Hallo zusammen, wie läuft eure Woche so?

Heute machen wir weiter mit unserer Reise durch Charlie Mungers Klassiker Poor Charlie’s Almanack.

Heute schauen wir uns zwei davon genauer an.

1. Die Tendenz des Nicht-Mögens oder Hasses

Das ist im Grunde das Gegenteil von der „Sympathie-Tendenz“.

So wie wir automatisch Menschen mögen, die nett zu uns sind, neigen wir auch dazu, die zu hassen, die uns schlecht behandeln. Das passiert nicht nur bei Erwachsenen, sondern schon bei Babys. Auch Affen zeigen dieses Verhalten.

Deshalb gab es in der Menschheitsgeschichte immer wieder Kriege. Vom Stammeskampf bis zu den modernen Kriegen – der Hass ist nie verschwunden. In England sagt man sogar: „Politik ist die Kunst, mit Hass richtig umzugehen.“ Und in den USA sieht man oft Wahlwerbung, die gezielt Hass gegen die Gegner schürt.

Warum ist das laut Munger so gefährlich?

Hass → falsches Urteil → schlechte Entscheidungen → Misserfolg → noch mehr Hass.

Egal ob im Investment, im Business oder in Beziehungen – dieser Kreislauf zerstört nach und nach unsere Weisheit.

Wie können wir uns davor schützen? Hier ein paar Werkzeuge:

                  •Trenne die Person von der Idee. Frag dich: „Wenn mein Vorbild das gesagt hätte, würde ich es anders sehen?“

                  •Denk umgekehrt. Wenn du stark ablehnst, frag dich: „Übersehe ich gerade die Stärken dieser Person, nur weil ich sie nicht mag?“ Schreib mindestens eine positive Eigenschaft von ihr auf.

                  •Brems die Rache-Gedanken. Frag dich: „Tue ich das jetzt, um langfristig zu gewinnen – oder nur, um den anderen zu verletzen?“

                  •Nimm dir Zeit. Eine wütende Mail nicht sofort losschicken. Lieber drüber schlafen.

                  •Lern von deinen ‚Feinden‘. Schreib dir auf: „Was macht diese Person besser als ich? Was kann ich von ihr lernen?“

                  •Mach einen Check. Frag dich immer: „Lasse ich meine Abneigung meine Entscheidung verzerren?“

2. Die Tendenz, Zweifel schnell loswerden zu wollen

Die zweite Tendenz ist auch sehr stark: Menschen wollen Unsicherheit so schnell wie möglich beenden.

Das Problem: In unserer komplexen Welt geht das oft schief. Wir ziehen zu schnell Schlüsse. Wir glauben Überschriften, ohne nachzuschauen. Wir vertrauen blind Autoritäten. In Business oder Investment kann das katastrophal enden.

Wie vermeiden wir die Falle?

                  •Zeit lassen. Schaff dir eine Abkühlphase. Keine Aktie am selben Tag kaufen, nur weil dir jemand einen Tipp gegeben hat. Große Vorschläge nicht sofort abnicken – mindestens einen Tag warten.

                  •Advocatus Diaboli spielen. Wenn etwas richtig klingt, frag: „Falls das falsch ist – wo ist der Haken?“

                  •Unsicherheit aushalten. Sag dir: „Keine Antwort zu haben ist besser, als jetzt eine falsche Antwort zu nehmen.“

                  •Mehrere Blickwinkel prüfen. Nutze Mungers „mehrere Denkmodelle“. Betrachte ein Problem aus zwei oder drei Perspektiven, bevor du entscheidest.

                  •Checkliste nutzen. Frag dich: „Nehme ich das zu schnell an, nur um den Zweifel loszuwerden? Welche Beweise stützen das wirklich? Gibt es andere Erklärungen?“

Das war’s für die heutige Episode! Passt auf euch auf und bis zum nächsten Mal!