mit einer neuen ICE-Direktverbindung ab Saarbrücken (5.36 Uhr), Mannheim (7.11 Uhr), Stuttgart (7.57 Uhr), Ulm, Günzburg (9.10 Uhr), Augsburg (9.42 Uhr) und München (10.27 Uhr) – mit Ankunft um 12.05 bzw. 12.35 Uhr in Garmisch-Partenkirchen. Die Züge halten ebenso in Tutzing, Weilheim und Murnau.
Aus Richtung Hamburg und Berlin sollen Umsteigeverbindungen in München von ICE-Zügen zum eng getakteten Regionalverkehr bestehen bleiben.
Nürnberg–Passau mit Baueinschränkungen
Das bisherige IC-Zugpaar um 6.00 Uhr ab Nürnberg via Passau nach Wien bzw. spätabends retour von Wien nach Nürnberg (an 0.00 Uhr) entfällt, stattdessen fährt bis zum Start der Generalsanierungen zwischen Nürnberg und Passau am 6. Februar 2026 ein ICE. Ein später ICE wie etwa aus Frankfurt fährt laut Bahn lediglich noch bis Regensburg (in der Regel an 23.39 Uhr) statt Passau.
Das bisher testweise am frühen Nachmittag in Straubing haltende ICE-Zugpaar Berlin–Wien hält wie die anderen Zugpaare auf dieser Relation einheitlich in Plattling wegen der dort stärkeren Nachfrage. In Straubing halten dann noch zwei ICE frühmorgens in Richtung Frankfurt.
Ab 6. Februar 2026 seien aufgrund der Generalsanierungen zwischen Nürnberg und Passau vorübergehend längere Fahrzeiten oder Angebotsreduktionen erforderlich. Dagegen könne ab 7. Februar um 7.02 Uhr in Aschaffenburg wieder ein ICE aus Nürnberg nach Frankfurt, Mainz, Bonn und Köln halten.
Änderungen im Regionalverkehr
Der Fahrplanwechsel wirkt sich auch auf den Regional- und S-Bahn-Verkehr aus. Durch das Deutschlandticket seien insbesondere auf touristisch stark frequentierten Linien die Fahrgastzahlen stark gestiegen, so die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG). Deswegen sei etwa die Kapazität auf der Strecke München-Salzburg erhöht worden. Im Gegenzug gebe es an anderer Stelle Einsparungen.
In Nürnberg gibt es Änderungen bei den S-Bahnen S1, S2 und S3. In Ostbayern werden mehrere Strecken, zum Beispiel Regensburg-Weiden-Marktredwitz, mindestens bis 23 Uhr im Stundentakt befahren. Im Ostallgäu soll die neu gebaute Station Marktoberdorf Nord künftig stündlich bedient werden. Für Abweichungen im Fahrplan wird die Generalsanierung der Bahnstrecke Nürnberg-Regensburg-Passau sorgen.
Fahrplan 2026 im Netz verfügbar
Die neuen Verbindungen des Fahrplans 2026 sind in der Fahrplanauskunft auf www.bahn.de sowie im DB Navigator abrufbar.
Quelle: dpa




