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Therapie auf den Punkt
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Therapie auf den Punkt

Author: Henning Lütje

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IG: therapieaufdenpunkt

Mein Podcast zu Theorie und Praxis der Psychotherapie und verwandten Themen: Akzeptanz- und Commitment-Therapie, Philosophie der Psychiatrie, Philosophie des Geistes, Verhaltenstherapie, Persönlichkeitsstile

Impressum: https://tinyurl.com/mvau4ymu
79 Episodes
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Es häufen sich Berichte, dass Menschen psychotisch wahnhafte Ideen entwickeln, nachdem sie zu lang mit Chat-Bots geschrieben haben. Aber kann man wirklich durch ChatGPT psychotisch werden? Und was passiert da genau?Der Psychiater und Blogger Scott Alexander schlägt vor, KI-Psychosen analog zur Folie à deux zu verstehen. Die wiederum können wir uns nur verständlich machen, indem wir soziale Anreize bei der Meinungsbildung berücksichtigen. Und das bringt uns mal wieder zum derzeitigen Hot-Topic in diesem Podcast: Sozialstatus und seine epistemischen Auswirkungen.Viel Spaß beim Hören! 🚀🚀🚀Scott Alexander - In Search of AI-Psychosis. Folie à deux ex machina: https://www.astralcodexten.com/p/in-search-of-ai-psychosisNYT Artikel zu KI-Psychosen: https://archive.is/vAYifFallstudie Folie à deux: https://hrcak.srce.hr/file/54598Inhalt:0:00 Einleitung1:22 Fallstudie: Allan Brooks17:27 Folie à deux36:18 Parallele Fàd und KI-Psychose43:38 Vier Wege in die KI-Psychose50:50 Zusammenfassung52:19 Noch mal zum Intro54:00 Boom Bap Bach
Oft schielen wir beim Sprechen auf die Wirkung, die unsere Nachricht auf unser Gegenüber haben soll. Wir kommunizieren wirkungsorientiert. Das Problem dabei ist, dass unser authentischer Selbstausdruck verloren gehen kann und unser Gegenüber einen Funktionalitätsverdacht schöpft: "Das sagt sie doch nur, damit ich..." Absolute Authentizität ist aber keine gangbare Alternative, deshalb kommen wir an diesem Balanceakt zwischen Ausdruck und Wirkung nicht vorbei.Ein Sonderfall der Wirkungsorientierung ist die Manipulation, die über verdeckte Appelle funktioniert. Dabei enthält die Nachricht eine Handlungsaufforderung, die nicht als solche erkennbar ist. Wie entstehen manipulative Strategien? Wieso müssen sie nicht immer bewusst sein? Und was können wir dagegen unternehmen?Viel Spaß beim Hören! 🚀🚀🚀Inhalt:0:00 Ausdruck vs. Wirkung7:54 Wirkungsorientierung in der Therapie14:58 Verdeckte Appelle24:09 Was tun bei Manipulation?
In jeder Nachricht schwingt auch immer eine Beziehungsdefinition mit: So stehen wir zueinander. Nun kann mein Gegenüber durch ein sogenanntes Beziehungsmanöver versuchen, die Beziehung umzudefinieren, also zum Beispiel als enger zu definieren oder das Hierarchieverhältnis neu zu verhandeln. Und ich wiederum kann wie bei einem Schachspiel zwischen verschiedenen Zügen wählen, um diese Neudefinition zu akzeptieren oder zurückzuweisen.Inhalt0:00 Einleitung17:10 Beziehungsmanöver und Gegenmanöver26:17 3 Grundarten von Beziehungen
Diese Episode beleuchtet die Störungen, die auf der Selbstoffenbarungsseite auftreten können: von der Angst vor negativer Bewertung über Selbstdarstellungs- und Fassadentechniken bis hin zu den Folgen für unsere Beziehungen und seelische Gesundheit. Wir sprechen über die Spannung zwischen Authentizität und sozialer Erwünschtheit und darüber, wie selektive Echtheit zu mehr Stimmigkeit und echter Verbindung führen kann.Viel Spaß beim Hören! 🚀🚀🚀Inhalt:0:00 Einleitung0:27 Selbstoffenbarungsangst13:24 Selbstdarstellung & Selbstverbergung31:28 Authentizität / Kongruenz37:34 Selektive Authentizität41:50 Selbstoffenbarung als Oberhandtechnik
Wenn ich eine Nachricht verstehe, ist das kein rein passiver Vorgang. Vielmehr bin ich aktiv daran beteiligt, die Nachricht zu interpretieren und ihr einen Sinn zu verleihen. Dabei kann allerlei schiefgehen. Ich sehe die Nachricht nicht unverfälscht, sondern interpretiere sie vor dem Hintergrund meiner Erwartungen und Befürchtungen, meines Vorwissens und meines Selbstbildes. Es ist, als würde ich eine Brille tragen, die bestimmte Informationen rausfiltert und andere verstärkt.Trotzdem bin ich meinen Interpretationen und Fantasien nicht hilflos ausgeliefert, sondern ich kann mich gezielt auf die Ebene der Metakommunikation begeben, mein Verständnis prüfen, Feedback einholen und Missverständnisse ausräumen. Allerdings ist Metakommunikation ziemlich cringe, deswegen drücken wir uns meistens davor.Viel Spaß beim Hören! 🚀🚀🚀Inhalt:0:00 Einleitung3:55 Empfangsgewohnheit Sachebene8:10 Empfangsgewohnheit Beziehungsebene12:03 Empfangsgewohnheit Selbstoffenbahrung19:56 Empfangsgewohnheit Apellohr21:02 Funktionalitätsverdacht25:51 Störungen, die nicht offenbar werden28:51 Ursachen für Empfangsstörungen37:30 Umgang mit Interpretationen44:48 Umgang mit Fantasien53:13 Metakommunikation als Lösung56:53 Ausblick: systemische Gegenstücke
Wir widmen uns einem großen Klassiker der Kommunikationspsychologie, nämlich Schulz von Thun! In seinem Framework lassen sich alle möglichen kommunikativen Phänomene beschreiben: Missverständnisse, Paarkonflikte, Manipulationen und auch das implizite Aushandeln einer sozialen Hierarchie.Mit vielen Beispielen erkläre ich in dieser Episode die Grundlagen, bevor wir uns dann in den weiteren Folgen ausgewählten Störungen der Kommunikation widmen.Viel Spaß beim Hören! 🚀🚀🚀4 Ohren, eine Nachricht Bsp. 1: https://www.instagram.com/p/DNFx4wLsYyo/4 Ohren, eine Nachricht Bsp. 2: https://www.instagram.com/p/DMzsv9LMdH4/Schulz von Thun Institut für Kommunikation: https://www.schulz-von-thun.de/Inhalt:0:00 Einleitung6:07 4 Seiten einer Nachricht17:04 Offene und verdeckte Apelle18:51 Explizite und implizite Botschaften20:25 Quadratur der non-verbale Nachrichten22:43 Manipulation31:16 Inkongruente Botschaften34:30 Der Double-Bind39:32 Zusammenfassung
Der zweite Teil der Diskussion mit Peter Kuhn. Es geht noch einmal um Peter Thiel, das Katechon und die Apokalypse! Falls ihr kritische Enwände oder Kommentare habt, schreibt mir wie immer gern auf Insta. Ansonsten viel Spaß! 🚀🚀🚀Peter auf Substack: https://open.substack.com/pub/theanticompletionist?r=3zjgbe&utm_medium=ios"Call Me Maybe" ist des Satans! https://www.instagram.com/reel/DLLx9mtupHD/?igsh=MWhoYTJoamdwNXZkdw==Peter Thiel - The Education of a Libertarian: https://www.cato-unbound.org/2009/04/13/peter-thiel/education-libertarian/Peter Thiel - The Straussian Moment: https://gwern.net/doc/politics/2007-thiel.pdfInhalt:0:00 Das Problem der Interpretation8:29 Sonderstellung des Christentums26:32 Grenzen der menschlichen Kreativität28:52 Platon als Anti-Mimetiker35:46 Funktioniert Girards Apologie des Christentums?39:08 Probleme mit der Apokalypse44:37 Das Katechon und die politische Ideologie Peter Thiels53:09 Wie ernst meint es Peter Thiel mit Girard?59:20 Rechter Akzelerationismus1:02:17 Fazit
Gemeinsam mit meinem Studienfreund Peter Kuhn widmen wir uns Einwänden gegen Girards Theorien und vertiefen einige der Kritiken aus den vorangegangenen Episoden.Viel Spaß beim Hören! 🚀🚀🚀Peter auf Substack: https://open.substack.com/pub/theanticompletionist?r=3zjgbe&utm_medium=ios0:00 Einleitung2:08 Extreme der Girard-Rezeption5:35 Mimesis als soziales Lernen und als Status-Game18:36 Das Problem des authentischen Begehrens28:34 Kann man aus dem Status-Game aussteigen?35:00 Woher stammt das erste nicht-physische Begehren?43:40 Der Sündenbock-Mechanismus56:19 Der Ursprung der archaischen Götter1:03:32 Mythen-Exegese als Rechtfertigungsgrundlage1:07:17 Problem der mangelnden Falsifizierbarkeit
In der zweiten Staffel der US-Erfolgsserie The White Lotus wird explizit auf das Konzept des mimetischen Begehrens von Girard Bezug genommen. Aber eignet sich Girards Theorie, um die Rivalität zwischen Ethan und Cameron zu erklären?The White Lotus – “You have a bad case of something called mimetic desire”: https://www.youtube.com/watch?v=wC4cHv-MZqk0:00 Einleitung1:23 Die Handlung11:25 Nur ein Beispiel für mimetisches Begehren?19:25 Wie passt der Abreisetag ins Bild? 
Der französische Kulturanthropologe René Girard ist vor allem aus einem Grund wieder in aller Munde: Weil der rechts-libertäre Tech-Milliardär Peter Thiel sich immer wieder auf ihn als seinen wichtigsten intellektuellen Einfluss bezieht. Doch was ist dran an Girards Theorien?Girard geht davon aus, dass fast alles Begehren mimetisch ist. Das heißt, wir begehren die meisten Dinge nur deshalb, weil wir sehen, dass sie von anderen begehrt werden. Unser Begehren befeuert dann wiederum das Begehren der anderen und so weiter. Mimetisches Begehren führt also schnell zu einem Feedback-Loop und schaukelt sich dadurch hoch bis zu einem erbitterten Konkurrenzkampf auf Leben und Tod.Abhilfe für dieses mimetische Gewaltpotenzial schafft der Sündenbock-Mechanismus, bei dem einem willkürlich ausgewählten Opfer die Schuld für die angestauten mimetischen Spannungen gegeben wird. Durch sein ungerechtes Opfer wird der gesellschaftliche Friede wieder hergestellt. Darin meint Girard auch den Ursprung der archaischen Religionen zu erkennen.Das Christentum nimmt für ihn insofern eine Sonderolle ein, als der Sündenbock-Mechanismus darin entlarvt und die Unschuld des Opfers (z. B. die Unschuld Jesu) betont wird. Dadurch, so Girard, wird der Sündenbock-Mechanismus weitestgehend außer Kraft gesetzt und eine Alternative zum mimetischen Wettstreit aufgezeigt, nämlich die Barmherzigkeit, also die Solidarität mit den Schwachen.Was davon plausibel ist und was nicht, wird vor allem in den Episoden 3 und 4 gemeinsam mit meinem guten Freund Peter Kuhn diskutiert. Schreibt mir eure kritischen Kommentare und Einwände auf Insta! Viel Spaß mit Girard! 🚀🚀🚀DLF – Die Peter Thiel-Story: https://www.deutschlandfunk.de/die-peter-thiel-story-1-6-willkommen-im-thielverse-100.htmlFinancial Times - How Peter Thiel and Silicon Valley funded the sudden rise of JD Vance: https://archive.is/1oVs2 0:00 Neues Format!1:23 René Girard und Peter Thiel6:33 Wer war René Girard?8:25 Mimetisches Begehren24:00 Der Sündenbock-Mechanismus31:38 Der Ödipus-Mythos40:20 Die Sonderstellung der Bibel50:31 Nietzsche und Girard52:23 Die Apokalypse
In dieser Episode besprechen wir eure Kommentare und Einwände zu Dan Williams Artikel "Why do people believe true things?", den wir in einer vorangegangenen Episode diskutiert haben. Eure Beiträge beziehen sich auf Erkenntnistheorie, Konstruktivismus, Biologie und den Homo oeconomicus, um nur einige Themen zu nennen. Ich hoffe, ich konnte euren zahlreichen Einsendungen gerecht werden.Vielen Dank für eure Beiträge und viel Spaß beim Hören! 🚀🚀🚀Studie zu altruistischem Verhalten über Speziesgrenze hinaus zwischen Delphinen und Pilotwalen: https://www.journals.uchicago.edu/doi/10.1086/283915Inhalt:0:00 Einleitung2:14 belaweh: Ist das noch Therapie?7:02 Max: Enthaltung der Standard?9:51 David: Wieso Ausnahmen relevant?15:33 David & Marlon: Begriffe im Wandel?24:19 David: Wieso fragen wir lieber nach Irrtum?28:19 Marlon: Erklärungsumkehr ist versöhnlich30:00 Lizzy: Pragmatischer Wissensbegriff39:15 Peter & Theo: Das Problem der Unmittelbarkeit51:19 Theo: Ist Erkenntnis immer motivierte Kognition?55:08 Peter & Theo: Erklärungsumkehr ist relativ1:00:51 Nicole et al.: Korrekturmechanismen nicht erstaunlich1:03:36 Nicole: Armut für niemanden überraschend1:05:37 Kooperation gerade DURCH Egoismus1:11:21 Deniz: Optimiert nicht-reziproker Altruismus die Fitness?1:20:12 Peter: Kooperation durch christliche Memes
In dieser Folge gehen wir ganz praktisch an die verhaltenstherapeutische Behandlung von Zwangsstörungen heran mit einem besonderen Fokus auf die Exposition mit Reaktionsverhinderung (ERP). Wir besprechen Schritt für Schritt, wie die Exposition vorbereitet, durchgeführt und nachbereitet wird und was dabei häufig schiefläuft.Viel Spaß!🚀🚀🚀Kapitelübersicht:0:02:20 Rein kognitive Methoden0:04:50 Vor der Expo0:22:25 Verschiebung der Problemdefinition0:28:40 Während der Expo0:38:35 Schwierigkeiten bei der Expo0:44:45 Wieso muss die Patientin die Expo langfristig allein durchführen?0:46:26 Umgang mit typischen Einwänden0:50:33 Nach der Expo0:54:37 Funktionen von Zwang1:01:14 Besonderheiten bei unterschiedlichen Zwängen
Was treibt Menschen dazu an, Stunden ihres Lebens mit scheinbar sinnlosen Verhaltensritualen zu verbringen? Wie entwickelt sich Zwang? Und wer ist besonders anfällig?Viel Spaß beim Hören! 🚀🚀🚀Kapitelübersicht:0:00 Einleitung2:05 Diagnostische Kriterien6:40 Differenzialdiagnosen15:29 Prävalenz, Verlauf, Komorbiditäten18:43 Welche Arten von Zwängen gibt es?25:25 Störungsmodell in der VT36:43 Gibt es isolierte Zwangsgedanken bzw. Zwangshandlungen?40:05 Parallelen zu Erklärungen anderen Störungen51:47 Deckel draufPaul Salkovskis – Obsessional-Compulsive Problems: A Cognitive-Behavioral Analysis: https://doi.org/10.1007/978-3-642-73393-2_16
Einwände und Kommentare gern per Text oder Sprachnachricht an therapieaufdenpunkt auf Instagram!Worauf gründen unsere Überzeugungen zu abstrakten Sachverhalten wie dem menschgemachten Klimawandel, dem Patriarchat, dem Außenhandelsdefizit der USA oder der Wirksamkeit von Corona-Impfungen? Diese Erkenntnisgegenstände sind uns nicht unmittelbar zugänglich wie die Katze auf der Matte. Vielmehr sind sie durch wahnsinnig komplexe und störanfällige soziale Prozesse vermittelt - wie ein gesellschaftliches Stille-Post-Spiel. Dabei kann so viel schiefgehen, dass wir eine sogenannte Erklärungsumkehr vornehmen sollten: Dass wir uns in solchen Fragen oftmals irren, ist nicht verwunderlich. Überraschend ist vielmehr, dass wir es manchmal schaffen, wahre Überzeugungen über abstrakte Erkenntnisgegenstände zu bilden. Von welchen Institutionen und Normen hängt dieser fragile Zugang zur Wahrheit ab? Why do people believe true things?:https://www.conspicuouscognition.com/p/why-do-people-believe-true-thingsStudie zu Norm über Meinungsänderungbei Gegenevidenz: doi.org/10.1017/S1930297500007439Dan Williams – Homepage: https://danwilliamsphilosophy.com/Dan Williams – Substack: https://substack.com/@conspicuouscognition
In dieser Folge geht es um eine Erfahrung, die nicht alle betrifft, aber für manche essenziell ist: die subtile, verführerische Anziehungskraft der Melancholie.Warum fühlen wir uns manchmal geradezu hingezogen zu unserer eigenen Niedergeschlagenheit? Warum suchen wir traurige Musik, wenn wir traurig sind? Und warum kann genau dieses emotionale Feuerwerk, diese Tiefe, Vertrautheit und Selbsterfahrung, uns in der Depression festhalten?Ich spreche über die psychologische Dynamik hinter der Romantisierung von Leid, über kurzfristigen Trost bei langfristigem Schaden und über die Rolle, die Werte und Sinn dabei spielen, sich aus dem melancholischen Kokon zu befreien.Geo-Artikel – Darum fliegen Motten immer zum Licht: https://tinyurl.com/52h4ad93JamesThurber – The Moth and the Star: http://www.english-on-the-web.de/download/mothstar.pdfSelbstexperiment:Nirvana – Something in the Way: https://youtu.be/4VxdufqB9zg?si=3W3pzSOuwbJ0ZW8uRadiohead – Knives Out: https://youtu.be/2Lpw3yMCWro?si=tCQhCVw0_Tp7wue2Wagner – Tristan und Isolde – Vorspiel: https://youtu.be/iTKTV0c7Cno?si=opCNlr4ui9nWM5GW
In dieser Folge geht es um ein zentrales Paradox psychischer Gesundheit: Oft glauben wir, wir müssten uns erst motiviert, stark oder inspiriert fühlen, dann könnten wir handeln. Doch meist ist es genau umgekehrt: Erst das Handeln bringt den Antrieb.Es geht um die Dynamiken von Antriebsminderung und Depression, über den klassischen Rückzug, das Aufschieben und den damit verbundenen Verlust von Fähigkeiten. Warum führt Untätigkeit oft tiefer in die Sinnlosigkeit? Und wie finden und verwirklichen wir unseren Lebenssinn im Handeln?Drei Schlüsselthemen stehen im Fokus:Motivation: Warum sie oft erst beim Tun entsteht und wie kleine Schritte große Veränderungen anstoßen.Selbstwirksamkeit: Wie Handlungen unser Selbstbild prägen und warum jeder Versuch zählt.Sinn: Weshalb der "Sinn des Lebens" keine Voraussetzung für ein aktives Leben ist, sondern das Ergebnis wertegeleiteter Handlungen.Mit konkreten Beispielen und psychologischem Hintergrund besprechen wir, wie man die Abwärtsspirale stoppen und neue Aufwärtsbewegungen starten kann getreu dem Motto: Der Appetit kommt beim Essen.
In dieser Episode widmen wir uns einer Stimme, die viele von uns nur allzu gut kennen: dem inneren Kritiker. Nachdem wir in der letzten Folge das Grübeln als vermeintliches Nachdenken entlarvt haben, geht es diesmal um selbstabwertende Gedanken: Sätze wie „Das war nicht gut genug“, „Kein Wunder, dass du es nicht geschafft hast“ oder „Du bist nichts wert“. Woher kommt diese Stimme? Was will sie von uns? Und was haben wir eigentlich davon, wenn wir uns selbst schlechtreden?Vielleicht wollen wir uns damit vor Kritik von außen schützen oder glauben, uns selbst bestrafen zu müssen. Manchmal steckt auch die Angst dahinter, arrogant zu wirken und wir nutzen Selbstabwertung, um uns das Gegenteil zu beweisen.Außerdem geht es um konkrete Strategien im Umgang mit dem Kritiker. Vom bewussten Erkennen erster Sätze („Typisch, dass dir das passiert“) über kreative Methoden wie Parodien, Cartoon-Stimmen oder das Singen seiner Vorwürfe: Alles, was langfristig funktioniert, ist erlaubt. Auch die Visualisierung spielt eine zentrale Rolle: Wie sähe der Kritiker aus, wenn er eine Person wäre? Welchen Namen hätte er? Wo sitzt er?Durch diese Techniken aus der Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) werden wir den inneren Kritiker nicht los, aber wir machen seine Aussagen unschädlich.
Wenn es mir schlecht geht, denke ich drüber nach, warum. Das ist doch erst einmal etwas Gutes, oder? Leider ist häufig dieser Denkprozess selbst das Problem. In dem Fall spricht man vom Grübeln. Während ich beim konstruktiven Nachdenken auf echte Lösungen komme und weiterkomme, drehe ich mich beim Grübeln im Kreis. Das Tückische: Ich habe dabei trotzdem den Eindruck, etwas Hilfreiches zu tun. Der Grübelprozess gibt sich häufig selbst als Lösungsprozess aus, dabei ist er das Problem, denn Grübeln macht unglücklich. Aber wie unterscheide ich zwischen Grübeln und konstruktivem Nachdenken? Und wie kann ich mithilfe der Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) aus den Grübelschleifen aussteigen?
Psyche und Hirn hängen eng zusammen, aber sind deshalb psychische Störungen nichts anderes als Hirn-Störungen? Das ist, denke ich, falsch. Aber wieso genau?In dieser Episode geht es um die metaphorische Unterscheidung zwischen „Dashboard-Wissen“ vs. „Engine-Wissen“ – inspiriert von Owen Barfields Saving the Appearances (1957). Anhand dieser Unterscheidung erkunde ich, wie wir psychische Störungen begreifen können: aus der Dashboard-Perspektive (Erste-Person-Erfahrung, subjektive Handlungsperspektive) oder aus der Engine-Perspektive (biologische Prozesse, objektive Außenperspektive).Je nach dem, welche Perspektive wir einnehmen, ergeben sich andere Konsequenzen für mögliche Interventionen, für unser Selbstverständnis und für unsere Mitverantwortung an der Überwindung unserer Schwierigkeiten. In jedem Fall aber wird sich herausstellen, dass wir die psychisch-subjektive Perspektive nicht auf die biologisch-objektive Perspektive reduzieren können. Owen Barfield – Saving the Appearances: https://openlibrary.org/books/OL2530097M/Saving_the_appearancesSubstack-Post: https://substack.com/@footnotes2plato/note/c-128372388
Diese Episode ist ein wilder ideengeschichtlicher Ritt durch die fabelhafte Welt der Neuro-Theorien zum Thema Sucht. Warum werden manche Menschen süchtig und andere nicht? Wieso verlieren wir die Kontrolle über unseren Konsum? Und was soll das bitte mit dem Immunsystem zu tun haben?Paper über neurobiologischen Grundlagen der Sucht: doi.org/10.3390/psychoactives3010003Zeit-Artikel über Zsmh. zwischen ADHS und Sucht: https://archive.is/JoICdPaper zum Zeit-Artikel: doi.org/10.1016/j.freeradbiomed.2025.02.032
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