Wolfgang Kubicki im Interview mit Clemens Traub – „Habeck ist der schlechteste Wirtschaftsminister, den wir je hatten“
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Zu Gast im Cicero Podcast Politik ist Wolfgang Kubicki. Der FDP-Vize und Vizepräsident des Deutschen Bundestags ist einer der bekanntesten Köpfe der deutschen Politik. Cicero-Redakteur Clemens Traub spricht mit ihm über die D-Day-Papiere der FDP und den bevorstehenden Bundestagswahlkampf.
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Inhalt Podcast:
01:50 "Ich kann sicher sagen, dass ich kein Papier brauche der Geschäftsstelle, um strategische Überlegungen zu haben. Und ich kann auch sagen, dass ich die Empörung wirklich nicht verstehe. Denn die FDP hat immer offen kommuniziert. Ich selbst bereits seit Mitte Juni mehrfach in vielen Interviews, dass, wenn es keine gemeinsame Grundlage mehr gibt für eine Veränderung der Wirtschaftspolitik und der Migrationspolitik, es auch keine Fortsetzung der Koalition geben wird." (Wolfgang Kubicki)
05:44 "Ich wollte aus dieser Koalition raus, ich wollte einen Kanzler nicht mehr mittragen, der dicke Backen macht, aber nichts auf die Kette bringt. Der dauernd einen Wumms versprochen hat. Also Wirtschaftswumms, und was auch immer für einen Wumms und nichts ist davon angekommen. Ich will nicht mehr einen Wirtschaftsminister nach draußen verteidigen müssen, dessen Kompetenz nicht nur ich infrage stelle, sondern ich bin Volkswirt von Haus aus. Dass ich grausam finde, dass jemand drei Jahre lang steuerfinanziert ein Praktikum hinter sich gebracht hat und immer noch nicht weiß, wie Wirtschaft funktioniert, das konnte ich mit mir selbst schon gar nicht mehr mehr vertreten. Und wenn ihr einen Schuldigen braucht, dann nehmt mich." (Wolfgang Kubicki)
09:34 "Die Leute brauchen keine Moralisten, sie brauchen Handwerker, die anpacken und was zum Besseren bewirken." (Wolfgang Kubicki)
18:46 "Deutschland war noch nie so unbeliebt in Europa und in der Welt wie gegenwärtig, weil wir allen Menschen erklären, wie sie Politik betreiben sollen. Wir haben keine Freunde mehr. Ich kann mich an Zeiten erinnern mit Hans-Dietrich Genscher, Helmut Kohl, auch Gerhard Schröder, da waren wir umgeben von Staatsfrauen und Staatsmännern, mit denen man sich gerne getroffen war. Ich kenne momentan gar keinen mehr, der sich gerne mit Olaf Scholz trifft." (Wolfgang Kubicki)
20:21 "Er (Olaf Scholz) ist ein Gernegroß. Viel angekündigt: Wirtschaftswumms. Also ich kann sie gar nicht alle aufzählen. Doppel-Wumms, Dreifach-Wumms. Und von den ganzen Wümmsen ist nichts übrig geblieben außer laue Lüftchen." (Wolfgang Kubicki)
25:34 Clemens Traub bezieht sich auf Wolfgang Kubickis Gastbeitrag vom 20. November 2024:
https://www.cicero.de/innenpolitik/schwachkopf-affare-grunes-klima-der-einschuchterung
28:36 "Das ist ein Bubble-Wahlkampf. Er (Robert Habeck) befriedigt seine eigene Blase, und darüber hinaus ist es teilweise kitschig, lächerlich. Also er bewirbt sich ja nicht als Beisitzer im Verwaltungsrat einer Kita, sondern er will ja Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland werden. Also es ist schon grenzwertig. Ich habe jetzt gerade einen Post gesehen: 'Robert Habeck führt zusammen. Er ist der Mensch, der Kandidat für Jung und Alt, für Schwarz und Braun, für Blond und hin und her. Er spaltet nicht, erfüllt zusammen. Er ist derjenige, der das Land einen kann'. Jetzt nur noch: Amen." (Wolfgang Kubicki)
37:44 "Denn diese moralische Attitüde hilft uns nicht weiter. Die Menschen wollen keinen Pastor wählen, sondern sie wollen jemanden wählen, der als Handwerker die Probleme löst. Und das ist das Entscheidende. Darauf wird es ankommen." (Wolfgang Kubicki)
48:39 "Heute sagen wir, 16 Jahren Angela Merkel waren in weiten Bereichen verlorene Jahre, weil Infrastruktur kaputt, Bundeswehr kaputt, Bildung kaputt, digital nicht da, hat ja auch mal was mit der Regierung Merkel zu tun. Nicht nur, es waren ja auch Sozialdemokraten beteiligt, die ja heute davon nichts mehr wissen wollen. Aber es war tatsächlich für das Aufstellen Deutschlands im Hinblick auf die Herausforderungen der Zukunft verlorene Jahre, aber Wohlfühljahre. Wir uns alle wohl gefühlt. Mutti macht das schon.