Gerechtigkeitskonflikte im Klimaschutz

Gerechtigkeitskonflikte im Klimaschutz

Update: 2018-03-14
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Ein in der Klimadiskussion bisher kaum beachteter Aspekt ist die Analyse der normativen Grammatik unterschiedlicher Konfliktarten: Ausgehend von der Unterscheidung zwischen Interessens- und Überzeugungskonflikten analysiert die Vorlesung zentrale Dilemmata, die einen effizienten und umfassenden Klimaschutz bis heute verhindern. Hierzu gehört beispielsweise der Zielkonflikt mit Armutsbekämpfung. Als leitender Maßstab werden deshalb “grüne Entwicklungsrechte” formuliert, die existenzsichernde Wohlstandsentwicklung im Globalen Süden als normativ und strategisch notwendiges Element des Klimaschutzes betrachten. Das Verhältnis zwischen Gerechtigkeit und Gleichheit wird im Blick auf die gemeinsame, aber unterschiedliche Verantwortung der Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländern sowie hinsichtlich der vielschichtigen Problematik historischer und zukunftsgerichteter Verantwortung diskutiert. Die Interessenkonflikte des Klimaschutzes sind in ihrer Tiefenstruktur von Anerkennungskonflikten überlagert und daher nur begrenzt auf dem Weg politischer Verhandlungen lösbar. Notwendig erscheint eine Überwindung fossiler Identitäten, die über Klimagipfel und technokratische Ansätze hinaus einen Kulturwandel hinsichtlich der Fortschrittsvorstellungen fordert.
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Gerechtigkeitskonflikte im Klimaschutz

Prof. Dr. Martin Vogt