Rolling Stones – Kann man Zuhause beim Reisen verlieren?
Description
Ein alter Song von Helge auf Youtube. Ein fremdes Wohnzimmer, Teelöffel klimpern. Und er singt: Ich will heim! Boom. Nils hat es das Herz rausgerissen.
Es ist ein Spiel mit dem Feuer. Einmal kurz auf Reisen gehen – und schwuppsdiwupps – Jahre später steht man plötzlich völlig entwurzelt da und sehnt sich auf einmal nach Undingen wie Kartoffelbrei mit Erbsengemüse.
Helge schreibt Heimweh-Songs, die Reisenden das Herz rausreißen, findet sein Zuhause aber dann doch lieber in seinem Atem, wenn es sein muss. Nils gehört wohl auf die Straße, wie ein rollender Stein, wie ein Federball, der über fremden Gärten niederkommt, und vom Hund weggetragen wird, sagt Dr. Helge.
Diese Folge gräbt tief: In Rolling-Stones-Gefühlen, in Heimweh, Sehnsucht und im Überall-und-Nirgendwo-Dazugehören.
Was denkt ihr?
• Kann man Heimweh empfinden, wenn es kein Heim gibt?
• Was macht ein Zuhause aus? Und was ist Zuhause ohne "ein"?
• Kann man sein Zuhause unterwegs verlieren und wie schafft man es sich selbst?
• Wie verändert Reisen das Gefühl von Zugehörigkeit?
Lasst uns in den Kommentaren sprechen!
Diese Folge ist Nils' ganzer Stolz, wie ein Joghurt im Rucksack. Bitte nicht schubsen.
Steig ein! Tür is offen.
P.s. Wir wissen, dass gerade in dieser Zeit das Thema "Zuhause Verlieren" groß und sehr emotional ist. Es fühlt sich auch ein bisschen komisch an, während Gaza, Ukraine, Sudan, Kuba, Libanon, Syrien, Kongo, Iran, Myanmar und vielen anderen über das Verlieren von Zuhause zu sprechen.
Deswegen möchten wir hier wirklich nur auf absichtliches, ungezwungenes Reisen und Grenzenüberschreiten eingehen. Es geht uns um Bewegung, manche Menschen sind mehr und manche weniger in Bewegung. Dass Reisen ein großes Privileg ist, dessen sind wir uns bewusst. Eine wichtige Aufgabe ist es auch. Aber dazu ein andermal.
P.p.s. Nächste Woche geht es auf eine Reise durch die Zeit des Remote Arbeitens: Riesige indische Dschungel-Schreibmaschinen, goldene Faxrollen in der Wüste, rauchige Internetcafés – war Helge vielleicht der erste Digitale, äh, Analoge Nomade?
CREDITS
Produktion, Aufnahme und Schnitt: Nils Ketterer
Studio: Eva Dörr, Akademie Schloss Solitude
Audiomischung und Musik: Florian Kontny, Klangstatt Stuttgart