Top Coach im Interview: DBVC Vorstand Christopher Rauen
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Top Coach im Interview: Christopher Rauen auf Skype – mit Reinhard Krechler am 28.3.2016
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„Wenn wir alle gemeinsam so tun, als ob nichts wäre, dann wird sich auch nichts ändern.“ – „Ich glaube nicht an diese Form der Selbstoptimierung, weil das immer so etwas Unechtes, so etwas Kitschiges in sich hält.“ – „Ideen bringen ja keinen Erfolg. Sondern die Umsetzung von Ideen bringen, wenn überhaupt, Erfolg!“
In diesem Interview verrät und der Vorstandsvorsitzende und Unternehmen, worum es tatsächlich geht, wenn etwas nicht zugegeben wird, welcher Faktor Angst reduzieren kann und worauf eine gute Führungskraft in dieser Situation achten sollte und was das Dumme daran ist zu glauben, einfach jemand mehr Geld zahlen zu müssen, damit der höher springt?
Zu Person, Unternehmen bzw. DBVC
Christopher Rauen ist Diplom Psychologe und mit seinem Unternehmen selbst als Coach tätig. Die Christopher Rauen GmbH stellt aber neben den eigenen Leistungen eine Netzwerkplattform für Unternehmen und zahlreiche Coaches dar, bietet Ausbildungen und einen Newsletter, der an über 33.000 Empfänger_innen versandt wird, an. Christopher Rauen ist Vorstand des Deutschen Bundesverbands Coaching.
Der Deutsche Bundesverband Coaching (DBVC) ist der führende Verband im deutschsprachigen Raum, der sich seit 2004 auf Business Coachinng und Leadership fokussiert. Die Mitglieder des DBVC sind bekannte Coaching Experten, die als Wegbereiter für Coaching in Deutschland gelten. Ziel des DBVC ist die Professionalisierung der Coaching-Branche und die Förderung und Entwicklung des Coachings in der Praxis, Forschung und Lehre, Aus- , Fort- und Weiterbildung.
Hier können Sie das gesamte Interview – Transkript downloaden
Dieses Interview wurde über Skype geführt. Wir entschuldigen uns für die teilweise schlechte Tonqualität.
Interview
Reinhard Krechler (RK)
Hallo bei der Leadership Challenge 2016. Reinhard Krechler hier. Im Rahmen unserer Interview – Serie freue ich mich heute, einen ganz besonderen Gast hier begrüßen zu können, den Herrn Christopher Rauen.
Christopher Rauen ist nicht nur selbst Unternehmer und sehr erfolgreicher Coach, sondern auch Vorsitzender, Präsident, Chef – wie auch immer Sie es bezeichnen, bitte gleich in der Selbstvorstellung des deutschen Coachingverbandes – und ja, wie gesagt, für mich eine besondere Ehre und Freude, Sie hier im Interview begrüßen zu können.
Christopher Rauen (CR)
Ja, dankeschön. Ja, um das vielleicht so gleich richtig zu stellen: Ich bin nicht Chef, ich bin einfach nur Vorsitzender des Vorstandes im Deutschen Bundesverband Coaching. Eine Aufgabe, die ich mittlerweile seit über zehn Jahren schon ausführen darf, und es ist auch immer sehr spannend, das mit den Kollegen gemeinsam zu machen. Das bin ich ja nicht alleine. Und ich finde es dann immer ein bisschen unfair den anderen gegenüber, die ganz viel ehrenamtliche Arbeit halt leisten, und nicht nur ich.
Das ist halt eine Teamleistung,. Das macht mich dann besonders stolz, wenn man gemeinschaftlich zusammen gute Ziele erreichen kann. Und dass das eben natürlich auch immer Einzelleistungen braucht, ist klar. Aber letzten Endes ist es, glaube ich, sehr wichtig, dass es einfach zusammen funktioniert.
RK
Mhm. Das ist ein wunderbares Stichwort und gleich eine hervorragende Überleitung zu unserem Interview.
CR
Ok.
RK
Ok, also dann auch gleich zur ersten Frage… oder vorgreifend: Erzählen Sie mal so ein bisschen über sich selbst, über Ihren Werdegang. Wer sind Sie? Was machen Sie? Wohin gehen Sie? Woher kommen Sie? Was ist Ihre Haltung oder Richtung als Berater und Coach?
CR
Ja, ich bin ein bisschen in diese Rolle als Coach hereingerutscht. Das war also nie etwas, das ich mir selber gewünscht habe, jedenfalls nicht in meinen jüngeren Jahren. Und auch als ich zur Schule gegangen bin, hätte ich mir das nie vorstellen können. Das war damals ja auch noch ein Beruf, den es, zumindest in Westeuropa, noch gar nicht gab, sondern ich habe mich immer als Naturwissenschaftler gesehen.
Und ich habe deswegen auch in meinem ersten Studium Physik studiert, habe dann später im Studium gemerkt: Das ist doch nicht das Richtige für mich, hab´ dann einen sehr starken Schwenk gemacht zur Psychologie – und dort dann zur Arbeits- und Organisationspsychologie und bin von dort aus erst zum Coaching gekommen, wobei ich mich damals an der Universität damit eher theoretisch auseinander gesetzt habe, und dann aber beim Lesen und beim Brüten über die Literatur immer neugieriger geworden bin, bis ich dann irgendwann die Idee gewonnen habe, dass ich das vielleicht auch selber machen könnte.
Und das ging damals halt einher mit dem Internet, das es halt vorher so zwar auch schon gab, aber halt nicht besonders bekannt war. Weil es halt etwas war, was von den Universitäten genutzt wurde. Und als das Internet halt immer populärer wurde, habe ich eine Möglichkeit gesehen, die Dinge, die für mich vorher so nutzlos nebeneinander lagen, miteinander zu kombinieren. Und das war halt so meine Leidenschaft für Naturwissenschaften, halt auch für Computer und Technologie. Auf der einen Seite das Interesse halt an psychologischen Themen, auf der anderen Seite… ja und dann halt auch die Möglichkeit, Dinge zu publizieren. All das hat das Internet dann miteinander kombiniert.
Und so habe ich das damals einfach mal ausprobiert, Informationen zu dem Thema Coaching über das Internet halt dann etwas bekannter zu machen. Und das war erfreulicher weise so, dass das sehr gut von den Menschen damals schon angenommen wurde, was mich halt dann bestärkt hat in dieser Rolle und in dieser Aufgabe dann halt einfach weiter zu machen.
RK
Mhm. Ja, Sie betreiben ja auch einen sehr, sehr erfolgreichen Newsletter. So mancher würde sich wünschen, über 30.000 regelmäßige Abonnentinnen und Abonennten zu haben. Und das haben Sie schon seit, ja eigentlich über zehn Jahren kann man sagen, oder?
CR
Ja, es ist jetzt tatsächlich das 16. Jahr. Und das erklärt vielleicht auch warum das so funktioniert hat, weil es ist einfach sehr viel Zeit vergangen. Es ist in dieser Zeit auch sehr viel Arbeit da rein geflossen, und ich glaube aber nicht, dass das heute in einer ähnlichen Art und Weise wieder möglich wäre.
RK
Mhm…
CR
Das liegt allerdings nicht daran, dass ich das jetzt alles so großartig gemacht habe, sondern man muss das halt auch immer als etwas verstehen, was in einem bestimmten Zeitfenster halt nur funktioniert. Wenn ich heute das Gleiche tun würde, was ich damals gemacht habe, würde das heute nicht mehr funktionieren.
RK
Mhm, ok. Ja, es ist ja auch gerade Fluktuation in solchen Email-Listen ein Riesenthema. Also Hut ab und Respekt davor. So, dann kommen wir zur ersten Frage im Rahmen unseres Interviews.
Angenommen, Sie übernehmen als Teamleiter frisch ein Team und Sie stellen fest: Die Kommunikationskultur, die dort so gar nicht so, wie Sie sich das wünschen. Der Umgang miteinander passt jetzt nicht, sag ich mal ganz einfach so. Auch der Kontakt oder der Umgangston zu den Kundinnen und Kunden ist nicht, wie man sich es unter professioneller Kommunikation vorstellt. Was würden Sie tun?
<spa