DiscoverHAUT Couture ® - ICH BIN ICH und das ist gut so - Der Podcast mit NANÉE043: Selbstwirksamkeit beginnt im Kopf – nicht im Körper – mit Hannah Hübecker
043: Selbstwirksamkeit beginnt im Kopf – nicht im Körper – mit Hannah Hübecker

043: Selbstwirksamkeit beginnt im Kopf – nicht im Körper – mit Hannah Hübecker

Update: 2025-10-16
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Zwischen Hörsaal, Haltung, Hilfsmittel & Klimawandel

„Selbstwirksamkeit hat nichts mit Muskeln zu tun – sondern mit Haltung.“ Hannah Hübecker



Dieser Satz von bringt auf den Punkt, was viele ihr Leben lang erst lernen müssen: Wahre Stärke zeigt sich nicht im Körper, sondern im Geist. Nicht im „Trotzdem“, sondern im „Ich kann auch anders“.


In dieser Folge von „HAUT COUTURE – ICH BIN ICH und das ist gut so“ spreche ich mit Hannah Hübecker. Sie war auf dem Weg, Ärztin zu werden – Medizinstudentin mit Leidenschaft, wissbegierig, ehrgeizig, lebenshungrig. Nur ihr eigener Körper schien sich nach anderen Regeln zu verhalten.



„Ich war immer sportlich und aktiv, aber irgendwann habe ich gemerkt, dass ich öfter falle, mich stoße, Dinge fallen lasse. Und niemand wusste, warum“, erzählt Hannah.



Die Diagnose Friedreich-Ataxie kam erst, als sie längst mitten im Studium steckte – eine seltene, fortschreitende neuromuskuläre Erkrankung, die die Kommunikation zwischen Nerven und Muskeln beeinträchtigt.



„Es ist eine unheilbare und fortschreitende Erkrankung. Aber als ich die Diagnose bekam, war da zuerst ganz viel Erleichterung. Endlich wusste ich, was los ist. Ich konnte sagen: Nein, ich bilde mir das nicht ein. Es hat einen Namen.“



Diese Mischung aus Klarheit und Akzeptanz, gepaart mit innerem Antrieb, zieht sich wie ein roter Faden durch Hannahs Geschichte. Denn aufzugeben war nie eine Option.


💪 Selbstwirksamkeit beginnt, wo du dich nicht selbst blockierst


Hannah ist überzeugt: Selbstwirksamkeit ist kein großes Ideal, sondern eine Haltung – besonders dann, wenn das Leben unplanbar wird.



„Ich bin privilegiert aufgewachsen. Meine Eltern haben mir immer gesagt: Wenn du das willst, dann mach das. Das hat mir geholfen, auch mit meiner fortschreitenden Behinderung zu mir zu stehen.“



Aber sie spricht auch über die andere Seite: über Trauer, Wut, Akzeptanz.



„Ich finde es wichtig, dass man es auch okay findet, traurig zu sein über das, was einem verloren geht. Man muss nicht sofort wieder glücklich sein. Man darf auch mal loslassen.“



Ihr größtes Learning: Selbstwirksamkeit heißt nicht, immer stark zu sein – sondern immer wieder bewusst zu entscheiden, wie man mit seinen Umständen umgeht.


🌿 Haltung statt Mitleid – warum Normalität neu gedacht werden muss


Hannah erlebt ihren Alltag zwischen Hörsälen, Hilfsmitteln und Hürden – buchstäblich.
Manche Vorlesungssäle an ihrer Uni sind nur über Stufen erreichbar.



„Ich nutze dann den alten Zugang, durch den früher die Patientenbetten geschoben wurden“, erzählt sie lachend. „Das ist eigentlich eine Feuerschutztür ohne Klinke – ich klopfe dann jedes Mal an, um reinzukommen.“



Was für viele ein Hindernis wäre, macht Hannah zu einer Gelegenheit, Bewusstsein zu schaffen.



„Leute wundern sich, wenn jemand im Arztkittel mit Rollator kommt. Und da muss ich Haltung zeigen und sagen: Das ist ganz normal. Uns gibt es auch.“



Genau hier entsteht der Kern von Selbstwirksamkeit im Alltag: nicht trotz, sondern wegen der Herausforderung sichtbar zu bleiben.
Hannah zeigt Haltung – und schenkt anderen damit neue Perspektiven.


🌎 „Die Klimakrise ist eine Gesundheitskrise“


Neben dem Studium engagiert sich Hannah für inklusiven Klimaschutz.



„Ich sag oft: Die Klimakrise betrifft uns alle, aber nicht alle gleich. Menschen mit Behinderungen trifft sie oft härter – weil zum Beispiel Evakuierungspläne nicht barrierefrei gedacht werden.“



Für sie ist klar: Echte Klimagerechtigkeit muss vielfältige Lebensrealitäten mitdenken.



„Wenn wir über eine Krise reden, die Menschen mit Behinderung besonders betrifft, dann müssen auch diese Menschen gehört werden.“



Hannahs Engagement verbindet Wissenschaft, Aktivismus und Empathie – sie will Ärztin sein, die Strukturen versteht, nicht nur Symptome behandelt.


💬 „Von anderen Menschen wünsche ich mir mehr Reflexion der eigenen Gedanken.“


Ableismus – also die Diskriminierung von Menschen mit Behinderung – ist ein Thema, das Hannah offen anspricht, ohne Bitterkeit, aber mit klarem Bewusstsein.



„Mein utopischer Wunsch wäre, dass Leute sowas einfach nicht mehr denken. Aber realistischer wäre, dass sie sich reflektieren. Wenn jemand denkt, ‚Oh, die hat einen Rollator – kann die überhaupt Ärztin werden?‘, dann wünsche ich mir, dass sie innehalten und sich fragen: Warum denke ich das gerade?“



Dieser Moment der Selbstreflexion ist für Hannah der Anfang von Veränderung – und auch für die Hörer*innen ein konkreter Impuls: Erkenne deine Denkmuster, bevor du handelst.


☕️ Kleine Rituale, große Wirkung


Auf die Frage, was ihr hilft, sich zu erden, antwortet Hannah ehrlich:



„Ich bin ein extrem introvertierter Mensch. Ich brauche Zeit nur für mich – mit Kaffee auf der Couch. Am liebsten Siebträgerkaffee mit Hafermilch. Und jetzt im Herbst natürlich Pumpkin Spice.“
Ein Lächeln in der Stimme, ein Moment des Innehaltens.



Denn Selbstwirksamkeit bedeutet auch, zu wissen, wann man sich zurückzieht, auftankt und Grenzen kommuniziert.



„Zu sich selbst zu stehen ist so wichtig“, sagt Hannah. „Und dazu gehört auch, seine Bedürfnisse auszusprechen.“



🌈 Takeaways für dich


Diese Folge ist mehr als eine Geschichte über eine seltene Krankheit. Sie ist ein Spiegel für alle, die manchmal das Gefühl haben, das Leben laufe anders als geplant.


✨ 1. Selbstwirksamkeit beginnt mit kleinen Entscheidungen.
Nicht alles ist kontrollierbar – aber dein Umgang damit ist es.


✨ 2. Haltung ist kein Muskel.
Sie wächst mit jeder bewussten Reaktion, jedem Moment der Selbstakzeptanz.


✨ 3. Sichtbarkeit ist politisch.
Jede Person, die sich zeigt, verändert den Raum – und macht ihn größer für andere.


✨ 4. Reflexion statt Reaktion.
Erkenne, wenn dein erster Gedanke ein Vorurteil ist – und wandle ihn in Empathie.


✨ 5. Erholung ist kein Rückzug.
Sie ist ein Teil deiner Stärke. Kaffee kann dabei durchaus Therapie sein. ☕️


> „Wir müssen nicht alles kontrollieren, um unser Leben gestalten zu können. Es reicht, wenn wir beginnen – im Kleinen, heute, mit dem, was da ist.“


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Alle Links zu Hannah Hübecker findest du hier:
🔹 Instagram: https://www.instagram.com/einnormalesmaedchen/
**🔹 Email: ** hannah.huebecker@posteo.com


Und denke immer daran:** Denn: Du bist genau so richtig, wie du bist!.**
Deine NANÉE




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