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Wie wichtig ist die Plattform X noch, Martin Thür?

Wie wichtig ist die Plattform X noch, Martin Thür?

Update: 2024-11-181
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Am Wochenende haben viele prominente Journalisten in Österreich medienwirksam den Kurznachrichtendienst X verlassen, aus Protest gegen Eigentümer Elon Musk. „ZiB 2“-Anchor Martin Thür gehört nicht dazu. Er bleibt auf X, obwohl er sagt, es sei "ein loderndes Fass voller Hass". Er erzählt im Podcast, wieso er „nichts von strategischen Rückzügen von einer Plattform hält.“


Martin Thür, 42, lange Moderator bei ATV, seit 2019 im „Zeit im Bild“-Team ist seit fast 25 Jahren Journalist und hält in diesem Jahr die Theodor-Herzl-Dozentur für Poetik des Journalismus. Hier redet er über den Zustand des Qualitätsjournalismus, die Unterschiede und Herausforderungen von privaten Medien und dem ORF. Es sei klar, dass „Privatfernsehen in Österreich ökonomisch nicht darstellbar“ und er sagt: „Je mehr private Medien unter Druck kommen, umso größer wird natürlich auch der Druck auf den ORF, kleiner zu werden.“ Und was ist im ORF anders? Martin Thür: „Du kannst hier sicher weniger ausprobieren. Jede Innovation wird vom Publikum extrem streng begleitet.“


**Zur Causa Schilling: „Es war klar, mein Name ist österreichweit bekannt“ **


Das Jahr von Martin Thür war außergewöhnlich dicht. Er hat im Sommer zum ersten Mal die „ORF-Sommergespräche“ moderiert und fand sich kurz davor als öffentlich bekannte Person mitten in einer unangenehmen Sache wieder. Die Grüne EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling hatte zwei Journalisten ein Verhältnis angedichtet, im Juli gab sie dann eine notariell beglaubigte Unterlassungserklärung ab, in der sie festhielt, sie habe „gegenüber Dritten den falschen Eindruck erweckt, ich hätte mit Martin Thür ein Verhältnis gehabt“ und sie dafür entschuldigt hatte. Martin Thür hat diese Unterlassung zum Anlass genommen, mit seinem Namen rauszugehen. Im Podcast erklärt er warum: „Es wusste ohnehin jeder. Es war mir klar, mein Name ist österreichweit bekannt.“ Die Geschichte habe „sehr sehr weite Kreise gezogen und somit war klar, ich muss dagegen auftreten und das ein für allemal klarstellen.“ Dass er bis dahin in ZiB-Sendungen Interviewpartner mit Fragen zur Causa konfrontiert habe, sieht er nicht problematisch. Hatte er da genug Distanz? „Die Fragen hätten nicht anders gelautet, wäre ich nicht persönlich betroffen gewesen“, sagt er, betont aber: „Klar ist, dass ich Lena Schilling im Leben nicht interviewen würde.“


Gast: Martin Thür, ORF
Moderation: Anna Wallner
Schnitt: Audiofunnel/Dominik Lanterdinger
Credits: Institut für Publizistik/Uni Wien/YouTube
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GG