DiscoverPolitik – VOL.ATNeues Stadion für Wien? ÖFB-Chef Pröll will Multifunktionsarena im Prater
Neues Stadion für Wien? ÖFB-Chef Pröll will Multifunktionsarena im Prater

Neues Stadion für Wien? ÖFB-Chef Pröll will Multifunktionsarena im Prater

Update: 2025-11-18
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ÖFB-Chef Josef Pröll hofft trotz angespannter Budgetlage weiterhin auf ein neues Nationalstadion in Wien. Die Stadt zeigt sich abwartend, es gibt weder Investoren noch konkrete Pläne. Auch ein Standortwechsel in ein anderes Bundesland wird nicht ausgeschlossen.









Trotz aller Probleme lebt bei Josef Pröll die Hoffnung auf ein neues Nationalstadion. Eine Multifunktionsarena im Wiener Prater anstelle des in die Jahre gekommenen Happel-Stadions wäre ein “Leuchtturmprojekt, das weit über den Fußball hinaus gedacht werden muss”, sagte der ÖFB-Aufsichtsratsvorsitzende der APA. Eigentümerin des Happel-Stadions ist die Stadt Wien, Sportstadtrat Peter Hacker verwies auf den laufenden Partizipationsprozess, die Kostenfrage und den Denkmalschutz.





Gespräche mit Stadt Wien zu Nationalstadion laufen





Pröll ist zu diesem Thema regelmäßig mit Hacker und Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (beide SPÖ) in Kontakt. “Leider ist die Budgetlage sehr angespannt, nichtsdestotrotz ist es ein Projekt, das weiter beworben werden muss”, erklärte der Niederösterreicher. Die neue Arena könne nicht nur Veranstaltungsort für Länderspiele sein, sondern müsse es auch für andere Sportarten, Events und Konzerte sein.





Zumindest für Konzerte wird das Happel-Stadion schon jetzt genutzt – und ist dabei ertragreicher als bei Länderspielen. Das ändert nichts am teilweise tristen Zustand der Arena, deshalb plant Hacker Investitionen etwa im Gastronomie- und Toilettenbereich. “Hier besteht zweifelsohne Handlungsbedarf”, meinte der Stadtrat. Eventuell schon im kommenden Jahr seien Verbesserungen geplant.





Denkmalschutz für Pröll “kein zentrales Problem”





Für Pröll ist das zu wenig. “Wenn man am bestehenden Stadion Neuerungen vornimmt, bringt man es nicht auf internationales Level.” Unterschiedliche Zugangsweisen gibt es auch zum Denkmalschutz, unter dem das Happel-Stadion steht. “Das ist für mich bei weitem nicht das harte Thema, das keinen großen Wurf ermöglicht. Wir sehen den Denkmalschutz nicht als zentrales Problem”, sagte Pröll. Hacker meinte dazu: “Ich kann keine Entscheidung über Angelegenheiten des Bundesdenkmalamts treffen, das ist Sache des Bundes.”





Größtes Hindernis auf dem Weg zu einem neuen Stadion ist die Finanzierung. “Die Engpässe sollten uns aber nicht bremsen. Wir sollten uns strategisch in dieses Thema vertiefen”, forderte Pröll und erzählte, er habe bereits Gespräche mit potenziellen Investoren geführt. “Da wird uns bekundet, dass tatsächlich etwas möglich sein kann.”





Finanzierung unklar: Stadt Wien wartet auf Investoren





Hacker zeigte sich abwartend. “Bis heute hat sich kein Investor bei mir gemeldet – das ist kein Vorwurf, nur eine Feststellung. Es ist ein Unterschied, ob wir über Investoren oder Sponsoren reden. Investoren wollen Rendite, und für uns als Vermieter, aber auch für den ÖFB und Konzertveranstalter stellt sich die Frage, zu wie viel Rendite wollen wir einem Investor verhelfen?” Er verstehe “die Emotionen und Träume” hinter dem auch von Teamchef Ralf Rangnick vorangetriebenen Stadionprojekt. “Doch es gibt weder konkrete Pläne, noch hat sich etwas an den Rahmenbedingungen geändert.”





Ausweichen nach Niederösterreich





Sollte es bei der Errichtung einer neuen Arena in Wien keine Fortschritte geben, könne man über ein Ausweichen in ein anderes Bundesland – etwa Niederösterreich – nachdenken, so Pröll. “Da gibt es durchaus positive Signale, auch wenn natürlich der Prater als Standort sehr positiv ist und Priorität hat. Aber wenn es von der Stadt keine erweiterten Signale gibt, kann man sich auch anders aufstellen.”





Hacker sieht ein mögliches Ausweichen aus Wien nach eigenen Angaben “leidenschaftslos. Das Stadion im Prater hat nicht nur den Vorteil, mitten in der Bundeshauptstadt zu sein, sondern auch den Vorteil der umgebenden Infrastruktur.”





Derzeit läuft zum Thema Happel-Stadion noch bis Jahresende ein sogenannter Partizipationsprozess, in dessen Rahmen regelmäßige Gespräche zwischen Stakeholdern wie Stadt Wien, ÖFB und Konzertveranstaltern stattfinden. “Man kann davon ausgehen, dass hier im ersten Quartal des nächsten Jahres Ergebnisse veröffentlicht werden”, berichtete Hacker. Pröll lobte das Gesprächsklima und hob in diesem Zusammenhang die Unterstützung der Stadt Wien beim Bau des ÖFB-Campus hervor.





Projekt Stadiondach “on hold”





Zuletzt ließ die Stadt Wien beim Happel-Stadion um 55 Millionen Euro eine Photovoltaikanlage, eine Erdwärmeanlage und neue Trainingsplätze errichten. Weitere 45 Mio. Euro sind vom Gemeinderat für ein verschließbares Dach genehmigt. Nach skeptischen Reaktionen von Konzertveranstaltern sei dieses Vorhaben aber derzeit “on hold”, wie Hacker sagte.





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(APA/Red)

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