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Geschichten aus Aarau
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Geschichten aus Aarau

Author: Manuel Näf und Simon Kalberer

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Description

Mehr als Lokalgeschichte(n)! Die beiden Historiker Manuel Näf und Simon Kalberer erzählen sich Geschichten aus der Vergangenheit der Aargauer Kantonshauptstadt und blicken aus lokaler Perspektive auf Ereignisse, Zusammenhänge und Entwicklungen, welche die Stadt, die Schweiz, Europa und manchmal auch die Weltgeschichte prägten.
Ein Podcast, in dem Geschichte nicht in Büchern, sondern vor der eigenen Haustür stattfindet.
45 Episodes
Reverse
Sempach um 1386 - Herzog Leopold III. von Habsburg und eine grosse Zahl seiner Gefolgsleute werden von den Eidgenössischen Orten vernichtend geschlagen. Auch Aarauer Bürger kämpfen an der Seite des Habsburgers. Im Laufe der Jahrhunderte wird das Ereignis auf eidgenössischer Seite legendenhaft ausgeschmückt und in das Bild mittelalterlicher "Befreiungskriege" gegen Habsburg eingeordnet, die legendäre Figur von Arnold Winkelried zum Symbol von Kampfgeist und Opfermut. Ganz anders blickt man auf Seiten der Verlierer auf das Ereignis: "Auf dem Seinen, von den Seinen um das Seine" sei Herzog Leopold III. bei Sempach gebracht worden. Und wie blickt man in Aarau auf die Niederlage bei Sempach? In der Folge sprechen wir über die Aarauer Erinnerung an Sempach im Spätmittelalter, blicken auf weitere Aargauer Kleinstädte und betrachten die Beziehung der Stadt zu ihren illustren Stadtherren im 14. Jahrhundert.
Schon die Stadtgründer wussten, dass eines nicht fehlen durfte, wenn Aarau ein gedeihender Ort für ihre Bürger*innen werden sollte: Ein Bach, welcher frisches Trinkwasser liefert. Auch wenn das Wasser des Stadtbachs heute nicht mehr allzu bekömmlich ist, stellte der Bach 600 Jahre lang die Lebensader für Aarau dar. Manuel erzählt in dieser Folge, wie das Quellwasser aus der Suhrenmatte in die Stadt gelangte. Zudem beleuchtet er die vielfältige Nutzung des Stadtbachs. Heute steht der Bach nur noch ein Mal im Jahr im Mittelpunkt, nämlich während des traditionellen "Bachfischet" im September. Doch auch dieser Brauch hat eine lange Geschichte hinter sich, welcher wir ebenfalls in dieser Folge auf den Grund gehen. Viel Vergnügen wünschen euch, Simon und Mauel Über Feedbach und Kritik freuen wir uns per Mail an geschichten.aus.aarau@gmail.com oder auf Instagram @geschichtenausaaraupodcast. Literaturhinweis: *Bänziger, Urs/Pestalozzi, Martin: Der Aarauer Stadtbach. Geschichte einer aussergewöhnlichen Wasserversorgung, Aarau 2015.
Im Frühjahr 1848 erarbeiteten in Bern 23 Männer hinter verschlossenen Türen in 51 Tagen den Entwurf für die Bundesverfassung der modernen Schweiz. Diese Verfassungskommission steht vor einer schwierigen Aufgabe: Unter dem Eindruck des Sonderbundskriegs von 1847 zwischen den liberalen und konservativen Kantonen müssen nun die Vertreter der Sieger und Besiegten die Grundlage schaffen, auf der eine stabile Demokratie entstehen kann. Die Ideen gehen dabei jedoch auseinander... Während das offizielle Protokoll kaum Details preisgibt, lässt sich aus den Privatprotokollen der Teilnehmenden rekonstruieren, wie und worüber gestritten wurde. Durch die Augen des Aarauer Friedrich Frey-Herosé, Kommissionsmitglied und später MItglied des ersten Bundesrats, nehmen wir in dieser Folge an den Sitzungen teil und folgen einem Politthriller in Schweizer Manier, der den Grundstein für den modernen Bundesstaat legte.
Wir waren wieder einmal live vor Publikum. In dieser Folge spricht Manuel vor den Freund*innen des Stadtmuseums über das Fest aller Feste in Aarau. Genau vor 100 Jahren kam der Maienzug zu seinem Namen. Damals war das Jugendfest ein fixer Bestandteil des Aarauer Festkalenders, machte jedoch über die Jahrhunderte bereits einige Entwicklungen durch – und macht dies bis heute. So kennen wir das Freischarenmanöver der Kadetten nur noch aus Erzählungen. Doch gerade ein solches Manöver war am Maienzug vor 100 Jahren nicht wegzudenken. Nebst Freischaren und Kadetten behandeln Simon und Manuel in dieser Folge noch so einige Anekdoten aus der Maienzug-Geschichte, die wohl heute noch an Bankett-Tischen fleissig und kontrovers diskutiert werden. Viel Vergnügen! Eure Simon und Manuel Wir freuen uns über euer Feedback! Am besten per Mail an geschichten.aus.aarau@gmail.com oder auf Instagram @geschichtenausaaraupodcast. Literatur zur Folge: *Erismann, Paul: Altes und Neues vom Maienzug, in: Aarauer Neujahrsblätter 22 (1948), 3–26. *Kanton Aargau: Das Kadettenwesen im Aargau. Von den Anfängen bis zur Auflösung 1972. URL: https://www.ag.ch/de/verwaltung/bks/kultur/kulturpflege/bibliothek-archiv?dc=9a2287a9-0a52-41a3-8b6c-05bbe0c047b5_de (23.06.2025). *Zschokke, Ernst: Das Aarauer Brunnen- und Jugendfest vor fünfzig Jahren, in: Aarauer Neujahrsblätter 1 (1910), S. 16–22. *Zschokke, Rolf: 150 Jahre Aarauer Kadetten 1789–1939, Aarau 1939.
Der Wald bedeckt heute rund einen Drittel der Schweiz und ist damit ein zentrales Element unseres Lebensraums. Doch wer kennt seine Geschichte? In dieser Folge erzählen wir mit Blick auf Aarau von den vielfältigen Funktionen, die der Wald im Leben der Menschen spielte, wie sich dabei sein Gesicht wandelte und wie nach Jahrhunderten des Waldrückgangs im 19. Jahrhundert eine "forest transition" gelang, die uns unsere heutigen Wälder beschert hat.
Über die Frage, was denn jetzt das richtige Wort ist, 'Anke' oder 'Butter', haben wohl schon so manche Aargauer*innen gestritten. Doch in Aarau sollte man sich über das Wort Anke eigentlich einig sein. Oder etwa doch nicht? Was man als Aarauer*in wohl auch kennt, ist der etwas eigenartige Umstand, dass man auf die Frage «Was ist eigentlich dein Dialekt?» keine richtige Antwort parat hat. Gibt es denn so etwas, wie eine Aarauer Mundart? Dieser Frage gehen Simon und Manuel in dieser Folge von 'Geschichten aus Aarau' auf den Grund. Wie so oft gibt ein Blick in die Geschichte auch Antworten auf diese Frage. Wir wünschen euch viel Vergnügen! Eure Simon und Manuel Wir freuen uns über Lob, Kritik und Feedback per Mail an: geschichten.aus.aarau@gmail.com oder via Instagram @geschichtenausaaraupodcast Literaturverzeichnis: *Bühler, Jürg: Mundartwandel in der Stadt Aarau, in: Aarauer Neujahrsblätter 62 (1988), 62–80. *Lüssy, Heinrich: Bestand und Veränderung in der Mundart der Stadt Aarau. Eine dialektologische Skizze, in: Aarauer Neujahrsblätter 53 (1979), 42–54. *Ruoss, Emanuel: Schweizerdeutsch und Sprachbewusstsein. Zur Konsolidierung der Deutschschweizer Diglossie im 19. Jahrhundert (Reihe Germanistische Linguistik Bd. 316), Berlin 2019. *Siebenhaar, Beat: Sprachvariation, Sprachwandel und Einstellung. Der Dialekt der Stadt Aarau in der Labilitätszone zwischen Zürcher und Berner Mundartraum (ZDL Beihefte Bd. 108), Stuttgart 2000.
Ab 1870/71 verbreitet sich während des Deutsch-Französischen Krieges eine der letzten schweren Pockenwellen. Mit der Internierung der Bourbakiarmee erreicht diese auch die Schweiz. Als im Februar 1871 die ersten Soldaten in Aarau interniert werden, steigen die Fallzahlen nicht nur unter den Internierten und der Bewachsungsmannschaft, sondern auch in der Aarauer Bevölkerung. Mit zahlreichen Massnahmen versuchen die Behörden, der Ausbreitung der Epidemie entgegenzuwirken. In unserer letzten Folge von "1871" erzählen wir vom Kampf der Behörden gegen eine heute vergessene Krankheit, Engpässen in der Pflege, einem Notspital und spannen den Bogen zur Gründung des Kantonsspitals Aarau 1887.
In unserer zweiten Folge über die Internierung der Bourbaki-Armee in Aarau erzählt Manuel von den Ereignissen im Februar und März, als über tausend französische Soldaten für ihre Unterbringung nach Aarau gelangten. Hinzu kamen hunderte Pferde und über 13'000 Soldaten, welche die Stadt für ihre Einquartierung in anderen Schweizer Orten durchquerten. Bereits am Bahnhof Aarau empfingen Aarauer Bewohner*innen die halb verhungerten, halb erfrorenen Soldaten mit Speisen und Getränken, die sie in der Hast noch bereitstellen konnten. Wie gelang diese grosse Solidarität zwischen der Bevölkerung und den französischen Truppen? Und wie erging es den Soldaten in Aarau? Diese Fragen besprechen Simon und Manuel in dieser Folge, wobei sie auch etwas tiefer in die Archive eintauchten. Viel Vergnügen wünschen euch, Simon und Manuel Wir freuen uns über Feedback, Lob, Kritik und Richtigstellungen an geschichten.aus.aarau@gmail.com oder auf Instagram @geschichtenausaaraupodcast. Literatur und Quellen zur Folge: *Aarauer Nachrichten, Januar bis März 1871, aus der Aargauer Kantonsbibliothek. *Deicher, Patrick: Die Internierung der Bourbaki-Armee 1871. Bewältigung einer humanitären Herausforderung als Beitrag zur Bildung der nationalen Identität, Luzern 2009. *Fontaine-Borgel. Souvenirs de 1871 et de l'internement des militaires français à Genève et Aarau, Genève 1889. *Gemeinderatsprotokolle von 1871, aus dem Stadtarchiv Aarau.
Als im Sommer 1870 der Deutsch-Französische Krieg ausbricht, mobilisiert auch die Schweiz die Armee für den Grenzschutz. Doch die Herausforderungen sind gross: Während Bundesrat Emil Welti aus Zurzach in seinem Militärdepartement sich um die Bundesfinanzen sorgt, sind die beiden Aarauer General Hans Herzog und Oberst Emil Rothpletz damit beschäftigt, die Truppen auf eine effektive Verteidigung der Grenzen vorzubereiten. In Episode 1 von "1871 - Internierung der Bourbakiarmee" folgen wir den drei Protagonisten durch die turbulenten Monate vom Kriegsausbruch bis zum Grenzübertritt der Bourbakiarmee am 1. Februar 1871.
Im Frühjahr 1871 wird im Rahmen des Deutsch-Französischen Krieges die französische Ostarmee an die Schweizer Grenze abgedrängt und rettet sich durch eine Internierung auf neutralem Boden. Rund 87'000 französische Soldaten - nach ihrem ehemaligen Kommandanten "Bourbakis" genannt - überschreiten im Jura die Grenze und werden für die verbliebene Zeit des Krieges in der Schweiz aufgenommen. In der Podcastserie "1871 - Internierung der Bourbakiarmee" erzählen wir in den folgenden Episoden von den Ereignissen der Jahre 1870/71 in Aarau: Wir begleiten Aarauer Persönlichkeiten durch die turbulenten Kriegsmonate, erzählen vom Leben der internierten Soldaten in Aarau, schauen auf die Herausforderungen der Stadtbehörden und suchen nach heute noch erhaltenen Spuren in der Stadt. Ergänzt durch eigene Archivrecherchen entrollen wir in der Serie "1871" ein Aarauer Panorama der Internierung.
Der Zirkus ist seit je her ein Highlight für alle Aarauer*innen. Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts schlugen verschiedene Zirkusse im Schachen ihre Zelte auf. Nebst Akrobatik- und Tanzshows sah das Aarauer Publikum auch regelmässig exotische Tiere sowie ab den 1920er-Jahren auch sogenannte «Völkerschauen.». Manuel erzählt in dieser Folge, wie sich der Zirkus Knie in Aarau gegen den renommierten Zirkus Hagenbeck durchsetzen konnte und mit seinen «Völkerschauen» zur grossen Attraktion wurde. In der Folge problematisieren Simon und Manuel die Exotisierung von «fremden Völkern» im Zirkus, welche oft durch rassistische oder stereotypisierende Klischees aussereuropäischer Menschen gezeichnet war. Viel Vergnügen wünschen euch, Simon und Manuel Wir freuen uns über Lob, Kritik oder Feedback auf Instagram @geschichtenausaaraupodcast oder Mail an: geschichten.aus.aarau@gmail.com Inhaltswarnung: In dieser Folge zitieren wir rassistische und stereotypisierende Begriffe. Literaturverzeichnis: Brändle, Rea: Wildfremd, hautnah: Zürcher Völkerschauen und ihre Schauplätze 1835–1964, Zürich 2013 (1995). Condoleo, Nicola: Tierdressur im Schweizer Zirkus. Eine kulturphilosophische Analyse zum Tier-Mensch-Verhältnis am Anfang des 21. Jahrhunderts, Marburg 2023. Häsler, Alfred A.: Knie – die Geschichte einer Circus-Dynastie, Bern 1968. Kirschnick, Sylke: Manege Frei! Die Kulturgeschichte des Zirkus, Stuttgart 2012. Nationalbibliothek. «Knie’s Illustrierte Circus-Zeitung». 1927–1964. Purtschert, Patricia: The Return oft he Native. Racialised Space, Colonial Debris and the Human Zoo, in: Identities. Global Studies in Culture and Power 22/4 (2015), S. 508–523. Stadtarchiv Aarau. Stadtverwaltung Aarau, Dossier «Schaustellungen»: Bewilligung der Stände und Buden.
Am ersten Aarauer Podcastfestival "Aaraufsohr" kehren wir zurück in die Revolutionszeit vom Frühjahr 1798 in Aarau. Im Zentrum steht diesmal aber nicht die revolutionäre Bürgerschaft der Stadt, sondern die Adlige Franziska Romana aus dem Geschlecht der von Hallwyl. Der Ruf nach Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit sowie die anbrechende Helvetik stellten für sie nicht eine Verbesserung ihrer Verhältnisse in Aussicht. Vielmehr drohte der Verlust familiärer Herrschaftsrechte. Umso erstaunlicher, dass sich die adlige Wittwe im Frühjahr 1798 just in dem Moment in Aarau aufhielt, als die Aarauer:innen sich von Bern lossagten und den ersten Freiheitsbaum errichteten... Unterstützte die auch als "Demokratin" bezeichnete Frau aus echter Überzeugung die Revolution oder war Franziskas Anwesenheit in Aarau vielmehr einem vorausschauenden Pragmatismus geschuldet?
Die «Mittelschweizerische Geographisch-Commercielle Gesellschaft» (1884–1905) mit Sitz in Aarau existierte zwar nur etwa 20 Jahre, hatte aber hohe Ziele. Mit der Gründung des sogenannten ethnografischen Gewerbemuseums strebte die Gesellschaft die geografische Bildung der Bevölkerung sowie schweizweit die Stärkung des zunehmend globalisierten Handels und der Industrie an. Dass hinter diesem Ziel auch koloniale Sehnsüchte standen, zeigt ein Blick in die jährliche Publikation der Aarauer Gesellschaft namens «Fernschau». Simon und Manuel nehmen einzelne Passagen dieser Publikation genauer unter die Lupe und diskutieren, inwiefern die darin enthaltene Sprache über kolonisierte Bevölkerungen die Weltsicht der geografischen Wissenschaftler und Gewerbeleute des ausgehenden 19. Jahrhunderts widerspiegelte und formte. Dabei wird deutlich, dass die "Fernschau" kein authentisches Bild der «fremden» Welt vermittelte, sondern vielmehr darüber Auskunft gibt, wo sich Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft in Aarau in einer von Kolonialismus geprägten Welt positionierten. Inhaltswarnung: In dieser Podcastfolge wird kolonial-rassistische Sprache zitiert und wir besprechen stereotype Darstellungen von rassifizierten Menschen. Wir wünschen viel Vergnügen! Wie immer freuen wir uns über Lob, Kritik, Feedback oder Anregungen für weitere Folgen. Gerne via Instagram @geschichtenausaaraupodcast oder via Mail an geschichten.aus.aarau@gmail.com. Literatur Büchi, Alexander: «AARGAUER KOLONIALHERREN». Die «Mittelschweizerische Geographisch-Commercielle Gesellschaft in Aarau» im Zeitalter des Imperialismus, in: Schürpf, Markus (Hg.): Fernschau. Golbal. Ein Fotomuseum erklärt die Welt (1885–1905), Baden 2006, S. 28–35. Fernschau. Jahrbuch der Mittelschweizerischen Geographisch-Commerciellen Gesellschaft in Aarau, Bde. 3 (1189), 4 (1890) und 6 (1894). Schürpf, Markus: Das Fotomuseum der «Mittelschweizerischen Geographisch-Commerciellen Gesellschaft in Aarau», in: Schürpf, Markus (Hg.): Fernschau. Golbal. Ein Fotomuseum erklärt die Welt (1885–1905), Baden 2006, S. 8–27. Urech, Rahel: Aus der Welt nach Aarau. Ein Beitrag zur Wissensproduktion der Mittelschweizerischen Geographisch-Commerziellen Gesellschaft und ihrer ethnologisch-gewerblichen Sammlung, in: Argovia. Jahresschrift der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau 134 (2022), S. 29–48.
Als 1099 Jerusalem während des 1. Kreuzzugs erobert wird, formiert sich in den folgenden Jahrzehnten dort der "Orden vom Hospital des Heiligen Johannes zu Jerusalem". Der geistliche Ritterorden des Mittelalters existiert als Johanniter- und Malteserorden bis heute. Dank zahlreicher Stiftungen, Zuwendungen und durch Kauf etablierte der Orden im Laufe der Jahrhunderte einen souveränen Staat, der sich vom östlichen Mittelmeer aus über Europa erstreckte und der Finanzierung seiner karitativen und militärischen Aufgaben diente. Von 1335 bis 1535 besass der Orden mit der Kommende Biberstein auch eine Niederlassung bei Aarau. Am Beispiel der Kommende Biberstein blicken wir auf die spannende Geschichte des Ordens und die Verwicklungen der Region Aarau in die vielfältigen Tätigkeiten des Ordens.
1895 zog der jüdische Matura-Schüler Albert Einstein für ein Jahr an die Laurenzenvorstadt in Aarau. Heute erinnert dort eine kleine Gedenktafel an den Aufenthalt des Jahrhundertgenies. Zwar ist dieses Kapitel Aarauer Geschichte wohl den meisten Bewohner*innen der Stadt bekannt. Jedoch ist es eines von ganz wenigen Zeugnissen jüdischen Lebens in Aarau. Manuel stellte sich deshalb in der aktuellen Folge die Frage: Gibt es in Aarau Geschichten über jüdisches Leben? Auch wenn die jüdische Geschichte des Aargaus im schweizerischen Vergleich eine herausragende Stellung einnimmt, können wir über das Leben von Juden*Jüdinnen in Aarau oft nur mutmassen. Dennoch macht sich Manuel in unserer 30. Folge auf die Spuren jüdischen Lebens und dessen Bedingungen in Aarau, vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert. Wir wünschen viel Vergnügen! Wie immer freuen wir uns über Lob, Kritik, Feedback oder Anregungen für weitere Folgen. Gerne via Instagram @geschichtenausaarapodcast oder via Mail an geschichten.aus.aarau@gmail.com. Literaturhinweise: *Alemannia Judaica, Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der jüdischen Geschichte im süddeutschen und angrenzenden Raum: Aarau. Jüdische Geschichte. www.alemannia-judaica.de. 30.06.2020. URL: https://www.alemannia-judaica.de/aarau_juedgeschichte.htm (zuletzt besucht: 26.08.2024). *Bennewitz, Susanne: Zurzacher Messen im Gerede. Der alte Stoff neuer Legenden und Prozesse, in: Picard, Jacques/Bhend, Angela (Hg.): Jüdischer Kulturraum Aargau, Baden 2020, S. 153–158. *Bürgin, Martin: Konfessionalismus und Konvivenz. Die Surbtaler Juden und ihr Umfeld vom 17. Jahrhundert bis zu den Anfängen des Kantons Aargau, in: Picard, Jacques/Bhend, Angela (Hg.): Jüdischer Kulturraum Aargau, Baden 2020, S. 159–182. *Königs, Diemuth: Juden im mittelalterlichen Aarau, in: Picard, Jacques/Bhend, Angela (Hg.): Jüdischer Kulturraum Aargau, Baden 2020, S. 116–144.
Sommer, 1940: Frankreich kapituliert vor der deutschen Wehrmacht, Italien tritt auf Seiten von NS-Deutschland in den 2. Weltkrieg ein und die Schweiz ist von den Achsenmächten umschlossen. Die neuen Verhältnisse sorgen bei den Behörden nicht nur in Bezug auf Landesverteidigung, Aussen- und Wirtschaftspolitik für Herausforderungen. Es stellt sich auch die Frage, wie mit den gleichgeschalteten «Deutschen Kolonien» und NS-Organisationen auf Schweizer Boden umzugehen ist. Wir werfen in dieser Folge ein Schlaglicht auf einen wenig bekannten Aspekt der Schweizer Geschichte während des 2. Weltkriegs – und auf die «Deutsche Kolonie» in Aarau.
Nicht nur wegen einer Neuordnung der europäischen Mächteverhältnisse, sondern auch wegen seiner extremen Zerstörung ist der Dreissigjährige Krieg in Erinnerung geblieben. Armeen metzelten sich in verlustreichen Schlachten gegenseitig nieder, Krankheiten wüteten, Söldnertrupps plünderten Dörfer und zerstörten ganze Landstriche. Viele Orte im deutschen Raum wurden dabei fast vollständig entvölkert und zum Teil für immer dem Erdboden gleichgemacht. Und Aarau? Als Teil der Eidgenossenschaft war die Stadt auf neutralem Boden und blieb von der Zerstörung verschont. Um ein Haar zog es jedoch auch Aarau in den Sog des Krieges. Das Fricktal, nur wenige Kilometer vom unversehrten Aarau entfernt, traf der Krieg mit voller Härte. Wie kam es zu diesen gegensätzlichen Kriegserfahrungen der beiden Orte? Welche Rolle spielte dabei die Neutralität der Eidgenossenschaft? Manuel erzählt es euch in Folge 28, welche wieder einmal vor Publikum stadtfand. Dieses Mal am Ort des Geschehens selbst, nämlich im fricktalischen Kaiseraugst. Wir wünschen viel Vergnügen! Eure Manuel und Simon Lob, Feedback, Kritik oder Anregungen nehmen wir gerne entgegen via E-Mail (geschichten.aus.aarau@gmail.com) oder via Instagram @geschichtenausaaraupodcast. Literaturhinweise: Clareboets, Constant/Schaub, Markus: Antike und neuzeitliche Wehrbauten in und um Augst, in: Jahresbericht aus Augst und Kaiseraugst 11 (1990), S. 171–175. Enderle, Adelheid: Zwischen Jura und Schwarzwald vor 350 Jahren. Ereignisse aus dem 30-jährigen Krieg, in: Vom Jura zum Schwarzwald 74 (2000) (Blätter für Heimatkunde und Heimatschutz 2000), S. 51–64. Fuhrer, Hans Rudolf: Der «Rathschlag von Wyl». Zur Problematik der bewaffneten Neutralität der Eidgenossenschaft im Dreissigjährigen Krieg, in: Rebitsch, Robert/Höbelt, Lothar/Schmidl, Erwin A. (Hg.): Vor 400 Jahren. Der Dreissigjährige Krieg (Innsbrucker Historische Studien Bd. 32), Innsbruck 2019, S. 165–188. Holenstein, André: Transnationale Politik. Eidgenössische Machteliten und der Dreissigjährige Krieg, in: Holenstein, André/von Erlach, Georg/Rindlisbacher, Sarah (Hg.): Im Auge des Hurrikans. Eidgenössische Machteliten und der Dreissigjährige Krieg, Baden 2015, S. 51–64. Jegge, Emil: Die Geschichte des Fricktals bis 1803, Laufenburg 1943. Kunze, Peter: Der Dreissigjährige Krieg am Oberrhein, in: Badische Heimat 2/3 (2020), S. 334–344. Kurmann, Fridolin: Von der Trennung 1442 bis ins frühe 19. Jahrhundert, in: Salathé, René et al.: Augst und Kaiseraugst: Zwei Dörfer–eine Geschichte Bd. 1, Liestal 2007, S. 157–231. Pestalozzi, Martin: Hans Ulrich Fisch II. und sein Stadtprospekt von 1665, in: Aarauer Neujahrsblätter 63 (1989), S. 105–121.
Aaraus Geschichte mag viele Überraschungen bergen - aber Bergbau? Wir gehen in dieser Folge in den Untergrund und blicken auf die rund 100-jährige Geschichte des "Eisenbergwerks Küttigen", als vom Lindengraben in Küttigen über das Rombachtäli bis nach Erlinsbach der Hungerberg nach Eisenerz durchwühlt wurde. Neben Pleiten, Pannen, unerwarteten Wirtschaftsbeziehungen und Know-How-Transfer begegnen wir einigen bereits bekannten Gesichtern aus Aaraus Vergangenheit und reden darüber, inwiefern das Schicksal des Bergbaus am Aarauer "Erzberg" beispielhaft ist für die Geschichte der "an armen Minen reichen Schweiz".
Alle Menschen hinterlassen Spuren in einer Stadt. Mittels Feldforschung gehen Kulturanthropolog*innen diesen Spuren nach, um das Wesen einer Stadt zu begreifen. So etwas ähnliches macht Manuel in Folge 26 von «Geschichten aus Aarau», indem er die Geschichte des Skateboardens in Aarau ins Visier nimmt. Für die Folge, in welcher alles etwas anders läuft als sonst, interviewte Manuel drei Skater aus unterschiedlichen Generationen der Skateboarding-Szene in Aarau. Auf einer Reise von den 1960er-Jahren bis ins Jetzt ergründet Manuel, wie viel Aarau im Skateboardfahren steckt und vor allem – wie viel Skateboardfahren in Aarau. Viel Spass Eure Simon und Manuel Quellen - Interviews mit Michi, Nixon und Stella. Aarau, Februar und März 2024. - Aargauer Zeitung: Neuer Skate-Park zieht Skater aus der ganzen Schweiz an. Aargauer Zeitung Online. 26.04.2017. URL: https://www.aargauerzeitung.ch/aargau/aarau/neuer-skate-park-zieht-skater-aus-der-ganzen-schweiz-an-ld.1635861 (29.03.2024). - Luder, Fabienne: Die Liebe zu Skateboards und Tape Recordern. We Love Aarau. 07.06.2020. URL: https://weloveaarau.ch/die-liebe-zu-skateboards-und-tape-recordern/ (29.03.2024). - Stadt Aarau: Stadtidee. Skatepark Schachen. Stadtidee.aarau.ch. URL: https://www.stadtidee.aarau.ch/ideenphase/ideen-detail.html/1959/news/9446 (29.03.2024). - «Thee Faction»: «Skate & Destroy». Song mit Skateboard-Legende Steve Caballero. Youtube.com. URL: https://www.youtube.com/watch?v=n2Uns3FX80k (29.03.2024). - Thrasher Magazine: Bobaj’s «Status» Video. Thrashermagazine.com. 09.06.2020 URL: https://www.thrashermagazine.com/articles/videos/bobaj-s-status-video/ (29.03.2024). - Whiteout Skateboarding Switzerland: Ein Stück Aargau. Whiteout Skateboarding Switzerland Issue 9, S. 84-95, insb. Fotos S. 1, 4–5. 09.08.2010. issuu.com. URL: https://issuu.com/whiteout-magazine/docs/wo_09_web (29.03.2024). - ThrasherMagazine: Bobaj’s «Anahí Chapter 42 Video. Youtube.com. 07.04.2023. URL: https://www.youtube.com/watch?v=zKupoerMXBc (29.03.2024). - Wynentaler Blatt: Sie initiierte die 1. Rollbrettbahn der Schweiz. Wynentaler Blatt Nr. 60. 11.08.2015. wynentaler-blatt.ch. URL: https://www.wynentaler-blatt.ch/2015/08/schmiedrued-sie-initiierte-die-1-rollbrettbahn-der-schweiz.html (29.03.2024). Literatur - Gysi: Freiheit auf Rollen, in: Aarauer Neujahrsblätter 97 (2023), S. 130–139. - Schäfer, Eckehart Velten: Dogtown und X-Games – die wirkliche Geschichte des Skateboard-fahrens. Körper Räume und Zeichen einer Bewegungspolitik zwischen Pop- und Sport-kultur (Kulturen der Gesellschaft Bd. 42), Bielefeld 2020.
Teaser Folge 26

Teaser Folge 26

2024-03-0604:24

Ihr habt eine Weile nichts gehört von uns. Simon ist weit weg in den Ferien und Manuel hat sich deswegen ausnahmsweise alleine hinter das Mikrofon gesetzt. Er erklärt euch in diesem kurzen Teaser, wovon die nächste Folge "Geschichten aus Aarau" handelt. In der kommenden Folge geschieht vieles ein bisschen anders als sonst, ihr dürft also gespannt sein. Die neue Folge erscheint am 25. März. Danach kommt Simon zurück nach Aarau und wir machen weiter wie gewohnt. Eure Simon und Manuel
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