Es ist paradox: Unsere Gesellschaft ist so stark digital vernetzt, dass es leicht ist, sich auf zwischenmenschlicher Ebene isoliert und ausgegrenzt zu fühlen. In einer Zeit, die von Krisen und Umbrüchen geprägt ist, kann Einsamkeit schnell gefährlich werden. Für den Kopf, den Körper und die Gesellschaft. Ronja von Wurmb-Seibel hat sich in ihrem Buch „Zusammen. Warum wir für ein gutes Leben Verbündete brauchen – und wie wir sie finden“ mit Einsamkeit und Verbundenheit auseinandergesetzt.
Wann erkennen wir Gewalt gegen Frauen endlich als gesamtgesellschaftliches Problem an, anstelle sie auf Einzelfälle zu reduzieren? Die Expertinnen Maria Noichl (Mitglied des Europaparlaments), Agota Lavoyer (Expertin für sexualisierte Gewalt) und Romy Stangl (Gleichstellungsbeauftragte und Menschenrechtsaktivistin) liefern politische, beratende und aktivistische Perspektiven. Die Journalistin Silvia Feist moderiert dieses Live-Gespräch, das zugleich ein Appell ist: Gewalt gegen Frauen darf nicht länger normalisiert und ignoriert werden.
In dieser Live-Aufnahme wird die Frage diskutiert, wie sich Europa gegen Hass, Desinformation und algorithmische Manipulation behaupten kann. Unter der Moderation von Andrea Rexer diskutieren vier Expertinnen über die Herausforderungen, Wünsche und Möglichkeiten eines digitalen Raums, der Demokratie fördert und Frauen schützt. Dr. Katarina Barley vertritt den Blickwinkel der EU, Prof. Dr. Jasmin Riedl berichtet als Politikwissenschaftlerin aus der Forschung, Theresia Crone ist Juristin in einer Kanzlei, die sich mit Rechtsextremismus und Demokratie befasst, und Daphne Auer bringt als Informatikerin und Repräsentantin des „Common Grounds Forum“ der Gesellschaft für Informatik e. V. die Stimme der jungen Generation ein. Sie diskutieren, wie sich Europa gegen Hass, Desinformation und algorithmische Manipulation behaupten kann, und betonen, dass digitale Gewalt und kapitalistischer Lobbyismus nicht nur Frauenthemen, sondern Demokratieprobleme sind.
Warum bringen Antidemokrat:innen, Rassist:innen, Sexist:innen und homo- sowie transphobe Menschen uns aus dem Gleichgewicht? Wie reagierst du, wenn jemand im Meeting einen sexistischen Spruch macht? Oder wenn auf der Familienfeier ein rassistischer Kommentar fällt? In dieser Folge lernst du von Mo Asumang, wie du in solchen Momenten Haltung zeigen kannst – ohne laut zu werden, ohne dich selbst zu verlieren. Mo Asumang ist Moderatorin, Autorin, Dokumentarfilmerin und Gründerin des Vereins MoLab. Für ihre Arbeit gegen Rassismus und für Demokratie wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Ihre Entscheidung, den Dialog mit Neonazis zu suchen, entstand aus persönlichen Erfahrungen mit rassistisch motivierter Gewalt – darunter Morddrohungen und körperliche Angriffe. Im Gespräch mit Moderatorin Kristina Appel beantwortet sie, - Warum sie den Dialog sucht, wo andere Flucht oder Gegenwehr wählen. - Wie sie mit Angst umzugehen lernte. - Warum “mit Neonazis sprechen” nicht dasselbe ist, wie “Neonazis eine Plattform bieten.” „Wir ziehen Mauern hoch – und dahinter stehen Millionen. Aber Mauern lösen nichts. Dialog schon.“ Diese Folge ist für alle, die sich für Demokratie, Dialog und ein respektvolles Miteinander einsetzen wollen – und dabei nicht ihre Energie und den Mut verlieren möchten.
Wie sieht eine Gesellschaft aus, in der Gleichstellung nicht nur eine Forderung ist, sondern gelebte Realität? Island ist dieser Wirklichkeit am nächsten: Seit 16 Jahren hält sich das Land auf Platz eins des Gender-Equality-Index des World Economic Forum (WEF). Zu Gast im herCAREER Podcast ist Eliza Reid – Autorin, Unternehmerin und ehemalige First Lady von Island. Acht Jahre lang hat sie eine außergewöhnliche Plattform genutzt, um über Gleichberechtigung, Solidarität und Empowerment zu sprechen – und sie hat ein Buch über Islands außergewöhnliche Frauen verfasst, das nun auch in deutscher Übersetzung erschienen ist. **** What does a society look like in which equality is not just a demand, but a lived reality? Iceland comes closest to this reality: for 16 years, the country has held the top spot in the World Economic Forum's (WEF) Gender Equality Index. The guest on the herCAREER podcast is Eliza Reid – author, entrepreneur, and former First Lady of Iceland. For eight years, she has used an extraordinary platform to talk about equality, solidarity and empowerment – and she has written a book about Iceland's extraordinary women, which has now been published in German translation.
Was ist falsch daran, Fragen zu stellen und nach Antworten zu suchen? Gar nichts. Aber für Ayla Işik hat das Hinterfragen ihrer eigenen Glaubensätze auch den Verlust ihrer muslimischen Community bedeutet. Die Autorin spricht mit herCAREER Redakteurin Kristina Appel über Systeme und Strukturen, die einengen. Und über Wege in ein selbstbestimmtes Leben. Sie weiß, Wenn du erstmal verstanden hast, wie die Regeln in einem System – ob Familie, Religion oder Arbeitsplatz – funktionieren, DANN kannst du selbst entscheiden, ob und wie du dich auch an sie halten möchtest.
Sobald eine Frau Mutter wird, verändern sich alle Bedingungen für ihre Berufstätigkeit. Stefanie Hornung moderiert das Live-Gespräch mit Autorin und Journalistin [Anne Theiss](https://www.her-career.com/kopf/anne-theiss/) über tief verwurzelte gesellschaftliche Normen, politische Strukturen und mangelnde Solidarität unter Frauen, die dazu führen, dass Mütter nicht ihr volles berufliches Potenzial entfalten können. Ihr Appell ist: „Wir müssen Mutterschaft freier, liberaler, moderner, attraktiver machen.“ **Schlüssel-Konflikte aus der Folge: ** _Sozialer Druck und veraltetes Mutterbild: _ Mütter, die früh wieder arbeiten oder nicht dem traditionellen Mutterbild entsprechen, werden mit Vorurteilen und Abwertung konfrontiert. Es herrscht ein starker sozialer Druck. „Ich selbst habe es auch erlebt, als ich frühzeitig wieder angefangen habe zu arbeiten. Ich habe teils brutale Kommentare gehört.“ _Strukturelle Hürden und fehlende Gleichberechtigung: _ Trotz zahlreicher familienpolitischer Maßnahmen fehlt es an echter Gleichberechtigung und verlässlichen Rahmenbedingungen, die es Müttern ermöglichen, beruflich voll einzusteigen. Ein Problem: „Wir haben einen der höchsten Teilzeitquoten von Müttern oder von Frauen hier in Deutschland.” Deutschland und der Fachkräftemangel brauchen mehr Mütter in Vollzeit. _Generationenkonflikt und mangelnde Solidarität: _ Ältere Generationen verteidigen oft das traditionelle Ernährermodell. Anstelle sich gegenseitig zu unterstützen, begegnen die Generationen sich in Theiss’ Augen mit Unverständnis und Ablehnung. „Ich glaube, dass das speziell ein Generationenkonflikt unter Frauen ist, weil wir jetzt gerade eigentlich extrem darauf angewiesen wären, dass wir solidarisch zueinander sind.“ Die Folge macht Mut, dass Veränderung möglich ist, wenn gesellschaftliches Umdenken, politische Anpassungen und mehr Solidarität unter Frauen stattfinden.
_„Alkohol ist in unserer Gesellschaft allgegenwärtig, Alkoholsucht ist eher ein Tabu.“ _ Dabei ist es wahnsinnig wichtig, darüber zu sprechen. [Nathalie Stüben](https://www.her-career.com/kopf/nathalie-stueben/), Autorin und eine der Stimmen der deutschen Sober-Bewegung. Mit der Moderatorin Stefanie Hornung spricht sie in über Ursachen und Dynamiken von Alkoholsucht und gibt praktische Impulse für alle, die ihr Trinkverhalten hinterfragen oder verändern möchten. **Wichtige Fragen, die diese Folge beantwortet: ** **Wie erkennt man das eigene Alkoholproblem? ** Stüben schildert in der Folge die schleichenden Stufen der Abhängigkeit und verräterische Symptome. Trinkst du etwa, um eine Wirkung zu erzielen? Um zu entspannen, um den Stress zu lindern, um einschlafen zu können? Aber Achtung: Betroffene entsprechen oft nicht dem Klischee, darum lohnt es sich, aufmerksam hinzusehen. **Warum trinken wir eigentlich?** Alkoholkonsum gilt in unserer Gesellschaft als normal: bei Feiern, bei Stress oder um störende und unangenehme Gefühle abzumildern. Dabei ist Alkohol dafür bekannt, psychische Probleme zu verschlimmern. Nathalie Stüben sagt: „In einem Land wie Deutschland, in dem es so normal ist, Alkohol zu trinken und in dem es ja komisch ist, nicht zu trinken, ist es auch relativ banal, ein Alkoholproblem zu entwickeln.“ **Trinken Frauen anders? ** Alle medizinischen und gesellschaftlichen Unterschiede zwischen Männern und Frauen spiegeln sich im Alkoholkonsum wider. Darum trinken Frauen nicht gleichberechtigt. „Alkohol ist für Frauenkörper schädlicher als für Männerkörper“, sagt Stüben. Dazu kommt: Betrunkene Männer werden in der Gesellschaft eher akzeptiert als betrunkene Frauen.
Wusstest du, dass 1/3 der deutschen Männer eine antifeministische Haltung haben – und der Anteil bei Jüngeren sogar steigt? In unserer aktuellen Live-Aufnahme spricht Autor und Berater Martin Speer offen darüber, wie tief antifeministische Denkmuster bei vielen Männern verwurzelt sind und wie unterschiedlich der (Arbeits-)Alltag für weiblich und männlich gelesene Personen tatsächlich aussieht. Was erwartet dich in der Folge? Geschlechtergerechtigkeit ist ein Männerthema! Martin Speer räumt mit dem Mythos auf, Gleichstellung sei „nur ein Frauenthema“. Er zeigt, warum gerade Männer Verantwortung übernehmen müssen – und wie Unternehmen sich oft mit Ausreden wie „Wir haben wichtigere Probleme“ aus der Affäre ziehen. Die vier häufigsten Ausreden: Verneinen, Delegieren, Relativieren und Verunsicherung – Speer benennt die typischen Muster, mit denen Männer ihre Verantwortung abwälzen. Das Zwei-Welten-Modell: Ob im Meetingraum oder im Straßenverkehr: Männer und Frauen erleben die Welt unterschiedlich. Speer erklärt, warum es für Männer so wichtig ist, ihre eigenen Privilegien zu erkennen. Drei Lösungsansätze aus der Folge: Zuhören & Perspektivwechsel: Nur wer wirklich zuhört, kann die Erfahrungen von Frauen verstehen und eigene blinde Flecken erkennen. Brücken bauen & Verantwortung übernehmen: Männer können als Verbündete aktiv gegen diskriminierende Strukturen vorgehen – vor allem in männerdominierten Gruppen. Sorgearbeit & Sichtbarkeit teilen: Auch im Job Verantwortung für Care-Arbeit übernehmen und Frauen konsequent Raum geben. Die gute Nachricht: Wenn 1/3 der Männer antifeministisch agiert, gibt es immer noch 2/3, die gemeinsam für echten Wandel einstehen können!
Content Warnung: Diese Folge enthält Beschreibungen sexualisierter Belästigung und Gewalt. „Die wichtigsten Instrumente, die wir gegen sexuelle Belästigung haben, sind Prävention und Aufklärung.“ Die Psychologin Franziska Saxler ist Expertin für sexualisierte Gewalt. Im Gespräch mit Annette von Wedel vom Verein Female Vision spricht sie über ihre eigenen Erfahrungen und ihre Forschung, aber vor allem über die Ursachen, Präventionsmaßnahmen und Möglichkeiten, Betroffene zu unterstützen. - Warum wir (immer noch) über Sexismus reden müssen Die Autorin weiß: Sexismus bleibt trotz öffentlicher Debatte ein drängendes Problem. Zahlen aus aktuellen Studien zeigen: Die Mehrheit der Frauen erlebt sexualisierte Belästigung. Doch warum ist das so? Und was können wir konkret tun? **Zentrale Fragen, die in der Folge beantwortet werden, sind: ** - Aufzählungs-TextWarum ist Belästigung so schwer einzuordnen? Franziska Saxler erklärt, dass gerade die subtileren Formen von Belästigung schwer zu erkennen sind, da sie tief in der Alltagskultur verankert sind. ** Was zählt zu sexualisierter Belästigung? ** Nach der sozialwissenschaftlichen Definition gibt es drei Formen: geschlechterbezogene Belästigung (z. B. sexistische Witze), ungewollte sexualisierte Aufmerksamkeit und sexualisierter Zwang. **Was begünstigt sexualisierte Belästigung? ** Macht ist der zentrale Faktor bei Belästigung, nicht „Anziehung“. Ungleich verteilte Machtverhältnisse im Beruf oder in der Wissenschaft begünstigen Übergriffe. **Wie und wo können Betroffene Hilfe finden? ** Unterstützung und Validierung suchen. Franziska Saxler rät, mit Vertrauenspersonen zu sprechen, die Verständnis zeigen und die eigene Wahrnehmung bestätigen. Das bedeutet im Umkehrschluss für Organisationen, dass Anlaufstellen und Vertrauenspersonen verfügbar und Kontaktierungswege bekannt sein müssen. Dokumentation Sie rät, Vorfälle von Anfang an zu dokumentieren (Datum, Uhrzeit, Inhalte), um Grundlagen für eine offizielle Beschwerde zu schaffen. **Professionelle Hilfe und Beratung ** Saxler rät, psychologische Beratung und offizielle Beschwerdestellen in Anspruch zu nehmen oder anonyme Beratung, wie sie von #MeTooScience angeboten wird. Offizielle Beschwerdewege im Unternehmen oder an der Institution können Gleichstellungsbeauftragte, der Betriebsrat oder unabhängige Dienstleistende sein. Für mehr konkrete Infos, hör’ rein!
Armut hat System, sagt die Geschäftsführerin der Tafel Deutschland, Sirkka Jendis. Und Armut ist weiblich. sie wird vererbt und macht krank. Derzeit, so Jendis, sei der beste Schutz vor Armut, in eine wohlhabende Familie hineingeboren zu werden. In unserem Live-Gespräch auf der herCAREER Expo fragt Moderatorin Kristina Appel unter anderem: Was muss passiere, damit sich das ändert? Zentrale Themen dieser Episode sind: Armut ist strukturell – nicht individuell. Sie ist tief im System verankert ist und beruht nicht auf persönlichem Versagen. Frauen sind überproportional von Armut betroffen – durch unterbrochene Erwerbsbiografien, Care-Arbeit und Teilzeitbeschäftigung. „Wir haben eine gut ausgebildete Gruppe in Deutschland, die wenig arbeitet – und das sind Frauen.“ Narrative über Armut sind falsch: Jendis kritisiert gängige Vorurteile über „faule“ Arme und fordert mehr Empathie und Faktenorientierung, denn ein Leben in Armut ist "eines der anstrengendsten Leben, die man führen kann.“ Arbeit allein schützt nicht vor Armut: „Wir haben 800.000 Menschen, die arbeiten und trotzdem aufstocken müssen.“ Darum fordert Jendis: ”Löhne müssen armutsfest sein.” Soziale Mobilität ist gering, was dazu führt, dass Wohlstand in Deutschland stark vom Elternhaus abhängig ist – ein strukturelles Problem. Jendis fordert mehr Gerechtigkeit durch politische Reformen: „Ich bin der festen Überzeugung, dass auch wohlhabende Menschen mehr davon haben, wenn es weniger arme Menschen gibt.“ einen Perspektivwechsel: Sirkka Jendis appelliert an jeden Einzelnen: „Armut ist so viel mehr als ein Mangel an Geld – es ist ein Mangel an sozialer Teilhabe.“ Armut kein Randthema ist – sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem, das uns alle betrifft.
Mama hat alle Antworten, Mama findet alles wieder – das sind reine Erzählungen. Wir müssen diese Narrative nicht mit Leben füllen, wir müssen sie nicht weitergeben. Patricia Cammarata, Diplom-Psychologin und Autorin spricht in dieser Live-Aufnahme mit der Gründerin Ricarda Engelmeier über ihr neues Buch "Musterbruch". Denn genau darauf baut Patricias Vision für eine gleichberechtigtere Zukunft auf - dem Bruch mit erlernten Mustern und Rollenverständnissen. Zunächst in der Partnerschaft und bei der Care-Arbeit . Dann im Recruitingmarkt und in der Unternehmenskultur. Und natürlich in Steuerrecht und Politik. Ein paar Tipps, wie da geht mit dem Auf- und Ausbrechen – und dem Rekonstruieren neuer Supportsysteme, die gibt es natürlich auch.
Was bedeutet ein neues Ostbewusstsein für eine gemeinsame deutsche Zukunft? Valerie Schönian ist Journalistin bei der ZEIT in Leipzig und Autorin des Buches "Ostbewusstsein. Warum Nachwendekinder für den Osten streiten und was das für die Deutsche Einheit bedeutet". Im Live-Gespräch mit Moderatorin und Gründerin Isabell Hoyer - übrigens selbst Ostdeutsche - erklärt Valerie, was sich für sie hinter dem Begriff „Ostbewusstsein“ verbirgt. Nämlich: 1) sich der eigenen ostdeutschen Herkunft bewusst zu werden, 2) ein Selbstbewusstsein mit dieser Herkunft zu entwickeln 3) und die Aufforderung, sich bewusst als Ostdeutsche zu positionieren. “Ostbewusstsein ist Identität, Selbstbewusstsein und eine bewusste Entscheidung, ostdeutsche Perspektiven sichtbar zu machen.” Wie werden Nachwendekinder eigentlich zu Ossis? „Ich will nicht über Charaktereigenschaften reden, ich will nicht Klischees reden”, sagt Schönian. ”Ich will über Strukturen reden, und darüber, dass man an allen sozioökonomischen Daten immer noch die innerdeutsche Grenze nachziehen kann.“ So gibt es in ostdeutschen Bundesländern immer noch weniger Eigentum, deutlich weniger Erbschaften und demnach weniger Unternehmertum, weniger Risikobereitschaft, weniger Chancen. Für eine vereinte Zukunft baut Valerie Schönian vor allem auf die Ostdeutsche Zivilgesellschaft. Ihre Vision für eine echte deutsche Einheit: *Unterschiede sichtbar zu machen und zu diskutieren, um daraus zu lernen - nicht nur für Ostdeutsche, sondern auch für Westdeutsche. *die ostdeutsche Perspektive stärker einbringen und für den Osten zu streiten. *Unterschiede zwischen Ost und West anzuerkennen und sie nicht als trennend, sondern als bereichernd zu begreifen. Nur so kann der Einigungsprozess vorankommen. *die aktuelle Situation im Osten ernst zu nehmen, das Misstrauen in die demokratischen Institutionen zu verstehen und die ostdeutsche Zivilgesellschaft, die sich für Demokratie einsetzt, zu unterstützen. Was das auf wirtschaftlicher, politischer und persönlicher Ebenen beinhaltet, hörst Du in der Folge.
Martha Dudzinski entlarvt in diesem Live-Gespräch die patriarchalen Strukturen, die es einigen wenigen (Spoiler: Männern!) erlauben, sich einzureden, sie hätten energieeffiziente Arbeitsweisen erfunden. Tatsache ist, dass sie die Arbeit, die sie einsparen, meist nur auf die Tische anderer verlagern. In der Regel sind es Frauen oder marginalisierte Personen, die ihnen den Rücken freihalten. Dudzinski, die an Long-Covid erkrankt ist, und sich seitdem vermehrt mit Produktivität, Leistung und dem Konzept “Funktionieren” auseinandersetzt, macht darauf aufmerksam: Delegieren gehört für viele Frauen und marginalisierte Menschen überhaupt nicht zu den realistischen Möglichkeiten. **Fragen, die diese Folge u.a. stellt: ** Wem nutzt es eigentlich, wenn wir als Frauen* immer denken, im kapitalistischen Sinne „funktionieren" zu müssen? Mit Marthas Worten: „Wer hat beschlossen, was volle Leistung ist, was wenig Leistung ist und aus welchen Gründen wohl?“ - Martha Dudzinski **Über den Podcast der herCAREER:** Der herCAREER Podcast liefert wertvolle Einblicke in Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft, immer verknüpft mit persönlichen Erfahrungen und vor allem aus weiblicher Perspektive. Wechselnde Moderator:innen und Gäst:innen aus unterschiedlichen Unternehmen, Redaktionen und Arbeitsumfeldern bieten vielseitige und praxisnahe Erfahrungswerte für die Hörer:innen. https://www.her-career.com/podcast The herCAREER podcast provides valuable insights into business, science, politics and society, always linked to personal experiences and above all from a female perspective. The podcast features a variety of presenters and guests from different companies, editorial teams and working environments, offering listeners a wide range of practical experiences. https://www.her-career.com/en/podcast **Projektleitung:** Natascha Hoffner **Redaktion:** Kristina Appel **Produktion:** Bernhard Hiergeist
Als erste Cyber-Staatsanwältin Deutschlands arbeitet Jana Ringwald in einem Berufsfeld, das sich fast täglich neu erfindet. Die Juristin und Mutter spricht mit Moderatorin Ilka Petersen über Cybersicherheit und Fokus. Dabei gibt sie Tipps für Privatpersonen, Unternehmer:innen und Konzerne. **Cybersicherheit: **Jana Ringwald betont die Wichtigkeit eines gesunden Misstrauens im Umgang mit digitalen Daten und gibt praktische Tipps, wie man sich sicherer im Internet bewegen kann. - Die beste Prävention gegen einen Cyberangriff ist, jederzeit mit einem Angriff zu rechnen und entsprechend vorbereitet zu sein. - Cybersicherheit ist daher nicht nur eine technische Herausforderung, sondern auch eine Frage der richtigen Prozesse und Vorbereitung. Dennoch: - „Wir passen besser auf unser Portemonnaie auf als auf unsere Daten im Internet.“ Also: Zwei-Faktor-Autorisierung, immer wieder neue Passwörter und ja: gute, komplexe Passwörter! **Fokus:** Technologie und Täter:innen bestimmen die Geschwindigkeit und Komplexität, mit der Dezernat und Staatsanwaltschaft arbeiten müssen. Termine und To Dos häufen sich. Wie geht die Oberstaatsanwältin damit um? - „Ich sage sowohl privat als auch beruflich sehr oft Nein. Nicht Nein, weil ich keine Lust habe, sondern Nein, weil es gerade nicht geht oder Nein, weil ich etwas anderes fertig machen möchte.“ - Letztlich geht es nicht darum, ein stressiges, erfülltes Leben zu führen, sondern ein fokussiertes. - Das Wichtigste beim Fokussieren? Die Differenzierung zwischen wichtig und dringend.
KI ist für alle da. Und: Für alles gibt es die passende KI. Nur – nicht jede*r nutzt sie. In diesem Live-Mitschnitt von der herCAREER Expo sprechen drei KI-Expertinnen aus Wirtschaft, Forschung und Politik über die Bedeutung von KI-Tools in der Arbeitswelt – und vor allem für Frauen! **Dr. Christiane Nischler-Leibl**, Leiterin der Abteilung VI - Frauenpolitik, Gleichstellung und Prävention im Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales (StMAS), die Professorin und Unternehmensgründerin **Prof. Dr. Yasmin Weiß** und die Doktorandin und Expertin für feministische KI **Eva Gengler** sind sich einig: ### Mehr Frauen müssen KI aktiv nutzen, sich mit ihr wohlfühlen und sie im besten Fall mitgestalten. Nur so ist eine verantwortungsvolle und geschlechtergerechte Nutzung von KI in Zukunft möglich. **Hinweise:** * Frau Staatsministerin Scharf musste leider Ihre Teilnahme wegen einer kurzfristigen dringenden Terminverpflichtung absagen. * Aufgrund einer technischen Panne haben wir den Live-Impuls von Eva Gengler nachträglich neu aufgezeichnet. Viel Spaß beim Nachhören! Die Kernaussagen der Panelteilnehmerinnen: **Prof. Dr. Jasmin Weiß** Die Professorin und Autorin ist überzeugt: Durch die versierte Nutzung von KI hat sie sich täglich eine weitere Stunde mit ihren Kindern geschaffen. Sie betont außerdem: KI-Skills erhöhen die Job- und Karrierechancen. **Eva Gengler** Die Doktorandin forscht zu den Auswirkungen von KI auf Frauen und gibt Workshops zum Einsatz von KI in Unternehmen. Sie fordert mehr Frauen in der Entwicklung und Anwendung von KI, um diese Systeme inklusiver und gerechter zu gestalten. Ihre Forschung zeigt, dass KI ein großes Potenzial hat, die Welt für Frauen gerechter zu machen, wenn sie bewusst und kritisch eingesetzt wird. **Dr. Christiane Nischler-Leibl ** Die Leiterin des Referats für Frauenpolitik, Gleichstellung und Prävention im Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales (StMAS) setzt sich unter anderem für eine bessere, genderspezifische Datenerhebung und gerechtere Prozesse bei der Entwicklung von KI ein. Sie betont, wie wichtig es ist, den Ursprung und den Kontext von KI-Systemen zu verstehen, um sicherzustellen, dass diese in Zukunft inklusiv und gerecht sind. Die Live-Diskussion wurde von der **Moderatorin und Sprecherin Berenike Beschle **vom BR moderiert.
Die Digitalisierung hält in allen Bereichen unseres Lebens Einzug, und so auch im Gesundheitswesen. Wie können digitale Tools und KI so eingesetzt werden, dass sie patientenorientiert, sicher und innovativ sind? In dieser Live-Aufzeichnung von herCAREER wird deutlich: Dazu braucht es Daten, Daten, Daten. Und der Fokus der Medizin muss sich von der Behandlung hin zur Prävention verschieben. Was es dafür von Staat, Wirtschaft und Mediziner:innen noch braucht? Das wissen die drei Expertinnen aus Wissenschaft (Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Bettina Pfleiderer), Wirtschaft (Viktoria Prantauer) und Politik (Elisabeth Süß). _ Hinweis: Frau Staatsministerin Gerlach konnte kurzfristig aufgrund der 2. und 3. Lesung des KHVVG im Bundestag bei der Podiumsdiskussion am 17.10.2024 nicht teilnehmen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Elisabeth Süß, die spontan eingesprungen ist! _ Die Expertinnen bringen in diesem Live-Gespräch, moderiert von Andrea Rexer, ihr Fachwissen und ihre persönlichen Erfahrungen ein. Sie diskutieren pragmatische Lösungsansätze und spannende Zukunftsvisionen, die unsere Gesundheit und Lebensqualität mittel- und langfristig verbessern werden. Kernaussagen dieser Folge: - Die Forschung generiert viel zu wenig gendersensible und intersektionale Daten. - KI wird eine massive Bereicherung für Forschung, Prävention und Behandlung darstellen - sobald die Daten auch die gesamte Gesellschaft bzw. die zu untersuchende Bevölkerungsgruppe repräsentieren - und nicht nur den jungen, weißen Mann. - Die deutsche Bevölkerung bzw. die Patient:innen legen großen Wert auf Datenschutz. - Ihr Vertrauen in Künstliche Intelligenz muss wachsen, damit sie freiwillig ihre persönlichen Daten für eine bessere Behandlung aller teilen. Dafür müssen Data Science und Medizin vertrauenswürdige und anonyme Lösungen schaffen. - Nur 40 Prozent der Frauen ab 50 Jahren nutzen die Brustkrebsfrüherkennung in Form einer Mammografie. - Vorbeugen ist besser als heilen. Vorsorgeuntersuchungen müssen zur Routine werden. **Projektleitung:** Natascha Hoffner **Redaktion:** Kristina Appel **Produktion:** Bernhard Hiergeist
Alle kennen die Diversitätsmerkmale Gender, Religion, Hautfarbe... sogar Alter. Klassismus dagegen ist oft unsichtbar und wird in Diversitätsdebatten häufig ausgelassen." Dr. Francis Seeck, Professor:in für Soziale Arbeit mit Schwerpunkt Demokratie und Menschenrechtsbildung, ist eine der wichtigsten Stimmen in der deutschen Debatte über Klassismus und forscht sowie lehrt zu Klassismuskritik. Darüber hinaus hat Francis Seeck einen biografischen Bezug zum Thema: Als Kind einer ostdeutschen Arbeiter:innenfamilie hat Seeck selbst oft Klassismus erfahren. Die Live-Aufnahme wird von Simone Glöckler, Aktivistin und Mit-Gründerin von „Frauen* gegen die AfD" moderiert. Schlüsselinformationen aus der Folge: - Klassismus beschreibt die Diskriminierung aufgrund sozialer Herkunft oder gesellschaftlicher Position. Diese Form der Diskriminierung betrifft insbesondere Arbeiterkinder im Bildungssystem, wohnungslose Menschen und Erwerbslose. Klassismus ist oft unsichtbar und wird in Diversitätsdebatten häufig ausgelassen. - Francis Seeck betont, dass Arbeiterkinder und Menschen aus armutsbetroffenen Familien im Bildungssystem und Arbeitsmarkt zahlreiche Barrieren erleben: Fehlende Netzwerke, eingeschränkte bis keine finanziellen Ressourcen und Vorurteile und Diskriminierung. Seeck plädiert etwa für eine Reform des Schulsystems, indem soziale Herkunft zu oft über den Eintritt in weiterführende Schulen bestimmt. - Um Klassismus zu überwinden, schlägt Francis Seeck vor, soziale Herkunft stärker in Antidiskriminierungsgesetze zu integrieren und das Schulsystem zu reformieren, um Chancengleichheit zu fördern. Seeck plädiert dabei für mehr Solidarität und offenere Netzwerke. Im Kampf gegen Klassismus ermutigt Seeck Arbeitgeber:innen, Bewerbungsverfahren fairer, standardisiert und somit inklusiver zu gestalten.
Content-Warnung: In diesem Gespräch werden rassistische Äußerungen zitiert und rassistische Narrative beschrieben, um sie zu hinterfragen. Gilda Sahebi hat ein Buch über Rassismus in Deutschland geschrieben. Nicht über Neonazis und einschlägige Parteien, sondern über Alltags-Rassismus. Denn – und das beschreibt sie auch in diesem Live-Podcast – wir alle denken rassistisch. Mit Extremismus hat das aber nichts zu tun. Sondern mit erlernten Narrativen, mit gesellschaftlichen und politischen Strukturen. Mit HateAid-Gründerin Anna-Lena von Hodenberg spricht die Journalistin über Liebe, Nachbarschaft und Verbundenheit, die von hartnäckigen, fremdenfeindlichen Erzählungen gefährdet wird, die unser Leben und unser Miteinander beherrschen. Themen: #Rassismus #Narrative #Politik #Bundestagswahl2025 #Vielfalt
Dr. Nancy Hecker-Denschlag is passionate Scientist a mother of two and currently working in Research and Development at ZEISS Medical Technology. At 50, she had lost her job and many in her community told her: You won’t find a job at this stage in your life and career. Well, spoiler: she found more than a job, she found place to thrive as a scientist, as a leader. She has become a passionate advocate for STEM as a career path, way beyond academia. Nancy is also one of the protagonists of ZEISS RealTalk – a digital format that offers authentic insights into how the company works. ZEISS RealTalk offers authentic insights into how the company works. Employees share their personal job experiences and first-hand stories – honest and unfiltered. For herCAREER, Inkeri Klomsorf, Head of Portfolio Management at ZEISS Medical Technology, invited Nancy to share her story once more, this time with a live audience. Hear Nancy talk about her work, her part-time leadership position and the attributes of working environment that fosters safety and innovation. Topics: #womeninscience #MINT #WomeninSTEM #Karriere50+ ‚ #HR