DiscoverDie Neuen ZwanzigerGeoökonomie, Apple in China, Thomas Mann, Zeitgemäße Liebe, Synkretismus, Junge Ukrainer, Jazz Under the Surface
Geoökonomie, Apple in China, Thomas Mann, Zeitgemäße Liebe, Synkretismus, Junge Ukrainer, Jazz Under the Surface

Geoökonomie, Apple in China, Thomas Mann, Zeitgemäße Liebe, Synkretismus, Junge Ukrainer, Jazz Under the Surface

Update: 2025-06-05
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Wolfgang und Stefan treffen sich vorm Salon

Geoökonomie – das klingt nicht nur aus Versehen etwas nach Geopolitik, nur mit anderen Mitteln. Der junge Professor für Politische Ökonomie, Milan Babić, hat schlicht nachgezeichnet, wie die großen Ideen der Globalisierung heute in einen kleinteiligen Apparat politischer Methoden zergliedert werden: Ausschlüsse vom gemeinsamen Zahlungssystem, Sanktionen, Investitionsentscheidungen. Politik wird heute mit Staatsfonds, Zentralbanken und mit Gerichtsentscheidungen gemacht. Die Hoffnung ist, irgendwie noch Herausforderungen zu meistern. Die Gefahr ist allerdings, das während der Globalisierung verloren gegangene (nationale) Wählerpublikum nun vollends aus dem Bild zu drängen. Letztlich befinden wir uns auf einem neuen Weg in dunkle Zeiten, gäbe es nicht wieder anschlussfähige politische Ideen, die wir alle teilen – die Bekämpfung des Klimawandels zum Beispiel oder die Bekämpfung der (diesmal westlichen) Armut. Wir besprechen es ausführlich. Dann führt uns Wolfgang in die neue Liebe in Familien und Stefan zu Apple in China. Weitere Literatur folgt und zum Schluss heute Jazz.


KÄS-Termine 2025


Fr. 19.09. / Fr. 19.12.


Kontakt per Mail: neuezwanziger@diekaes.de


SOMMERSALON am 23. August! Tickets gibts hier


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Komm' in den Salon. Es gibt ihn via Webplayer & RSS-Feed (zum Hören im Podcatcher deiner Wahl, auch bei Apple Podcasts und Spotify). Wenn du Salon-Stürmer bist, lade weitere Hörer von der Gästeliste ein.


Literaturliste



  1. Erleben wir gerade die Rückkehr der Geopolitik? Nein, sagt der politische Ökonom Milan Babić. Sein Buch “Geoökonomie. Anatomie einer neuen Weltordnung” macht nicht nur einen anderen Begriff, sondern auch einen anderen Blick auf die Welt stark. suhrkamp.de

  2. In diesem Monat feiern wir den 150. Geburtstag von Thomas Mann. Dutzende Biographien gibt es schon über den vielleicht wichtigsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Tilmann Lahme hat eine weitere verfasst, die intime Einblicke gewährt und sich mit der konservativen Germanistik anlegt. dtv.de

  3. Das amerikanische Außenministerium hat ein Märchen über das westliche Erbe geschrieben, um Europa auf MAGA-Linie zu bringen. statedept.substack.com

  4. Hinein ins absurde, anstrengende, schöne Leben mit Kindern: Katharina Bendixen legt mit ihrem Band “Eine zeitgemäße Form der Liebe” beeindruckende Geschichten und experimentelle Kurzprosa rund um das Thema Mutterschaft vor. edition-nautilus.de

  5. Patrick McGee hat ein erschütternd aufklärerisches Buch über Apples Arbeit in China geschrieben. simonandschuster.com

  6. Andrea Jeska hat für “Die Zeit” mit jungen Ukrainern gesprochen, die keine Helden sein wollen und sich ein Ende des Krieges wünschen. Ein erschütterndes Dokument. zeit.de

  7. Axios hat sich erkundigt, wie es um den drohenden Abbau von Einstiegsarbeitsplätzen steht. Tenor: Blutbad. axios.com

  8. Was halten Rumänen von der EU? Florentin Cassonnet schreibt darüber in “Le Monde diplomatique”. monde-diplomatique.de

  9. Wo leben die glücklichsten Menschen und was macht sie glücklich? Nicht wir, nicht hier! Eric Galbraith klärt aufschlussreich auf. spektrum.de und pnas.org

  10. Filigraner, ungeheuer einfallsreicher Jazz: “Under The Surface” heißt das neue Album des Julia Hülsmann Quartetts, zu dem sich dieses Mal noch ein Ziegenhorn gesellt. ecmrecords.com


Shownotes


[00:00:00 ] Vor dem Salon


Stefan und Wolfgang starten mit einem Blick auf aktuelle politische Ereignisse, darunter der Besuch des deutschen Kanzlers in Washington D.C. und die Debatte um Joe Bidens Gesundheitszustand, angestoßen durch ein Buch von Jake Tapper. Sie diskutieren George Clooneys Reaktion auf Bidens Zustand und die Rolle der Medien, insbesondere CNN. Es folgt eine breite Medienkritik, die sich mit der Oberflächlichkeit und dem Sensationalismus im Journalismus auseinandersetzt, am Beispiel von Spiegel Online und der allgemeinen Podcast-Produktion. Das Thema Vertrauensverlust in Medien und Politik wird anhand verschiedener Beispiele wie der Impfstoff-Kommunikation, Ursula von der Leyens SMS-Affäre und der Nord Stream 2-Sprengung vertieft. Stefan kritisiert die mangelnde Tiefe aktueller Berichterstattung und vergleicht sie mit der schnellen Informationsbeschaffung durch KI-Tools wie GPT. Die Diskussion weitet sich auf die Rolle von Journalisten im politischen System und die "Bankrotterklärung" bestimmten Journalismus aus, illustriert am Buch von Jake Tapper und der Kritik von Jon Stewart. Wolfgang und Stefan parodieren die Vorhersehbarkeit mancher Politik-Podcasts. Es wird die These aufgestellt, dass deutsche Politiker wie Friedrich Merz im Grunde "gebändigte Donald Trumps" seien, deren Egozentrik nur durch das deutsche System eingehegt werde. Ein zentraler Punkt ist die immense wirtschaftliche Macht von Konzernen wie Apple, dessen Wertsteigerung unter Tim Cook die Dimensionen traditioneller politischer Macht sprengt und die Notwendigkeit eines "Containments" roher Marktkräfte aufzeigt. Die Einführung des Buches "Apple in China" von Patrick McGee dient als Beispiel für diese gewaltigen ökonomischen Realitäten. Abschließend gibt es einen Ausblick auf die Themen im Salon-Teil, darunter Geoökonomie, eine Thomas-Mann-Biografie, zeitgemäße Liebe, Synkretismus, junge Ukrainer und Jazz. Stefan erwähnt zudem eine interessante Rückmeldung zum Thema "atheistisches Christentum" und die inklusive Sprache päpstlicher Enzykliken. Die Diskussion schließt mit Überlegungen zur Organisationsform und dem "Containment" durch Institutionen wie die katholische Kirche, auch ohne direkten Gottesbezug, und der Freude an gut funktionierenden Systemen und deren ästhetischer Inszenierung.



  • Buch: Buch von Jake Tapper über Joe Biden

  • Personen: Joe Biden, Jake Tapper, George Clooney, Jon Stewart, Elmar Thewissen, Friedrich Merz, Johannes Wadepuhl, Jens Hanefeld, Ursula von der Leyen, Rutger Bregman, Lars Klingbeil, J.D. Vance, Dario Amodei, Steve Bannon, Mark Zuckerberg, Jonas (Hörer), Thomas von Aquin, Tim Cook, Patrick McGee

  • Medien/Artikel: CNN, Spiegel Online, GPT, Substack (State Department), Axios, Spektrum der Wissenschaft

  • Konzepte: Geoökonomie, Synkretismus, Atheistisches Christentum, Tod-Gottes-Theologie, Containment

  • Institutionen: Steady, Patreon, Apple Podcasts


[00:48:04 ] Salon für Mai 2025


Der kostenpflichtige Teil des Podcasts, der "Salon", beginnt.


[00:48:58 ] Milan Babić: Geoökonomie. Anatomie einer neuen Weltordnung


Wolfgang und Stefan diskutieren ausführlich das Buch "Geoökonomie. Anatomie der neuen Weltordnung" von Milan Babić. Sie beleuchten die These des Buches, dass die neoliberale Globalisierung zwar beendet sei, die Globalisierung an sich aber in einer neuen Form – der Geoökonomie – fortbestehe. Dabei geht es nicht mehr nur um wirtschaftlichen Profit, sondern Staaten nutzen wirtschaftliche Verflechtungen und Abhängigkeiten gezielt für politische Zwecke (z.B. Sanktionen, Ausschluss aus SWIFT). Das Konzept des "Interregnums" wird vorgestellt – eine Übergangsphase ohne klare neue Hegemonie, in der China trotz seiner Wirtschaftsmacht (noch) nicht die kulturelle Softpower der USA erreicht hat. Die Rolle des Staates ist wieder präsenter, und es kommt zu einer "Weaponization" von Interdependenzen. Die Diskussion streift historische Periodisierungen der Globalisierung, die Bedeutung der WTO-Aufnahme Chinas 2001 und die Finanzkrise 2008 als Wendepunkte. Auch die Rolle von Persönlichkeiten wie Jake Sullivan und die Kritik am "Washington Consensus" fließen ein. Es wird thematisiert, wie Unternehmen wie Apple in China agieren und wie deren Strategien (z.B. Diversifizierung der Lieferketten) paradoxerweise zu einer weiteren globalen Verflechtung führen können. Der "falsche Populismus" wird als Reaktion auf die Verwerfungen der neoliberalen Ära und die aktuellen Unsicherheiten analysiert. Weitere Aspekte sind die Rolle von Staatsfonds, Zentralbanken, der Inflation Reduction Act und die Geopolitisierung der EU. Die Herausforderungen der Klimakrise und die Grenzen des Wachstumsmodells (Degrowth-Debatte) werden ebenso erörtert wie die Erosion des Vertrauens in demokratische Prozesse und die zunehmende Kluft zwischen politischen Eliten

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Stefan Schulz & Wolfgang M. Schmitt