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Brutto Bedeutsam - Ein Podcast über Italien
Author: Elisa Britzelmeier & Bernhard Hiergeist
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© Elisa Britzelmeier & Bernhard Hiergeist
Description
Der Podcast für alle, die Italien nicht nur lieben, sondern auch verstehen wollen: Alle zwei Wochen sprechen wir über ein Stück Italien, über Phänomene, die das Land ausmachen - und die Beziehung der Deutschen dazu. Was verraten Bars über die italienische Gesellschaft? Warum hat das deutsche Fernsehen ein Mafia-Problem? Und darf man Spaghetti nun mit dem Löffel essen? (Nein.) Die Journalisten Elisa Britzelmeier und Bernhard Hiergeist über die kleinen und großen Unterschiede zwischen Deutschland und Italien. Schreibt uns gerne bei Fragen, Wünschen oder Anregungen: bruttobedeutsam@gmail.com
25 Episodes
Reverse
Wenn deutsche Tommis sich einen coolen Anstrich verleihen wollen, werfen sie mit italienischen Begriffen um sich. Oder singen Schlager mit Fake-Akzent. Ist das eigentlich ok - oder kulturelle Aneignung?
Wir sprechen darüber, warum "Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys" nichts mit Italien und nichts mit italienischer Musik zu tun haben, warum das Postkarten-Abziehbild immer wieder zündet - und, wie einige Beispiele und Hörtipps zeigen, dass es eindeutig auch anders geht.
Crucchi Gang | auf Spotify
Erlend Øye & La Comitiva | auf Spotify
Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys | auf Spotify
Brent Staples in der New York Times: How Italians Became ‘White’.
Marco Antonio Cristalli im Journal Frankfurt: "Wir waren die Spaghetti-Fresser"
Aurelie von Blazekovic in der SZ: Jenseits der Alpen liegt die Meta-Ebene
Bei Fragen, Anregungen, Lob und Kritik erreicht ihr uns unter bruttobedeutsam@gmail.com
Eccociqua: Es ist vollbracht! Angelina Mango gewinnt das 74. Festival von Sanremo, weil sie einerseits gut und andererseits nicht perfekt ist. Damit darf sie Italien im Mai beim Eurovision Song Contest vertreten, aber der interessiert in Italien dann gar nicht mehr so sehr.
Zum Abschluss sprechen wir über die besonderen Momente, diverse diverse italiani veri, einen Fiat Panda und den traditionellen Männerüberschuss bei Sanremo (und ganz besonders bei den Dirigenten). Außerdem gehen wir zu guter Letzt noch auf die Bedeutung des "Festival della canzone italiana" als Wirtschaftsfaktor für Land und Sanremo selbst ein.
Wir haben viele Worte zum Festival gemacht, letzten Endes zu wenige, um diese Phänomen gebührend zu beschreiben. Oder zu viele, wo doch ein Halbsatz ausreicht: Perché Sanremo è Sanremo.
Madonna, ist wirklich schon der vorletzte Abend? Heute sind beim Festival von Sanremo wieder alle 30 Sängerinnen und Sänger am Start und tun sich jeweils mit einem anderen Künstler (wahlweise auch Band, Chor oder Streichquartett) zusammen, um eine Coverversion zu präsentieren. Dabei begegnen uns auch mal Songs auf Englisch oder spanische Versatzstücke, aber die allermeisten halten sich dann doch an die italienische Muttersprache.
Sagten wir in der vorhergehenden Folge, dass heute die Persönlichkeit der Performer im Mittelpunkt steht? Was interessiert uns das Geschwätz von gestern! Da hatten wir die Rechnung ohne heute zahlreich auftretenden Legenden wie Gianna Nannini oder Umberto Tozzi gemacht (und eine Staffel Spürhunde), die alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Außerdem besprechen wir Nachrichten unserer lieben Hörerinnen und Hörer, die uns dran teilhaben lassen, wie das Festival della canzone italiana ihr Leben geprägt hat.
Nach einem etwas langgezogenen Countdown, großer Spannungssteigerung und Live-Schalten ohne Ende starten wir ins Abenteuer Sanremo und schaffen es an diesem ersten Abend bis zum 12. Beitrag von insgesamt 30. Meine Güte, es ist schon eine Kunst, so ein paar Lieder auf fünfeinhalb Stunden Sendezeit zu strecken - aber letzten Endes ist das ja genau das, worum es beim Festival von Sanremo geht.
Wir sprechen über canzoni, die nicht recht hängenbleiben; über das Ansprechen der disparatesten Zielgruppen; über ein albernes Moderatorenduo (Amadeus & Marco Mengoni), das aber einen sehr soliden Job macht und sogar schwierige Themen gekonnt abmoderiert - und über die Abwesenheit des Politischen.
Vom 6. bis 10. Februar 2024 findet die 74. Ausgabe des Festivals von Sanremo statt: des "Festival della canzone italiana". Fast eine Woche lang wird in der Stadt an der ligurischen Küste das italienische Lied gefeiert. Beim wichtigsten Fernsehlagerfeuer Italiens sieht buchstäblich das halbe Land zu. Hier feiern die Songs Premiere, die im Sommer in allen Bars und Eisdielen laufen werden, außerdem werden die Themen der kommenden Wochen und Monate gesetzt.
An diesem Ausnahmezustand beteiligen wir uns auch bei "Brutto Bedeutsam". Wir brechen aus unserem zweiwöchigen Erscheinungsrhythmus aus und liefern euch diese Woche fünf weitere Folgen. Immer nach den Wettbewerben kommt unser Sanremo-Update mit einer Besprechung der besten Lieder und der wichtigsten Momente des jeweiligen Abends. Falls ihr das Festival verpasst habt, könnt ihr unsere Folgen als kleinen Sanremo-Leitfaden verstehen. Und falls euch Sanremo gar nichts sagt, nehmen wir euch gern mit auf diese Reise, um Italien besser zu verstehen.
Italien erfahren heißt, auf die Piazza gehen. Sie gehört fest zum Progamm von Italienreisenden und verrät einiges über die italienische Identität. Sie ist voller Leben und oft auch eine Bühne. Wir sprechen darüber, was Piazze und Plätze unterscheidet, über italienische Redensarten, autofreie Innenstädte und die Frage, was Piazza und Demokratie miteinander zu tun haben. Und natürlich verraten wir auch unsere Lieblingspiazze.
Fragen, Kritik und Lob gerne an: bruttobedeutsam@gmail.com
Black, Rachel E.: Porta Palazzo: The Anthropology of an Italian Market. Philadelphia: University of Pennsylvania Press 2012.
von Goethe, Johann Wolfgang: Italienische Reise. München: C.H. Beck 2010.
Magnier, Annick: Piazze Verdi. Spazio pubblico materiale e immateriale nella città italiana. In: SocietàMutamentoPolitica. Bd. 10(19). Florenz: Firenze University Press 2019. S. 183–195.
Sitte, Camillo: Der Städtebau nach seinen künstlerischen Grundsätzen. Basel: Birkhäuser 2002.
Sölch, Brigitte: Die Piazza als Herausforderung für heutige Urbanisten. In: NZZ, zuletzt aufgerufen am 22.01.24
Alle drei Tage tötet ein Mann seine (Ex-)Partnerin, alle drei Tage wird eine Frau umgebracht, weil sie eine Frau ist - in Deutschland ebenso wie in Italien. Und doch wird in beiden Ländern ganz unterschiedlich über Femizide gesprochen. Wie kann das sein?
In dieser Folge geht es um den Mord an der Studentin Giulia Cecchettin, um versteckten und offenen Sexismus, Presse-Leitlinien und eine laute Schwester, die alles verändert. Wir sprechen über die großen italienischen Demonstrationen gegen Gewalt gegen Frauen - und fragen, wo die Empörung in Deutschland bleibt.
Scheibt uns gerne bei Fragen, Wünschen und Anregungen: bruttobedeutsam@gmail.com
Lektüreempfehlungen:
Offener Brief von Elena Cecchettin, Corriere della Sera
Podcast "Lage der Nation" mit Julia Cruschwitz
"Se domani tocca a me": Geschichte des Textes von Cristina Torres-Cáceres
Julia Curschwitz, Carolin Haentjes: Femizide. Frauenmorde in Deutschland
Asha Hedayati: Die stille Gewalt
Christina Clemm: Akteneinsicht
Laura Backes, Margherita Bettoni: Alle drei Tage
Italienisches Weihnachten ist ohne Panettone oder Pandoro undenkbar. Was ist eigentlich der Unterschied? Warum gibt es zwei Fanlager? Und warum sollte Pandoro in Deutschland dringend bekannter werden? (Attenzione, es wird meinungslastig!) Wir sprechen über die Erfindung von Traditionen, #pandorogate, trockenen Schaumstoff und darüber, warum ein Pandoro am besten geschüttelt - aber wirklich nicht selbst gemacht werden sollte.
Außerdem wünschen wir: Buone feste!
Schreibt uns gerne bei Fragen, Wünschen oder Anregungen: bruttobedeutsam@gmail.com
Die in der Folge erwähnten Texte:
Georges Desrues: Wo der Panettone herkommt und was ihn ausmacht, Der Standard, 18. 12. 2021
Johanna Dürrholz: Warum zur Hölle Panettone?, FAZ, 21.12.2022
Johanna Dürrholz: Viva il panettone!, FAZ, 4.2.2023
Kuchenskandal – Influencerin muss Millionenstrafe zahlen, Der Spiegel, 15.12.23
Paola Signori: Pandoro Cake: How to become a mass marketer from a local market. In: British Food Journal. Bd. 106, Ausgabe 10/11. Leeds: Emerald Publishing 2004
Wie ein Uhrmacher, der mit Handschuhen arbeiten muss - so kommt sich Kommissar Veigl (Gustl Bayrhammer) vor, wenn er die italienischen "Gastarbeiter" im Wohnheim Westendstraße befragen muss. Sein kriminalistischer Spürsinn ist untrüglich, sogar bei Preußen - doch bei den Italienern versagt er. Und das wurmt Veigl, denn jeder weiß doch: Die lügen alle wie gedruckt. Oder fast alle.
Wie in unserer Episode über Arbeitsmigration angekündigt, schauen wir heute den alten "Tatort" über das titelgebende Wohnheim. Wir versetzen uns zurück in die 1970er Jahre und sind voll der Bewunderung für eine äußerst differenzierte Darstellung italienischen Lebens in München, ohne Verteufelung und ohne jede Romantisierung. Und wir staunen über Gustl Bayrhammers Agilität (ja, das ist der Meister Eder) und lassen uns mit ihm von der Klarsicht der Dolmetscherin Frau Welponer rühren.
Wohnheim Westenstraße. Nach einer Hörspielvorlage von Luigi Squarzina. München: Bayerischer Rundfunk 1976. Regie: Axel Corti, Drehbuch: Herbert Rosendorfer, mit (u.a.) Gustl Bayrhammer, Helmut Fischer, Karl Obermayr, Margot Leonard, Renzo Martini, Piero Gerlini
Wohnheim Westendstraße ist im Moment auf Youtube zu finden
Mezzogiorno: Warum Süditalien zurückbleibt. Episode von Kurz gesagt: Italien von Sebastian Heinrich
"Flasche leer", "Was erlauben Strunz?" und "Ich habe fertig": Vor 25 Jahren hat Giovanni Trapattoni als Trainer des FC Bayern eine Rede gehalten, die legendär wurde. Nicht nur Fußballfans können diese Passagen heute noch zitieren.
Wir schauen uns das Ganze nochmal an - dabei geht es nur ein bisschen um Fußball und vor allem um Sprache. Wir sind uns heute uneins: War das ein lustiger Moment mit guten Eselsbrücken - oder eine Sternstunde in der deutsch-italienischen Völkerverständigung, die Millionen Deutschen das Italienische nahe gebracht hat?
"Flasche leer" - Die legendäre Wutrede von Giovanni Trapattoni (Youtube-Kanal des FC Bayern)
Hoffmann, Ludger: Trapattoni spricht deutsch. Ein Kommentar. In: Zielsprache Deutsch Bd. 29.2. Tübingen: Stauffenburg 1998.
Meier, Simon: Wutreden – Konstruktion einer Gattung in den digitalen Medien. In: Zeitschrift für germanistische Linguistik. Bd. 44, Heft 1. Berlin: De Gruyter 2016.
Rönneburg, Carola: Grazie mille! Wie die Italiener unser Leben verschönert haben. Freiburg: Herder spektrum 2005.
Unfried, Peter: Der Mann des Jahres. In: taz vom 14.03.1998
Trapattoni - le frasi celebri del Trap. In: Skysport 17.03.2019
Als Italiener in Deutschland noch beschimpft wurden: Wir sprechen über die Zeit der sogenannten "Gastarbeiter" bzw. Arbeitsmigranten. 1955 unterzeichneten Deutschland und Italien ein Abkommen, das Hunderttausende Arbeitskräfte nach Norden bringen sollte. Dort wartete man nicht gerade mit offenen Armen auf sie - wir sprechen also auch über Vorurteile, Diskriminierungen und den nachgeraden Hass gegenüber den Italienern, der auch von großen Boulevardmedien geschürt wurde.
Außerdem befassen wir uns mit dem Narrativ von den "südländischen Messerstechern", die uns™ unsere™ Frauen abspenstig machen wollen. Das wurde nämlich, bevor es wie heute für Menschen aus Nordafrika oder dem Mittleren Osten gebraucht wurde, früher schon gegen die Italiener in Stellung gebracht.
Dass das Italienische in Deutschland einmal nicht eingemeindet und verinnerlicht war, kann man sich heute kaum mehr vorstellen - angesichts der vielen Spritzgläser auf Münchner Cafétischen, angesichts der vielen Eisdielen und Pizzerien in deutschen Städten oder in Anbetracht der zahlreichen Zamperonis, Lombardis und Simonettis im deutschen Fernsehen. Doch man darf sich nicht täuschen: Das Ressentiment wurde konserviert und kommt zum Beispiel beim Fußball immer noch gerne zum Vorschein.
Tatort Wohnheim Westendstraße (1976, Regie: Axel Corti, Buch: Luigi Squarzina & Herbert Rosendorfer)
Bettina Severin-Barboutie: Die Fremdwahrnehmung von Italienern und Türken in der Bundesrepublik.
In: Oliver Janz, Roberto Sala (Hrg.): Dolce Vita? Das Bild der italienischen Migranten in Deutschland. Frankfurt: Campus 2011.
Roberto Sala: Vom „Fremdarbeiter“ zum „Gastarbeiter“. Die Anwerbung italienischer Arbeitskräfte für die deutsche Wirtschaft (1938–1973). In: Oliver Janz, Roberto Sala (Hrg.): Dolce Vita? Das Bild der italienischen Migranten in Deutschland. Frankfurt: Campus 2011.
Hedwig Richter und Ralf Richter: Der Opfer-Plot. Probleme und neue Felder der deutschen Arbeitsmigrationsforschung. In: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, Vol. 57. 2009.
taz-Artikel von Luca Bognanni: Weltmeister der Ressentiments. 2001.
"Wenn wir wollen, dass alles so bleibt, wie es ist, muss alles sich ändern." Dieser eine Satz aus dem Roman "Il Gattopardo" (1958, dt. "Der Leopard") von Giuseppe Tomasi di Lampedusa taucht immer wieder auf, wenn es um Italien geht. Der Satz ist ungemein beliebt unter Journalisten und Kommentatoren der italienischen Zeitläufte. Er scheint ja auch einfach zu gut zu den Italienern mit ihrem ständigen Regierungschaos und all ihren politischen Wirren zu passen - es ist vermeintlich Dauerkrise, damit sich am Ende doch nichts verändert.
Und doch wird der Satz überstrapaziert - und ist wohl doch nicht der eine Schlüssel zum Italienverständnis. Er passt immer zu gut und bedeutet am Ende nichts mehr. Darum gehen wir zurück zur Quelle, lesen bei Tomasi di Lampedusa nach (und sehen bei Luchino Viscontis Verfilmung von 1963 zu), wie er denn ursprünglich gemeint war.
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In dieser Folge nehmen wir uns das Horror-Italien-Klischee schlechthin vor - die "dolce vita": Wir reden über Spritztrinken, Genuss und angebliche Faulheit. Was ist wirklich dran an der deutschen Vorstellung vom guten, genussreichen Leben in Italien? Es geht um einen Filmklassiker und dessen Wirkung in Deutschland, um Prostitution, Ironie und Kindheit voller Gelato. Und um Rollkragenpullis.
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Interview mit Dario Farina von Elisa Britzelmeier&Bernhard Hiergeist zu Monaco Franze, Felicità und seiner Arbeit - und von Elisa Britzelmeier zum Wiesn-Erfolg mit "Sarà perché ti amo"
Artikel aus La Repubblica: Viele Italiener:innen können sich keinen Urlaub leisten
Mindestlohn und Durchschnittseinkommen - Italien im Vergleich in Europa: Artikel aus der Wirtschaftszeitung Il Sole24Ore
Dolce Vita: Song von Roy Bianco&Die Abbrunzati Boys
Dolce Vita: Song von Ryan Paris
Heute sprechen wir über eine der bedeutendsten Figuren der italienischen Popkultur: den Buchhalter Ugo Fantozzi. Entworfen und in zahlreichen Filmen verkörpert wurde der unterwürfige, trottelige ragioniere von Paolo Villaggio. Ein Charakter, dem nichts gelingen will, der im Konzernkapitalismus verzweifelt darum kämpft, wenigstens seine Würde zu bewahren. Und den in Italien alle kennen. Mehr noch: Generationen von Italiener:innern erkannten sich in ihm. Villaggio erzählt in einer Art, die an Monty Python und Loriot erinnert, vom Versprechen des Wirtschaftswunders, und wir fragen: Wie gültig ist seine Analyse der Arbeitswelt heute noch? Außerdem lüften wir das Geheimnis um den Titel BRUTTO BEDEUTSAM. Und haben eine heiße Spur in Sachen Eiweißmysterium.
Schreibt uns gerne bei Fragen, Wünschen oder Anregungen: bruttobedeutsam@gmail.com
Den ersten Fantozzi-Film auf Deutsch gibt's zum Beispiel hier.
Italy's ragioniere? Rory McKenzie
In Italien gibt es später Abendessen als in Deutschland, klar. Aber wie spät? Und was, wenn's am Ende ZU spät wird? Wir sprechen über richtige und natürliche Essenszeiten, Norden und Süden, Verabredungen dopocena, die merenda und über Adelige im 19. Jahrhundert.
Alessandro Barbero - Buch: "A che ora si mangia"
Alessandro Barbero - Vortrag: "L'ora del pranzo nella storia"
Lew Tolstoi: Anna Karenina - Übersetzung von Rosemarie Tietze
At what time dinner is usually eaten: Karte auf reddit
Mamma mia! Ein Galgen aus Spaghetti, eine Pistole in der Pasta und der Regierungschef als Gondoliere: Wenn Italien auf dem Titelblatt landet, werden deutschen Nachrichtenmagazine wie Spiegel oder Stern oft merkwürdig kreativ. So gut wie immer geht's um den drohenden Untergang. Wir sprechen über einen verzerrten, oft polemischen Blick auf Italien, über Drohszenarien, die Finanzkrise, den Euro, die Populisten und Damenschuhe in Mailand. Und klar, auch über Berlusconi.
Ciao bella. Ciao amore. Ciaone.
Das berühmte Revolver-Cover: "Urlaubsland Italien": Der Spiegel vom 24.07.1977
Der Spaghetti-Galgen: "Ciao amore": Der Spiegel vom 01.06.2018
Der untergehende Stiefel: "Ciao, bella!": Handelsblatt vom 01./02./03.06.2018
Draghi als Gondoliere: "Mamma mia" Stern vom 28.07.2022
Berlusconi als Gondoliere: "Ciao bella": Der Spiegel vom 17.07.2011
Cover "Der Strunz" vom 02.06.2018
Ciao Hallodri! Wiederkehrende Drohszenarien deutscher Medien - Artikel von Sven Prange bei Übermedien
Schluss mit der Besserwisserei - Kommentar von Elisa Britzelmeier in der SZ
Der Spiegel entweiht wieder Spaghetti - Artikel von Sandro Benini im Tagesanzeiger
Wir sind uns sicher: "Splash" von Colapesce und Dimartino ist der absolute Über-Sommerhit des Jahres (auch wenn sie es beim Musikfestival von Sanremo nur auf den zehnten Platz geschafft haben). Jedenfalls nehmen wir den Song zum Anlass, über Italiens Verhältnis zum Meer nachzudenken. Im Pop, in der Lyrik, auf dem Spaghettiteller und in der Geschichte. Und wir sprechen über das deutsche Äquivalent zum Mittelmeer: den Wald.
"Splash" von Colapesce und Dimartino
"Splash" - Südkoreanische Version von Junbeom Park / Seonghyun Kim / Woosung Kim
"Un'estate al mare" von Giuni Russo
"L'importanza del mare per l'Italia" - Vortrag von Alessandro Barbero auf Youtube
"Piccolo viaggio nell'anima tedesca" von Vanna Vannuccini und Francesca Predazzi
"L'infinito" von Giacomo Leopardi
Serie "Tre metri sopra il cielo" bzw. "Summertime" bei Netflix
Ihr erreicht uns unter bruttobedeutsam@gmail.com oder bei Twitter unter @ElisaBritz oder @Lennart_Benz
Wer in Deutschland "italienisches Frühstück" bestellt, bekommt meistens "Mailänder Salami", Grissini, Basilikum, ein paar Spritzer Pesto und vielleicht purzelt auch noch eine Mozzarella aus der Küche. Also vieles und davon reichlich, nur nicht das, was Italienerinnen und Italiener gemeinhin so frühstücken: Cappuccino und ein bisschen was Süßes, das heißt: cornetti bzw. brioche oder mal auch nur ein paar Kekse. Doch auch das süße Frühstück in Italien ist nicht die uralte Tradition, als die sie einem gerne verkauft wird. Vielmehr musste sie das Land erst eingehämmert kriegen, damit ein Lebensmittelkonzern Kekse verkaufen konnte. Die heutige Episode kommt mit extra Puderzucker und rausquautschender crema pasticcera.
Podcast Denominazione di origine inventata von Alberto Grandi und Daniele Soffiati
Daniela Pirani et. alt.: The Italian breakfast: Mulino Bianco and the advent of a family practice (1971-1995). In: European Journal of Marketing, Vol. 52 No. 12, 2018
Frühstücksszene aus Bianco, Rosso e Verdone (Carlo Verdone, 1981)
Das Rezept für La colazione di Pasquale Ametrano bei macelleriatreporcellini.it
Dickie, John: Delizia! The Epic History of the Italians and Their Food. New York: Atria 2010.
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Mamma schimpft, Papà zuckt die Schultern, Nonna kocht, Nonno raucht, und ein Dutzend Kinder rennt durch den Garten: So stellt sich Bernhard das Familienleben in Italien vor und so geht auch das Klischee. Doch dieses verkitschte Bild verdeckt die Realität. Italiener:innen bekommen immer weniger Kinder, Familie muss man sich leisten können. Darüber sprechen wir in der heutigen Folge, außerdem über das paradoxe Verhältnis der aktuellen postfaschistischen Regierung der Fratelli d'Italia zur Familie, über Sexismus in Film und Fernsehen, Silvio Berlusconi und über eine der stärksten Institutionen des Landes, die zum Starksein gezwungen wird.
Links zur Folge:
Chiara Albanese: That's Politica!
Luca Ragazzi und Gustav Hofer: Dicktatorship
Das Label "Toskana" kleben die Deutschen gerne überall drauf: Es gibt Toskana-Pfannen, Toskana-Kekse, Toskana-Hundekekse, Toskana-Thermen und Toskana-Toilettensitze, Toskana-Häuser und natürlich die Toskana-Fraktion. Woher kommt die merkwürdige Fixierung auf diese italienische Region? Wo die doch in Italien selbst als fast etwas fad gilt. Wir sprechen über Toskana-Bilder und -Gefühle, die in Deutschland kursieren, über die Toscana des Ostens, des Südens und des Westens, über Goethe, Sehnsucht und, s'intende, über Wildschwein.
Buch "Wir machen hier unser Italien ..." - Multilokalität deutscher Ferienhausbesitzer von Daniella Seidl
SZ-Artikel zu Toskana-Häusern inkl. Fotos von Matthias Richter
Toskana-Fraktion auf Wikipedia inkl. Politiker-Sichtungen
Podcast "Kurz gesagt: Italien" von Sebastian Heinrich
Bei Fragen, Anregungen, Lob und Kritik erreicht ihr uns unter bruttobedeutsam@gmail.com
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