DiscoverDas Goldene Vlies / Der Literaturpodcast#4 Meine geniale Freundin vs. Das verborgene Wort: Bildungsfreiheit oder Freiheit durch Bildung
#4 Meine geniale Freundin vs. Das verborgene Wort: Bildungsfreiheit oder Freiheit durch Bildung

#4 Meine geniale Freundin vs. Das verborgene Wort: Bildungsfreiheit oder Freiheit durch Bildung

Update: 2020-10-15
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Die Fünfziger Jahre, Arbeiterkind, Mädchen… der Weg ist vorgezeichnet - und Bildung ist kein Bestandteil davon. Außer: man verfällt der Droge Lesen so sehr, dass sie schließlich zur Rettung wird.

Durch Ulla Hahns Protagonistin Hella in Das verborgene Wort und Elena Ferrantes Hauptcharaktere Lila und Lenù in Meine geniale Freundin reisen wir heute zwar nicht besonders weit weg – wir bleiben mit Italien und dem Rheinland mitten in Europa – und auch nicht besonders lang zurück in der Zeit – nur in die Fünfziger Jahre – und landen doch trotzdem in einer komplett anderen Welt:

In einer fast untergegangenen Welt – dem Proletariat. Da raus wollen alle, aber den Weg finden nicht viele. Träumen kann man gern, aber es zählen nur die Pflichten. Besonders, wenn man das Pech hat als Mädchen geboren zu werden. Außer, man heißt eben Hella, Lila und Lenù und nimmt es mit den starren Rollenbildern, den elitären Bildungsstrukturen, den Gespenstern des Zweiten Weltkriegs und den ganz eigenen Dämonen auf…

Oder den Teufeln der Umwelt – wie im Fall von Lila und Lenù in ‘Meine geniale Freundin’ die patriarchalen, mafiösen Strukturen (06:05 ). Frauen galten so sehr ‘nur’ als Ehefrau, dass sie oft nicht einmal in die juristische Verbrechensverfolgung involviert waren:

https://link.springer.com/article/10.1007/s11133-018-9389-8

Wer die Düsternis der Referenz auf die Blaue Fee (24:15 ) noch ein bisschen besser verstehen will, kann hier sehen, warum Pinocchio eigentlich alles andere als ein lustiger Kinderfilm ist, sondern eher eine bedrückende Erzählung für alle:

https://www.youtube.com/watch?v=ytzZGObzobI

Wie schleppend die Aufarbeitung der NS-Verbrechen in den Jahrzehnten nach dem Krieg war (34:58 ), kann man hier nachlesen:

https://www.bpb.de/izpb/151963/verdraengung-und-erinnerung?p=0

Daran, wie wenig Frauen in Deutschland bis vor wenigen Jahrzehnten allgemein zugetraut wurde (39:17 ), erinnert dieses Video zu Frauen am Steuer:

https://www.youtube.com/watch?v=zwp40wOIXaM

 

Alle Zitate beziehen sich auf folgende Ausgaben:

 

Ferrante, Elena, Meine geniale Freundin, Lizenzausgabe Büchergilde Gutenberg Verlagsgesellschaft mbH, Frankfurt/Main, 2016

(Copyright deutsche Ausgabe: Suhrkamp Verlag, Berlin, 2016)

 

Hahn, Ulla, Das verborgene Wort, dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, München, 2008 (13. Auflage 2017)

(Copyright: Deutsche Verlags-Anstalt, München, 2001)

 

Einzelnachweise:

 

 

04:39 Das verborgene Wort, S. 38

06:57 Meine geniale Freundin, S. 57

08:12 Das verborgene Wort, S. 68

11:12 Meine geniale Freundin, S. 109f.

12:34 Das verborgene Wort, S. 181f.

18:09 Das verborgene Wort, S. 66f.

20:04 Meine geniale Freundin, S. 128

23:29 Meine geniale Freundin, S. 83

25:35 Das verborgene Wort, S. 57 und S. 62f.

26:55 Meine geniale Freundin, S. 173

28:10 Das verborgene Wort, S. 389f.

32:39 Meine geniale Freundin, S. 77f.

35:20 Das verborgene Wort, S. 100f.

44:08 Meine geniale Freundin, S. 325

46:00 Meine geniale Freundin, S. 7

 

An alle, die noch nicht genug bekommen haben: hier geht's zu den Bonusfolgen... https://plus.acast.com/s/das-goldene-vlies-der-literaturpodcast.





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