Sanierung von Fachwerkhäuser: Typische Fehler bei der Luftdichtung | Folge 46
Description
Podcastfolge 46 von Luftdichtheit-geprüft
Viele Fachwerkhäuser werden aufwendig saniert, trotzdem ist es im Winter kalt und zugig, im Sommer heiß. Das muss nicht sein. Besser geht es, wenn bei der Sanierung eines Fachwerkhauses die Luftdichtung vorher gut durchdacht und geplant ist.
In der aktuellen Podcastfolge spreche ich mit meinem bionic3-Kollegen Jochen Götz über Schwachstellen und typische Fehler bei der Sanierung eines Fachwerkhauses. Jochen Götz ist Zimmermeister und hat jahrelang selbst Häuser gebaut und Fachwerkhäuser saniert.
In dieser Podcastfolge sprechen wir auch über Lösungen. Denn unsere Überzeugung ist: Luftdichtheit ist möglich, auch bei alten Häusern.
In dieser Folge lernst du:
- welche Bauteile beim Fachwerk besonders beachtet werden sollten.
 - warum bei falscher Dämmung die Konstruktion zu Humus bzw. Kompost wird (4:00 ).
 - dass auch bei Denkmalschutz richtig gut gedämmt werden kann.
 - dass die Anschlüsse der Luftdichtung mal wieder der Schlüssel sind.
 - welche Schwachstellen es gibt und wie du diese behebst.
 - dass Isolierung und Dämmung nicht unbedingt das Gleiche sind.
 
Zusammenfassung und Video
Die Zusammenfassung per Text, Fotos, Grafiken und ausführlichen Shownotes mit Verlinkungen findest du auf unserem Blog https://luftdichtheit-geprueft.de. Wenn du Fragen zur Luftdichtung, Blower-Door-Tests oder dem Podcast hast, freuen wir uns über Kommentare; du kannst uns natürlich auch direkt kontaktieren: Das Luftdichtheit-geprüft-Team: hallo@bionic3.de, Tel.: 07272-927385; jg@bionic3.de; Heide Merkel: heide.merkel@bionic3.de, Tel.: 07272-7701910, https://www.besser-als-marketing.de. Die Youtube-Version der Folge und viele hilfreiche Videos findest du auf unserem Kanal: https://www.youtube.com/@Luftdichtheitgepruft
Nicht jede Dämmung funktioniert: Konstruktion kann verfaulen
Von außen sieht es toll aus, aber von innen zersetzt sich die Konstruktion: Das kann passieren, wenn ein Fachwerkhaus von innen einfach mit Gipskartonplatte und Styropor gedämmt wird. Denn bei diesem diffusionsdichten Aufbau der Wärmedämmkonstruktion hat Feuchtigkeit keine Möglichkeit auszutrocknen. Besser ist daher eine diffusionsoffene Konstruktion, beispielsweise mit Materialien, die mit Feuchte umgehen können.
Feuchtigkeit in der Wärmedämmung der Konstruktion
Die oft jahrhundertealten Fachwerkhäuser haben viele Risse in den Ausfachungen und in den Balken. Hier kann Feuchtigkeit der Raumluft von innen und beispielsweise Schlagregen von außen eindringen.
Schlechte Kombi bei alten Häusern: Gipskartonplatte mit Polystyrol (z. B. Styropor) als Innendämmung. Grund: Feuchtigkeit aus dem Inneren kondensiert und sammelt sich dann zwischen Wand und Wärmedämmung. Schlechtestes Ergebnis: Das Tragwerk verfault.
Denkmalschutz und Luftdichtheit
Fachwerkhäuser sind wegen ihres besonderen Aussehens beliebt. Die Fassade soll optisch erhalten bleiben. Daher müssen die Übergänge zwischen Ausfachung und Holz speziell ausgefugt werden. Das soll u. a. vor Schlagregen schützen. Aber auch innen sollte ein spezieller Schutz aufgetragen werden. Dann erst folgt die Dämmung auf der Innenseite und dann die luftdichte Ebene.
Der alte Putz bzw. Innenputz kann durchaus als luftdichte Ebene fungieren. Putz ist zwar luftdicht und diffusionsoffen, lässt aber zu viel Feuchte passieren. Daher empfehlen wir zusätzlich mit feuchtevariablen Luftdichtheitsfolien oder Dampfbremsen (Plattenwerkstoffe) zu arbeiten.
Achtung bei Anschlüssen
Wie auch bei neuen Gebäuden, werden bei der Sanierung meist die Anschlüsse unterschätzt oder ignoriert. In einer Folge mit Baustellenrealitäten (Fachwerkhaus falsch saniert: Anschlüsse vergessen. 
Rückbau 
| bionic3 Reporter No. 3) erzählt mein Kollege Jan Bernhardt, auch Zimmermeister, von einem Riesenschaden, weil die Luftdichtung nicht funktionierte. Handwerker und Planer haben einfach die Anschlüsse vergessen.
Rückbau wegen Fehler bei Luftdichtung von Fachwerkhaus
Das wurde bei der Sanierung vergessen, luftdicht auszubilden:
- Traufe
 - Steckdosen
 - First, Pfette
 - Büge
 - Dachflächenfenster
 - Durchführung Deckenbalken
 - Pfosten
 - Kamin
 - Hinterm WC-Drücker
 - Streben
 - Binderkonstruktionen
 - Risse im Holz
 - Kabeldurchdringungen
 
Die normalen Fensteranschlüsse waren korrekt. Die Abdichtungen der Luftdichtheit im Fachwerkhaus sind möglich, man muss nur wissen, wie und sich vorher Gedanken machen.
Dabei sind nicht alle luftdichten Anschlüsse bei Fachwerkhäusern einfach. Beispielsweise muss man bei den Deckenbalken schauen, ob Schlacken drin sind, Bims oder Lehm (Fehlboden), und dann eine passende Lösung finden, wie der Anschluss dauerhaft halten kann. Jochen geht in der Podcastfolge konkret darauf ein.
Kabel und Rohre: Ist eine Installationsebene möglich?
Im Vergleich zu früher benötigen wir viel mehr Steckdosen und Kabel für technische Anlagen. Rohre und Kabel sind mühsamer abzudichten, auch wenn man mit Luftdichtheitsmanschetten arbeitet. Je nach Gebäudeform und Konstruktion sind Installationsebenen eine Variante, um Kabel und Rohre abzuschotten und Durchdringungen zu vermeiden.
„Erst einmal neue Fenster?“ – Nein, bitte nicht.
Ein Klassiker der schlechten Sanierung mit anschließenden Feuchteschäden ist, nur die Fenster auszutauschen. Denn: Danach zieht es nicht mehr, weil das Fenster die Schwachstelle war. Aber: Die Feuchtigkeit ist immer noch da und versucht nun auf anderen Wegen aus den Räumen zu kommen. Resultat können feuchte Wände und Schimmel sein.
Bei Massivbauten ist es häufig ein Sturz über dem Fenster, der eine Wärmebrücke darstellt. Jochen erzählt von einem Schadensfall, bei dem der Sturz schwarz durch Feuchte und Schimmel wurde und bei einem anderen Fall tropfte es auf einmal vom Dach. Alle glaubten, dass das Dach undicht sei. Dabei war es einfach nur gesammelte, gestaute Feuchtigkeit aus dem Innenraum.
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<figcaption class="wp-element-caption">Die Folge über Fachwerkhäuser auch auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=Rt-ODkkCBcg</figcaption></figure>Schwachstellen bei der Luftdichtung im Fachwerkhaus
In der Podcatfolge ab Minute 12 listet Jochen die typischen Schwachstellen beim Fachwerkhaus auf. Dabei fängt er unten am Fundament an, wo bereits Feuchtigkeit aufsteigen kann. Bei den Außenwänden (Fassade und Giebel) drückt sich gerne Schlagregen durch. Jede Fuge zwischen Holz und Ausmauerung sollte abgedichtet werden. Wenn man von der Innenseite dämmt, sollte man genau auf die Deckenbalken achten: Wie können die Materialien abgedichtet werden. Eventuell müssen diese von der Rückseite her abgeklebt werden, damit der luftdichte Übergang geschaffen werden kann.
Manchmal macht es auch Sinn, die luftdichte Ebene nach außen zu verlegen. Sei es als schlaufenförmige Dampfbremse oder mit einer Aufdachdämmung.
Wir bieten inzwischen auch Baustellenberatungen an, bevor umgebaut wird – so können meine Kollegen wie Zimmermeister Jochen Götz gleich auf die Schwachstellen hinweisen und gemeinsam mit Architekt:innen und Handwerker:innen einen Plan entwickeln. Das hat neulich







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