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Nachgefragt

Nachgefragt
Author: Michaela Voth
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© 2025 Michaela Voth
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Nachgefragt ist ein unabhängiger Wissenschaftspodcast mit Haltung. Im Fokus stehen gesellschaftlich relevante Themen, die evidenzbasiert, verständlich und kritisch beleuchtet werden. In Gesprächen mit Expert:innen macht der Podcast komplexe Zusammenhänge zugänglich – ohne sie zu vereinfachen. Die Inhalte sind klar positioniert gegen Desinformation und für eine ethisch verantwortliche, faktenbasierte Kommunikation.
80 Episodes
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Unsere Gesellschaft steckt voller unsichtbarer Regeln – Glaubenssätze und Denkmuster, die unser Denken, Fühlen und Handeln prägen. Sie zeigen sich im weiblichen Perfektionswahn, im männlichen Performancedruck und in Gewaltstrukturen, die Macht sichern und Ungleichheit stabilisieren.
In dieser Podcastfolge spreche ich mit Katharina Linnepe, Autorin von „Wenn das Patriarchat in Therapie geht“, über die Frage, wie tief diese Muster in unserem Gesellschaftssystem verankert sind – und warum es so wichtig ist, sie sichtbar zu machen. Braucht unser Gesellschaftssystem selbst eine Therapie – oder müssen weiterhin wir auf die Couch, anstelle des Patriarchats?
Haben Außerirdische die Pyramiden gebaut? Wurden Göttergeschichten von UFO-Sichtungen inspiriert? Und warum sind diese Ideen bis heute so populär – obwohl es keine Beweise gibt?In dieser Folge spreche ich mit Andre Kramer, Autor des Buchs „Paläo-SETI: Methodenbausteine“ und Kenner der Szene rund um Erich von Däniken. Gemeinsam werfen wir einen kritischen Blick auf die populärwissenschaftliche Präastronautik: Wo beginnt unseriöses Storytelling, wo endet Wissenschaft – und warum braucht es klare Kriterien, wenn man Spuren Außerirdischer wirklich ernst nehmen will? Eine Folge über wissenschaftliches und methodisches Denken. Denn: Wie cool wäre es, wenn es Aliens gäbe – aber wie nähert man sich der Frage auf seriöse Weise?
Schlank um jeden Preis – in sogenannten Pro-Ana-Communities wird Magersucht nicht als Krankheit gesehen, sondern als Lebensstil gefeiert. Was nach harmlosen Tipps und „Thinspiration“ aussieht, ist in Wahrheit ein gefährliches Netzwerk, das Betroffene tiefer in die Essstörung zieht. Besonders erschreckend: Immer wieder missbrauchen selbst ernannte „Coaches“ das Vertrauen junger Menschen – psychisch und manchmal auch körperlich.
Mit meinem Gast, der angehenden Psychologin Jasmina Eifert, spreche ich über die psychologischen Dynamiken hinter diesen Online-Gemeinschaften, über die Rolle des Internets und darüber, wie wichtig professionelle Hilfe wirklich ist.
Wie erkennen Angehörige die stillen Signale? Und was brauchen Betroffene, um sich aus solchen toxischen Strukturen zu lösen?
Was passiert, wenn Therapeut:innen glauben, ihre Patient:innen seien Opfer ritueller Gewalt durch satanistische Kulte – obwohl es keine Belege dafür gibt? Der Verschwörungsmythos rund um sogenannten rituellen Missbrauch hat reale Folgen: Betroffene bekommen nicht die therapeutische Hilfe, die sie wirklich brauchen. Mit dem Theologen Kai Funkschmidt spreche ich über die Wurzeln dieser Narrative in der „Satanic Panic“ der 1980er-Jahre, über den Mythos ritueller Gewalt, über falsche Erinnerungen und über den Einfluss von Verschwörungsglauben in der Psychotherapie. Warum finden solche unbelegten Erzählungen Eingang in die Therapie? Welche Verantwortung tragen Therapeut:innen – und wie beeinflusst das die Heilung?
In dieser Folge tauchen wir in die düstere Welt des Folkhorrors ein. Mein Gast, der Psychhologe, Autor und Journalist Sebastian Bartechek, hat mit Folkhorror – Facetten der farbenfrohen Finsternis ein Buch zu diesem faszinierenden Genre geschrieben. Darin spricht er mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern über die vielschichtigen Aspekte des Folkhorrors und seine kulturellen Wurzeln. Im Interview erklärt er, was das Genre ausmacht, warum es uns in seinen Bann zieht und welche Themen immer wieder auftauchen. Wir diskutieren über die besondere Atmosphäre dieser Filme und warum ländliche Isolation, alte Rituale und unheimliche Gemeinschaften so furchteinflößend wirken.
Die Medizin ist dazu da Krankheiten zu verstehen, diagnostizieren und scließlich zu heilen. Oftmals gibt es jedoch keine einfachen Lösungen bei komplexen Beschwerden und der Weg zur Genesung ist beschwerlich. Hier grätscht die Pseudomedizin rein und liefert vermeidlich einfache Antworten und haltlose Versprechen. Wie verbreiten sich diese Ideen in Zeiten des Internets und Social Media und wie wirken sich Trends bei TikTok & Co. auf den medizinischen Alltag aus? Mit dem Arzt und YouTuber Janos Hegedüs sprechen wir über die Verbreitung unseriöser Angebote und welche Rolle das Internet dabei spielt.
Viele Hebammen schwören auf Alternativmedizin, empfehlen Homöopathie, Akkupunktur, Osteopathie und anderen Schwurbel. Aber auch die werdenden Eltern greifen häufig auf vermeindlich natürliche Mittel zurück, was unter Umständen schwerwiegende Folgen haben kann.
In einer Kooperation mit Sebastian Bartoscheck vom Bartocast, spreche ich mit der Hebamme Anna Broderson über die Verbreitung von Pseudomedizin in der Geburtsvorbereitung. Mit ihr gehen wir der Frage auf den Grund, warum ausgerechnet Hebammen so sehr auf Alternativmedizin setzen und erfahren mehr über ihren Alltag als evidenzbasiert arbeitende Hebamme. Wie kommt ihr schwurbelfreier Ansatz bei den werdenden Eltern an und wie reagieren Kolleginnen?
Während die einen „Deutschland den Deutschen“ oder „Ausländer raus“ grölen, spricht die Neue Rechte von „Remigration“ und „Ethnopluralismus“. Die Neue Rechte will sich vom historischen Nationalsozialismus absetzen und gibt den alten Ideen auf diese Art einen intellektuellen Anstrich, gemeint ist aber dasselbe. Über die AfD, sowie deren Akteuren wie beispielsweise Björn Höcke und Maximilian Krah gelangen zentrale Ideen in Länderparlamente und in den Bundestag. Welche Folgen das hat, bespreche ich mit dem Philosophen und Podcaster Sebastian Schnelle. Welche Ziele hat die Neue Rechte und mit welchen Strategien wollen sie diese erreichen?
Zu viel Zuckerkonsum wird mit vielfältigen gesundheitlichen Folgen in Zusammenhang gebracht. Laut der WHO stecken wir mitten in einer sich immer stärker ausbreitenden Diabetes-Pandemie und auch Übergewicht wird ein immer größeres Problem für unsere Gesellschaft. Mit der Humanbiologin und Biochemikerin Janina Otto, spreche ich darüber was Zucker im Körper macht und wie Krankheiten wie Diabetes entstehen können. Außerdem fragen wir uns welche Rolle Zuckerersatzstoffe und Fruktose im Kampf gegen den übermäßigen Zuckerkonsum spielen.
Die Situation für Ökosysteme und die Tiere, die in ihnen leben ist dramatisch - an vielen Stellen steht die Natur schon kurz davor zusammenzubrechen. Das Artensterben ist im vollen Gange, immer mehr Tierarten kommen auf die sogenannte „Rote Liste“ für gefährdete Lebewesen und der Mensch ist zweifelsfrei die Ursache für diese Entwicklung. Mein Gast in dieser Folge ist die Zoologin Lydia Möcklinghoff. Sie erforscht den Ameisenbären in einem brasilianischen Sumpfgebiet, dem Pantanal und erlebt dort hautnah die Folgen von Klimawandel, Bodenversiegelung und anderen menschlichen Einflüssen. Wie steht es wirklich um die Ökosysteme der Erde und welche Folgen hat das größte Massensterben der Erdgeschichte?
Das Plastikproblem als große weltweite Krise verschärft sich immer weiter. Das Material ist außerordentlich günstig, vielseitig verwendbar und hält ewig, daher wird es für fast alles eingesetzt und die Welt versinkt im Plastikmüll. Der auf fossilen Rohstoffen basierende Kunststoff ist aber nicht nur auf dieser Ebene problematisch – Alternativen müssen her und da kommen die vielversprechend klingenden Biokunststoffe ins Spiel. Mit dem Bioverfahrenstechniker Simon McGowan spreche ich darüber, ob und unter welchen Bedingungen Biokunststoffe eingesetzt werden sollten. Wie kann die Menschheit besser mit ihren Ressourcen umgehen und trotzdem Plastik dort einsetzen, wo die Vorteile optimal zum Tragen kommen?
Der Journalismus steht heute vor verschiedenen Herausforderungen: während noch vor wenigen Jahrzenten Artikel und Nachrichten vor allem in Zeitungen, Radio oder TV konsumiert wurden, hat das Internet die Medienlandschaft nachhaltig verändert. Medien verspüren den Druck in hoher Frequenz und Aktualität zu berichten, Social Media-Mechanismen muss Genüge getan werden und obendrein gibt es den Anspruch von Teilen der Leserschaft, dass dies doch bitte nichts kosten darf. Dabei sollen wichtige Standards wie gründliche Recherche und Quellenarbeit nicht verloren gehen. Mit dem Journalisten Kilian Trotier und Business Developer Dennis Draber von der Zeit spreche ich darüber wie Medienhäuser mit aktuellen Herausforderungen umgehen können und wie man es schafft hochwertigen Journalismus nachhaltig zu finanzieren.
In der Weihnachtsfolge 2023 geht es um Motive und Themen im Fantasy-Genre. Die fantastischen Geschichten rund um Zwerge, Elfen und andere Wesen sind voll von wichtigen Motiven mit aktuellem Bezug. Mit dem Antisemitismusbeauftragtem und Fantasy-Liebhaber Michael Blume spreche ich über Gut und Böse, Rassismus und Krieg in der Fantasy. Wie können gute Geschichten helfen uns an eine schreckliche Realität heranzutasten und können Tolkien & Co. sogar beitragen Probleme wie Klimakrise, Diskriminierung und Wissenschaftsfeindlichkeit anzugehen?
Plastikmüll ist ein globales Problem und gehört zu den drängendsten Umweltthemen. Aber nicht nur der große Plastikmüll stellt ein Problem dar. Sogenanntes Mikro- und Nanoplastik verbreitet sich zunehmend in alle Ecken dieser Welt. Diese Partikel wurden bereits in den verschiedensten Lebewesen nachgewiesen und auch wir Menschen nehmen kontinuierlich Mikroplastik über die Atmung, Haut und Nahrung auf. Die Folgen für die menschliche Gesundheit untersucht die Biomedizinerin Ann-Kathrin Vlacil und berichtet mir in dieser Folge vom aktuellen Stand der Forschung. Wo wurde bereits Mikroplastik in Umwelt und Lebewesen nachgewiesen, was passiert mit den Partikeln im menschlichen Körper und was ist nötig, um dieses Problem einzudämmen?
Können wir aus der Geschichte lernen? In Zeiten von aufstrebenden rechten Tendenzen, steigender Diskriminierung und dem Hinterfragen des demokratischen Systems, stellt sich diese Frage auch in Deutschland immer wieder. Ein Blick in die Geschichte zeigt, wozu Menschen fähig sind. Ist es möglich historische Zusammenhänge und Entwicklungen zu verstehen, um daraus gesellschaftliches Handeln und politische Entscheidungen abzuleiten? Mit dem Historiker, Autoren und Science Slammer Christian Krumm spreche ich, wie bestimmte Geschichtsauffassungen entstehen und welche Schlüsse wir daraus ziehen können. Wie können wir mithilfe der Vergangenheit die Gegenwart und Zukunft besser gestalten?
Klimakrise, Corona-Pandemie und kriegerische Konflikte, die Welt steht vor vielen Problemen und die Politikerinnen und Politiker sind gefragt für die Gesellschaft gute Entscheidungen zu treffen. Die Forschung kann dabei mithilfe der wissenschaftlichen Methode sinnvolle Maßnahmen ermitteln und liefert wichtige Lösungen für die drängenden Fragen unserer Zeit. Leider wird oftmals den Erkenntnissen nicht gefolgt, warum ist das so?
Mit den Wissenschaftlerinnen und Autorinnen des Buchs „Weltrettung braucht Wissenschaft“ Franca Parianen und Sarah Hiltner diskutiere ich über die Frage, wie wissenschaftliche Erkenntnisse der Gesellschaft helfen können und warum sich die Politik trotzdem oft schwer tut diesen zu folgen.
Die Klimakrise ist getrieben durch den steigenden Kohlenstoffausstoß der letzten Jahrhunderte. Zivilisatorische Treibhausgase heizen die Atmosphäre auf und verursachen eine steigende Erderwärmung mit schlimmen Folgen für Menschheit und andere Lebewesen. Dennoch verbrennt die Menschheit weiter Öl, Gas und Kohle und reißt Jahr für Jahr das CO2 Budget. Wie lange bleibt uns noch um das 1,5-Grad Ziel von Paris einzuhalten und um wie viel müssen CO2-Emissionen sinken?
Ein anderer Weg als neue Emissionen zu senken, ist es den Kohlenstoff wieder aus der Atmosphäre zu holen. Doch wie viel Potential haben diese Technologien wirklich? Die Geologin, Biogeochemikerin und Science Slammerin Maria-Elena Vorrath stellt drei Methoden vor, wie wir mithilfe natureigener Prozesse Kohlenstoff binden und zurück ins Erdsystem bekommen können. Kann dieses natürliche Geoengineering die Menschheit retten und die Klimakrise eindämmen?
Die moderne Landwirtschaft ist für rund ein Drittel der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich, durch Überdüngung werden zu große Mengen Stickstoff ins Erdsystem gebracht und Massentierhaltung bedeutet unwürdige Zustände für unsere Nutztiere. Diese und viele weitere Gründe zeigen, warum es sich lohnt die Landwirtschaft zu revolutionieren und über Alternativen nachzudenken. Ökolandwirtschaft und Bioprodukte versprechen durch höhere Nachhaltigkeit Umwelt und Tiere besser zu schützen. Jedoch haben diese Methoden einen Preis: Erträge sinken und es wird mehr Fläche benötigt. Mit dem Biologen, Autoren und Science Slammer David Spencer spreche ich über nachhaltige Methoden, wie es mithilfe der Gentechnik gelingen kann Nachteile auszugleichen und die gesamte Weltbevölkerung zu ernähren. Welche Konzepte sind vielversprechend und was muss revolutioniert werden auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen, nachhaltigen Landwirtschaft?
Der Mensch greift seit vielen Jahrzenten in das Erdsystem ein, nimmt damit starken Einfluss Natur und Ökosysteme. So verschmutzt und überdüngt die Menschheit den Planeten mit Stickstoffverbindungen wie Nitrat, Stickoxiden, Ammoniak und Lachgas um Erträge zu steigern, Strengstoff herzustellen und Verbrennungsmotoren zu nutzen.
In dieser Folge erklärt die Wissenschaftsjournalistin, Autorin und Geoökologin Anne Preger, welche Folgen die globale Überdosis an Stickstoffverbindungen für die Artenvielfalt, die Luftqualität, Gewässer und das Klima mit sich bringt. Warum gehört Stickstoff zu einer der größten Umweltbedrohungen unserer Erde und wie können wir die Ökosysteme schützen, die menschliche Gesundheit verbessern und die Landwirtschaft umbauen, ohne die Ernährung der Menschheit zu gefährden?
Die Terrormiliz IS (Islamischer Staat) hat Schrecken und Leid verbreitet. Dabei hat es die Gruppe der Jesiden besonders hart getroffen, da der IS dieses Volk komplett auslöschen will. Vor kurzem hat der Bundestag diese Verbrechen gegen die Jesiden als Genozid eingestuft. Was ist um 2014 genau passiert und warum wurden die Jesiden vom IS verfolgt? Zusammen mit dem Religionswissenschaftler und Antisemitismusbeauftragten Michael Blume analysieren wir die Hintergründe: Warum ziehen insbesondere die Jesiden so viel Hass auf sich? Wir beleuchten aber auch den Glauben und die Lebensweise der Jesiden selbst, welches Frauenbild ist vorherrschend, wie sieht es mit sogenannten Ehrenmorden aus und gelingt den Jesiden den Sprung in die Moderne?
Danke schön