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Gabriel Wolkenfeld: Babylonisches Repertoire

Gabriel Wolkenfeld: Babylonisches Repertoire

Update: 2024-09-23
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Description

Der junge Yair dümpelt ein wenig durchs Leben, kellnert, döst am Strand, würde gern als DJ groß rauskommen. Sein Liebes- und Sexleben ist auch einigermaßen unstet, Omer ist zwar der, der ihn am besten kennt und versteht, aber die offene Beziehung scheitert. Als er sich mit Wolfgang trifft – es sollte eigentlich nur ein wenig Sex an einem Nachmittag sein – wird bald klar, dass die beiden Jungs mehr voneinander wollen. Zugleich kümmert sich Yair um seinen Großvater Avi, von dem niemand weiß, ob er dement ist oder wird, der jedenfalls nicht mehr spricht. Um Avi aus der Reserve zu locken, erzählt der Yair seinem Großvater die Geschichte, die Avi ihm als kleiner Junge erzählt hat. Natürlich muss Yair sich mit kleineren oder größeren Erfindungen über seine Erinnerungslücken schummeln – was aber aus dieser großartigen Konstellation entsteht, ist ein fulminanter Familienroman. Geschichten aus dem Schtetl, im Duktus bester Erzähltradition und auf einem Niveau, das sich mit Isaac B. Singer messen kann, wechseln mit der Gegenwartsebene, die unterschiedlichste Genres verarbeitet, dabei aber immer in der unverwechselbaren Stimme Gabriel Wolkenfelds spricht. Die jüdischen Familienanekdoten – nicht nur lustig und anrührend, sondern vor allem per se schon ziemlich campy – werden durch die doppelte Brechung (die Geschichten werden ja quasi verfremdet dem ersten Erzähler zurückgegeben) zu einer schwulen Herkunftserzählung der Extraklasse. Für mich der Roman, auf den ich schon lange gewartet habe.





Gabriel Wolkenfeld: Babylonisches Repertoire
Ö 2021, 500 S., geb.





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Gabriel Wolkenfeld: Babylonisches Repertoire

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Peter Supp