„Seelenlandschaften“ – Meisterwerke vom Impressionismus bis zum Fauvismus im Arp-Museum Rolandseck
Update: 2025-11-21
Description
Die Seele ist ein zarter Jüngling
Ein kniender zarter Jüngling schlingt seine Arme um sich. Als suche er Schutz vor sich selbst. Der Kopf ist leicht zur Seite und nach unten geneigt. Die Bronzeskulptur von Georg Minne empfängt
die Besucher in der Ausstellung „Seelenlandschaften“ werden empfangen von dieser Bronzeskulptur von Georg Minne, „einem der berühmtesten Bildhauer seiner Zeit in Belgien“, sagt Kuratorin Susanne Blöcker. „Es ist eine Seelenlandschaft.“
Doch wäre die Skulptur ein Mensch, gäbe es wahrscheinlich keinen Blickkontakt, so versunken ist der Jüngling in sich selbst. Eine berührende Arbeit von Georg Minne. Enstanden 1898, in einer Zeit, als die industrielle Revolution Deutschland in die Moderne katapultierte.
Einbesseres Leben durch Kunst
Die 50 Meisterwerke, die im Arp-Museum zu sehen sind, gehören ganz unterschiedlichen Stilen und Künstlergruppen an. Vertreten ist der Impressionismus, der Pointilismus, der Symbolismus und der Fauvismus.
Trotz dieser großen inhaltlichen und auch zeitlichen Spannweite haben alle eine Gemeinsamkeit, sagt Kuratorin Susanne Blöcker: „Alle wollten durch die Kunst das Leben verbessern. Sie hatten das Gefühl, in einer Endzeit zu leben, in der die Menschheit verarmte durch die Industrialisierung.“
Ein Meisterwerk folgt dem nächsten
Die Ausstellung umfasst einen Zeitraum von vier Jahrzehnten, beginnend mit dem Impressionismus. Mit dem Gemälde „Frau mit Rose“, datiert um das Jahr 1875, malte Auguste Renoir eins seiner Lieblingsmodelle – Marguerite Legrand, bekannt als Margo, die mit nur 24 Jahren an Typhus star
Ein Meisterwerk folgt dem nächsten. Edgar Degas begegnet uns in einem späten Selbstporträt aus dem Jahr 1900 mit rot unterlaufenen Augen, blutender Nase. Von Krankheit gezeichnet:
Schneekristalle in zarten Rosetönen
Das war auch Claude Monet – den Künstler, den man sofort mit den berühmten Seerosenbildern in Verbindung bringt. Monet hasste die Kälte. Trotzdem reiste er mit dem Schlitten noch im hohen Alter nach Norwegen, um den Farben des Schnees auf die Spur zu kommen.
Er schuf eine ganze Reihe von Schneebildern mit immer den gleichen zwei Häusern. Ein Ort, den Monet in der Nähe von Oslo gefunden hat. Die Schneekristalle hält er in zarten Rosetönen fest, glitzernd und so unwiderstehlich schön, dass man sie gerne anfassen möchte.
Masken und Totenköpfe von James Ensor
Eine Schönheit, die James Ensor nicht einmal im Traum denkt darzustellen: In seiner symbolistischen Phase entstehen Ende des 19. Jahrhunderts groteske Kompositionen mit Masken, Skeletten, die einen anglotzen oder mit ihren hässlichen Gesichtern auslachen.
„Hier geht es um das Abgründige, Fin de siecle, décadence. Die Masken und Totenköpfe sind eine Satire auf die Gesellschaft seiner Zeit“, sagt Susanne Blöcker. „Künstler wie Ensor orientierten sich am Mittelalter.“
Offene Seelen der Kunst
Die in der Ausstellung „Seelenlandschaften“ gezeigten Werke sind sehr unterschiedlich. Sie dokumentieren aber alle auf ihre eigene Art und Weise, wie sich die Kunst Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts ihren Weg bahnte.
In einer Zeit, in der das reine Abbild mehr und mehr in den Hintergrund rückte und die Künstler ihre Seelen offenlegten.
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