Blühwunder im Schatten

Blühwunder im Schatten

Update: 2025-10-231
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Unter Bäumen wächst bei dir genau gar nichts? Das muss nicht so bleiben. Wir haben blühende Vorschläge für dich!

Blühwunder im Schatten


Der Podcast für Garten-Nerds und Pflanzenfreunde und alle, die es noch werden wollen.


Eine direkte Nachricht könnt Ihr gern senden an s.klingelhoefer@neudorff.de


Mehr Infos zum naturgemäßen Gärtnern gibt es unter www.neudorff.de


Es gibt viele Gärten, die sind total schön – bis auf diese eine Ecke. Unter der Hecke ist alles kahl, der Boden pickelhart, und an der Nordseite vom Haus wächst unter dem Dachüberstand auch nichts.



  • Ah, die berühmte Todeszone!

  • Gartenbereiche, in denen vermeintlich nichts wächst, gibt in fast jedem Garten – aber weißt du was?

  • Sind gar keine Todeszonen! Auch da wachsen Pflanzen.


Wo genau lauern diese Problemstellen im Garten?



  • Unter großen Bäumen, die das Wasser wegsaugen.

  • An der Nordseite des Hauses, wo die Sonne nie hinscheint.

  • Unter Dachüberständen und Balkonen – da regnet es einfach nie hin (Traufschatten).

  • Neben Hecken – die trinken alles weg.

  • Im Neubaugarten, wo der Boden oft so hart ist, dass du denkst, du hast eine Straße statt Erde.


Warum ist es da so schwer für Pflanzen?



  • Weil nichts von oben kommt: kein Regen, kein Licht.

  • Weil alles von unten genommen wird: Bäume und Hecken saugen Wasser und Nährstoffe weg.

  • Dazu räumen wir Menschen oft noch Laub weg (wäre nötig für Humusaufbau).

  • In Neubaugebieten ist der Boden hart wie Stein, weil Baufahrzeuge darüber gerollt sind.

  • In älteren Wohngegenden wurde einfach nie was für die Bodenverbesserung in solchen Zonen gemacht.


Lass uns praktisch werden. Wie heißen die kleinen Helden?



  • In der Natur sind das die, die im Lebensbereich „Gehölz trocken“ wachsen.

  • Elfenblume (Epimedium), Golderdbeere (Waldsteinia), Purpurglöckchen (Heuchera), Balkan-Storchschnabel (Geranium macorrhizum), Nieswurz (Helleborus), Bergenien, Immergrün (Vinca), Goldnessel (Lamiastrum), Efeu (Hedera), Japan-Segge (Carex morrowii), Wald-Marbel (Luzula)

  • Zwiebelblumen/Knollengewächse wie Schneeglöckchen (Galanthus), Winterlinge (Eranthis), Elfenkrokus (Crocus=, Buschwindröschen (Anemone), Lerchensporn (Corydalis).

  • Im dunklen Traufschatten braucht es richtige Helden:

  • Balkan-Storchschnabel (Geranium macorrhizum), Elfenblume (Epimedium), Carex-Arten (Seggen/Gräser), Immergrün (Vinca), Golderdbeere (Waldsteinia).

  • Tipp: Kletterpflanzen ohne Kletterhilfe können auch als Bodendecker wachsen (ok, es sind Gehölze…)

  • VOR den Traufschatten pflanzen

  • IN den Traufschatten wachsen lassen/lenken.

  • Beispiele: Wilder Wein (Parthenocissus), Kletterhortensie (Hydrangea petiolaris), Efeu (Hedera)

  • Im Neudorff Pflanzenfinder gibt es noch viel mehr!


Welche Überlebensstrategien haben die Pflanzen entwickelt?



  • In der Sonne wären es an trockenen Stellen Sukkulenten mit fleischigen, kleinen Blättern.

  • Funktioniert im Schatten nicht. Deshalb andere Strategien:

  • Große Blätter fangen mehr Licht ein.

  • Ledrige Blätter verringern die Verdunstung.

  • Tiefreichende oder weit verzweigte Wurzelsysteme suchen Wasser weitflächig.

  • Blühzeitpunkt im Frühjahr, bevor die Bäume Blätter bekommen, verschafft mehr Licht.

  • Bilden von Speicherorganen wie Zwiebeln, Speicherwurzeln und Knollen sichert Überleben.

  • Laubaufwurf in Trockenperioden spart Ressourcen.

  • Geringer Nährstoffbedarf.

  • Und: Sie arbeiten besonders gerne mit Pilzen zusammen (Mycorrhiza)

  • Pilze erhöhen Trockenheitstoleranz, indem sie Wasseraufnahme steigern und Wurzelbildung anregen.

  • Kann man selbst hinzugeben: Neudorff Wurzelstark, natürlicher Wurzelaktivator mit Mycorrhiza-Pilzen.


Was kann man noch selbst tun, um den Stauden im trockenen Schatten zu helfen?



  • Laub nicht wegkehren - Humus hilft!

  • Speichert viel Wasser und hält dadurch länger Feuchtigkeit.

  • Verbessert Bodenstruktur

  • Erhöht Nährstoffverfügbarkeit.

  • Tipp: einen Palettenrahmen auf den Boden setzen und mit Erde füllen (torffreie Neudorff PflanzErde) – hat den Effekt eines kleinen Hochbeets und macht es viel leichter zu pflanzen.


Wie pflanzt man Stauden an problematischen Standorten?



  • Boden locker machen (umgraben geht meistens eh nicht), einfach ein bisschen aufkratzen.

  • Eine Schicht Kompost darauf geben oder torffreie Neudorff PflanzErde mit Mikroorganismen für schnelles Einwurzeln.

  • Durchdringend angießen.

  • Bis sie gut eingewurzelt sind, brauchen die Pflanzen regelmäßig Wasser (10 l pro Gabe und qm).

  • Am besten im Herbst pflanzen – da ist die Konkurrenz von Bäumen kleiner (wenig Wasser- und Nährstoffkonkurrenz).

  • Tiefwurzler wie Kiefer, Vogelbeere, Eibe, Berberitze holen Wasser und Nährstoff aus tiefen Schichten = leichter zu unterpflanzen.

  • Unter/an Flachwurzlern wie Birke, Ahorn, Fichte, Thuja, Liguster herrscht großer Wurzeldruck und Kampf um die Nährstoffe in den oberen Bodenschichten.


Muss man Stauden im trockenen Schatten viel pflegen?



  • Überraschung: Nein!

  • Wenn die Pflanzen erstmal angewachsen sind, musst man fast nichts mehr machen.

  • Einmal in der Woche gießen, wenn’s richtig staubtrocken ist, reicht.

  • Einmal im Jahr eventuell Rückschnitt.

  • Zurückhaltend düngen mit Azet StaudenDünger im Frühjahr, wenn die Stauden austreiben. Langzeitwirkung, Mycorrhiza.

  • Im Vergleich: Ein buntes Blumenbeet mit Prachtstauden braucht 20 Minuten Pflege pro Quadratmeter im Jahr – die Schattenecke nur 1 bis 2 Minuten.


Wie wird die Todeszone zum Hingucker?



  • Struktur durch Pflanzen in verschiedenen Höhen

  • Blattschmuckpflanzen kombinieren

  • Frühjahrsaspekt betonen

  • Lücken mit natürlicher Deko kaschieren (Steine, Totholz, Sitzbank)


Lohnt sich der Aufwand überhaupt?



  • Auf jeden Fall!

  • Fördert Artenvielfalt.

  • Verbessert die Luft.

  • Verhindert Erosion.

  • Macht weniger Arbeit als eine Schotterfläche.


Lohnt sich der Aufwand speziell für Insekten?



  • Ja, viele Insekten nutzen auch schattige Bereiche.

  • Manche Wildbienen nisten gerne in Totholz, das im Schatten liegt.

  • Schlupfwespen, Florfliegen und andere Nützlinge suchen Deckung und Überwinterungsplätze im Schatten.


Letzte Frage: Stimmt es, dass unter einem Walnussbaum nichts wächst?



  • Stimmt nicht so ganz.

  • Problem 1: das Wurzelsystem

  • Walnuss = großer Baum mit starken Wurzeln

  • Zieht viel Wasser.

  • Lösung: Rhizombildende Pflanzen wie Balkan-Storchschnabel suchen sich selbst die Lücken im Wurzelgeflecht.

  • Problem 2: die Blätter.

  • Sind sehr dick und brauchen lange zum Verrotten.

  • Lösung: Laub häckseln und liegen lassen.

  • Problem 3: Walnussbaum gibt an Wurzeln den Stoff „Juglon“ ab.

  • Soll das Wachstum anderer Pflanzen hemmen.

  • Lösung: Nicht alle Pflanzen sind gleich empfindlich. Ausprobieren. Was bleibt, ist stark genug bleibt


Das war echt spannend! Danke dir!



  • Und denk dran: Jede Ecke im Garten kann schön werden – man muss nur wissen, wie!


3 Tipps:



  • Laub ist Gold – nicht wegräumen!

  • Die richtigen Helden auswählen.

  • Herbstzeit ist Pflanzzeit.

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