DiscovernSonic – Der Podcast – nSonicApple Heute und vor fünf Jahren
Apple Heute und vor fünf Jahren

Apple Heute und vor fünf Jahren

Update: 2010-07-25
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Apple hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt und mit Apple auch die Hard- und Software.

Hier meine kritischen Gedanken in einer sicher unvollständigen Liste. Wenn Euch weitere Punkte einfallen, ergänzt diese doch bitte in einem Kommentar.


Vor nur 5 Jahren…



  • …hatten die PowerBooks matte Bildschirme in denen man sich nicht spiegelte (von 12″ bis 17″)

  • …hatten die iMacs matte Bildschirme. Die gibt es Heute nicht mal für einen Aufpreis.

  • …lief OS-X und dafür entwickelte Hardware extrem stabil. Mein m-audio Audiodevice störte sich nicht am Standby des PB und lief einfach weiter. Seit Intel und 10.4 gab es immer wieder Probleme. Mag an den Herstellern liegen, oder daran, dass die Architektur doch nicht so super zu beherrschen ist, wenn sie sich mit jedem Release grundlegend ändern kann. Seit 10.6 lief es dann endlich wieder stabil.

  • …hatten die Geräte selbstverständlich Firewire-Anschlüsse. Auch der iPod, der rasend schnell synchronisiert wurde ohne ewig lange Sicherungen und schnarchend lahme Datenübertragung (wie heute bei iPod-Touch/iPhone). Morgens kurz ins Dock, Sekunden später fertig, mitnehmen, glücklich sein.

  • …konnte sich das Adressbuch über Bluetooth mit diversen Handys verbinden und so eingehende SMS am Bildschirm anzeigen und zum Kontakt im Adressbuch archivieren. Per SMS antworten konnte man natürlich auch, direkt vom Rechner aus während das Handy in der Jackentasche blieb. Seit das ach so mächtige iPhone kommen sollte, verschwand diese Funktion aus dem System und das iPhone kann dies bis Heute nicht. Wo bleibt das tolle Zusammenspiel von Geräten bei Apple?

  • …hat man im iCal die Details zu einem Termin direkt mit einem Klick sehen und ändern können, ohne ein extra Fenster öffnen und ggf. noch in den Edit-Modus schalten zu müssen. Man konnte über die Suche mit einem leeren Suchbegriff auch schnell alle Termine in einem Kalender auflisten lassen um sich das lästige blättern durch die Monatsansicht zu ersparen.

  • …gab es einen MacMini für 499,- Euro. Heute werden über 800,- fällig

  • …konnte man ein Programm KOMPLETT deinstallieren, indem im Finder einfach den Programmnamen in die Suche eingetragen hat. Es wurden neben der Anwendung auch die zugehörigen Einstellungsdateien gezeigt. Alles markieren, löschen, fertig. Heute blendet die Suche die Systemdateien (z.B. Programm-Einstellungen) komplett aus und man kommt nur über Umwege an ein Ergebnis wie früher.


Das klingt alles nicht so schön. Teils mögen es Kleinigkeiten sein – es sind aber alles Punkte, die mich persönlich schon ärgern und/oder die mich in meiner Arbeitsweise einschränken oder behindern.


Auch Gutes


Auf der anderen Seite hat es aber auch einen gewaltigen positiven Ruck gegeben in den letzten 5 Jahren:


Mehr nach dem Klick



  • Mit 10.4 kam Spotlight und damit eine irre schnelle Volltextsuche die eine völlig neue Arbeitsweise ermöglichte. Programme, Dokumente, Mails, Adressen – Alles war plötzlich nur noch ein paar Tastendrucke und wenige Sekunden entfernt.

  • Der Automator ermöglicht es plötzlich, dass man ohne Programmierkenntnisse eigene Routineaufgaben abbilden und automatisiert ablaufen lassen kann. So kann man sich Aktionen bauen die im Dock liegen oder die starten, wenn Dateien in ein bestimmtes Verzeichnis kopiert werden u.v.a.m.

  • Die Umstellung auf Intel-Prozessoren brachte einen enormen Leistungsschub bei gleichzeitig geringerem Stromverbrauch. MacBooks wurden flacher, leiser, kühler, schneller.

  • iMacs wurden immer günstiger und dabei immer leistungsfähiger. Die Bildschirmdiagonale wuchs von 17″ bis auf 27″, die Auflösung nahm dabei ebenfalls zu.

  • Der iTunes-Store etablierte sich. Es wurde nicht nur normal, seine Musik online zu kaufen, es wurde auch einfach. Nach einigen Kämpfen mit den Labels fiel sogar (teilweise) der DRM-Schutzzaun.

  • Mit dem iPhone wurde ein komplett neuer Markt geschaffen. Das Ding war und ist nicht nur ein Handy oder SmartPhone, es ist das mobile Internet in der Hosentasche, der Immer-Dabei-Informations-und-Kommunikations-Riegel. Um das Gerät herum entwickelte sich schließlich eine Entwicklungsplattform und der App-Store. Nie zuvor wurden Anbieter und Kunden einfacher zusammen geführt. Ein unglaubliches und trotz einiger Kritiken sehr erfolgreiches Konzept.

  • Mit dem iPad wurde, ob man es braucht oder nicht, eine ganz eigene Interpretation des Tablet-Computer auf den Markt geworfen. Mit ihm auch der Book-Store. Ob dieser so erfolgreich wird wie der App-Store, werden die nächsten 5 Jahre zeigen


Apples Strategie geht derzeit sehr gut auf und der Aktienkurs ist nahezu ununterbrochen auf einer steilen Fahrt nach oben. Das wird natürlich nicht ewig so weiter gehen können, irgendwann wird dieser Kurs einknicken.


Hochmut kommt vor dem Fall


Ich meine zu bemerken, dass Apple wieder hochnäsiger geworden ist, überheblicher, irgendwie “mutig” in einer nicht immer sehr schönen Form. Das gab es in der Vergangenheit schon einmal bis sie hart dafür bestraft wurden und fast komplett am Boden lagen. Ich wünsche mir, dass sich das nicht wiederholt.


Es ist ja gut, Visionen zu haben und nach vorne zu schauen. Anders kann man keine innovativen Produkte entwickeln. Ich finde es aber übertrieben, wenn man etablierte Standards nicht mehr unterstützt ohne echte Alternativen anzubieten. Was ich damit meine?



  • Firewire verschwindet immer mehr bei Apple. Warum? Es ist nach wie vor die schnellere und CPU schonendere Übertragungsschnittstelle. Geräte können in Kette geschaltet werden, sich direkt miteinander unterhalten und es taugt nicht nur für Festplatten sondern für alle möglichen Geräte. USB als Alternative? Ach Bitte… Höhere CPU-Last, deutlich niedrigere Netto-Übertragungsraten, keine Kette möglich. USB3? Bei Apple nicht mal von Weitem zu sehen (wobei sich USB3 auch erst einmal bei Herstellern von Geräten etablieren muss – Aber: Henne/Ei…). Die iPods haben kein Firewire mehr und zu allem Überfluss werden nicht mal mehr die Stromleitungen der Firewire-Pins im Dock-Connector genutzt. Altes Zubehör, was die iPods darüber geladen hat, ist also obsolet.

  • E-SATA für schnellen Anschluss externer Festplatten? Fehlanzeige. An sich nicht immer tragisch, aber wenn Firewire auch weg fällt?

  • Blu-Ray? Klare Absage von Apple. Nun gibt es aber HD-Filme auf BD und es gibt Anwender, die solche Scheiben produzieren möchten. Mit einem Apple wird das nun schwierig.

  • Ein AppleTV das eigentlich gar kein TV ist, sondern einen (oder mehrere) Macs mit dem TV verbinden soll. Man kann nun zwar Inhalte vom Mac über das lokale Netzwerk anschauen, aber dafür ein extra Gerät? Warum hat das Gerät keinen DVD-Slot (von Blu-Ray brauche ich ja gar nicht erst reden, s.o.)? Dann könnte es den heimischen DVD-Spieler gleich mit ablösen und ich prophezeie, dass das AppleTV dann ein deutlich größerer Erfolg wäre.

    Aber nein, Scheiben sind ja Computer-Steinzeit, sagt Steve Jobs und er schaut in die Zukunft. Er, bzw. Apple bietet Miet- und Kauf-Videos online an. Mal davon abgesehen, dass ich meine bereits gekauften Filme nicht noch einmal bezahlen möchte – Es gibt ja nicht mal alle Filme oder Dokumentationen im iTunes-Store! Es gibt keine Extras, keine zusätzlichen Audiospuren oder Untertitel, oder hat sich das inzwischen geändert? Ich glaube nicht.

    Was Apple auch nicht anbietet, ist ein ausreichend schneller Internetzugang für dieses Angebot. Nicht nur in Deutschland, auch in den USA ist es keinesfalls selbstverständlich eine 50 oder wenigstens 30 oder 16 mbit Leitung zu haben. Das Problem sind dabei oft gar nicht die monatlichen Kosten sondern schlicht die nicht vorhandene Verfügbarkeit! Für gut aufgelöste Video-Inhalte braucht man aber eine schnelle Leitung. Mit DSL-1000 (= 1 mbit/s – und damit hat man oft schon Glück, von DSL-300 möchte ich gar nicht reden und die Zwangs-ISDN-Nutzer tun mir echt Leid) kann man schon viele Vimeo- oder Youtube-Filmchen nicht flüssig anschauen ohne lange Wartezeiten – einen ganzen Kinofilm kann man gleich vergessen, oder man muss schon zwei Tage vorher wissen, dass man ihn gucken möchte.


    Ein völlig unangemessen hoher Stromverbrauch im “Standby” kommen nur noch hinzu.


  • Glossy wohin das Auge schaut. Ja, es sieht brillant aus und ja, es kann verdammt störend sein. Ich habe es jetzt wirklich ausprobiert (15″ MacBookPro seit über einem Jahr im Einsatz). Ich bin nicht allein wenn ich sage, ich möchte keinen iMac mit 27″ Glossy Bildschirm. Ich möchte auch dunkle Fotos bearbeiten können ohne mich im Bildschirm zu sehen. Ich möchte auch bei Sonnenschein im Zimmer arbeiten können, ohne ein helles Holzregal hinter mir im Display sehen zu müssen. Das alles geht mit meinem alten 24″ iMac (weißes Modell) problemlos. Mit dem MacBookPro auf dem Schreibtisch bekomme ich eine grobe Idee dessen, was mich mit dem neuen iMac erwarten würde. Viele Nutzer sehen das wie ich. Apple bietet aber keine Alternative. “Unsere Kunden LIEBEN Glossy” – Sprach es und packte noch eine nicht-entspiegelte Glasscheibe davor.

  • Alles was, abseits des Livestyle, mit Arbeit zu tun hat kommt immer wieder viel zu kurz. Vernünftiger Jahresplaner in iCal? Wochenansicht auf dem i
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Boris Nienke